Corona in Deutschland: RKI meldet neuen Höchstwert bei 7-Tage-Inzidenz - So viele Covid-Intensivpatienten wie nie zuvor
In Deutschland schnellen die Coronavirus-Fallzahlen weiter in die Höhe. Auch auf den Intensivstationen spitzt sich die Lage zu. Der News-Ticker.
- Mit einem harten Lockdown* will Deutschland die Ausbreitung des Coronavirus* bremsen.
- Karlsruhe sagt als erste deutsche Stadt Corona-Schnelltests vor Weihnachten ab - wegen Überlastung des Gesundheitsamts (siehe Update vom 19. Dezember, 17.30 Uhr).
- Unterdessen meldet das RKI neue Zahlen - ein Wert hat nun einen beunruhigenden Höchststand erreicht.
- Dieser News-Ticker ist beendet. Die Fortsetzung ab dem 20. Dezember finden Sie hier.
Update vom 20. Dezember, 15.10 Uhr: 5.019 Corona-Patienten müssen in Deutschland aktuell intensivmedizinisch behandelt werden. Das ist ein Rekordwert seit Beginn der Pandemie. Darüber gibt das DVI-Intensivregister Auskunft. Seit Mittwoch, 16. Dezember, ist Deutschland wieder in einem Lockdown, der jenem im Frühjahr sehr nahekommt. Dennoch gelingt es nicht, die Corona-Zahlen zu bremsen. Weiter infizieren sich täglich mehr als 20.000 Menschen an dem neuartigen Virus.
Belegung der Intensivbetten | Anzahl | Anteil |
---|---|---|
Corona-Patienten auf Intensivstationen | 5.019 | 21 Prozent |
Andere Patienten auf Intensivstationen | 14.856 | 62 Prozent |
Freie Intensivbetten in Deutschland | 4.102 | 17 Prozent |
Dass auf den Intensivstationen genug Betten frei sind, ist elementar, um das Gesundheitssystem aufrechtzuerhalten. Die Auslastung der Intensivstationen hängt aber nicht nur von freien Betten und Beatmungsgeräten ab. Patienten können nur versorgt werden, wenn auch genug Pflegekräfte einsatzbereit sind. Corona*-Intensivpatienten haben oft einen sehr hohen Pflegepersonalbedarf, wie ein Sprecher der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) auf Anfrage gegenüber der Ippen-Digital-Zentralredaktion* mitteilte.
5.019 Corona-Patieten auf deutschen Intensivstationen - So viele wie nie zuvor
„Pflegekräfte können nach dem Kontakt mit Corona-Infizierten nicht mehr in anderen Bereichen eingesetzt werden. Insofern kann schon ein einzelner Covid-Patient sehr große Ressourcen beanspruchen, die normalerweise den Bedarf mehrerer Patienten gedeckt hätten. Vermehrte Krankschreibungen oder auch Corona-Infektionen bei Krankenhaus-Beschäftigten können die Intensivkapazitäten unvorhergesehen spürbar vermindern“, warnte die DKG. Daher kann es sein, dass die Zahlen der gemeldeten Betten von Tag zu Tag schwanken: Betten und Geräte sind zwar da, aber keine Menschen, die pflegen.
Besorgniserregend war die Situation zuletzt in Sachsen. Dort mussten Patienten verlegt werden, weil Intensivstationen teilweise überlastet waren. Rund 40 Prozent der Intensivbetten sind dort von Corona-Patienten belegt, wie das DIVI-Register meldet (Datenstand: 20.12.2020, 14:19 Uhr). So hoch ist die Quote aktuell in keinem anderen Bundesland. Mit einem Klick auf ihren Landkreis oder ihre Heimatstadt finden Sie in der obigen Karte Infos dazu, wie viele Intensivbetten bei Ihnen vor Ort belegt und wie viele noch frei sind.
Update vom 20. Dezember, 08.14 Uhr: Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) haben die Gesundheitsämter in Deutschland an diesem Sonntagmorgen (20. Dezember) 22.771 Neuinfektionen binnen eines Tages übermittelt. Am Sonntag vergangener Woche hatte die Zahl bei 20.200 gelegen. Gemeldet wurden binnen eines Tages zudem 409 neue Todesfälle.
