Update vom 21. Mai, 14.40 Uhr: Er soll unter anderem Impfpässe mit gefälschten Eintragungen von Corona-Impfungen verkauft haben: Die Polizei hat einen 31-Jährigen aus dem Landkreis Reutlingen festgenommen, der neben den Fälschungen auch einen illegalen Handel mit Betäubungsmitteln betrieben haben soll. Der Mann befinde sich in Untersuchungshaft, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag mit.
Es werde auch gegen die 34 Jahre alte Lebensgefährtin des Mannes ermittelt. Sie kam aber wieder auf freien Fuß. Beiden
werde vorgeworfen, Impfpässe mit falschen Einträgen an verschiedene Abnehmer verschickt zu haben. Ein Hinweis brachte die Ermittler auf die Spur des Paares.
Bei der Durchsuchung der Wohnung versuchte der einschlägig vorbestrafte 31-Jährige zunächst durch ein Fenster zu flüchten,
konnte aber nach kurzer Verfolgung von den Einsatzkräften eingeholt werden. In der Wohnung fanden die Beamten unter anderem verschiedene gefälschte Impfpässe und mehrere Tausend, teilweise bereits bedruckte Klebeetiketten. Zudem stießen die Beamten auf über 90 Gramm bereits verkaufsfertig portioniertes Amphetamin, kleinere Mengen Heroin und Marihuana.
Update vom 21. Mai, 14.15 Uhr: Auf der Flucht vor der Polizei haben rund 50 Feiernde zahlreiche Wertgegenstände zurückgelassen. Die Jugendlichen feierten auf einem alten Sportplatz in Obrigheim (Landkreis Neckar-Odenwald) das Abitur, teilte die Polizei am Freitag mit. Als die Beamten eintrafen, flüchteten sie in einen Wald.
Die Einsatzkräfte forderten die Feiernden per Lautsprecher auf, ihre liegengelassenen Wertsachen abzuholen. Da sich niemand auf die Durchsage am Donnerstag meldete, nahm die Polizei die Gegenstände mit. Auf dem Revier warten nun unter anderem Handtaschen, Geldbeutel und ein Fahrrad auf ihre Abholung. Die Jugendlichen haben wegen ihres Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetzes nichts zu befürchten, versicherte die Polizei. Ihnen drohe keine Anzeige. Im Nachhinein sei nicht feststellbar, wer genau vor Ort gewesen sei.
Update vom 21. Mai, 12.40 Uhr: Die Corona-Lage in Deutschland entspannt sich von Tag zu Tag immer mehr, immer mehr Bundesländer lockern die strengen Corona-Maßnahmen der letzten Monate. Nun gibt es auch für Deutschlands größten Freizeitpark, den Europa-Park, einen ersten Lichtblick in der Pandemie. Der Freizeitpark durfte nach monatelanger Corona-Zwangspause endlich wieder öffnen.
Rund 3000 Besucher hatten den Park in Baden-Württemberg zur Eröffnung am Freitag für sich und wurden mit viel Pomp empfangen: Mitarbeiter standen Spalier und begrüßten die Gäste, für die eigens ein roter Teppich ausgerollt worden war. Einzelne Besucher konnten ihre erste Achterbahnfahrt offenbar nicht erwarten und rannten auf die Attraktion zu.
In Rust beginnt die Saison mit einer reduzierten Gästezahl. In den kommenden Tagen will man sich nach und nach auf rund 10 000 Besucher steigern. Zu normalen Zeiten kommen nach Park-Angaben bis zu 40 000 Gäste pro Tag. Es gelten strenge Hygieneauflagen, etwa eine weitreichende Maskenpflicht. Zudem dürfen nur Menschen mit vorab gekauften Tickets rein. Zugang hat außerdem nur, wer getestet, geimpft oder genesen ist.
