Update vom 23. April, 21.30 Uhr: Die Reproduktionszahl für die Bundesrepublik ist am Freitag im Vergleich zum Vortag wieder leicht gestiegen, wie aus dem täglichen Situationsbericht des Robert-Koch-Instituts hervorgeht. Der 7-Tage-R-Wert, der angibt wie viel Personen ein Infizierter in den letzten Sieben Tagen im Schnitt angesteckt hat, stieg von 1,01 auf 1,08. Der 4-Tage-R-Wert, der stärker von täglichen Schwankungen beeinflusst wird, stieg ebenfalls von 0,94 am Donnerstag auf 1,07.
Update vom 23. April, 18.55 Uhr: Das Impfprogramm in Deutschland nimmt auch in den kommenden Wochen weiter an Fahrt auf. Nach Informationen der Bild-Zeitung erhalten vor allem die Hausärzte ab Mai noch einmal deutlich mehr Impfdosen. In der ersten Mai-Woche sollen Lieferprognosen des Bundesgesundheitsministeriums zu Folge erstmals über drei Millionen Impfdosen an die Praxen ausgeliefert werden. 1,43 Millionen Dosen des Herstellers Astrazenca und 1,58 Millionen Dosen des Wirkstoffs von Biontech/Pfizer.
Zum Vergleich: Für die kommende Woche ist lediglich eine Lieferung über 2,5 Millionen Impfdosen vorgesehen. Das liegt vor allem auch an Lieferschwierigkeiten des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca.
Update vom 23. April, 16.55 Uhr: Aufgrund der rasant ansteigenden Infektionszahlen und der Verbreitung von Virusmutationen hat die Bundesregierung Indien zum Hochinzidenzgebiet erklärt. Wie das Robert-Koch-Institut vermeldet, werden zusätzlich auch Katar, Oman, Tunesien und Kap Verde künftig als Hochinzidenzgebiete eingestuft. Albanien und die Republik Moldau hingegen werden auf den Status des Risikogebiets heruntergestuft.
Update vom 23. April, 16.40 Uhr: Während in Deutschland eine bundesweite Corona-„Notbremse“ beschlossen wurde, werden in Österreich Öffnungen in Aussicht gestellt. Bundeskanzler Sebastian Kurz kündigte für Mitte Mai weitreichende Öffnungen an.
Update vom 23. April, 15.50 Uhr: Durch die Corona-„Notbremse“ der Bundesregierung halbiert sich in Landkreisen und kreisfreien Städten die Anzahl der Kunden, die in Discountern und Supermärkten einkaufen dürfen. Eine Maßnahme, die vor allem beim Handelsverband Deutschland (HDE) zu Bedenken führt. „Damit riskiert die Politik Warteschlangen vor den Geschäften. Und das in Zeiten, in denen Menschenansammlungen aus Gründen des Infektionsschutzes anerkanntermaßen vermieden werden sollten“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.
Ab einer 7-Tage-Inzidenz von über 100 ist ab der kommenden Woche lediglich noch ein Kunde je 20 Quadratmetern Ladenfläche erlaubt. Zuvor waren es noch ein Kunde pro 10 Quadratmeter. Auch die Schwarz-Gruppe, zu der die Supermarktketten Kaufland und Lidl gehören, warnte, dass die „Notbremse“ zu Menschenansammlungen führen könnten, anstatt das Kundenaufkommen zu entzerren.
Update vom 23. April, 13.29 Uhr: Die Corona-„Notbremse“ tritt in der Nacht zum Samstag ab 0 Uhr in Kraft. Nächtliche Reisen durch betroffene Landkreise sind dann auch untersagt. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums bestätigte, dass auch „Reisen von A nach B“ betroffen seien. Wer zwischen 22 und 5 Uhr aus touristischen Anlass reisen möchte, „sollte besser umbuchen oder umplanen“. Eine dienstliche Flugreise sei wegen der vorgesehenen Ausnahmen hingegen möglich.
Update vom 23. April, 12.00 Uhr: „Juni“ ist offenbar ein dehnbarer Begriff, wie sich jetzt herausstellt - besonders beim Thema Impfung für alle. „Im Juni“ sei auf Basis der aktuellen Lieferprognosen mit einem Ende der Impfreihenfolge zu rechnen, betonte Gesundheitsminister Jens Spahn am Freitag. Explizit nicht gemeint sei „ab Juni“, also eine Änderung zum 1. des Monats. Der Plan bedeute auch nicht, dass sich im Juni schon alle impfen lassen könnten. Dieser Prozess werde sich bis in den Sommer hinein ziehen.