Der bisherige Höchstwert von 952 Toten war am Mittwoch (16. Dezember) erreicht worden. In der Tendenz war die Zahl der täglichen Todesfälle zuletzt nach oben gegangen, was nach dem steilen Anstieg bei den Neuinfektionen laut RKI erwartet wurde. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 26.049.
Insgesamt zählt das Robert Koch-Institut seit Beginn der Pandemie 1.494.009 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Nach Schätzungen sind rund 1.097.400 Menschen inzwischen genesen. Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (7-Tage-Inzidenz) gab das RKI am Sonntag mit 192,2 an. Das ist der höchste Stand seit Beginn der Pandemie.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert* lag laut RKI-Lagebericht vom Samstagabend bei 1,06 (Vortag: 1,05). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch 106 weitere Menschen anstecken.
Coronavirus in Deutschland: Notärztin blickt besorgt auf Zeit nach Weihnachten
Update vom 19. Dezember, 21.40 Uhr: Die Zahl der Coronavirus-Neuinfektionen ist in Deutschland im Dezember hoch. Eine Notärztin blickt wegen Corona jetzt besorgt auf die Zeit nach Weihnachten* (siehe Link).
Coronavirus-Pandemie in Deutschland: Blick auf die Intensivstationen macht weiter Sorgen
Update vom 19. Dezember, 21.30 Uhr: Blick auf die Intensivstationen in der Corona-Pandemie in Deutschland. Die Lage bleibt kurz vor Weihnachten weiter ernst, das belegt das Intensivregister der Deutschen Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin in Zusammenarbeit mit dem Robert-Koch-Institut (RKI).
Corona-Patienten auf deutschen Intensivstationen: | 4930 |
Corona-Patienten an Beatmungsgeräten: | 2608 |
Belegte Intensivbetten in Deutschland: | 20.255 |
Freie Intensivbetten in Deutschland: | 3838 |
Notfallreserve Intensivbetten: | 10.690 |
Coronavirus-Pandemie in Deutschland: R-Wert liegt laut RKI bei 1,06
Update vom 19. Dezember, 19.20 Uhr: Das Robert-Koch-Institut (RKI) aus Berlin hat nach den Corona-Infektionszahlen auch den aktuellen Sieben-Tage-R-Wert übermittelt.
Demnach liegt der R-Wert vom Samstagabend bei 1,06 (Vortag: 1,05). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch 106 weitere Menschen mit dem Coronavirus anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor acht bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.
Update vom 19. Dezember, 18.30 Uhr: Die Alten- und Pflegeheime in Deutschland haben viele Corona-Tote zu beklagen. Ein Experte wettert nun gegen Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten um Bayerns Markus Söder (siehe Link).
Coronavirus-Pandemie in Deutschland: Karlsruhe sagt Corona-Schnelltests vor Weihnachten ab
Update vom 19. Dezember, 17.30 Uhr: Die bitteren Nachrichten kurz vor Weihnachten reißen in der Coronavirus-Pandemie in Deutschland nicht ab.
Konkret: In ersten deutschen Städten werden angekündigte Corona-Schnelltests vor Heiligabend bereits wieder abgesagt.
So kündigte der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) an diesem Samstag mit, doch nicht wie geplant am 23. und 24. Dezember in Karlsruhe und Bretten (Landkreis Karlsruhe) zu testen - und zwar auf Bitten von Stadt und Landkreis. Der Grund: Das ohnehin überlastete Gesundheitsamt und die Abstrichstellen sollen gerade an den Feiertagen nicht noch zusätzlich belastet werden.
Zudem warnten die Behörden davor, dass negative Testergebnisse die Menschen nur in falscher Sicherheit wiegen würden, erklärte der ASB. „Wir bedauern außerordentlich, dass es zu dieser Absage kommt, sowie die Verwirrung, die dadurch entstanden ist“, hieß es in einer kritischen Mitteilung der Hilfsorganisation weiter: „Nach unserer Auffassung ist dies auf die fehlende Information und Einbindung der Städte und Landkreise durch das Sozialministerium zurückzuführen, die nicht oder zumindest nicht ausreichend erfolgt zu sein scheint.“
Ein Sprecher des Sozialministeriums wies entsprechende Kritik wegen abgesagter Corona-Schnelltests zurück und verwies darauf, dass man die Teststellen nicht ausgewählt habe, sondern die Hilfsorganisationen sich mit den jeweiligen Angeboten selbst gemeldet hätten.
Coronavirus-Pandemie in Deutschland: Wieder mehr als 30.000 Corona-Neuinfektionen
Update vom 19. Dezember, 15.45 Uhr: In Deutschland wird weiter gegen das Coronavirus und steigende oder stagnierende Infektionszahlen angekämpft. Laut der aktuellen Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) (Stand 19.12.2020, 0 Uhr) haben sich den dritten Tag in Folge mehr als 30.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert.
Am Samstagmorgen teilte das RKI mit, dass innerhalb von 24 Stunden 31.300 neue Ansteckungsfälle erfasst wurden. Somit könnte es laut mehrerer Politiker zu noch länger anhaltenden Einschränkungen kommen. Die Todesfälle stiegen um weitere 702 auf insgesamt 25.640. Die 7-Tage-Inzidenz liegt außerdem bei 190. Das Ziel der Bundesregierung ist es, diese auf unter 50 zu drücken. Insgesamt wurden inzwischen bundesweit 1.471.238 Corona-Fälle verzeichnet.
Coronavirus-Pandemie in Deutschland: Scharfe Kritik an Markus Söder aus Tirol
Update vom 19. Dezember, 15.09 Uhr: Während Dr. Wolfram Henn, Professor des Ethikrates, mit einer knallharten Aussage gegen Impfgegner vorgeht (siehe Update vom 19. Dezember, 07.40 Uhr), folgt nun scharfe Kritik aus Österreich am bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder.
Denn Tirols Landeschef Günther Platter zeigt sich mit Bayerns Regierungschef unzufrieden und geht ihn harsch an: „Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder befindet sich momentan auf einem Egotrip“, äußerte sich Platter gegenüber der Tiroler Tageszeitung. Normalerweise verwende er eine solche Formulierung nicht, dieses Mal mache er das jedoch bewusst: „Weil Söders Tirol-Bashing, die ständige und abschätzige Erwähnung von Ischgl, nicht in Ordnung ist. Ich bin schwer irritiert, so verhält man sich unter Freunden nicht.“
Der Tiroler Skiort Ischgl wurde im Frühjahr zum Corona-Hotspot für zahlreiche Touristen. Wiederholt hatte Söder diesen Ort als Negativ-Beispiel herangezogen. Auch zu der Frage der Skigebiet-Öffnungen waren sich die beiden Nachbarländer zuletzt nicht einig. Dass es nun zu einer langfristigen Krise zwischen den beiden Ländern komme, darüber mache sich Platter keine Sorgen. Die Situation werde sich wieder verbessern, so der Politiker.
Corona in Deutschland: Professor mit harter Aussage gegen Impfgegner - Irrwitzige Silvester-Idee für Köln
Update vom 19. Dezember, 12.23 Uhr: Aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie gestalten sich das Weihnachtsfest und Silvester in diesem Jahr bei vielen Menschen wohl anders als üblich. Während Weihnachten nur im engsten Familienkreis stattfinden darf, muss an Silvester nicht nur auf große Feiern sondern vielerorts auch auf ein Feuerwerk verzichtet werden.
Die Stadt Köln hat deshalb für ihre Bewohner eine zündende Idee gehabt: Anstatt Raketen in die Luft zu jagen, sollen Kölner um punkt 0 Uhr ihr Licht an und aus machen. Was dadurch entsteht, soll laut der Stadt zum „größten Lichtfeuerwerk der Welt“ werden.
