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Corona-Prognose im ZDF: Drosten macht Hoffnung für den Sommer

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Von: Michelle Brey

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Die Corona-Lage in Deutschland entspannt sich. Im „heute journal“ machte Virologe Drosten Hoffnung für den Sommer und erklärte, was im Herbst entscheidend sein wird.

München/Berlin - Die Corona-Fallzahlen sinken, die Impfkampagne schreitet voran. Gute Zeichen also für den Sommer in Deutschland? Im „heute journal“ des ZDF gab Virologe Christian Drosten einen Ausblick für die kommenden Monate und fand mahnende Worte.

Corona: Drosten ist zuversichtlich - „Der Sommer kann ganz gut werden in Deutschland“

Zuletzt war es SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach, der gegenüber Merkur.de Hoffnung auf den Sommer machte. Nun äußerte sich Christian Drosten zuversichtlich. „Der Sommer kann ganz gut werden in Deutschland“, sagte er im ZDF-„heute journal“ und fügte an: „Ich denke, dass wir zum Juni hin erstmalig wirklich Effekte sehen, die der Impfung zuzuschreiben sind.“ Die aktuelle Entspannung der Corona-Lage sei indes „wahrscheinlich“ noch auf verantwortungsbewusstes Verhalten der Bevölkerung zurückzuführen.

Virologe Drosten warnt vor totaler Euphorie: „Wir müssen jetzt aufpassen“

Gleichzeitig warnte der Virologe: „Wir müssen jetzt natürlich ein bisschen aufpassen, dass wir nicht zu früh in totale Euphorie verfallen.“ Deutschland sei noch nicht so weit wie andere Länder, sagte er mit Blick auf den Impffortschritt. Als Beispiel nannte er Großbritannien. Während man dort auf eine Impfquote von über 50 Prozent der Gesamtbevölkerung blicke, seien in Deutschland noch nicht einmal zehn Prozent vollständig geimpft.

„Wir sind da in Deutschland einfach noch nicht. Wir haben ja in Deutschland so um die 32 Prozent Erstimpfungen. Bei den Zweitimpfungen hängen wir noch viel weiter hinterher.“

Virologe Christian Drosten im ZDF-„heute journal“

Angaben des Robert-Koch-Instituts zufolge haben in Deutschland 32,3 Prozent der Gesamtbevölkerung eine erste Impfdosis erhalten. Knapp 7,6 Millionen Menschen sind vollständig geimpft. Das entspricht einer Quote von 9,1 Prozent (Datenstand: 8. Mai, 9.40 Uhr).

Dennoch antwortete Christian Drosten mit Zuversicht auf die Frage, ob im Sommer Urlaubsreisen, Besuche in Biergärten oder Grillen mit mehr als einer externen Person möglich seien. „Ja, davon gehe ich aus. Also, dass man gerade im Außenbereich natürlich wieder vieles zulassen kann. Wir werden dann da sein, wo eben die Engländer jetzt sind“, so Drosten. Aufgrund sinkender Sieben-Tage-Inzidenzen droht vor Pfingsten in den Bundesländern wohl ein Chaos.

Corona-Lage im Herbst? - „Sehr hohe Impfquote“ bei Erwachsenen erforderlich

Für den Herbst werde die Herdenimmunität die Situation in Deutschland dann verbessern, so Drosten im „heute journal“. Er erklärte: „Eine Herdenimmunität heißt ja nur, dass dieses unkontrollierte Verbreiten nicht mehr zustande kommt. Also, wenn man nichts tut, dann explodiert es. Das wird dann nicht mehr passieren.“ Das Virus sei im Herbst jedoch nicht verschwunden. Erforderlich sei bei den Erwachsenen „eine sehr hohe Impfquote“. Menschen ohne Impfschutz „haben volles Risiko, sich zu infizieren“, verdeutlichte der Virologe.

Sehr gut sei es, dass auch die über zwölfjährigen Kinder geimpft werden können, so Drosten im ZDF. Impfstoff-Hersteller Biontech hatte baldige Corona-Impfungen für Kinder in Aussicht gestellt.

Skeptischer zeigte sich der Virologe jedoch hinsichtlich der Impfung jüngerer Kinder. Sollten sich seltene schwere Covid-19-Folgeerkrankungen bei Kindern häufen, müssten auch die jüngeren Kinder geimpft werden, machte Drosten deutlich. Dafür müssten noch Studien gemacht werden. „Aber man muss eine Dosis finden. Diese Dinge machen das noch ein bisschen schwieriger. Sicherheitsüberlegungen sind dann natürlich auch dabei, die ganz genau befolgt werden müssen“, sagte er. „Deswegen bin ich nicht so sicher, ob man tatsächlich so schnell die kleineren Kinder impfen kann.“ (mbr)

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