Update vom 21. Mai, 12.20 Uhr: Jens Spahn, RKI-Chef Lothar Wieler und Henriette Reker haben am Freitag bei einer Pressekonferenz über die aktuelle Corona-Lage informiert. Dabei war auch das einheitliche Impfzertifikat Thema. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn geht davon aus, dass der elektronische Impfpass in Deutschland bis Ende Juni zur Verfügung stehen wird. Mit der Einigung vom Donnerstag gebe es nun in den EU-Staaten einheitliche Rechtsrahmen und Standards, sagte Spahn am Freitag. Die entsprechende App, in die das Impfzertifikat eingescannt werden kann, solle in den kommenden Wochen fertig sein.
Spahn hatte den elektronischen Impfausweis bereits zuvor für die zweite Hälfte des zweiten Quartals angekündigt, also in dem Zeitraum zwischen Mitte Mai und Ende Juni. Mitgliedstaaten und EU-Parlament hatten sich am Donnerstag auf die Einführung des Zertifikats zum 1. Juli geeinigt. Es soll neben Angaben zu Impfungen auch Informationen über Tests oder überstandene Corona-Infektionen enthalten.
Update vom 21. Mai, 9.50 Uhr: Die Corona-Lage in Deutschland entspannt sich weiter, die Infektionszahlen sinken und die Bundesländer lockern aktuell immer häufiger ihre Maßnahmen. Während in vielen Bundesländern die Öffnung der Außengastronomie im Fokus steht, will das Saarland noch im Mai sogar die Innengastro öffnen. Doch eine zu kurzfristige Öffnung der Gastronomie nach sieben Monaten Lockdown ist aus Sicht der Branche oft nicht umsetzbar.
Zwar könne man schon davon ausgehen, dass die Gastronomie innerhalb von zehn Tagen und die Hotellerie binnen zwei Wochen wieder hochgefahren werden könnten, sagte der Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), Guido Zöllick, am Freitag im ZDF-„Morgenmagazin“. Aktuell agierten die Bundesländer jedoch deutlich kurzfristiger. Wenn teils nur wenige Tage blieben, sei das nicht machbar. „Denn den Betrieb wieder anzufahren, ist das eine. Aber die Gäste dafür zu gewinnen, ist das andere.“
Ob sich die Öffnung mit begrenzter Gästezahl und Schutzkonzepten lohne, müsse jeder Unternehmer für sich entscheiden, sagte Zöllick weiter. Wenn aber wie in Mecklenburg-Vorpommern die Hotellerie zunächst nur für Gäste aus dem eigenen Bundesland aufmachen dürfe, sei das für größere Unternehmen „ganz sicher nicht wirtschaftlich“. Angesichts der unsicheren Wetterlage sei auch das Betreiben der Außengastronomie schwierig. Besser wäre eine bundeseinheitliche Öffnung der Außen- und Innengastronomie mit entsprechenden Schutzkonzepten gewesen, betonte Zöllick.
Update vom 21. Mai, 6.15 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 8769 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Freitagmorgen hervor (Stand: 5.08 Uhr). Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 11.336 Ansteckungen gelegen. Die 7-Tage-Inzidenz bundesweit sinkt ganz leicht auf 67,3 (Vortag: 68,0; Vorwoche: 96,5). Allerdings könnte die Inzidenz ein besseres Bild der Infektionslage zeichnen, als sie tatsächlich ist. Denn aufgrund von Feier- und Brückentagen wie in der vergangenen Woche suchen dem RKI zufolge weniger Personen einen Arzt auf, wodurch weniger Proben genommen und weniger Laboruntersuchungen durchgeführt werden. Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 226 neue Todesfälle verzeichnet.
Update vom 20. Mai, 21.25 Uhr: Dank einer Änderung im Infektionsschutzgesetz müssen Kinder zwischen sechs und 16 Jahren in Deutschland künftig in vielen Fällen keine FFP2-Maske mehr tragen. Der Bundestag strich am Donnerstag eine entsprechende Passage aus dem Infektionsschutzgesetz. Wenn der Bundesrat ebenfalls zustimmt, ist in Bussen und Bahnen, bei Friseurbesuchen
oder medizinischen Terminen für Kinder künftig eine einfache OP-Maske ausreichend. Kinder unter sechs Jahren sind ohnehin generell von der Maskenpflicht ausgenommen.
