Update vom 2. Januar, 21.38 Uhr: Bis Samstagmorgen (Stand 8 Uhr) wurden in Deutschland insgesamt 188.553 Impfungen an das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet. Im Vergleich zum Vortag stieg damit die Zahl der erfassten Geimpften um 21.087, wie aus den RKI-Angaben hervorgeht. Diese Zahl könne allerdings auch Nachmeldungen enthalten und spiegele nicht die Zahl der an einem Tag tatsächlich Geimpften wider, betont das RKI.
Unter den Geimpften sind 82.965 Bewohner von Pflegeheimen. 86.692 Personen erhielten die Impfung aus beruflichen Gründen. Darunter fällt medizinisches Personal mit sehr hohem Ansteckungsrisiko sowie Personal in der Altenpflege. Insgesamt 44.552 Menschen wurden wegen ihres hohen Alters über 80 Jahre geimpft.
Die meisten Impfungen wurden vom RKI bisher für Bayern erfasst (39.005), gefolgt von Nordrhein-Westfalen (33.375) und Hessen (24.791). Die in absoluten Zahlen am wenigsten Impfungen wurden bisher in Thüringen (810), Bremen (1741) und Hamburg (3042) gemeldet.
Update vom 2. Januar, 18.10 Uhr: Beim Corona-Gipfel in der kommenden Woche wird über eine Verlängerung des Lockdowns diskutiert. Klaus Reinhardt, der Präsident der Bundesärztekammer, hat sich in einem Gespräch mit der Bild für eine Verlängerung der aktuellen Maßnahmen ausgesprochen. „Also am 5. Januar, da bin ich mir eigentlich ziemlich sicher, wird man die Verlängerung des Lockdowns beschließen“, so Reinhardt.
Der Ärztepräsident rechnet mit einer Verlängerung des Lockdowns „sicherlich bis Anfang Februar, also nochmal vier Wochen“. In dieser Zeit sollten Schulen, Kitas und zahlreichen weitere Geschäfte geschlossen bleiben, sagte Reinhardt. Viele Krankenhäuser seien derzeit an ihrer Kapazitätsgrenze. Zwar gebe es noch freie Intensivbetten und technische Ausrüstung, doch „die rein numerischen Kapazitäten sind zu über 90 Prozent ausgelastet“, erklärte er. Zudem sieht Reinhardt weiterhin Nachholbedarf beim Schutz der Alten- und Pflegeheime.
Update vom 2. Januar, 15.33 Uhr: Sachsen liegt bei der 7-Tage-Inzidenz weiter deutlich vorn. Der Freistaat weist den Wert von 341,2 aus, wie aus den Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Samstag hervorgeht (siehe auch Update vom 2. Januar, 8.10 Uhr). In der RKI-Übersicht folgt Thüringen (244,7) und dann Brandenburg (180,5). Schleswig-Holstein weist mit einer 7-Tage-Inzidenz von 74,2 momentan die niedrigste Inzidenz auf.
Update vom 2. Januar, 12.51 Uhr: Der Corona-Impfstoff von Biontech ist knapp. Wer eine Dosis bekommt, soll in einem Altenheim eine Verlosung entscheiden, wie Merkur.de* berichtet.
Update vom 2. Januar, 12.11 Uhr: Erster Landkreis in Bayern liegt unter dem Grenzwert von 50! In Landsberg am Lech liegt die 7-Tage-Inzidenz bei 42,4. Auch in Birkenfeld (Rheinland-Pfalz) scheint das Infektionsgeschehen eingedämmt. Das RKI weist hier einen Wert von 48,2 aus. Natürlich können Nachmeldungen diese Werte noch verändern. Doch beide Regionen liegen deutlich unter der 7-Tage-Inzidenz in ihrem Bundesland: Bayern 160,8 und Rheinland-Pfalz 118,0.
Update vom 2. Januar, 10.12 Uhr: Intensivmediziner erwarten harte Wochen und Monate. „Wir werden erst Ende kommender Woche in den Krankenhäusern sehen, wie stark Weihnachten zur Verbreitung von Covid-19 beigetragen hat. Die Effekte von Silvester dann noch deutlich später“, sagte Uwe Janssens, der Rheinischen Post vom Samstag. „Im ersten Quartal wird die Anzahl der Patienten mit Covid-19 sicher noch über der Marke von 4000 liegen.“
Die Lage auf den Intensivstationen bleibt weiter sehr angespannt, befürchtet der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI). „Ich rechne damit, dass wir erst im Sommer von einer nachhaltigen Entspannung auf den Intensivstationen sprechen können“, sagte Uwe Janssens der Rheinischen Post.
5.650 Covid-19-Patienten müssen derzeit intensivmedizinisch behandelt werden (Vortag: 5.639). Mehr als die Hälfte der Corona-Patienten - 3.108 - hängen an einem Sauerstoffgerät (Vortag: 3.112). Das geht aus den Daten des DIVI-Intensivregisters hervor.
Ein Ende des harten Lockdowns sei nach Ansicht von Janssens derzeit keine Option. „Wir Intensivmediziner raten dringend dazu, bis zu einem Inzidenzwert von unter 25 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner und Woche keine Lockerungen in Aussicht zu stellen.“
Update vom 2. Januar, 8.11 Uhr: In den vergangenen 24 Stunden hat das Robert-Koch-Institut (RKI) 12.690 neue Corona-Infektionen und 336 weitere Todesfälle in Verbindung mit Sars-CoV-2 verzeichnet. Etwa 353.300 aktive Corona-Fälle gibt es momentan in Deutschland.
Allerdings ist eine Interpretation der Zahlen derzeit schwierig. Das RKI erwartet noch weitere Nachmeldungen. Abgesehen von aufgeschobenen Arztbesuchen und weniger Tests würden nicht alle zuständigen Gesundheitsämter Daten an das RKI übermitteln.
Die 7-Tage Inzidenz in Deutschland liegt bei 141,2, wie dem Covid-19-Dashboard des RKI zu entnehmen ist (Datenstand: 2. Januar; 0 Uhr).
Im Vogtlandkreis (Sachsen) ist die 7-Tage-Inzidenz mit 885,4 weiter extrem hoch. Seit Weihnachten kämpft der Landkreis mit besonderes hohen Corona-Infektionszahlen. Warum die Zahlen im Vogtlandkreis so explodieren ist bisher kaum zu erklären. Schwerpunkt der Infektionen sind nach wie vor Pflegeheime im Landkreis, berichtet mdr.de. Der Vogtlandkreis meldet allerdings demnach am Wochenende keine Zahlen. Es gäbe keine Verpflichtung die Zahlen am Wochenende zu melden heißt es dort.
Update vom 1. Januar, 22 Uhr: Sachsen ist weiterhin der Corona-Hotspot unter den deutschen Bundesländern.
Der Vogtlandkreis und der Landkreis Meißen mit 7-Tage-Inzidenzen von 818,6 beziehungsweise 613,9 sind die Landkreise in Deutschland mit dem aktuell höchsten Infektionsgeschehen. Der Bundesschnitt lag laut Robert-Koch-Institut (RKI) bei 141,9.
Update vom 1. Januar, 21.30 Uhr: Deutschland ist im harten Corona-Lockdown - und wird dies wohl auch vorerst bleiben.
Wie die Bild (hinter einer Bezahlschranke) berichtet, sollen die ursprünglich bis 10. Januar beschlossenen Maßnahmen um zwei bis drei Wochen verlängert werden.
Am 5. Januar kommen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU)* und die Ministerpräsidenten der Länder zum nächsten Covid-19-Gipfel zusammen - dann soll die Lockdown-Verlängerung beschlossen werden.
Update vom 1. Januar, 20.40 Uhr: Die Bundesregierung erwartet bis Anfang Februar noch 2,68 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs* von Biontech.
Die nächste Lieferung an die Länder sei weiterhin für den 8. Januar geplant, teilte das Gesundheitsministerium an diesem Freitag auf Twitter mit. Insgesamt sind bis einschließlich 1. Februar vier Liefertermine vorgesehen.
Update vom 1. Januar, 20.15 Uhr: Der Mainzer Hersteller Biontech will mehr Corona-Impfstoff* als geplant an die Europäische Union (EU) liefern.
Das Unternehmen befinde sich „in fortgeschrittenen Diskussionen, ob und wie wir weitere Impfstoffdosen aus Europa für Europa in diesem Jahr zur Verfügung stellen können“, teilte Unternehmenschef Ugur Sahin am Freitag der Deutschen Presse-Agentur mit. Hintergrund sind Klagen über die Knappheit von Impfstoff in Deutschland und anderen EU-Staaten.
Update vom 1. Januar, 16.45 Uhr: Die Lage auf den deutschen Intensivstationen ist in der Corona-Krise* weiter ernst. Stand 1. Januar 2021, 13.42 Uhr, wurden laut DIVI-Intensivregister folgende Daten übermittelt:
Belegte Intensivbetten in Deutschland: | 19.846 |
freie Intensivbetten: | 3896 |
Corona-Patienten auf Intensivstationen: | 5575 |
beatmete Corona-Patienten: | 3113 |
Erstmeldung vom 1. Januar 2021: München/Berlin - Der Impf-Start in Deutschland gegen das heimtückische Coronavirus* verlief teils holprig.
Und doch ruhen viele Hoffnungen auf den Impfstoffen von Biontech/Pfizer und anderer Pharma-Unternehmen. Die Hoffnung auf eine schnelle Erholung der Wirtschaft teilt dagegen ein Experte nicht: der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher.
„Viele Wirtschaftsprognosen sind zurzeit vom Wunschdenken eines schnellen Endes der Pandemie und einer umgehenden wirtschaftlichen Erholung im Jahr 2021 geprägt“, schreibt Fratzscher in einem Gastbeitrag des Tagesspiegel (Samstagausgabe): „Dies dürfte sich als Illusion erweisen.“
So könnte „2021 zum Jahr der Ernüchterung werden, zumindest was die Wirtschaft betrifft“, meint er in seinem Beitrag weiter: „Unternehmensinsolvenzen könnten deutlich steigen, da viele so stark überschuldet sind, dass sie entweder keine Bankkredite mehr bekommen oder keine mehr wollen, Rücklagen aufgebraucht haben und die Aufschiebung der Antragspflicht für Unternehmensinsolvenzen auslaufen wird.“
Durch die Lockdowns im Frühjahr und im Winter muss die Politik die Wirtschaft durch Hilfszahlungen in zweistelliger Milliardenhöhe unterstützen.
Doch laut Fratzscher kommt diese Hilfe nicht bei jedem an: „Vor allem die Schwächsten, wie die MinijobberInnen, dürften den höchsten Preis zahlen.“ (pm) *Merkur.de ist Teil Ippen-Digital-Netzwerks