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RKI-Impfquote höher als gedacht: Experten in Aufruhr - böser Verdacht kommt auf

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Kassenärztechef Gassen spricht nun von einem baldigen „Freedom Day“ auch in Deutschland. Virologe Stöhr begibt sich mit einer Mutmaßung ins Feld der Politik. Der News-Ticker.

Berlin - Die Impfquote in Deutschland könnte womöglich höher sein als angenommen: bei aktuell wohl 80 Prozent. Das legt ein RKI-Bericht aus der ersten Oktoberwoche nahe*. In den Sinn kam vielen bei dieser Nachricht der „Freedom Day“, mit dem landläufig die Aufhebung der Beschränkungen in der Pandemie* gemeint ist.

So auch Andreas Gassen, dem Vorsitzenden der Kassenärztlichen Bundesvereinigung. Er erwartet nun baldige Lockerungen. „Mit einer zu niedrigen Impfquote kann man nun nicht mehr für Corona-Maßnahmen argumentieren“, sagte Gassen der Bild-Zeitung vom Freitag. „Der Freedom-Day rückt näher.“

Es sei „in der Erwachsenenbevölkerung von einem Anteil mindestens einmal Geimpfter von bis zu 84 Prozent und einem Anteil vollständig Geimpfter von bis zu 80 Prozent auszugehen“, hatte das RKI mitgeteilt.

Korrigierte Corona-Impfquote für Deutschland: Spahn will nun allein auf „3G“ setzen

„Schön, dass das RKI diese erfreulichen Zahlen nun liefert“, sagte Gassen der Bild. „Viel mehr als 80 Prozent gibt es nirgendwo auf der Welt.“

Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erklärte in der Folge die Regeln für verzichtbar – aber nur einen Teil von ihnen*. Deutschland könne nunmehr allein mit den 3G-Regeln (Geimpft, genesen oder getestet) für Innenräume sowie den Schutzmasken* in Bus und Bahn gut durch Herbst und Winter kommen.

Neuer Corona-Kurs? Virologe Stöhr vermutet Zusammenhang mit Bundestagswahl

Der Grünen*-Politiker Dieter Janecek nannte es in der Bild „bemerkenswert“, „dass die Regierung so kurz nach der Wahl jetzt plötzlich ihre Strategie ändert“. „Aufgrund der polarisierten Debatte in Deutschland hat man sich das vor der Wahl* offensichtlich nicht getraut“, fügte er hinzu.

Der Virologe Klaus Stöhr mutmaßte in der Bild: „Offensichtlich hat man geglaubt, dass man so mehr Wählerstimmen bekommt. Denn die Älteren sind am meisten von Corona betroffen - und sie stellen die größte Wählergruppe.“

Neue Corona-Zahlen des RKI für Deutschland: Inzidenz steigt auf rund 64

Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist indes auf 63,8 gestiegen (Vortag: 62,6). Wie das RKI* am Freitag weiter mitteilte, wurden binnen eines Tages 10.429 Neuinfektionen mit dem Erreger registriert.

Die Zahl der Todesfälle in Deutschland an oder mit Covid-19 stieg um 86 Fälle auf 94.113. Die Gesamtzahl der Infektionen seit Pandemiebeginn liegt laut RKI bei fast 4,3 Millionen. (frs/dpa) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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