Daneben beschloss der Bundestag härtere Strafen für das Fälschen von Impfpässen. Wer gefälschte Impfdokumente oder
Testergebnisse nutzt, muss mit bis zu einem Jahr Gefängnis rechnen. Für das Eintragen falscher Angaben drohen sogar zwei Jahre Haft.
Update vom 20. Mai, 18.28 Uhr: Das Bundesverfassungsgericht hat weitere Eilanträge gegen die Corona-Notbremse des Bundes abgelehnt. Dabei gehe es um Kontaktbeschränkungen sowie die Schließung von Schulen, kulturellen Einrichtungen und Teilen des Einzelhandels, teilte das Gericht am Donnerstag in Karlsruhe mit. Ob die Vorschriften vereinbar mit dem Grundgesetz sind, müsse im Hauptsacheverfahren geklärt werden.
Update vom 20. Mai, 17.08 Uhr: Und gleich die nächste große Lockerung der Corona-Maßnahmen in einem Bundesland. Niedersachsen hebt die Testpflicht für den Einzelhandel ab Dienstag nach Pfingsten auf. Voraussetzung ist eine Inzidenz unter 50 in der jeweiligen Region. Dies geht aus dem Entwurf einer kurzfristigen Lockerung der Corona-Beschränkungen des Landes hervor. Für die Außen-Gastro bleibt die Testpflicht aber vorerst bestehen.
Update vom 20. Mai, 16.30 Uhr: Paukenschlag! Nachdem immer mehr Bundesländer aktuell die Corona-Maßnahmen lockern, kündigt CDU-Ministerpräsident Tobias Hans nun laut Medienberichten den ganz großen Corona-Knaller an: das Saarland will demnach ab dem 31. Mai die Innengastronomie wieder öffnen. Auch Hotels und Campingplätze sollen dann unter Einhaltung eines Hygienekonzepts wieder für Gäste öffnen.
Auch Bus- und Schiffsreisen dürften dann wieder loslegen. Bereits ab Pfingstmontag (24. Mai) sollen nach dem Perspektivplan laut Hans Strandbäder und Freibäder wieder öffnen. Auch Kletterparks und andere Freizeitaktivitäten im Außenbereich sind dann wieder erlaubt - immer in einer Gruppengröße von bis zu zehn Personen. Gesang und Musik sei draußen ebenfalls möglich. Auch hier bestehe Testpflicht, wenn man nicht vollständig geimpft sei.
Bei allen Schritten sei Voraussetzung, dass die landesweite Inzidenz stabil unter 100 liege. Aktuell liegt dieser Wert im Saarland bei 78,2.
Update vom 20. Mai, 14.50 Uhr: Die Corona-Zahlen sinken täglich, die Lage in Deutschland scheint sich sichtlich zu entspannen. Und auch auf den Intensivstationen in Deutschland geht die Zahl der Covid-19-Patienten in Behandlung weiter zurück. 3594 dieser
Erkrankten werden derzeit noch in Kliniken versorgt, wie es im Report des Robert Koch-Instituts mit Daten des Divi-Intensivregisters vom Donnerstag heißt. Das sei ein Rückgang um 114 im Vergleich zum Vortag.
Zum Höhepunkt der dritten Welle in den Krankenhäusern Ende April waren mehr als 5100 Covid-19-Patienten zeitgleich auf
Intensivstationen versorgt worden. Seit Anfang Mai ist die Entwicklung rückläufig. Der Anteil der Patienten, die invasiv beatmet
werden, wird derzeit mit 63 Prozent angegeben. Eine Trendumkehr zeichnet sich mittlerweile auch bei der Anzahl der Intensivbereiche ab, die eine eingeschränkte Betriebssituation melden.
Update vom 20. Mai, 12.50 Uhr: Die Corona-Zahlen in Deutschland sinken, immer mehr Bundesländer lockern die strengen Maßnahmen und Regeln. Während einige Experten bereits vor einer möglichen vierten Welle im Herbst warnen, machen die beiden NRW-Minister Andreas Pinkwart, Wirtschaftsminister von NRW, und Karl-Josef Laumann, Gesundheitsminister von NRW, Hoffnungen auf Volksfeste im Spätsommer. Wie die beiden Minister am Donnerstag erklären, könnten mit einem Hygienekonzept möglicherweise erste regionale Volksfeste unter freiem Himmel stattfinden.
