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Langzeitfolgen, Reha, Zahlen: Neue Erkenntnisse zu Long-Covid in Deutschland machen Sorgen

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Von: Patrick Mayer

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Ungewisse in der Corona-Pandemie in Deutschland: die Delta-Variante (Symbolfoto).
Ungewisse in der Corona-Pandemie in Deutschland: die Delta-Variante (Symbolfoto). © IMAGO / BeckerBredel

Neben der Delta-Variante sorgt in der Coronavirus-Pandemie in Deutschland Long-Covid für Bedenken. Reha, Langzeitfolgen, Betroffene - es gibt neue Erkenntnisse.

München/Berlin - Die Delta-Variante. Es ist im Sommer der dominierende Begriff in der Coronavirus-Pandemie in Deutschland. Und darüber hinaus bereitet die Delta-Mutante freilich auch in Nachbarländern wie Österreich Sorgen. Erste Erkenntnisse liegen vor.

Zum Beispiel, dass der Impfstoff von Moderna gut gegen diese Mutation des heimtückischen Coronavirus schützen soll. Zur Faktenlage gehört laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) auch, dass trotz größerer Ausbreitung die Zahl der Toten mit oder an Covid-19 weltweit rückläufig ist. Neben dem omnipräsenten Delta rückt eine weitere Folge der Pandemie in den Fokus: Long-Covid.

Long-Covid in Deutschland: Immer mehr Corona-Infizierte klagen über Langzeitfolgen

Schließlich geht es jetzt auch darum, Langzeitfolgen der Virusinfektionen zu analysieren und zu erforschen. Auch hier gibt es weitere Erkenntnisse in der Bundesrepublik. Die erste lautet, dass tausende Patientinnen und Patienten in Deutschland nach einer Covid-19-Erkrankung an Langzeitfolgen leiden.

Allein bei der zweitgrößten deutschen Krankenkasse, der Barmer, waren zwischen November 2020 und März 2021 mehr als 2900 Versicherte von Long- oder Post-Covid betroffen, wie eine Auswertung von Versicherten-Daten der Kasse zeigt, die der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Berlin vorliegt.

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Seit Januar 2021 kann Post-Covid demnach als Erkrankung offiziell im Abrechnungssystem von Ärzten codiert werden. Mehr noch: Experten warnen bereits vor steigenden Reha-Zahlen. „Ich gehe davon aus, dass wir in den nächsten Monaten eine deutliche Steigerung sehen werden“, sagte Susanne Weinbrenner vom Geschäftsbereich Prävention der Rentenversicherung vor Journalisten in Berlin.

Zu den häufigsten Langzeitfolgen bei den Patientinnen und Patienten in Reha-Einrichtungen der Rentenversicherung zählen demnach Belastungsatemnot, Fatigue, eingeschränkte Belastbarkeit, muskuläre Schwäche, Angststörungen, Depression, chronische Nierenerkrankungen und Brustschmerz. Die zahlenmäßige Bedeutung von Long-Covid sei derzeit aber noch schwer einzuschätzen, hieß es weiter.

Long-Covid in Deutschland: Neue Erkenntnisse zum Post-Corona-Syndrom

Von den Barmer-Versicherten, die von Januar bis März 2021 zunächst wegen Corona krankgeschrieben waren, waren mindestens 6,3 Prozent anschließend wegen Post-Covid arbeitsunfähig. Post-Covid-Syndrome treten der Barmer-Erhebung zufolge bei Frauen häufiger auf als bei Männern. Sie seien zudem stark altersabhängig. So entwickelten Frauen ab 60 Jahren nach leichten Verläufen etwa sechsmal häufiger Post-Covid-Syndrome als Männer unter 40 Jahren. (pm)

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