Das Impfen allein bremst aktuell die dritte Corona-Welle nicht. Die Infektionszahlen müssen jetzt runter. Die „Notbremse“ soll helfen die Zahlen zu drücken. Über 5.000 Covid-19-Patienten müssen auf einer Intensivstation behandelt werden. Mehr als die Hälfte davon muss künstlich beatmet werden, geht aus den Daten des DIVI-Registers hervor (Datenstand: 23. April, 12.17 Uhr).
Update vom 23. April, 10.07 Uhr: „Im Juni wird die Impfpriorisierung in Deutschland aufgehoben“, betont Gesundheitsminister Jens Spahn. Das „im“ sei wichtig, wiederholt Spahn. Zudem weist der CDU-Politiker Berichte zurück, dass Millionen Impfdosen ungenutzt herumliegen würden. Das würde so nicht stimmen.
Update vom 23. April, 10 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn informiert an diesem Freitag auf einer Pressekonferenz über die Corona-Lage in Deutschland. Hier können Sie die PK live verfolgen.
Update vom 23. April, 9.37 Uhr: Die „Notbremse“ tritt am Samstag (24. April) bundesweit in Kraft. Landkreise und Städte in denen die 7-Tage-Inzidenz an drei Tagen in Folge über 100 liegt müssen handeln. Dann gelten Kontaktbeschränkungen, Ausgangssperren, verschärfte Corona-Regeln für den Einzelhandel. Schulen müssen ab einer Inzidenz von 165 in den Distanzunterricht. Auch Kitas werden dann geschlossen.
Momentan liegen in Deutschland 61 von 401 Regionen unter dem 100er-Grenzwert. Wenn, die 7-Tage-Inzidenz der jeweiligen Bundesländer für die „Notbremse“ gelten würde, dann wäre nur Schleswig-Holstein mit 73,5 nicht von der „Notbremse“ betroffen. Alle anderen Länder liegen weit über dem kritischen Wert: Baden-Württemberg (184,5), Bayern (180,5) und Nordrhein-Westfalen (181,0). Thüringen ist mit 223,2 weiter Corona-Hotspot. Sachsen folgt mit einem Wert von 209.
Update vom 23. April, 6.32 Uhr: In Deutschland sind innerhalb eines Tages 27.543 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Freitagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden zudem 265 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Vor einer Woche hatte das RKI 25.831 Neuansteckungen und 247 Todesfälle gemeldet.
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz stieg leicht auf 164. Am Donnerstag war sie mit 161,1 angegeben worden. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist ein wesentlicher Maßstab für die Verschärfung oder Lockerung von Corona-Auflagen. Sie gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb dieser Zeitspanne an.
Derweil warnte Kanzleramtschef Helge Braun vor zu hohen Erwartungen bei einer möglichen Aufhebung der Priorisierung der Corona-Impfungen. Auch wenn diese aufgehoben würde, werde es zu Wartezeiten komme, so Braun im Gespräch mit der Augsburger Allgemeinen. Nach Meinung des Kanzleramtschefs werde man die Priorisierung Anfang Juni aussetzen können. Dies bedeute aber nicht, das dann auch bereits genug Impfstoff für alle Impfwilligen vorhanden sei. Das Versprechen der Politik, man werde jedem der will bis zum Sommer ein Impfangebot gemacht haben, bekräftigte Braun jedoch erneut.
Update vom 22. April, 18.03 Uhr: Immer mehr Bundesländer geben Astrazeneca für alle Altersgruppen frei. Gegen dieses Vorgehen entschied man sich etwa in Brandenburg und es gab gleich noch deutliche Kritik an der Freigabe etwa in Bayern: Der Astrazeneca-Impfstoff werde in Brandenburg sehr gut nachgefragt und man habe alle aktuellen Bestände in die Arztpraxen gesteuert, teilte der Sprecher des Innenministeriums nach ntv-Angaben mit. Weiter sagte er demnach: „Es wäre populistisch und unseriös, Astrazeneca darüber hinaus für alle freizugeben. Wir würden den Menschen damit eine Verfügbarkeit vorgaukeln, die es nicht gibt“.
Auch in Hamburg hält man an der Priorisierung auch bei Astrazeneca weiter fest. Für eine Aufgabe der Reihenfolge sei schlicht noch nicht genügend Impfstoff vorhanden, zitiert ntv einen Sprecher der dortigen Gesundheitsbehörde.