„Sinkende Infektions- und steigende Impfzahlen schaffen in vielen Bereichen Öffnungsperspektiven“, zitieren Medien übereinstimmend die beiden Minister. Pinkwart erklärte demnach sogar: „Bei einem weiteren Rückgang des Infektionsgeschehens bestehen für traditionelle, regionale Volksfeste unter freiem Himmel gute Aussichten für den Spätsommer“. Wichtige Voraussetzung sei ein Hygienekonzept. Dass genau solche Veranstaltungen auch innerhalb der Corona-Pandemie funktionieren könnten, glaubt Gesundheitsminister Laumann. Das hätten die im vergangenen Jahr temporär geöffneten Freizeitparks gezeigt.
Update vom 20. Mai, 10.15 Uhr: Lange wurde über die Impfpriorisierung in Deutschland beratschlagt und diskutiert, ab dem 7. Juni soll sie nun aufgehoben werden. Aus der Sicht des regierenden Bürgermeisters von Berlin, Michael Müller, ist das ein „folgerichtiger Schritt“. Mit der Priorisierung sei vielen Älteren, Vorerkrankten und Berufsgruppen geholfen worden, sagte der derzeitige Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz am Donnerstag im ZDF-„Morgenmagazin“.
Jetzt sei es angesichts deutlich ansteigender Impfstofflieferungen im Juni richtig, auch jenseits der Priorisierung allen eine Chance zu geben. „Wir wissen: Die Termine sind abhängig von den Impfstofflieferungen und das geht auch alles nicht sofort.“ Mit Blick etwa auf Studierende könne man aber nicht länger sagen: „Jüngere bekommen nicht einmal eine Chance auf einen Termin.“
Update vom 20. Mai, 7.05 Uhr: Das Covid-19-Dashboard des RKI ist nun aufrufbar. Die am Donnerstagmorgen gemeldeten Zahlen bestätigen den positiven Trend der vergangenen Tage und Wochen. Das RKI meldet 12.298 Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages in Deutschland. Das ist erneut ein deutlicher Rückgang im Vergleich zur Vorwoche. Am vergangenen Donnerstag wurden noch 17.419 neue Corona-Fälle registriert.
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist ebenfalls gesunken. Laut RKI lag der Wert am Donnerstag bei 68,0 (Vortag: 72,8). Zudem wurden dem Institut insgesamt 237 neue Covid-19-Todesfälle gemeldet.
Update vom 20. Mai, 6.44 Uhr: Die aktuellen Corona-Zahlen des RKI verspäten sich heute. Am Donnerstagmorgen werden die Daten des RKI-Dashboard derzeit aktualisiert. Sobald die neuen Fallzahlen verfügbar sind, informieren wir Sie in unserem News-Ticker.
Am Mittwochabend gab das RKI bekannt, dass der Anteil der als besorgniserregend eingestuften Corona-Variante aus Indien an untersuchten Proben in Deutschland weiter relativ gering ist (siehe Update vom 19. Mai, 20.57 Uhr). Befürchtet wird, dass sie ansteckender sein könnte als bisherige Varianten. Auch könnte sie die Wirksamkeit der Impfung schwächen. Was man beobachte, sei „eine leichte Einschränkung, aber kein vollständiges Versagen der Impfungen“, sagte die Virologin Sandra Ciesek kürzlich im NDR. Experten betonten in den vergangenen Wochen, es gebe anhand der bisherigen Datenlage noch eine Reihe von Unsicherheiten.
Die Mutante aus Indien habe mehrere Untervarianten: In Großbritannien, wo der Anteil der indischen Mutation höher ist als in Deutschland, ist B.1.617.2 als besorgniserregend im Fokus. Seit Mitte April sieht das RKI hierzulande einen stark steigenden Anteil dieser Untervariante. Sie erfordere „besondere Aufmerksamkeit“, hieß es im Bericht des RKI weiter. Auch Virologe Hendrik Streeck ordnete die Gefahr durch die Ausbreitung der indischen Corona-Variante* ein.
