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Corona-Forschung: Neue Studienergebnisse zeigen ernste Organschäden nach Infektion

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Von: Clara Marie Tietze

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Ein Krankenpfleger kümmert sich auf Station um einen Patienten
Ein Krankenpfleger kümmert sich auf Station um einen Patienten. © Jens Büttner/dpa

Es gibt nur wenige Daten zu den Langzeitfolgen einer Covid-19-Erkrankung. Ärzte aus Ulm bestätigen: Wer eine Infektion übersteht, ist noch lange nicht gesund.

Ulm - Im Rahmen eines Forschungsprojekts untersuchen am Ulmer Universitätsklinikum zahlreiche Mediziner die Langzeitfolgen einer Infektion mit dem Coronavirus. Unter anderem wurde eine Sprechstunde für Betroffene eingerichtet. Dieses Angebot wurde laut betreuendem Oberarzt Dominik Buckert „gigantisch angenommen“. Es meldeten sich nicht nur Menschen aus dem Ulmer Umkreis, auch Menschen aus dem Raum Hamburg und der Schweiz nahmen die Sprechstunde in Anspruch.

Nachdem das Klinikum in der ersten Zeit .000 Anfragen die Woche bekam, sind inzwischen 250 Menschen wegen Beschwerden nach einer Covid-19-Infektion ins Ulmer Klinikum gekommen. Doch die Ärzte für innere Medizin stellten erschreckendes fest: Etwa jeder fünfte Corona-Genesene hat Organschäden. 80 Prozent der Sprechstundenbesucher fühlen sich nach der Erkrankung schlechter als davor, haben aber laut Buckert keine Organschäden davongetragen.

Oberarzt Dominik Buckert: „Ernste Schäden an den Organen“

Die meisten der Patienten sind zwischen 40 und 50 Jahre alt, die Jüngsten sind 20 Jahre alt. Oberarzt Buckert weißt zudem daraufhin, dass überdurchschnittlich viele Sportler in die Sprechstunde gekommen seien. Er erklärt sich das durch die besonders geschulte Körperwahrnehmung der Athleten. Dadurch würden diese auch die körperlichen Einbußen sehr viel stärker wahrnehmen als jemand, der kaum oder keinen Sport mache. Neben den typischen Symptomen klagen die Patienten auch über neurologische Beschwerden und Atemnot.

Grundsätzlich teilt Buckert seine Patienten grob in drei Gruppen ein. Die erste Gruppe sind die, die sich schlichtweg unsicher sind und Angst vor weiteren Folgen der Erkrankung haben. In der zweiten Gruppe sind haputsächlich Menschen, die sich während der Pandemiezeit merklich weniger bewegten und deshalb Leistungseinbußen spüren. Bei der dritten Gruppe kann man laut dem betreuenden Oberarzt „ernste Schäden an den Organen“ feststellen.

Corona-Langzeitfolgen: Ergebnisse aus Ulm laut Mediziner durchaus repräsentativ

Doch die bisherigen Ergebnisse des Ulmer Forschungsprojekts mit Fokus auf Herz- und Lungenschäden decken nur einen Bruchteil der Corona-Spätfolgen ab. Buckert betont deshalb, wie wichtig es ist, sich konstant im Austausch mit anderen Kliniken zu befinden. Doch auch hier: Die Ergebnisse der Ulmer Forscher decken sich mit dem, was an anderen Kliniken bereits herausgefunden wurde.

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