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„Das ist die eigentliche Gefahr“: Lauterbach warnt vor neuem Corona-Szenario

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Von: Maximilian Kettenbach

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Karl Lauterbach blickt dem Sommer bei Merkur.de hoffnungsvoll entgegen. Ein ebenso guter Herbst aber hänge an drei Punkten - dann teilt er seine größte Befürchtung.

München - Der Epidemiologe und SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach* ist optimistisch: „Das wird ein guter Sommer“, sagte er Merkur.de und macht dennoch deutlich, dass es für Restaurants, Bars und Discotheken wohl dennoch nicht ohne Schnelltest oder Impfpass geht. „Solange wir uns an die Corona*-Notbremse halten, wird es gut gehen. Aber Achtung jetzt: Würden wir alle Kontaktbeschränkungen aufheben, und 50 Leute in eine Wohnung lassen, werden die Fallzahlen schnell wieder ansteigen.“

Ansonsten prognostiziert er ein „exponentielles Absinken der Corona-Zahlen ab Mitte oder Ende Mai“ aufgrund des Eintretens des Impfeffekts.

Die kürzlich injizierte Dosis Astrazeneca* hat der SPD-Politiker gut weggesteckt. Anders als andere Geimpfte. Zum Verdacht der Herzmuskelentzündungen nach Biontech-Impfungen*, der in Israel untersucht wird, sagt er: „Bei einer Biontech-Impfung kann es vorübergehend zu einer Herzmuskelentzündung kommen – wie übrigens bei vielen anderen Impfungen auch. Das Risiko eines dauerhaften Schadens ist jedoch extrem gering.“

Corona-Mutationen in Indien „die eigentliche Gefahr“: Lauterbach warnt

Auf die Impfstoffe kommt es nun an, will Deutschland die Pandemie zügig verlangsamen. „Die Lage im Herbst ist völlig unklar, es wäre unseriös darüber zu spekulieren, wie es sich entwickelt. Es hängt an drei Dingen: Wie hoch ist die Impfquote, kommen Mutationen, die viel gefährlicher sind und wie lange hält die Impfwirkung an? Passt etwas nicht, bekommen wir noch einmal Probleme.“

Immerhin: Gegen die indische Mutante scheinen unsere Vakzine zu wirken. „B.1.617 ist wohl etwas ansteckender als die Ursprungsvariante, aber nicht ansteckender als B.1.1.7. Allerdings hat sie ein leichtes Escape-Phänomen, jedoch nicht so ausgeprägt wie bei der südafrikanischen Variante. Die südafrikanische Mutante wäre viel ungünstiger“, meint Lauterbach und fügt an: „Aber ich habe eine ganz andere Sorge: In Indien werden nun neue Mutationen entstehen, die viel gefährlicher sein können. Das ist aktuell die eigentliche Gefahr.“

Nach der Augen-OP geht es Lauterbach wieder besser, wie er mitteilt. Nun kündigt er an, „in Kürze“ wieder Talkshow-Einladungen anzunehmen.*Merkur.de/bayern ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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