Update vom 19. Mai, 20.57 Uhr: Nach RKI-Angaben beträgt der Anteil der indischen Mutation an den untersuchten Corona-Infektionen in Deutschland aktuell zwei Prozent. Das geht aus einem Bericht des Instituts hervor, der sich auf die Woche zwischen dem 3. und 9. Mai bezieht. Demgegenüber ging der Anteil der britischen Variante leicht zurück und lag nun bei 87 Prozent. Zuvor hatte dieser Wert stets bei über 90 gelegen.
Nach RKI-Einschätzung wird die Indien-Mutante zwar vermehrt nachgewiesen, ihr Anteil bleibt aber auf niedrigem Niveau. „Die Variante B.1.617.3 spielt bisher keine Rolle, global wird ihr Anteil an allen B.1.617 Varianten auf nur 1,5% geschätzt“, schreibt das RKI in dem Bericht vom 19. Mai.
Update vom 19. Mai, 15.31 Uhr: Seit diesem Mittwoch impft ein Hausärzteteam im Ruhrgebiet einmal wöchentlich - und zwar in einer Kirche. Am ersten sollten bis zu 250 Patientinnen und Patienten in der St. Antonius-Kirche in Castrop-Rauxel immunisiert werden. „Bis jetzt ist alles reibungslos und gut getaktet angelaufen“, sagte der örtliche Pastor Bernhard Dlugos der dpa zum Start der Aktion.
In Abstimmung mit den Gemeindegremien habe er die Kirche gerne für diesen Zweck zur Verfügung gestellt, weil in der nahegelegenen Gemeinschaftspraxis nicht ausreichend Platz war. Die Resonanz auf das Angebot sei sehr positiv. „Endlich steht Kirche mal für etwas, was die meisten als positiv empfinden“, sagte Dlugos. Immerhin seien Barmherzigkeit und Krankensorge schon immer Aufgabe von Kirche gewesen.
In den vergangenen Monaten sei die Kirche bereits für die Gottesdienste so eingerichtet worden, dass das Einhalten der Corona-Hygiene und Abstandsregeln gut umsetzbar sei. Im Hauptschiff ist zum Beispiel jede zweite Kirchenbank gesperrt. Bis zu vier Ärzte waren zum Start im Einsatz. Auch die Zweitimpfungen werden wieder in der Kirche stattfinden.
Update vom 19. Mai, 14.51 Uhr: Die Zahl der täglichen Corona-Impfungen ist im Vergleich zur Vorwoche deutlich gesunken. Nach Angaben des RKI vom Mittwochvormittag wurden am Vortag 828.213 Menschen immunisiert - in der Vorwoche waren es mehr als eine Million.
Gestiegen ist hingegen der Anteil der Zweitimpfungen: Bei 40 Prozent der Impfungen handelte es sich am Dienstag um die jeweils zweite Injektion. Damit sind bisher 38,1 Prozent (31,7 Millionen) der Deutschen mindestens einmal und 11,9 Prozent (9,9 Millionen) vollständig geimpft.
Je nach Bundesland variiert die Impfquote. Die höchste Quote an mindestens Erstgeimpften verzeichnet das Saarland mit 42,4 Prozent. Sachsen liegt mit 33 Prozent leicht hinter den anderen Bundesländern zurück.
Update vom 19. Mai, 12.45 Uhr: In Nordrhein-Westfalen sollen ab Montag, den 31. Mai, landesweit alle Schüler wieder Präsenzunterricht erhalten. Das kündigte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Mittwoch im Landtag in Düsseldorf an. Die Entscheidung gelte für alle Schulformen und bei einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz unter 100.
Update vom 19. Mai, 12.03 Uhr: Bereits vor einigen Tagen warnte der Virologe Hendrik Streeck vor einer möglichen vierten Welle der Corona-Pandemie in Deutschland*. In einem Gespräch mit dem Fernsehsender ntv sprach er nun erneut über einen möglicherweise drohenden Lockdown im kommenden Herbst und wie dieser verhindert werden kann.
„Einer der stärksten Effekte, von denen wir bei Coronaviren wissen, ist die Saisonalität - dass durch wärmeres Wetter, höhere UV-Strahlung und viele andere Faktoren die Zahlen zum Sommer nach unten gehen“, erklärte Streeck im Interview. Daher halte er es für wahrscheinlich, dass es in diesem Jahr zu einem ähnlichen Verlauf wie 2020 kommt. „Aber im Herbst kann es sein, dass die Zahlen wieder ansteigen“, mahnte er. Um einen dann drohenden Corona-Lockdown zu verhindern, sei es notwendig, „die Sommermonate dazu nutzen, sich vorzubereiten“, so der Aufruf des Virologen. Genau das wurde in den Sommermonaten 2020 verschlafen.
Erstmeldung vom 19. Mai: Berlin - Vor dem anstehenden Pfingstwochenende scheint sich die Corona-Lage in Deutschland weiter zu entspannen. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen* geht im Vergleich zu den Vorwochen deutlich zurück. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz, einer der entscheidenden Werte für mögliche Lockerungen und das Vorgehen der Politik, geht ebenfalls zurück. Laut Robert-Koch-Institut (RKI)* lag der bundesweite Wert am Mittwochmorgen bei 72,8.
Die Maßnahmen der Bundes-Notbremse, unter anderem mit umstrittenen Ausgangsbeschränkungen, scheinen gewirkt zu haben. Inzwischen liegt die Sieben-Tage-Inzidenz nur noch in einem deutschen Bundesland über dem Notbremsen-Grenzwert von 100. Laut RKI lag der Inzidenzwert in Thüringen am Mittwoch bei 115,3. Mit Schleswig-Holstein (32,4), Hamburg (35,3) und Niedersachsen (49,9) haben drei Bundesländer sogar die 50er-Marke unterschritten.
Vielerorts sind dadurch Erleichterungen möglich geworden. Auch in Bayern wurden zahlreiche Corona-Lockerungen beschlossen. Bei einer konstanten Inzidenz unter 100 dürfen unter anderem Biergärten öffnen und auch Kultureinrichtungen mit einem negativen Corona-Test* besucht werden.
Die Corona-Impfkampagne* in Deutschland nimmt ebenfalls immer weiter an Fahrt auf. Mittlerweile haben laut den Daten des Impfdashboards 37,5 Prozent der Bevölkerung mindestens eine Erstimpfung erhalten. Mehr als 9,5 Millionen Menschen in Deutschland wurden bereits vollständig geimpft. Ab dem 7. Juni soll das Tempo weiter erhöht werden. Dann soll die Priorisierung bei den Impfungen bundesweit aufgehoben werden, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Montag (17. Mai) mitteilte. Im Vorfeld waren bereits einige Bundesländer in dieser Hinsicht vorgeprescht.
Die Aufhebung der Impfpriorisierung sorgte allerdings nicht ausschließlich für Freude, sondern auch für heftige Kritik - sowohl von Bürgern* als auch von Ärzten. Sie befürchten aufgrund des Andrangs große Herausforderungen für das Praxispersonal. Die Argumentation vieler Mediziner sei allerdings „nicht ganz logisch“, bemängelte Frank Ulrich Montgomery, Vorsitzender des Weltärztebundes, am Mittwoch im Deutschlandfunk. „Die Hausärzte sind überfordert mit dem plötzlichen Abschaffen der Impfpriorisierung. Dabei haben sie das selber gefordert“, so Montgomery.
Er verteidigte den Zeitpunkt der Aufhebung der Priorisierung. Den vulnerablen Gruppen der obersten beiden Prioritätsstufen habe man bislang „mit Sicherheit“ ein Impfangebot machen können. Manche seien nicht erreichbar oder wollten schlicht nicht. „Jetzt muss doch nicht der ganze Rest der Gesellschaft darauf warten, dass auch der letzte Impf-Zauderer und Impf-Zögerer geimpft ist, bevor die anderen Gruppen geimpft werden dürfen“, verteidigte Montgomery die Aufhebung der Impfpriorisierung. Das zentrale Problem sei weiterhin der Mangel an Corona-Impfstoff*. (ph/dpa) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA