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Corona: Karneval vor dem endgültigen Aus? Nun ist die Entscheidung gefallen

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Von: Veronika Silberg

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Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf: Ein Motivwagen zum Coronavirus zieht beim Rosenmontagszug über die Strecke.
Beim Karnevals-Gipfel treffen sich am Freitag vier Festkomitees und der Bund Deutscher Karneval mit Vertretern der NRW-Landesregierung. © Federico Gambarini/dpa

Dem Karneval in Nordrhein-Westfalen drohte ein Komplett-Ausfall. Jetzt haben sich die Veranstalter selbst zu Wort gemeldet. Der Beschluss für den Karneval 2020/21 steht.

Update vom 18.09.2020, 19:20 Uhr: Lange wurde über den Karneval 2020/21 diskutiert. Nun steht der Beschluss fest und das Ergebnis dürfte für Karneval-Fans ernüchternd sein. Der Karneval 2021 in Nordrhein-Westfalen wird zwar bislang nicht gänzlich abgesagt, jedoch extrem eingeschränkt.

Straßenkarneval sei aufgrund der Corona-Auflagen in diesem Jahr nicht möglich. Auch der Sitzungskarneval soll abgesagt werden, so der Präsident des Festkomitees Kölner Karneval, Christoph Kuckelkorn, nach einem Gespräch mit der Landesregierung. „Gesellige Karnevalsveranstaltungen sind nicht möglich“, so auch der Staatssekretär Nathanael Liminski. Kleine Kulturveranstaltungen mit Bühnenprogramm dürften dagegen unter Einhaltung der Corona-Auflagen stattfinden.

Corona: Karneval vor dem endgültigen Aus? Karnevalisten in NRW überraschen mit deutlichem Kurswechsel

Erstmeldung vom 18.09.2020, 16:30 Uhr: Köln/Düsseldorf - In Nordrhein-Westfalen droht dem Sitzungs- und Straßenkarneval jetzt tatsächlich das Aus. Einem Bericht des WDR zufolge werden die Chefs der Karnevalshochburgen Köln, Düsseldorf, Bonn und Aachen am Freitag beim Karnevalsgipfel der Landesregierung ihre Pläne in der Staatskanzlei unterbreiten. Durch das Coronavirus* sehen sich die Karnevalisten immer mehr dazu gedrängt, alle Veranstaltungen abzusagen. Sollte sich diese Linie der Karnevalisten bestätigen, wäre das eine enorme Kursänderung. Bisher hatten sie betont, dass nach derzeitigem Stand einzelne Veranstaltungen unter Einhaltung der Corona-Regeln durchaus denkbar seien.

Corona und Karneval? In Köln droht Komplett-Absage statt strenger Regeln

Die Teilnehmer eines Landesweiten Treffens pochen laut WDR auf ein Verbot durch die Regierung. Ein Alkohol- und Verweilverbot für die tollen Tage in den Innenstädten stehen demnach im Raum. Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur betonte der Präsident des Bundes Deutscher Karneval (BDK), Klaus-Ludwig Fess, dass er eine offizielle Absage von karnevalistischen Großveranstaltungen durch die Regierung im ersten Quartal begrüßen würde. So gäbe es für alle Karnevalsvereine in NRW - also nicht nur die in den großen Städten - eine Rechtssicherheit.

Klaus-Ludwig Fess ist Präsident des Bundes Deutscher Karneval (BDK).
Klaus-Ludwig Fess ist Präsident des Bundes Deutscher Karneval (BDK). © Bund Deutscher Karneval/dpa

Eine Zustimmung der Landesregierung zu den Plänen der Karnevalisten gelte jedoch keineswegs als sicher, so der WDR. Es könne rechtliche Bedenken geben. Das Landeskabinett NRW wolle am Mittwoch in Düsseldorf über die Vorschläge beraten. Aus der Düsseldorfer Staatskanzlei hieß es, man sei zuversichtlich, bei dem Gespräch zu einem konstruktiven Abschluss der Verständigung zu kommen.

Corona: Karneval befürchtet Image-Verlust: Coronavirus könnte zur Komplett-Absage führen

Ein wichtiger Grund für die plötzliche Kursänderung sei allerdings der drohende Image-Verlust*. Sollten die Regeln während des Karnevals nicht eingehalten werden, könnten die Veranstaltungen zu Coronavirus Hotspots werden. Immer mehr Vereine fürchten außerdem die gesundheitlichen sowie die nicht kalkulierbaren finanziellen Risiken einer derartigen Großveranstaltung. Viele von ihnen hatten über die letzten Wochen bereits Sitzungen und Umzüge abgesagt.

Dennoch sind die Folgen einer Komplett-Absage des Karneval für die betroffenen Städte unweigerlich mit massiven wirtschaftlichen Einbußen verbunden. Der geschätzte karnevalsbedingte Umsatz liegt laut einer Studie von 2019 allein in Köln bei etwa 631 Millionen Euro. 6500 Arbeitsplätze hängen in Köln an der Branche, so die Studie der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG). Besonders betroffen ist das Gastgewerbe. (vs/dpa)

Auch bei Maybrit Illner im ZDF drehte sich diese Woche alles um die wirtschaftlichen Folgen von Corona-Maßnahmen. Ein Hygiene-Professor überraschte dabei mit einem einfachen Ratschlag. Unterdessen warnte Virologe Christian Drosten vor einer Verschlimmerung der Corona-Lage in Deutschland - nicht nur Südeuropa treffe es aktuell. *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.

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