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Lauterbach stellt neue Impfkampagne vor und fordert Maskenpflicht in Innenräumen

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Von: Jennifer Lanzinger

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Die Corona-Zahlen in Deutschland klettern seit Wochen immer höher, am Freitag informierte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach bei einer Pressekonferenz.

Update vom 14. Oktober, 11.40 Uhr: In Berlin tritt Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vor die Presse, zusammen mit der an Long Covid erkrankten Autorin Margarete Stokowski. Der Gesundheitsminister stellt die neue Impf- und Corona-Kampagne vor.

Unter dem Motto „Ich schütze mich“ berichten Betroffene von ihrer Krankheit. 84 Menschen erzählten über ihre Erkrankung, ihre Erfahrungen mit Corona und auch über Folgen. Lauterbach sagt, dass es sich hier um eine „keine Angst-Kampagne“ handle. Es gäbe auch lustige Berichte und es seien Menschen zu sehen, denen es gut gehe. „Jeder ist echt“, betont Lauterbach. Man hätte keine Schauspieler oder Models engagiert. Niemand habe eine Gage bekommen. „Das sind Menschen aus der Mitte der Gesellschaft, die bereit sind zu berichten.“ Die 32 Millionen teure Kampagne wird ausgespielt in den Zeitungen, sozialen Netzwerken, TV und Radio. Man habe 84 Protagonisten genommen, da Deutschland 84 Millionen Einwohner habe.

Bundesminister für Gesundheit Prof. Dr. Karl Lauterbach, Bundespressekonferenz, Thema: Start der Kampagne gegen Corona
Lauterbach stellt die neue Covid-Kampagne „Ich schütze mich“ vor. © IMAGO/M. Popow

Corona-Pressekonferenz: Lauterbach appelliert an Länder

Ob steigender Infektions- und Todeszahlen und sich füllender Intensivstationen gebe es laut Lauterbach keine Anzeichen, dass die Herbst- und Winterwelle von selbst wieder abflachen würde. Er erwähnt weiter, dass neben einer Impfung das Maskentragen vor einer Infektion schützen könne. Damit wendet sich Lauterbach erneut an die Bundesländer und appelliert, die Möglichkeiten des Infektionsschutzgesetzes zu nutzen. Sprich, auf eine Maskenpflicht in Innenräumen zu setzen. 

Mit bei der Pressekonferenz ist die junge Aktivistin Margarete Stokowski. Sie berichtet über ihre Long Covid Erkrankung. Sie ist seit 264 Tagen an Long Covid erkrankt. „Das ist nicht schön.“

Corona-Lage spitzt sich weiter zu: Bundesgesundheitsminister Lauterbach informiert mit Pressekonferenz

Erstmeldung vom 14. Oktober:

Berlin - Die Corona-Zahlen steigen aktuell wieder schneller an, immer mehr Menschen infizieren sich momentan mit dem Coronavirus. Am Freitag stellt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach eine neue Impf- und Corona-Kampagne vor. Lauterbach hatte bereits zuvor mitgeteilt, dass es nötig sei, mehr für das Impfen zu werben.

Corona in Deutschland: Zahlen steigen an - Lauterbach mit Pressekonferenz am Freitag

Mit auf dem Podium der Bundespressekonferenz sitzt ab 10 Uhr unter anderem die Publizistin Margarete Stokowski, die sich unter anderem für mehr Hilfe für Long-Covid-Patienten eingesetzt hatte. Lauterbach hatte bereits zuvor mitgeteilt, nötig sei es, mehr für das Impfen zu werben. Im Blick stehen besonders zweite Impf-Auffrischungen. In der Risikogruppe der Über-60-Jährigen haben bisher weniger als 30 Prozent eine vierte Spritze bekommen. 

Die Corona-Lage in Deutschland bleibt weiter auf einem hohen Niveau. Das Robert Koch-Institut hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Freitagmorgen mit 760,1 angegeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche bei 793,8 gelegen. In der Vorwoche hatte dieser Wert noch 577,5 betragen, im Vormonat sogar nur 236,2. Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem, weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Zahl der registrierten Corona-Fälle schwankt von Tag zu Tag

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 114 198 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 174 112) und 165 Todesfälle (Vorwoche: 117) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.

Virologe Klaus Stöhr will bei den aktuellen Corona-Zahlen keinen „zu großen Zusammenhang“ mit dem Oktoberfest herstellen. Der Experte äußert nun eine eindeutige Winter-Prognose. Experten haben sich mit drei möglichen Szenarien beschäftigt. Demnach könnten auch zusätzliche Schutzmaßnahmen nötig werden.

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