„Licht an. Jahr aus“ - So lautet das Motto zu dieser Aktion. Fünf Minuten lang soll das Lichterspektakel, das um 0.00 Uhr startet, insgesamt dauern. „Kölle strahlt von drinnen – ganz ohne Raketen und Böller, ganz leise“, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Da ab 21 Uhr eine bundesweite Ausgangssperre gilt, müssen auch die Kölner zuhause bleiben und auf das Böllern draußen verzichten. Um dem ganzen noch mehr Feierlichkeit zu schenken, werden die Bewohner mit einer Werbekampagne auf die Aktion aufmerksam gemacht und dazu aufgefordert , ihre Fenster bunt zu bekleben oder zu bemalen.
Corona in Deutschland: Professor trifft harte Aussage gegen Impfgegner - Striktes Durchgreifen bei Erkrankung
Update vom 19. Dezember, 07.40 Uhr: In einem Brandbrief an alle Impfgegner äußerte sich der Professor des Ethikrates Dr. Wolfram Henn mit einer knallharten Aussage: Wer sich nicht impfen lassen will, soll auf ein Intensivbett verzichten! Konkret schreibt Henn darin, wie die Bild zitiert: „Wer partout das Impfen verweigern will, der sollte, bitte schön, auch ständig ein Dokument bei sich tragen mit der Aufschrift: ,Ich will nicht geimpft werden! Ich will den Schutz vor der Krankheit anderen überlassen! Ich will, wenn ich krank werde, mein Intensivbett und mein Beatmungsgerät anderen überlassen.‘“
Dass viele Menschen noch Fragen haben oder auch skeptisch gegenüber der neuen Impfung sind, kann er verstehen. „Eine Impfpflicht gibt es nicht. Auch weil viele noch skeptisch sind und Fragen haben. Das ist verständlich. ABER: Bitte stellen Sie diese Fragen an Menschen, die sich wirklich auskennen“, äußert er weiter einen Appell an die Menschen, denn für Henn ist es wichtig zu betonen: „Forscher weltweit haben mit riesigem Aufwand das Tempo erhöht, aber nicht auf Kosten der Sicherheit.“ Darüber hinaus ist sich Henn sicher, dass bald einen Impfstoff normaler Bauart, wie etwa bei der Grippe oder auch Hepatitis, gegeben wird.
„Diesen Panikmachern empfehle ich dringend, mal ins nächste Krankenhaus zu gehen und ihre Verschwörungstheorien den Ärzten und Pflegern zu präsentieren, die gerade völlig ausgepowert von der überfüllten Intensivstation kommen. Die werden ihnen was husten ...“, setzt er noch gegen „Impfgegner und Querdenker“ nach, denn denen solle man nicht das Feld überlassen.
Corona in Deutschland: Regierung berät über Änderungen für Reiserückkehrer
Update vom 18. Dezember, 22.26 Uhr: Reisende, die aus Corona-Hotspots nach Deutschland kommen, sollen künftig spätestens drei Tage nach der Einreise entweder einen negativen Corona-Test, einen Nachweis über eine Impfung oder einen Nachweis vorlegen, dass sie schon Corona hatten. Das sieht ein Referentenentwurf für eine „Corona-Schutzverordnung“ des Bundesgesundheitsministeriums vor, der der dpa vorliegt. Zuvor hatte die Bild darüber berichtet.
Einschränkend heißt es aber auch, dass die genannten Regeln gelten „wenn und soweit die oberste Landesgesundheitsbehörde dies durch Allgemeinverfügung festgelegt hat“. Es liegt also in der Zuständigkeit der Bundesländer, ob und wie sie das umsetzen. Die Verordnung soll dem Entwurf zufolge im Laufe des Januars in Kraft treten und bestehende Regelungen für Reiserückkehrer ablösen. Ein Ministeriumssprecher äußerte sich auf Anfrage nicht dazu und verwies darauf, dass sie momentan Gegenstand einer regierungsinternen Abstimmung sei.
Corona-Impfstoff für Deutschland befindet sich aktuell noch in Belgien
Update vom 18. Dezember, 21.05 Uhr: Der für Deutschland vorgesehene Corona-Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer befindet sich derzeit noch in Belgien. Erst nach der Zulassung durch die Europäische Kommission könne der Transport der Dosen von dem Pfizer-Werk im belgischen Puurs nach Deutschland an eine zentrale Anlieferstelle beginnen, teilte Biontech-Geschäftsvorstand Sean Marett am Freitag mit. Von dort aus werde der Impfstoff zu den einzelnen Verteilzentren der Bundesländer gebracht.
In Deutschland und der Türkei ist Biontech nach eigenen Angaben für die Auslieferung zuständig, in allen anderen Ländern übernimmt das Pfizer. Genaue Angaben zur Menge der Impfdosen, die in Kürze an die EU-Mitgliedsländer ausgeliefert werden sollen, machte Marett nicht. Die Verteilung erfolge nach einem Schlüssel der EU, sagte er.
Corona in Deutschland: Spahn unterzeichnet Impfverordnung
Am kommenden Montag will die europäische Arzneimittelagentur EMA ihre Beurteilung über den Impfstoff von Biontech und Pfizer abgeben. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) unterzeichnete am Freitag die Corona-Impfverordnung. Sie regelt die Reihenfolge für die zunächst begrenzt verfügbaren Impfungen. Spahn erwartet nach eigenen Angaben, dass die EU-Kommission das Serum am Dienstag zulässt. Das in Deutschland zuständige Paul-Ehrlich-Institut prüfe dann bei den Lieferchargen, ob die Impfdosen der Zulassung entsprechen.
Das Paul-Ehrlich-Institut habe inzwischen erste Prüfmuster erhalten und mit Untersuchungen begonnen, teilte eine Sprecherin am Freitagabend mit. Nach dieser Prüfung werde der Bund das Serum an die Länder verteilen. Diese verteilten es auf die mehr als 400 Impfzentren und organisierten mit den Kommunen die Impfungen vor Ort.
Corona in Deutschland: Reiserückkehrer aus Hotspots müssen in Mecklenburg-Vorpommern in Quarantäne
Update vom 18. Dezember, 17.42 Uhr: In Mecklenburg-Vorpommern müssen Reiserückkehrer aus deutschen Corona-Hotspots in eine Zwangsquarantäne, wenn sie nur entfernte Verwandte oder Freunde, nicht aber engste Familienangehörige besucht haben. Das beschloss die Landesregierung am Freitag in einer weiteren Corona-Sondersitzung. Mit dieser umstrittenen Vorschrift soll eine verstärkten Einschleppung des Coronavirus im Zuge der anstehenden Feiertage verhindert werden.
Die Deutsche Bahn will über die Weihnachtsfeiertage an 14 Bahnhöfen sogenannte FFP2-Masken vor allem an ältere Fahrgäste verteilen. Die Masken würden ab sofort an den Bahnsteigen vor dem Einsteigen ausgehändigt, teilte ein Sprecher am Freitag mit. Das Alter werde dabei nicht kontrolliert, hieß es. Die Ausgabe erfolgt demnach nach Augenmaß. Auch jüngere Menschen, die etwa gesundheitlich vorbelastet sind, sollen eine Maske erhalten können. Bei den Bahnhöfen handelt es sich um die Hauptbahnhöfe in Berlin, Bremen, Dortmund, Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover, Karlsruhe, Kassel, Köln, Leipzig, Mannheim, München, Nürnberg und Stuttgart.
Corona-Fallzahlen in Deutschland: RKI meldet erstmals mehr als 30.000 Neuinfektionen

Erstmeldung vom 18. Dezember: Berlin - Bekommt Deutschland die Corona-Lage in den Griff? Die Fallzahlen explodieren in einigen Regionen Deutschlands. Die Schwelle von 30.000 ist gerissen. 33.777 neue Coronainfektionen vermeldet das Robert-Koch-Institut* (RKI) am Freitagmorgen (Datenstand: 18. Dezember, 0 Uhr). Die fehlenden 3.500 Fälle aus Baden-Württemberg wurden in die Statistik mit eingerechnet. Wegen einer technischen Panne wurden die Daten zu spät an das RKI übermittelt.
In den vergangenen 24 Stunden sind 33.777 neue Corona-Fälle und 813 weiter Todesfälle in Deutschland verzeichnet worden |
1.439.938 Menschen in Deutschland haben sich bisher nachweislich mit Sars-CoV-2 infiziert |
Seit Beginn der Corona-Pandemie sind 24.938 Todesfälle in Verbindung mit dem Coronavirus gemeldet worden |
Derzeit gibt es etwa 345.600 aktive Corona-Fälle in Deutschland |
Der harte Lockdown gilt seit Mittwoch (16. Dezember). Am Tag 3 des Lockdowns sind diese Zahlen erschütternd. Besonders in Alten- und Pflegeheimen grassiert das Coronavirus. Schon der wochenlange Lockdown light konnte das nicht verhindert. Forscher der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) haben dazu einen Bericht vorgelegt.
„Schützen Sie Oma und Opa“, mahnte RKI-Chef Lothar Wieler bereits auf einer Pressekonferenz Anfang Dezember. Besonders bei älteren Menschen ist das Risiko eines schweren Verlaufs groß. „Die Lage ist ernst“, wiederholt der RKI-Chef gebetsmühlenartig. Schon in der Altersgruppe der Ü-60-Jährigen ist die Inzidenz aktuell hoch. Sie liegt laut dem Covid-19-Lagebericht des RKI vom Donnerstagabend bei 173. Zum Vergleich: Die 7-Tage-Inzidenz in gesamt Deutschland liegt aktuell bei 184,8.
Immer mehr Corona-Patienten müssen auf der Intensivstation behandelt werden. Momentan sind es 4.894, davon wird die Hälfte künstlich beatmet, wie aus den Daten des DIVI-Intensivregister hervorgeht. In den Krankenhäusern sind demnach noch 3.644 Betten auf der Intensiv frei. Fehlt es an Kapazitäten vor Ort, werden Patienten in weniger betroffene Regionen verlegt.
Corona in Deutschland - RKI meldet 813 Tote
813 Menschen starben in den vergangenen 24 Stunden, teilt das RKI mit. In dieser Woche sind demnach bereits 2.963 Verstorbene verzeichnet. In der Vorwoche sind es 3.056 Todesfälle gewesen, twittert Olaf Gersemann, Wirtschafts-Ressortleiter bei der WELT (s.u.).
Fast 89 Prozent der Toten im Zusammenhang mit dem Coronavirus sind in Schleswig-Holstein in den vergangenen drei Monaten Bewohner von Alten- und Pflegeheimen gewesen. Das geht aus Zahlen hervor, die das Gesundheitsministerium am Freitag in Kiel auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Demnach sind 119 Heimbewohner in Schleswig-Holstein im Zeitraum 21. September bis 14. Dezember nach einer Corona-Infektion gestorben.
In diesem Zeitraum stieg die Zahl der Menschen im Land, die an oder mit Covid-19 starben, nach Angaben der Landesregierung um insgesamt 134 von 161 (Stichtag 21. September) auf 295 (Stichtag 14. Dezember). Rechnerisch machen die 119 Toten aus Heimen rund 89 Prozent der insgesamt 134 erfassten Corona-Opfer in ganz Schleswig-Holstein in den drei vergangenen Monaten aus.
Corona in Deutschland: Die häufigsten Covid-19 Symptome laut RKI
Klinisches Merkmal | Prozent % mit klinischem Merkmal |
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Husten | 41 % |
Fieber | 31 % |
Schnupfen | 24 % |
Halsschmerzen | 21 % |
Pneumonie | 2 % |
Geruchs- oder Geschmacksverlust* | 21 % |
Antigen-Schnelltest sind gerade sehr beliebt, besonders vor Weihnachten. Aber Experten warnen: Die Corona-Tests vertreiben nicht alle Corona-Sorgen. Zumal die Tests unterschiedlich zuverlässig sind. (ml; dpa) *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks