Update vom 16. März, 7.30 Uhr: Für gewöhnlich beginnt der Tag für viele Bürger Deutschlands mit einem Blick auf die aktuellen Corona-Zahlen. Doch am heutigen Dienstag verzögert sich die Übermittlung des Robert Koch-Instituts, Meldeverzögerungen kamen bereits in der Vergangenheit gelegentlich auf. Wie viele Neuinfektionen in Deutschland nach offiziellen Angaben innerhalb der 24 Stunden registriert wurden, ist bislang noch nicht bekannt. Auch die Anzahl der Todesfälle der an oder mit Covid-19 verstorbenen Menschen lässt aktuell noch auf sich warten.
Update vom 15. März, 22.35 Uhr: Corona-Impfstoff-Hammer: Karl Lauterbach erklärt bei „Hart aber fair“ in der ARD, dass die bekannten Thrombose-Fälle von Impfungen mit AstraZeneca kommen. Auch angebliche Totenzahlen werden in der Sendung von Frank Plasberg genannt.
Update vom 15. März, 19 Uhr: Die Covid-19-Lage spitzt sich einmal mehr zu, die Corona-Zahlen steigen in Deutschland wieder. Und jetzt müssen auch noch geplante Impfungen mit dem Impfstoff von AstraZeneca ausgesetzt werden.
In dieser schwierigen Gemengelage hat die Bundesregierung zum generellen Verzicht auf Urlaubsreisen aufgerufen. Hintergrund sind sprunghafte Buchungen für Mallorca in den vergangenen Tagen, nachdem die Balearen-Insel nicht mehr als Corona-Risikogebiet gilt.
„Der Appell ist, auf jede nicht unbedingt notwendige Reise zu verzichten“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert an diesem Montag in Berlin. Ähnlich äußerte sich die Sprecherin des Auswärtigen Amts, Maria Adebahr: „Das Fehlen einer Reisewarnung ist keine Einladung zum Reisen.“
Das Fehlen einer Reisewarnung ist keine Einladung zum Reisen.
Der größte Anbieter Eurowings hatte zuletzt bekanntgegeben, für die Osterzeit 300 zusätzliche Flüge auf die Balearen-Insel einzuplanen. Mallorca hatte zudem zum 15. März weitreichende Lockerungen der Kontaktbeschränkungen bis zum 11. April beschlossen - also bis zum Ende der Osterferien in Deutschland. Dabei sind die Bedenken groß.
Der Reiseforscher Jürgen Schmude befürchtet, dass die verstärkten Buchungen von Reisen auf die Ferieninsel Mallorca „ein zweites Ischgl“ nach sich ziehen könnten. „Grundsätzlich ist dieser Ansturm eine Katastrophe. Wir haben gesehen, was bei Reise-Großereignissen passieren kann - Stichwort Ischgl“, sagte der Professor für Tourismuswirtschaft und Nachhaltigkeit an der Universität München dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (Dienstagsausgabe).
Update vom 15. März, 17.55 Uhr: Karl Lauterbach (SPD) kann die Aussetzung der Corona-Impfungen mit AstraZeneca in Deutschland nicht verstehen. Der Regierungs-Berater urteilt harsch (siehe Link).
Nach Deutschland haben auch Italien und Frankreich die Impfungen mit dem AstraZeneca-Wirkstoff vorsorglich ausgesetzt, bis die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) mögliche Bedenken wegen etwaiger gesundheitlicher Nebenwirkungen geprüft hat.
Update vom 15. März, 14.50 Uhr: Das Coronavirus wütet noch immer in Deutschland und der Welt, die Infektionszahlen steigen laut Angaben des RKI weiter ungebrochen. Obwohl viele Experten eine dritte Welle befürchten, Intensivmediziner sogar die Rückkehr in den dritten Lockdown fordern, sind in Thüringen nun weitere Lockerungen in Kraft getreten. Trotz steigender Infektionszahlen in dem Bundesland sind nach der seit Montag im Freistaat geltenden neuen Verordnung auch erneut körpernahe Dienstleistungen erlaubt.
