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Lauterbach schlägt Alarm: „NRW verliert die Kontrolle“

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Von: Patrick Huljina

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Die Corona-Zahlen in NRW haben sich innerhalb einer Woche nahezu verdoppelt. Die Inzidenz liegt inzwischen wieder über 100. Karl Lauterbach schlägt Alarm.

Düsseldorf - Die vierte Corona*-Welle in Deutschland nimmt allmählich an Fahrt auf. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist innerhalb einer Woche von 36,2 auf 56,4 angestiegen. Das geht aus den Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Montagmorgen (23. August) hervor. Besonders drastisch ist die Entwicklung in Nordrhein-Westfalen. Dort ist die Inzidenz inzwischen wieder dreistellig. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach* schlägt Alarm.

Lauterbach warnt: „NRW verliert die Kontrolle“ – Sieben-Tage-Inzidenz über 100

Laut RKI liegt die Sieben-Tage-Inzidenz* in NRW mittlerweile bei 103,3. Das ist bundesweit der mit Abstand höchste Wert – die zweithöchste Inzidenz weist Hamburg mit 71,6 auf. Besonders besorgniserregend ist laut Experten dabei die Geschwindigkeit, mit der die Zahl der Infektionen* angestiegen ist. Noch vor einer Woche lag die Inzidenz in Nordrhein-Westfalen bei 57,2 – also rund um die Hälfte niedriger als an diesem Montag.

„NRW verliert die Kontrolle“, warnte daher Lauterbach bereits am Sonntag (22. August) via Twitter. „Wenn wir bis zur Bundestagswahl so weitermachen werden in den nächsten fünf Wochen zu viele Menschen schwer erkranken“, so die Befürchtung des SPD-Gesundheitsexperten.

Karl Lauterbach, Gesundheitsexperte der SPD, spricht bei der Pressekonferenz zur aktuellen Coronalage und dem weiteren Vorgehen bei den Impfungen.
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach ist besorgt über den schnellen Anstieg der Inzidenz in NRW. (Archivbild) © Michael Kappeler/dpa

Corona-Hotspot NRW: Lauterbach fordert „2G wo möglich“

Er forderte angesichts der schnell steigenden Inzidenzwerte ein sofortiges Handeln und einen schärferen Corona*-Kurs. „Das bedeutet: 2G wo möglich“, so Lauterbach. In NRW gilt inzwischen überall die sogenannte 3G-Regel – Geimpft, Genesen oder Getestet. Sie greift laut Corona-Schutzverordnung ab einer Inzidenz von 35 beispielsweise für Besuche in der Innengastronomie.

In Nordrhein-Westfalen haben derzeit alle Stadt- und Landkreise nicht nur die 35er-Grenze, sondern sogar den Wert 50 überschritten. Dieser soll laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) allerdings bald als Maßstab gestrichen werden. Bundesweiter Spitzenreiter bei der Inzidenz ist die Stadt Leverkusen mit einem Wert von 205,8. Auch die fünf darauffolgenden deutschen Corona-Hotspots liegen allesamt in NRW: Solingen (170,2), Bielefeld (161,9), Mönchengladbach (156,7), Krefeld (142,9) und Dortmund (142,3).

„Wir müssen jetzt handeln, weil die Inzidenz zu stark steigt“, erklärte Lauterbach daher. „Die Idee, wir lassen das laufen und wer sich infiziert hätte sich ja impfen lassen können, gefährdet zu viele Menschen, besonders Kinder“, stellte er klar. Man hätte bald mehr als 100.000 Long-Covid-Fälle, mahnte der Experte. Lauterbach sieht auch ein Corona-Ansteckungsrisiko bei langen Bahnfahrten – und fordert die 3G-Regel auch für die Bahn*. (ph) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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