Spahn deutet Impf-Privileg für Frauen an, die Anti-Baby-Pille nehmen
Unter den bekannten Thrombose-Fällen nach Corona-Impfungen mit Astrazeneca sind fast nur Frauen. Jens Spahn bringt ein Impf-Privileg für sie ins Spiel.
Berlin - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat an diesem Freitag (19. März) Impf-Privilegien für junge und jüngere Frauen ins Spiel gebracht, die Bedenken wegen Impfungen mit dem Wirkstoff des Herstellers Astrazeneca haben.
Zum Hintergrund: Unter den bis zum 18. März 13 bekannten Thrombose-Fällen in Deutschland im zeitlichen Zusammenhang mit dem Impfen waren laut Angaben des Bundesgesundheitsministeriums zwölf vornehmlich jüngere Frauen unter 50 Jahren. Unter anderem war eine 37-jährige Frau aus Bayern kurz nach einer Astrazeneca-Impfung gestorben, ein möglicher Zusammenhang - wie auch immer geartet - ist noch nicht final geklärt und damit auch nicht ausgeschlossen.
Astrazeneca-Bedenken junger Frauen: Höheres Risiko bei Corona-Impfung wegen Anti-Baby-Pille?
Der Chef der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein, Frank Bergmann, hatte der Rheinischen Post erklärt, dass es bei den Risiken einen Zusammenhang zwischen Rauchen, der Anti-Baby-Pille für die Frau und den Corona-Impfungen geben könnte.
Der führende Gesundheitsexperte in der Coronavirus-Pandemie in Deutschland, Karl Lauterbach (SPD), wollte ein höheres Risiko für jüngere Frauen auf der Pressekonferenz weder bestätigen noch dementieren. Seiner Einschätzung nach könne es sich auch um ein Chargen-Problem handeln, oder damit zu tun haben, dass unter den bisherigen Geimpften in der Bundesrepublik viele Pflegekräfte waren, und damit seiner Ansicht nach verhältnismäßig viele junge Frauen.
Corona-Impfungen mit AstraZeneca: Jens Spahn bringt Impf-Privilegien für jüngere Frauen ins Spiel
Jens Spahn erklärte auf derselben Pressekonferenz mit Blick auf Frauen, die mit der Anti-Baby-Pille verhüten: „Natürlich kann dann auch ein anderer Impfstoff verabreicht werden. Die Impf-Ärzte werden mit der zu Impfenden eine Lösung finden.“
Zuvor hatte es in der Coronavirus-Pandemie immer geheißen, dass sich Impflinge keinen Impfstoff aussuchen können. Nach jüngsten Bedenken mit etwaigen Nebenwirkungen bei AstraZeneca kommt es jetzt offenbar zur Abkehr von dieser Maxime. (pm)