Die Friseursalons haben bereits seit Anfang März geöffnet. Jetzt ziehen Solarien, Buchläden, Bibliotheken und Kinderschuhgeschäfte nach. Doch trotz aller Lockerungen gelten auch weiterhin strenge Auflagen. So ist die Anzahl der Kunden im Verhältnis zur Verkaufsfläche begrenzt. Dort, wo das Tragen einer Maske nicht möglich ist - wie bei der Gesichtskosmetik - muss ein negativer Corona-Test vorgelegt werden. Die jetzige Verordnung gilt bis Ende März. In Thüringen war am Montag die Zahl der Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen auf rund 168 gestiegen. Noch am Sonntag meldete das RKI eine Inzidenz von 161,6.
Update vom 15. März, 13 Uhr: Obwohl die Corona-Maßnahmen in Deutschland in der vergangenen Woche großzügig gelockert wurden, kehren immer mehr Städte und Landkreise zurück in einen Lockdown. Wie Bund und Länder bei ihren Beratungen beschlossen hatten, sollen Hotspots ab einer Inzidenz von über 100 erneut konkrete Maßnahmen beschließen. Dazu gehören unter anderem die Schließung des Einzelhandels, die Ausweitung der Maskenpflicht oder das Einführen einer nächtlichen Ausgangssperre.
Schon bald könnte auch die größte Stadt in NRW, Köln, wieder von strengen Maßnahmen betroffen sein. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts rutschte die Inzidenz am Montag knapp über 100. Ein Sprecher von Oberbürgermeisterin Henriette Reker sagte, man wolle nun erst einmal abwarten, ob der Wert in den nächsten Tagen stabil und signifikant über der Marke bleibe. Für gewöhnlich treten Maßnahmen in Kraft, sobald der Inzidenz-Wert an drei Tagen in Folge über der kritischen Marke liegt.
Sollte der Wert auch in den nächsten Tagen stabil über der Marke bleiben, wolle die Stadt Mitte der Woche Kontakt mit der Landesregierung aufnehmen. Möglicherweise sei dann mit weiteren Maßnahmen zu rechnen. Dabei könne es gegebenenfalls aber
auch um eine angepasste Test- und Impfstrategie gehen. Denkbar ist zum Beispiel, dass in mehr Bereichen als bisher negative Schnelltests vorgelegt werden müssen.
Am Freitag hatte der Krisenstab der Stadt Köln bereits eine Ausweitung der Maskenpflicht beschlossen. Seit Samstag gilt sie auch
in einem Teil des Ausgehviertels am Brüsseler Platz und am Rheinufer zwischen Drehbrücke Deutz und Zoobrücke. Um Ansammlungen von Personen, die keine Maske tragen, auf dem Rheinboulevard vorzubeugen, ist dort zusätzlich Essen und Trinken verboten. Das Alkoholkonsumverbot an Hotspots wurde erweitert um den Abschnitt zwischen Drehbrücke Deutz und Zoobrücke.
Update vom 15. März, 11.40 Uhr: Die Impfstoff-Kampage in Deutschland läuft noch immer schleppend voran, nun könnte bereits die nächste Impfstoff-Herausforderung auf Deutschland zukommen. Der Corona-Impfstoff Sputnik V könnte nämlich sogar in Deutschland produziert werden.
Russland hat nach eigenen Angaben eine Vereinbarung über die Produktion seines Corona-Impfstoffes Sputnik V in Deutschland geschlossen. Auch mit Unternehmen in Frankreich, Spanien und Italien gebe es bereits entsprechende Abkommen, hieß es am Montag in einer Erklärung der russischen Impfstoff-Entwickler. Mit weiteren Unternehmen gebe es Gespräche. „Dadurch wird es möglich sein, ab der Zulassung durch die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) mit der Versorgung des europäischen Marktes mit Sputnik V zu beginnen.“
Sputnik V ist derzeit in der Europäischen Union noch nicht zugelassen, die EMA hat aber bereits ein sogenanntes rollierendes Verfahren zur Zulassung des Vakzins gestartet. Bei den bisher von der EMA zugelassenen Corona-Impfstoffen von Biontech/Pfizer, Moderna und Astrazeneca hatte das Verfahren zwischen mehreren Wochen und drei Monaten gedauert.