Update vom 22. April, 17.17 Uhr: Berlin gibt Astrazeneca-Impfstoff frei. In Berliner Arztpraxen soll der Impfstoff ab sofort grundsätzlich für alle ab sofort zur Verfügung stehen.
Update vom 22. April, 15.02 Uhr: Spätestens im Juni soll die Impf-Reihenfolge in Deutschland aufgehoben werden. Das erwartet Gesundheitsminister Jens Spahn. Wenn es früher sein sollte, wäre er froh, sagte der CDU-Politiker am Donnerstag im Bundesrat. Derzeit seien bereits die Hälfte der über 60-Jährigen in Deutschland mindestens einmal geimpft. Im Mai solle mit den Corona-Impfungen der dritten und letzte Prioritätsgruppe begonnen werden. Dann können sich alle Erwachsenen impfen lassen.
Bisher sind in Deutschland 23.656.941 Impfdosen verabreicht worden, wie aus dem Impf-Dashboard hervorgeht. 5.724.561 Personen (6,9 Prozent der Gesamtbevölkerung) sind vollständig geimpft. Insgesamt haben 17.932.380 Personen mindestens eine Impfdosis erhalten. Die Impfquote liegt demnach bei 21,6 Prozent.
Update vom 22. April, 14.52 Uhr: Mehr als 5.000 Covid-19-Patienten müssen auf den Intensivstationen in Deutschland behandelt werden. Das geht aus den Daten des DIVI-Intensivregisters (Stand: 22. April, 14 Uhr 52) hervor. Momentan sind es 5.038 Covid-Patienten (Vortag: 4.987). In der zweiten Welle war im Januar ein Höchststand von 5.762 verzeichnet worden.
Update vom 22. April, 14.25 Uhr: Aus nach sechs Wochen! Das Corona-Modellprojekt in Tübingen ist bald Geschichte. Mit der Bundes-Notbremse gibt es keine Hoffnung mehr für das Vorzeige-Projekt in Baden-Württemberg. Die Reaktion von Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) folgt prompt.
Update vom 22. April, 13.17 Uhr: Die Änderung des Infektionsschutzgesetzes mit der Bundes-Notbremse hat den Bundesrat passiert. In der Länderkammer wurde am Donnerstag kein Antrag zur Anrufung des Vermittlungsausschusses gestellt. Nun fehlt noch die Unterschrift von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
Update vom 22. April, 12.59 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kündigt bei der Debatte im Bundesrat zur Notbremse eine Änderung der Impfreihenfolge an. „Ich gehe davon aus, dass wir im Juni die Impf-Priorisierung aufheben können“, sagt Spahn. Der Minister setzt sich für die Novellierung des Infektionsschutzgesetzes ein, um damit die dritte Corona-Welle in Deutschland zu brechen. Hier können Sie die Debatte im Bundesrat nachlesen.
Update vom 22. April, 12. 19 Uhr: Lässt sich die Infektionsdynamik in Deutschland bremsen? Die Corona-Mutation B.1.1.7* (VOC - Variants of Concern) hat sich inzwischen hierzulande durchgesetzt und dominiert, wie es im aktuellen Lagebericht des Robert-Koch-Instituts (RKI) heißt. Gleichzeitig betont das RKI, dass alle Corona-Impfstoffe in Deutschland „nach derzeitigen Erkenntnissen sehr gut vor einer Erkrankung“ und auch vor einer schweren Erkrankung durch andere Corona-Varianten schützen.
Mit sichtbaren Erfolgen der Impfkampagne in Deutschland sei erst in einigen Wochen zu rechnen, so das RKI. Deswegen sei es wichtig, die Infektionsdynamik zu bremsen. Die Covid-19-Fallzahlen steigen besonders stark in den jüngeren Altersgruppen an, besonders in der Altersgruppe der 5 bis 14-Jährigen.
Update vom 22. April, 12.14 Uhr: Das Impftempo in Deutschland könnte schon bald deutlich an Fahrt aufnehmen. Nach den Medienberichten über eine Aufhebung der Impfpriorisierung bereits Ende Mai, gibt es eine weitere positive Nachricht. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) verkündete bei seiner Russland-Reise, dass Deutschland 30 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs Sputnik V erwerben möchte.
In Deutschland sind inzwischen 21,6 Prozent der Bevölkerung mindestens ein Mal gegen das Coronavirus geimpft. Das geht aus den Zahlen des Impfquotenmonitorings des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Donnerstag hervor. Insgesamt wurden bislang etwa 23,7 Millionen Impfungen verabreicht, wovon knapp 17,9 Millionen Erstimpfungen und weitere gut 5,7 Millionen Zweitimpfungen waren. Die Quote der vollständig Geimpften stieg demnach leicht auf 6,9 Prozent. Am Mittwoch (21. April) wurden in Deutschland 689.042 Corona-Impfungen verteilt.
Update vom 22. April, 10.07 Uhr: Die Priorisierung bei den Corona-Impfungen könnte bereits ab Ende des kommenden Monats aufgehoben werden. Damit könnten sich ab diesem Zeitpunkt alle impfwilligen Personen in Deutschland gegen das Coronavirus impfen lassen. Das berichtet die Bild unter Berufung auf interne Gespräche zwischen der Bundesregierung und den Chefs der Staatskanzleien der Länder.
Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) bestätigte demnach, dass die Impfpriorisierung vermutlich ab „Ende Mai“ oder „Anfang Juni“ aufgegeben werden könnte. Das soll unter anderem auch eines der Hauptthemen bei der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz am kommenden Montag (26. April) sein.
Update vom 22. April, 9.50 Uhr: Zweitwohnungsbesitzer und Dauercamper aus anderen Bundesländern müssen Mecklenburg-Vorpommern spätestens am Freitag (23. April) verlassen. In der Nacht zum Samstag endet eine Übergangsfrist, die ihnen eingeräumt wurde. Seit Beginn dieser Woche befindet sich Mecklenburg-Vorpommern im Shutdown. Vorerst bis zum 11. Mai dürfen daher nur Personen in das Bundesland einreisen, die ihren Hauptwohnsitz dort haben oder ihre Kernfamilie besuchen.
Wie viele Menschen vom „Rausschmiss“ betroffen sind, ist bislang nicht bekannt. In Mecklenburg-Vorpommern seien rund 38.000 Zweitwohnsitze von Menschen, die ihren Hauptwohnsitz außerhalb des Bundeslandes haben, registriert, erklärte ein Regierungssprecher. „Die betrifft es auf jeden Fall.“ Hinzu kommen allerdings noch nicht angemeldete Wohnsitze oder Dauercamper. Daher gibt es keine abschließende Zahl.
Für Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) geht die vom Bundestag beschlossene Corona-Notbremse nicht weit genug. „Dieses Bundesgesetz hält nicht, was es verspricht“, erklärte Schwesig am Donnerstag im ZDF-„Morgenmagazin“. Die Notbremse bleibe „weit“ hinter den verabredeten Regeln zurück. Ihr Bundesland werde die Bundesnotbremse nicht umsetzen, „weil sie den Menschen nicht hilft“. Die Ministerpräsidentin stellte klar: „Es ist besser, wenn wir streng, konsequent, schnell die Infektionszahlen runterbekommen, als dass wir uns auf hohem Niveau einpendeln“.
Update vom 22. April, 8.25 Uhr: Frank Ulrich Montgomery hat die bundesweite Corona-Notbremse, die heute ab 11 Uhr Thema im Bundesrat ist, gegen Kritik verteidigt. „Aus internationaler Sicht waren vor allem die Staaten in der Abwehr der Pandemie erfolgreich, die konsequent und einheitlich großflächige Maßnahmen der Kontakteinschränkungen durchgesetzt und durchgehalten haben“, erklärte der Präsident des Weltärztebundes gegenüber der Augsburger Allgemeinen. „Daran können wir uns ein Beispiel nehmen und dies tut das Infektionsschutzgesetz“, so Montgomery.
„Natürlich kann man jeden Grenzwert streitig diskutieren, kann jede Maßnahme hinterfragen und manche Regelungen sind auch eher Ergebnis eines politischen Kuhhandels als wissenschaftlicher Beratung“, sagte er zu den Vorwürfen, dass die im Gesetz genannten Grenzwerte willkürlich seien. Aber es sei richtig und gut, jetzt einheitlich, konsequent und kraftvoll handeln zu wollen, stellte der Präsident des Weltärztebundes klar.
Update vom 22. April, 6.25 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) innerhalb eines Tages 29.518 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus den Zahlen des RKI von Donnerstagmorgen hervor. In der Zahl der gemeldeten Neuinfektionen könnten weiterhin Nachmeldungen aus Nordrhein-Westfalen enthalten sein. Eine größere Zahl von Meldungen der NRW-Gesundheitsämter waren zuvor aufgrund technischer Schwierigkeiten nicht vollständig übermittelt worden.
Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 259 neue Corona-Todesfälle in Deutschland verzeichnet. Am Donnerstag vor einer Woche hatte das RKI ähnlich hohe Corona-Zahlen gemeldet. Innerhalb eines Tages wurden damals 29.426 Neuinfektionen und 293 Todesfälle gemeldet.
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist laut RKI am Donnerstagmorgen erneut leicht angestiegen und lag bei 161,1. Am Vortag meldete das Institut den Inzidenzwert 160,1. Bisher kann laut RKI anhand der Sieben-Tage-Inzidenz der vergangenen Tage noch nicht abgeschätzt werden, ob sich der ansteigende Trend der vergangenen Woche fortsetzt.
Update vom 21. April, 22.10 Uhr: Die britische Coronavirus-Mutation B.1.1.7 hat die Bundesrepublik fest im Griff. Wie das Robert-Koch-Institut in seinem Bericht zu Virusvarianten von SARS-CoV-2 in Deutschland vermeldet ist der Anteil von B.1.1.7 in allen untersuchten Proben auf 93 Prozent angestiegen. Beim letzten Bericht vor drei Wochen war der Anteil der britischen Variante noch bei ca. 88 Prozent gelegen. Quasi unverändert blieb der Anteil der südafrikanischen Mutation B.1.351 (0,6 Prozent), so wie der brasilianischen Variante P.1 (0,1 Prozent).
Zu B.1.1.7 vermeldet das RKI „eine schnelle Veränderung dieser Dominanz ist nach aktuellen Kenntnissen nicht zu erwarten.“ Positive Nachrichten gab es jedoch zur südafrikanischen Variante B.1.135, bei der „keine starke Ausbreitung“ zu beobachten war. Die vor allem in Brasilien auftretende Variante P.1 wurde dem Bericht zu Folge in Deutschland „bisher nur vereinzelt nachgewiesen“.
Update vom 21. April, 19.55 Uhr: Nach Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern gibt auch der Freistaat Bayern den Impfstoff von Astrazeneca in den Arztpraxen für alle Altersgruppen frei. Das teilte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am Mittwochabend in München mit: „Die Priorisierung bei Astrazeneca ist ab sofort aufgehoben, der Impfstoff kann in den Arztpraxen auch Personen unter 60 Jahren angeboten werden.“
„Wer diesen Impfstoff will, der kann ihn bei den Hausärztinnen und Hausärzten auch bekommen“, so der CSU-Politiker weiter. Wie ein Sprecher des Gesundheitsministeriums gegenüber dem Bayerischen Rundfunk erklärte, gelte das Angebot für alle Menschen in Bayern ab 18 Jahren. Eine Priorisierung gilt in Bayern somit faktisch nicht mehr.
Update vom 21. April, 17.45 Uhr: Die Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen einen Oberarzt des Uniklinikums Essen wegen Totschlags in drei Fällen erhoben. Der 45-Jähriger soll im November insgesamt drei Patienten aus Essen, Gelsenkirchen und den Niederlanden unmittelbar lebensbeendende Arzneimittel verabreicht haben, die anschließend zu deren Tod führten. Bei den vermeintlichen Opfern soll es sich um schwerkranke Covid-19-Patienten gehandelt haben. Das geht aus einem Bericht der Staatsanwaltschaft hervor.
Bei seiner Verhaftung hat der Oberarzt zu einem der Fälle ausgesagt, er habe weitere Leiden des Patienten und seiner Angehörigen beenden wollen. Aus einer Stellungnahme der Uniklinik geht hervor, dass sich die Patienten im „Sterbeprozess“ befunden haben sollen. Nach einem ersten Verdacht wurde der 45-Jährige bereits im November vom Dienst freigestellt und am 18. November festgenommen. Zuletzt soll er sich nicht mehr zu den Vorwürfen geäußert haben.
Update vom 21. April, 16.04 Uhr: Mecklenburg-Vorpommern gibt nach Informationen dpa-Infos die Impfreihenfolge teils auf und bietet das Corona-Vakzin von Astrazeneca nun allen an. „Der Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers ist für alle Altersklassen unabhängig von der Priorität ab sofort freigegeben“, sagte der dortige Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) dem Bericht zufolge am Mittwoch. Bei Menschen unter 60 Jahren ist jedoch vor dem Spritzen eine ausführliche Beratung durch den Impfarzt notwendig.
Dies bedeute, dass sowohl in den Impfzentren, durch mobile Teams oder in den Arztpraxen Astrazeneca unabhängig vom Alter oder der Impfreihenfolge verabreicht werden kann.
