Update vom 27. September, 12.57 Uhr: In München gelten aufgrund des Coronavirus einige Auflagen. Trotzdem hatte die Polizei am Wochenende viele Einsätze. In Freimann trafen sich über 130 Leute zu einer Veranstaltung.
Update vom 27. September, 10.41 Uhr: Coronabedingt ist die Wiesn in München ausgefallen. Das Herbstfest in Ingolstadt findet dagegen statt - unter Auflagen. Nun wurde es eröffnet.*
Update vom 26. September, 18.21 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte heute einen vollen Terminkalender. Erst gab es die Gedenkfeier für die Opfer des Wiesn-Attentats* vor 40 Jahren. Dann ging es weiter zum virtuellen Parteitag der CSU. Falls er zwischendrin noch Zeit hatte, die neuesten Corona-Zahlen aus München zu studieren, wird er sich wohl gefreut haben. Denn die Neuinfektionen haben stark abgenommen. Waren es am Donnerstag noch 135 Fälle, sank die Zahl am Freitag auf 70.
Auch die Reproduktionszahl sank unter den entscheidenden Wert von eins. Sie liegt jetzt bei 0,91. Damit infizieren 100 Personen nur 91 Menschen mit dem Virus. Besonders entscheidend für die bayerische Landeshauptstadt ist der 7-Tage-Inzidenz-Wert. Dieser war Anfang der Woche über die kritische Marke von 50 Infizierten pro 100.000 Einwohnern gestiegen. Deshalb wurde in München eine Allgemeinverfügung erlassen und unter anderem die Maskenpflicht an vielen Bereichen in der Innenstadt erlassen. Am Freitag sank der Wert jedoch wieder auf 37,99 ab. Sollte der Trend anhalten, dann könnten die neuen Maßnahmen im Laufe der Woche wieder aufgehoben werden.
Update vom 26. September, 14.37 Uhr: Am heutigen Samstag trifft sich die CSU zum Arbeitsparteitag - aufgrund der Coronavirus-Pandemie nicht in Persona, aber dafür online. Parteichef Markus Söder kommt in seiner Grundsatzrede nicht umhin, sich auch den aktuellen Entwicklungen rund um Reiserückkehrer, Maskenpflicht in Schulen und die steigenden Fallzahlen zu widmen. „Corona ist da - und Corona ist gefährlich“, sagt er und findet auch darüber hinaus deutliche Worte.
„Wenn Corona an ein Altenheim anklopft, ist das lebensgefährlich“ und „wenn die Krankenhäuser voll sind, ist es eigentlich schon zu spät“, resümiert Söder und zeigt sich ansonsten zufrieden mit der Strategie seiner Partei in den letzten sieben Monaten. Auch wenn beispielsweise die Zahl „50“ - also 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner - für den ein oder anderen nach wie vor „ominös“ klinge, wäre sie dennoch essenziell für das Verständnis des Infektionsgeschehens. Man dürfe sie zwar nicht als punktuellen Marker verstehen, dennoch zeige sie stets an, das „alles, was darüber liegt, nicht mehr nachzuvollziehen ist“.
Ein Kompliment richtet der CSU-Chef explizit an die Wissenschaft: „So viel wie jetzt hat man in dieser Kürze der Zeit noch nie über ein Virus gewusst“, so Söder, aber „wir sind erst knapp sieben Monate unterwegs und wir dürfen nicht spekulieren“, meint er weiter. So rechnet er noch mit „so manch böser Überraschung“ und so manch übler Folgeerkrankung des Coronavirus - eine andere Strategie als beispielsweise Schweden eingeschlagen zu haben, heißt Söder deshalb nach wie vor gut:
Für mich als Christ ist das ethisch nicht vertretbar. Und die Strategie von Bayern, der CSU und mir ganz persönlich kann nicht sein, Alte, Schwache und Vorerkrankte als Tote in Kauf zu nehmen.
„Wir wollen aber keinen zweiten, generellen, flächendeckenden Lockdown“, stellt Söder weiter klar. Die Folgen für die Wirtschaft und auch die Gesellschaft wären zu schwierig, gerade Ältere und Kinder hätten unter die Einschränkungen zu stark gelitten. Deshalb fordert der CSU-Chef zum einen den „Schutz der Bevölkerung“, aber auch sowohl den Erhalt von Arbeitsplätzen, als auch eine „Lern - und Lehrgarantie“. Der Schulstart wäre gut geglückt, reduziere die Maske im Unterricht das Ansteckungsrisiko doch um bis zu 90 Prozent - und wäre sie doch so kurz nach der Urlaubszeit essenziell.
Am bisherigen Kurs will Söder festhalten, die Strategie will er stetig anpassen und dadurch das Pandemie-Geschehen in Bayern - so gut es eben gehe - steuern. Der Gesundheitsdienst wurde aufgerüstet, Testkapazitäten wurden erweitert und man teste nicht sinnlos, sondern „smart“, so Söder weiter. Der Staat habe mit den kostenlosen Coronatests einen „Service für die Sicherheit der Bürger“ geschaffen, sodass über 6000 positive Corona-Fälle frühzeitig entdeckt werden konnten. Am Fall Garmisch-Partenkirchens sehe man den Fortschritt des Testverfahrens im Vergleich zum Frühjahr: Nach einer knappen Wochen konnte man vielen besorgten Bürgern Entwarnung geben, berichtet Söder.
Laut dem CSU-Chef stehe ein „schwieriger Winter“ bevor, weshalb er von jedem einzelnen Bürger Umsichtigkeit fordere. „Private statt professionelle Aktivitäten einschränken“, bezeichnet Söder als das Credo der Stunde. Um nicht mit einem „Corona-Kater“ aufzuwachen ermahnt er, weniger „Party zu machen“, denn immer dann, wenn man - etwa durch Alkohol - leichtsinniger wäre, wäre auch des Ansteckungsrisiko erhöht. „Freude und Vernunft schließen sich nicht aus“, sagt Söder und plädiert dafür „weniger extrem zu feiern“, um seine Mitmenschen, etwa die Großeltern, zu schützen.
Irgendwann gebe es den Impfstoff und bessere Medikamente, bis dahin müssten eben Maskenpflicht und Abstände eingehalten werden, so Söder pragmatisch. Nichtsdestotrotz, einem jeden bleibe das „Recht auf Skepsis und Demonstration“, die zunehmende Radikalisierung und das Etablieren einer „Corona-Pegida“ sieht Söder aber mit großer Sorge. Rechtsextreme würden in der Coronavirus-Pandemie viel offener als je zu vor auftreten. Der Ton werde abstruser und aggressiver, meint Söder und muss selbst „durchschnaufen“ - in Anbetracht von Anfeindungen und Morddrohungen gegenüber seiner Person: „Sie werden den morgigen Tag nicht mehr erleben“ und „Du stinkende Judensau gehörst vergast“, zitiert Söder als einige Beispiele hierfür.
Update vom 25. September, 19.54 Uhr: Nicht nur München hat mit steigenden Corona-Zahlen zu kämpfen. Auch in immer mehr Nachbarländern steigen die Infektionen an. Das Robert-Koch-Institut (RKI) stuft daher regelmäßig Regionen und Länder in Europa und auf der ganzen Welt als Risikogebiete ein. Damit einher geht eine Reisewarnung der Bundesregierung, diese Gebiete zu meiden.
Heute hat das RKI diese Liste um zwei Länder und eine Region erweitert. Als Risikogebiete zählen jetzt das gesamte Land Tschechien sowie Luxemburg. Auch eine Reise nach Tirol in Österreich sollte man sich ab jetzt lieber sparen. Das österreichische Bundesland - in dem auch der Ursprungsort der europäischen Pandemie, Ischgl, liegt - ist jetzt eines von drei Risikogebieten im Alpenland neben Wien und Vorarlberg. Damit ist Bayern quasi umzingelt von Corona-Hotspots.
Update von 15.16 Uhr: In München wurden für Donnerstag (24. September) 135 neue Corona-Fälle gemeldet. Das sind mehr als doppelt so viele wie am Vortag. Gestern hatte die Stadt noch 62 neue Fälle gemeldet. Insgesamt gab es in der Landeshauptstadt bislang 11.101 Infektionen. Auch an Schulen steigen die Zahlen.*
Die 7-Tage-Inzidenz für München beträgt 42,47. Damit entfernt sich die wichtige Inzidenz-Zahl trotz wieder gestiegener Neu-Infektionen weiter vom entscheidenden Grenzwert. Dieser liegt bei 50.
Erstmeldung vom 25. September, 14.01 Uhr: Mallersdorf-Pfaffenberg - Im niederbayerischen Kloster Mallersdorf sind am Freitag (25. September) fast 650 Ordensschwestern sowie einige Mitarbeiter auf eine Coronavirus*-Infektion getestet worden. Das teilte ein Sprecher des Landratsamtes Straubing-Bogen am Freitag mit.
Zuvor war eine Pflegekraft, die im Seniorenheim in dem Kloster arbeitet, positiv getestet worden. Daraufhin fand eine Reihenuntersuchung statt. Der Altersdurchschnitt der Schwestern liegt bei 83 Jahren, wie der Sprecher weiter mitteilte. Die Ergebnisse der Tests* sollen spätestens Anfang kommender Woche vorliegen.
Die infizierte Pflegekraft befindet sich den Angaben nach in Quarantäne. Für das Kloster sei eine solche Maßnahme nicht angeordnet worden. Die Einrichtung habe allerdings sämtliche Veranstaltungen abgesagt. Die Schwestern verzichten außerdem freiwillig auf Außenkontakte. Nicht betroffen von der Reihentestung seien die Landwirtschaft und der Kindergarten des Klosters. Das Kloster im niederbayerischen Mallersdorf-Pfaffenberg ist das Mutterhaus der Armen Franziskanerinnen von der Heiligen Familie.
Auch in anderen Teilen Bayerns wirkt sich die Corona-Pandemie* aus. Im Landkreis Dingolfing-Landau gelten ab sofort bis zum 2. Oktober strenge Auflagen, um die weitere Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. So dürfen sich im öffentlichen Raum und in der Gastronomie genauso wie im privaten Umfeld maximal fünf Personen treffen, die nicht gemeinsam in einem Hausstand leben. Grund ist, dass die Sieben-Tages-Inzidenz* über dem Grenzwert von 50 liegt. Am Donnerstag lag der Wert bei 64. Auch in München gelten Auflagen - eine Übersicht finden Sie hier.
Auch auf die Politik hat die Pandemie Auswirkungen. So verzichtet die CSU in diesem Jahr auf ihren großen Präsenzparteitag im Dezember und verlagert ihre Antragsarbeit alleine auf den Internet-Parteitag an diesem Samstag (26. September). Im Mittelpunkt steht dabei die Grundsatzrede von Parteichef Markus Söder. (kam/dpa) *Merkur.de und tz.de sindTeil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.
Alle Nachrichten aus Bayern lesen Sie immer bei uns.