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Corona auf Intensivstationen: Daten zeigen endlich - So hoch ist der Anteil der Ungeimpften wirklich

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Von: Marcus Giebel

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An einer Glastür hängen mehrere Zettel mit Warnungen vor Corona
Blick auf die Intensivstation: Hier überschattet Covid-19 seit fast zwei Jahren alles. © Bodo Schackow/dpa

Tausende Menschen liegen mit Covid-19 auf der Intensivstation. Bei einer Untersuchung wurde nun analysiert, wie viele von ihnen ungeimpft sind. Dabei lohnt sich auch ein Blick auf die Impfquote.

München - In der Pandemie* werden die Menschen mehr und mehr in zwei Gruppen eingeteilt - ob bewusst oder unbewusst. Hier die Geimpften, dort die Ungeimpften. Ob sich letztere wegen wirklicher Bedenken dem Piks verweigern oder schlicht aus Trotz, macht dann keinen Unterschied mehr. An vielen Türen lautet die Zauberformel 2G, nur mit Impfzertifikat oder Genesenennachweis ist der Zutritt in Restaurants* oder Einzelhandelsgeschäfte erlaubt.

Deutlich in der Mehrzahl sind die Ungeimpften dagegen auf den Intensivstationen der Kliniken. Das geht aus einer Untersuchung hervor, der sich das Robert-Koch-Institut* (RKI) und die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) angenommen haben. Gemeinsam veröffentlichten die Organisationen nun die Zahlen.

Covid-Patienten auf Intensivstationen: Fast zwei Drittel sind nicht geimpft

Demnach sind 62 Prozent der neu auf Intensivstationen landenden Corona-Patienten nicht geimpft. Bei knapp 9000 Intensivpatienten ist der Impfstatus bekannt. Lediglich 28 Prozent von ihnen haben eine vollständige Immunisierung oder sogar eine Auffrischungsimpfung erhalten. Dazu kommen zehn Prozent der Fälle, bei denen ein unvollständiger Immunschutz vorliegt, was übersetzt heißt: Sie sind genesen ohne Impfung oder wurden erst teilimmunisiert.

Die Daten wurden zwischen dem 14. Dezember 2021 und dem 12. Januar 2022 erhoben, sind also ganz frisch. Allerdings betonen RKI und DIVI, dass diese Zahlen allein nicht ausreichen, um die Wirksamkeit der Impfung einzuschätzen. Um diesen Transfer zu leisten, müssten die Zahlen zum Beispiel in Relation zur Entwicklung der allgemeinen Impfquote gesetzt werden.

Bislang gelten 72,3 Prozent der Bevölkerung als vollständig immunisiert. 45,1 Prozent haben bereits ihre Auffrischungsimpfung erhalten.

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Omikron-Welle rollt an: Lauterbach verweist auf 55 Millionen zusätzliche Impfdosen

Gerade erst warb Gesundheitsminister Karl Lauterbach noch einmal offensiv* für den Piks gegen Covid-19. „Ich appelliere an ihre Vernunft, ich appelliere an ihre Solidarität“, betonte der SPD-Politiker im Bundestag in Richtung der Zögerlichen: „Viele von uns erbringen große Opfer, um sie zu schützen. Bitte ergreifen sie die Gelegenheit zumindest zur ersten Impfung.“

Angesichts der Omikron-Mutation seien Ungeimpfte und Ältere besonders gefährdet. Das Gesundheitsministerium habe 55 Millionen zusätzliche Dosen der Vakzine gekauft: „Für jeden, der eine Boosterimpfung möchte*, steht der Impfstoff zur Verfügung.“ Das Ziel sei nun, „aus der Wand der Omikron-Welle einen steilen Hügel zu machen oder zumindest die Höhe der Wand zu begrenzen“. Damit die Intensivstationen nicht erneut geflutet werden. (mg) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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