Russland hatte seinen Corona-Impfstoff im Sommer vergangenen Jahres zugelassen - noch bevor die klinischen Studien abgeschlossen waren. Dies hatte mit Blick auf die Wirksamkeit des Vakzins international Skepsis ausgelöst. Mittlerweile ist das Vakzin in mehr als 40 Ländern zugelassen. Laut einer im angesehenen Fachblatt „The Lancet“ veröffentlichten Studie hat Sputnik V eine Wirksamkeit von 91,6 Prozent gegen Corona-Infektionen mit Symptomen.
Ursprungsmeldung vom 15. März: Berlin - Seit mehr als einem Jahr verbreitet sich das Coronavirus in der Welt, vor allem die vergangenen Winter-Monate verlangten vielen Bürgern in Deutschland einiges ab. Seit einigen Tagen versucht Deutschland nun einen vorsichtigen Schritt Richtung Normalität, erste Lockerungen ebnen den Weg zurück in den gewohnten Alltag. Doch viele Experten warnen bereits seit geraumer Zeit vor einer dritten Welle, droht etwa sogar der nächste Lockdown?
Während sich die Infektionszahlen in den vergangenen Wochen auf einem normalen Niveau eingependelt hatten, deutet sich seit Tagen eine deutliche Trendumkehr an. So auch an diesem Montag, wie das Robert Koch-Institut berichtet. 6.604 Personen wurden demnach in den vergangenen 24 Stunden offiziell positiv auf das Virus getestet. Damit verzeichnet das RKI einen sprunghaften Anstieg zum Montag der vergangenen Woche. 1.593 Infektionen weniger waren am 8. März dem RKI gemeldet worden.
Die Sieben-Tage-Inzidenz lag am Montagmorgen bundesweit bei 82,9 Infektionen pro 100.000 Einwohner. Auch hier verzeichnete das RKI einen deutlichen Anstieg, noch am Sonntag wurde eine Inzidenz von 79 verzeichnet. Einzig die Zahl der Todesfälle bleibt am Montag auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau, binnen 24 Stunden wurden 47 weitere Todesfälle verzeichnet. Noch vor einer Woche hatte das RKI 34 neue Todesfälle verzeichnet.
Bundesweit besonders betroffen ist der Landkreis Greiz in Thüringen. Wie ntv berichtet, sollen sich dort 492,8 Personen auf 100.000 Einwohner mit dem Coronavirus infiziert haben. Ebenfalls stark betroffen ist der thüringische Landkreis Schmalkalden-Meiningen. Mit einer Inzidenz von 313,8 liegt der Landkreis weit über der durch die Regierung angepeilten kritischen Inzidenz von 100. Mit einer Inzidenz von 154,1 verzeichnet Pirmasens den traurigen Höchstwert in Rheinland-Pfalz. Doch mit strikten Massnahmen wartet die Stadt bislang noch.
Wie aus einer Mitteilung der Stadt am Sonntag hervorgeht, sollen ab Montag zwar strengere Kontaktregeln gelten, die Geschäfte werden jedoch vorerst nicht geschlossen. Obwohl die Corona-Strategie vorsieht, ab einer Inzidenz von über 100 unter anderem Geschäfte zu schließen oder gar eine nächtliche Ausgangsbeschränkung einzuführen, bleibt der Einzelhandel in Pirmasens bislang weitestgehend von einer Schließung verschont.
Währenddessen wurde die Reisewarnung für Mallorca aufgehoben, bereits jetzt ist die Nachfrage nach Flügen auf die Urlaubsinsel ungebrochen hoch.