Die Freigabe sei „ein Angebot, dass diejenigen, die keine oder wenige Vorbehalte gegen den Impfstoff haben, die Möglichkeit nutzen können, sich gegen das Corona-Virus auch impfen zu lassen“..
Unsere Erstmeldung vom 21. April: Berlin - Deutschland befindet sich in der dritten Welle der Corona-Pandemie, die Infektionszahlen sind weiterhin hoch. Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland dem Robert-Koch-Institut (RKI)* 24.884 Corona-Neuinfektionen und 331 neue Todesfälle gemeldet. Das geht aus den Zahlen des RKI vom Mittwochmorgen hervor. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz liegt demnach bei 160,1.
Bei den aktuellen Corona-Zahlen ist jedoch zu beachten, dass Nachmeldungen aus Nordrhein-Westfalen vom Vortag enthalten sein könnten. Eine größere Zahl von Meldungen der NRW-Gesundheitsämter waren zuvor aufgrund technischer Schwierigkeiten am Montagabend und Dienstag nicht vollständig übermittelt worden.
Am Mittwoch (21. April) entscheidet der Bundestag über die bundesweite Corona-Notbremse. Darin werden aller Voraussicht nach neue Corona-Regeln* beschlossen. In Berlin haben sich vor der Abstimmung wohl mehrere Tausend Demonstranten vor dem Regierungsviertel versammelt.
Angesichts der hohen Zahl von Covid-19-Patienten* auf deutschen Intensivstationen, warnen Ärzte und Kliniken vor verschärften Engpässen bei der Versorgung anderer Patienten. „Wenn sich die Infektionslage in den nächsten Wochen nicht entspannt, werden viele Kliniken an den Punkt kommen, dass sie Operationen nicht nur um ein paar Wochen, sondern um Monate verschieben müssen“, erklärte der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Laut Gaß stellen aktuell 90 Prozent der Kliniken mehr als zehn Prozent der Eingriffe zurück, 50 Prozent sogar mehr als 20 Prozent. Bei einzelnen Eingriffen, zum Beispiel beim Hüftgelenksersatz, würden im Schnitt schon wieder 40 Prozent abgesagt, so der DKG-Geschäftsführer. „Je länger die dritte Pandemiewelle dauert, desto massiver werden die Engpässe bei planbaren Eingriffen“, stellte er klar.
Führende Intensivmediziner zeigten sich ebenfalls besorgt. Bereits jetzt seien in vielen Kliniken nur noch zehn Prozent der Intensivbetten frei, oft also nur ein einziges Bett. „Wenn wir deutlich über 6.000 Covid-Intensivpatienten kommen, ist im gesamten Krankenhaus nur noch Krisenmedizin möglich“, erklärte Gernot Marx, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), den Funke-Zeitungen. Laut DIVI-Intensivregister vom 20. April befinden sich bundesweit derzeit 4966 Covid-19-Patienten in intensivmedizinischer Behandlung.
Andere Mediziner warnten hingegen vor Alarmismus. „Wir sind und waren zu keiner Zeit am Rande unserer Kapazitäten“, sagte Thomas Hermann Voshaar, Chefarzt der Lungenklinik Bethanien Moers, der Bild. Sein Vorwurf: „Der Alarmismus der Intensivmediziner der Divi ist unverantwortlich und unverhältnismäßig.“ Er sei durch die tatsächlichen Zahlen nicht gestützt. „Nicht mal ein Viertel der 22.000 Intensivbetten in Deutschland sind mit Covid-19-Patienten belegt“, sagte Voshaar weiter.
Auf diese Vorwürfe reagierte DIVI-Präsident Marx im ntv-Interview mit Verständnis. Es gebe regionale Unterschiede bei der Auslastung der Intensivstationen. „Ich kann die Kolleginnen und Kollegen gut verstehen, wenn sie in ihrem eigenen Haus noch das Glück haben, dass es relativ ruhig ist. Das freut mich sehr“, erklärte Marx.
Allerdings habe man am vergangenen Wochenende Patienten aus Thüringen „über viele hundert Kilometer in andere Krankenhäuser in Norddeutschland verlegen müssen, weil dort überhaupt kein Intensivbett mehr vorhanden war“, so der Intensivmediziner. Auch aus Ballungsräumen, etwa aus Köln, müssten Corona-Patienten inzwischen in andere Städte verlegt werden, stellte Marx klar. (ph/dpa) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA