Um Corona-Tote zu verhindern: Forscher fordern neue Impf-Privilegien in Deutschland

Wissenschaftler stellen bei Menschen mit Coronavirus-Infektionen direkt nach Operationen ein höheres Todes-Risiko fest. Sie plädieren jetzt für neue Corona-Impf-Privilegien in Deutschland.
München/Tübingen - Tübingen gilt in der Coronavirus-Pandemie in Deutschland mittlerweile als Modellstadt. Dafür, wie in der Corona-Krise ein Weg raus aus dem Lockdown gefunden werden kann, und nicht zuletzt für einen Weg zurück in die Normalität nach mehr als einem Jahr großer Entbehrungen.
Durch die großangelegten und engmaschigen Testungen auf das Coronavirus sind so Shopping und sogar Kino-Besuche im Tübinger Stadtgebiet wieder möglich. Jetzt gibt es den nächsten Vorstoß aus der schwäbischen Universitätsstadt mit ihren rund 85.000 Einwohnern südlich von Stuttgart.
Corona-Impfungen in Deutschland: Tübinger Forscher plädieren für Impf-Privilegien vor OPs
So plädieren Forscher der Uniklinik Tübingen dafür, Menschen vor dringend erforderlichen, aber planbaren Operationen mit Priorität gegen Corona zu impfen. Das erklärte die Uniklinik in einer Mitteilung an diesem Donnerstag (25. März). Dadurch solle verhindert werden, dass durch eine OP geschwächte Menschen an einer Ansteckung mit dem heimtückischen Coronavirus sterben.
Vor ihrer Stellungnahme hatten sich die Wissenschaftler Daten von mehr als 56.000 Patienten aus mehreren Ländern angeschaut. Sie kamen laut Angaben der Uniklinik Tübingen zu dem Schluss, dass sich das Risiko, nach einer OP zu sterben, durch eine Corona-Infektion deutlich erhöhe. Mit Coronavirus-Impfungen vor planbaren Operationen könnten mehr Covid-19-Todesfälle verhindert werden, hieß es weiter. So solle nicht ausschließlich das Alter als Kriterium für eine Corona-Impfung in Deutschland dienen.
Corona-Impfungen in Deutschland: Der nächste Vorstoß aus Tübingen in der Coronavirus-Pandemie
Menschen vor bestimmten OPs sollten dagegen stärker berücksichtigt werden. Das Universitätsklinikum in Tübingen gilt als renommierter Standort in Baden-Württemberg mit vielen Krankenhäusern aus verschiedenen Fachbereichen. Zudem ist in der schwäbischen Mittelstadt das Pharma-Unternehmen CureVac beheimatet, das an einem Impfstoff forscht - und damit als ein Hoffnungsträger gilt. (pm)