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Corona-Schnelltests bei Aldi vergriffen: Kunden schäumen am Wochenende - „Schämt euch“

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Von: Felix Durach

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Seit Samstag stehen Antigen-Schnelltests bei deutschen Discountern zum Verkauf. Doch bereits nach ein paar Minuten waren sie vielerorts ausverkauft. Nicht nur das sorgte bei vielen Kunden für Unmut.

Update vom 7. März: Seit diesem Wochenende stehen bei Aldi und Lidl Schnelltests im Regal oder online zur Verfügung. So zumindest die Theorie. Denn bereits am Samstagmorgen waren die meisten Tests komplett ausverkauft.

Für alle leer ausgegangen Kunden gibt es nun aber einen kleinen Geheimtipp. Beim Discounter Aldi kann man sich Schnelltests auch über den Online-Service „Aldi Liefert“ reservieren lassen. Dabei bezahlen Kunden die Tests, die im Fünferpack verkauft werden, an der Kasse. Im Gegenzug bekommen sie einen Kassenbon, auf dem der Code abgedruckt ist. Dieser kann online eingelöst werden. Und warum Geheimtipp? Um den Service nutzen zu können, müssen Kunden aktiv an der Kasse danach fragen, berichtet chip.de.

Corona-Schnelltests bei Aldi: Ministerpräsidentin und Twitter-Nutzer kritisieren Strategie - „Schnelltests sind das neue Klopapier“

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig dagegen störten die ausverkauften Tests aus einem anderen Grund. Sie kritisierte die Test-Strategie der Bundesregierung. „Ich will an dieser Stelle nicht verhehlen, dass ich sehr verärgert bin darüber, dass der Bund es zulässt, dass zunächst Aldi und Co. Selbsttests verramschen können und wir die Selbsttests erst Mitte März geliefert bekommen“, so Schwesig am Samstag laut dpa. Mecklenburg-Vorpommern habe bereits vor der Ministerpräsidentenkonferenz zwei Millionen dieser Selbsttests geordert, „weil wir geahnt haben, dass wir uns nicht auf den Bund verlassen können“, sagte sie. Der Markt dürfe hier nicht der bestimmende Faktor sein. Es ginge um den Schutz von Kindern und Jugendlichen in Kitas und Schulen. Mit mehr Selbsttests (worauf Kunden achten sollten) seien Lockerungen in Kitas und Schulen eher möglich.

Auch viele Nutzer auf Twitter thematisieren die Bereitstellung der Tests in Supermärkten. „Beim Aldi gibt’s jetzt Schnelltests. In Schulen nicht. Macht Sinn. Beim Aldi gibt’s ja auch Desinfektionsmittel, Seife, Luftfilter und Laptops. Vielleicht sollten wir den Unterricht da machen“, scherzt ein User. „Schnelltests sind das neue Klopapier“, ist sich ein anderer sicher. Einige ernste Hintergedanken haben die meist lustigen Posts aber dennoch. „Eine Pandemie zu bekämpfen fällt aber in den Bereich der öffentlichen Daseinsvorsorge. Und dafür trägt Jens Spahn die Verantwortung, und nicht die Chefs von Aldi & Co“, schreibt ein Nutzer weiter.

Corona-Schnelltests im Eiltempo ausverkauft - Discounter von Ansturm überrascht

Update vom 6. März, 17.45 Uhr: Die Discounter Aldi und Lidl haben sich vom riesigen Ansturm auf die ersten Corona-Selbsttests im Einzelhandel am Samstag überrascht gezeigt. „Die Artikel, die wir stationär in den Filialen vorrätig hatten, waren am Vormittag in den meisten unserer Filialen erwartungsgemäß ausverkauft“, teilten Aldi Süd und Aldi Nord mit. Das Interesse an den Tests habe den Discounter „in dieser Intensität doch überrascht“.

Aldi bat Kunden, die leer ausgingen, um Verständnis. In der neuen Woche werde bereits mit den nächsten Lieferungen gerechnet. Schon vorab hatte der Discounter darauf hingewiesen, dass die Aktionsware bereits am ersten Aktionstag vergriffen sein könnte.

Beim Konkurrenten Lidl, der die Schnelltests zunächst nur online anbot, brach zeitweise die Internetseite zusammen. „Unsere Webseite ist derzeit nicht erreichbar. Bitte versuchen Sie es zu einem späteren Zeitpunkt erneut“, war über Stunden auf der Website zu lesen. Lidl bat seine Kunden um Entschuldigung. Man arbeite daran, „den gewohnten Service schnellstmöglich und vollumfänglich wieder herzustellen“, teilte das Unternehmen mit.

Lidl kündigte an, „in Kürze“ Corona-Schnelltests nicht nur online, sondern auch in allen Filialen verkaufen zu wollen. Auch die Supermärkte von Rewe und Edeka wollen bald mit dem Verkauf beginnen. Die Drogeriemarkt-Ketten Rossmann und dm planen den Start für Dienstag. Apotheken wollen die Produkte ebenfalls anbieten.

Corona-Schnelltests sorgen für Unmut bei Aldi-Kunden - „ganz schlechter Scherz“

Erstmeldung vom 6. März: München - Antigen-Schnelltests werden von diversen Experten als wichtiges Mittel im Kampf gegen die drohende dritte Welle der Corona-Pandemie angesehen. Während die Bundesregierung Versäumnisse bei der rechtzeitigen Beschaffung einräumen musste und eine Taskforce ins Leben rief, stehen die Schnelltests in diversen Discountern der Bundesrepublik ab heute zum Verkauf - zumindest in der Theorie. Denn unter anderem bei der Discounter-Kette Aldi waren die Tests wohl nur in sehr geringer Stückzahl vorhanden und dementsprechend schnell ausverkauft.

Viele Aldi-Kunden die beim Einkauf leer ausgegangen waren, machten darauf hin auf der offiziellen Facebook-Seite der Discounter-Kette ihrem Ärger Luft. „Zehn Minuten vor Ladenöffnung dort gewesen, zehn Leute vor uns und es hieß schon bevor die Türen aufgingen, dass sie nur sechs Tests da hätten“, berichtet eine Facebook-Nutzerin und bezeichnete das Angebot als „ganz schlechten Scherz.“

Mit dieser Erfahrung scheint die unzufriedene Kundin wohl nicht alleine zu sein. „8.05 Uhr. Alles weg“, schreibt ein weiterer Nutzer mit Blick auf die Tests. „Schämt euch“, poltert eine dritte Nutzerin und berichtet ebenfalls, dass es in ihrer Filiale lediglich sechs Tests im Sortiment gab. Vorab hatte der Discounter bekannt gegeben, dass pro Kunde nur je eine 5er-Packung Tests verkauft werden würde.

Corona-Schnelltests bei Discounter sorgen für herbe Kritik am Gesundheitsminister

Positive Stimmen zum Angebot von Aldi gibt es jedoch auch vor allem in Kombination mit Kritik an der Regierung. „Ein Discounter hat die Bestellung von Schnelltests besser auf der Reihe als der Bundesgesundheitsminister“, urteilt ein Twitter-Nutzer. „Müssen wir jetzt auf Lidl warten bis es ausreichend Impfstoff gibt?“, kritisiert der ehemalige Linken-Parteivorsitzende Bernd Riexinger ebenfalls über den Kurznachrichtendienst. Der #Aldi war am Samstagvormittag der meißtbenutzte Hashtag auf der Plattform.

Corona-Schnelltests bei Lidl - Kunden-Ansturm zwingt Website in die Knie

Doch auch die Konkurrenz von Aldi hat seit heute Schnelltests im Angebot. Die Discounter-Kette Lidl beschränkt sich dabei jedoch erst einmal auf den Online-Verkauf. Auch bei Lidl war der Ansturm der Kunden auf die Tests erheblich, denn die Website der Discounter-Kette war am Samstagmorgen aufgrund der hohen Aufrufzahlen vorübergehend nicht erreichbar.

Eine Fehlermeldung auf der Website der Discounter-Kette Lidl informiert darüber, dass die Seite vorübergehend nicht erreichbar ist.
Die Website der Discounter-Kette Lidl war am Samstagmorgen aufgrund zu vieler Anfragen vorübergehend nicht erreichbar. © Screenshot/fkn

Für 21,99 Euro bekommt man dabei fünf Antigen-Schnelltests. Dabei verweist das Unternehmen jedoch auf eine Lieferzeit von vier Werktagen. In Kürze sollen die Tests dann auch in den Lidl-Filialen, sowie bei weiteren Discountern, Supermärkten und Drogerien erhältlich sein. (fd)

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