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Corona: RKI-Zahlen mit eindeutigem Trend – Hausärzte sehen sich „gut gerüstet“

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Von: Patrick Huljina, Jennifer Lanzinger

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Eine Frau lässt sich in der Praxis ihrer Hausärztin die dritte Impfung mit dem Comirnaty-Impfstoff des Herstellers Biontech/Pfizer injizieren.
Bei älteren Menschen haben inzwischen die Auffrischungsimpfungen begonnen. © Wolfgang Kumm/dpa

Viele Impfzentren in Deutschland schließen. Die Hausärzte sehen sich gut vorbereitet, die Forderungen nach weiteren Corona-Impfungen nehmen nicht ab. Der News-Ticker.

Update vom 30. September, 13 Uhr: Experten rufen bereits seit Monaten dazu auf sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Eine Empfehlung für Kinder unter zwölf Jahren gibt es bislang nicht, dies könnte sich aus Sicht der Ständigen Impfkommission (Stiko) auch schwieriger als eine Empfehlung für Teenager gestalten.

Kein Kind unter 17 sei in Deutschland ausschließlich an Covid-19 gestorben, sagte der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten. Weil die Krankheitslast bei den 12- bis 17-Jährigen so gering gewesen sei, sei die Entscheidung zur Impfung in der Nutzen-Schaden-Abwägung so schwierig gewesen. „Bei den Jüngeren wird das noch schwieriger sein.“

Der Stiko-Chef erwartet zugleich erneut eine „Welle des politischen Drucks“ mit Blick auf die Impfung jüngerer Kinder. „Druck ist in dem Zusammenhang aber schlecht. Ganz besonders auch, weil die Kinder herhalten sollen, um die Impfmüdigkeit der 18- bis 59-Jährigen auszugleichen“, sagte er den Blättern. „Das ist absurd.“

Bislang gibt es in Deutschland noch keinen Corona-Impfstoff, der für Kinder zwischen fünf und elf Jahren zugelassen ist. Der Hersteller Biontech hatte vor kurzem angekündigt, in den kommenden Wochen die Zulassung seines Corona-Impfstoffs für Kinder in dem Alter zu beantragen.

Corona in Deutschland: RKI veröffentlicht aktuelle Zahlen

Update vom 30. September, 9.30 Uhr: Mit etwas Verzögerung hat das RKI nun die aktuellen Infektionszahlen veröffentlicht. Demnach steigt die Sieben-Tage-Inzidenz im Vergleich zum Vortag von 61,0 auf 63,0 an. Vor genau einer Woche hatte der Wert noch bei 63,1 gelegen. 12. 150 Personen wurden nach offiziellen Angaben in den vergangenen 24 Stunden positiv auf das Coronavirus getestet, noch vor einer Woche waren es 10. 696 Ansteckungen. Zusätzlich meldet das RKI am Donnerstag 67 Todesfälle, genau vor einer Woche waren 115 Todesfälle gemeldet worden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Mittwoch mit 1,60 an. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

Corona in Deutschland: RKI-Zahlen liegen noch nicht vor – Hausärzte sehen sich „gut gerüstet“

Ursprungsmeldung vom 30. September 2021: Berlin - Die neuen Corona-Zahlen* für Deutschland lagen am frühen Donnerstagmorgen noch nicht vor. Das Dashboard des Robert-Koch-Instituts wird derzeit noch aktualisiert. „Bitte schauen Sie später wieder vorbei“, schreibt das RKI weiter. Sobald die aktuellen Infektionszahlen verfügbar sind, werden wir Sie in unserem Ticker informieren.

Corona in Deutschland: Viele Impfzentren schließen – Hausärzte „gut gerüstet“

In vielen Bundesländern schließen an diesem Donnerstag Impfzentren. Die Hausärzte sehen sich allerdings gut vorbereitet, weitere Corona-Impfungen sicherzustellen. „Für die ausstehenden Impfungen, zu denen wir dringend weitere Menschen ermuntern müssen, ebenso wie für die nun fälligen Auffrischungsimpfungen sehen wir uns in den Hausarztpraxen allerdings gut gerüstet“, sagte der Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

„Die Praxen sind gut vorbereitet, auch vor dem Hintergrund, dass der Beratungsaufwand größer geworden ist“, erklärte Kassenärzte-Chef Andreas Gassen ebenfalls im RND. Das Impftempo hat sich in den vergangenen Monaten deutlich verlangsamt. Fast drei Viertel der Erwachsenen und ein Drittel der Kinder zwischen 12 und 17 Jahren in Deutschland sind vollständig geimpft. Vor wenigen Wochen haben die Auffrischungsimpfungen für Senioren und immungeschwächte Menschen begonnen.

Corona-Impfungen in Deutschland: Mobile Angebote gefordert – Appell von Krankenhaus-Chef

Nach der Schließung vieler Impfzentren forderte die Präsidentin des Sozialverbands VdK, Verena Bentele, verstärkt mobile Impfangebote für sozial Benachteiligte und Obdachlose zu machen. Etwa in Fußgängerzonen, vor Supermärkten und Jobcentern oder an Sportplätzen, sagte sie dem RND.

Der Chef der Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, rief ebenfalls erneut zur Corona-Impfung* auf. „Nehmen Sie Ihre Rechte in unserer Gesellschaft und Demokratie so wahr, dass sie nicht zu einer Gefahr für andere werden“, so sein Appell. Jedes Intensivbett und jede Beatmungseinheit, die von einem ungeimpften Patienten in Anspruch genommen werde, stehe in diesem Moment einem anderen schwerkranken Menschen nicht zur Verfügung, sagte er weiter.

Corona in Deutschland: Lauterbach warnt vor Vernachlässigung

Auch SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach rief erneut dazu auf, sich impfen zu lassen. Mit Blick auf den Herbst gehe er davon aus, dass es saisonbedingt wieder eine Zunahme der Infektionszahlen geben werde. Bei kälterer Witterung breite sich das Virus schneller aus. Ein ähnliches Szenario zeichnet Charité-Virologe Christian Drosten*.

Rund um die Bundestagswahl sei die Bekämpfung des Coronavirus in den Hintergrund gerückt, das dürfe nicht so bleiben, sagte Lauterbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Wir müssen wieder mehr vorlegen“, forderte der SPD-Politiker. Ein „Freedom Day“ macht laut dem Experten in Deutschland noch keinen Sinn. (ph/dpa) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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