Corona in Deutschland: Wann werden die Fitnessstudios wieder geöffnet? Ein Bundesland prescht vor
Corona in Deutschland: Die Fitnessstudios sind bereit zur Öffnung. Es wurde ein Konzept entwickelt, das die Rückkehr zum Sport ermöglichen soll.
- Wann werden die Fitnessstudios in Deutschland wieder geöffnet?
- Durch die Corona-Krise wurden harte Maßnahmen getroffen. Werden diese jetzt gelockert?
- Es gibt ein Konzept, das Bundeskanzlerin Merkel überzeugen soll.
München - Nach wochenlangen Verboten, die durch die Corona*-Krise bedingt waren, sollen nun auch schrittweise Lockerungen im Sportbereich folgen. Fitnessstudios waren auch von den strikten Regelungen betroffen. Nun werden Forderungen nach zeitnahen Öffnungen laut.
Wie das klappen könnte, wurde in einem 5-Punkte-Plan zusammengefasst. Es gibt aber auch hier wieder Regeln und Voraussetzungen, die sich in einzelnen Bundesländern unterscheiden.
Coronavirus in Deutschland: Wann öffnen Fitnessstudios wieder? Baden-Württemberg prescht vor
Am Mittwoch (6. Mai) haben erste Bundesländer angekündigt, dass Fitnessstudios wieder unter besonderen Vorgaben öffnen können. Welche das sind, wurde noch nicht bekannt gegeben, dafür aber die Ansage aus Baden-Württemberg, dass hier die Studios ab Pfingsten wieder besucht und genutzt werden können. Ob sich noch andere Bundesländer der Vorgehensweise anschließen und bald öffnen, ist nicht bekannt.
Bundeskanzlerin Angela Merkel möchte, laut einer Beschlussvorlage des Bundes, die sie mit in die Bund-Länder-Schalte nimmt, die Öffnung der Fitnessstudios den Ländern überlassen. Weitere Lockerungen hat Merkel auch schon beschlossen.
Öffnung von Fitnessstudios in Deutschland trotz Corona: Deutscher Industrieverband legt Konzept vor
Wie Focus Online berichtet, hat der Deutsche Industrieverband für Fitness und Gesundheit e.V. (DIFG) am Montag (4. Mai) ein entsprechendes Konzept mit Gutachten vorgelegt, das von der TU München und der IST Hochschule Düsseldorf verfasst wurde. Das Konzept enthält einen 5-Punkte-Plan, nachdem vorgegangen werden soll:
- Mitarbeiterschulungen
- Information von Mitgliedern
- Anpassung des Fitnessstudiobetriebs
- Schutz von Covid-19-Risikogruppen*
- Prozedur-Planung bei positivem Corona-Befund
Wissenschaftler haben in einer Checkliste aufgeführt, was das jetzt für jeden Fitnessstudio-Inhaber bedeutet. Um eine Ansteckung zu minimieren*, zählen beispielsweise ein gewährleisteter Mindestabstand von 1,50 Meter zwischen Trainierenden, Mund-Nasen-Schutz verpflichtend machen oder zumindest empfehlen, häufigeres Putzen sowie Desinfizieren und Empfangsmitarbeiter mit einer Plexiglas-Scheibe schützen. Wird das überzeugen?
Coronavirus in Deutschland: DSSV fordert auch eine Wiedereröffnung der Fitnessstudios
Birgit Schwarze, Verbandspräsidentin des Arbeitgeberverbandes deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlangen (DSSV), hat sich auch für eine schnelle Wiedereröffnung der Fitnessstudios in ganz Deutschland ausgesprochen. In einem Interview mit der Bild-Zeitung erzählt sie unter anderem welche Auswirkungen die Corona-Krise bislang auf die Fitnessstudios in Deutschland hat. Sie sagt: „Die vergangenen Wochen mit den geschlossenen Studios waren für unsere Branche sehr schwierig. Die größte Herausforderung besteht darin, sich weiter zu motivieren. Ich bekomme jeden Tag E-Mails und Anrufe von unseren Mitgliedern, aus denen viel Verunsicherung und Ängste hervorgehen. Wie die Gastronomie stehen wir mit dem Rücken zur Wand“. Weiter erzählt sie, „dass es sich in den Centern um zwölf Millionen Menschen als Mitglieder handelt mit einem Durchschnittsalter von 40 Jahren. Viele von ihnen kommen zum Sport, weil sie Rückenbeschwerden haben oder etwas für ihr Herz-Kreislauf-System tun möchten. Sie fragen seit Wochen: „Wann kann ich endlich wieder trainieren?“ Und der Studiobesitzer kann ihnen keine Perspektive bieten. Das ist traurig. In unserem Verband sind viele kapitalintensive Familienbetriebe organisiert, viele Studioketten funktionieren als Franchise, auch hier stehen oft Familien dahinter. Sie haben das Gefühl, der Lockdown macht sie kaputt. Und wissen derzeit noch überhaupt nicht, wie es weitergeht.“
Fitnessstudios in der Corona-Krise: Wie kann verhindert werden, dass gleichzeitig zu viele Menschen zusammen trainieren?
Dazu hat Birgit Schwarze eine konkrete Antwort: „Mit modernen Einlasssystemen ist die Anzahl der Mitglieder, die sich zeitgleich im Studio aufhalten, recht einfach zu zählen. Außerdem sollten Warteschlangen am Eingang vermieden werden. Zudem sollten sich Mitglieder zu Hause umziehen und am besten nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln ins Studio kommen. Auf der Trainingsfläche sollten Handtücher verwendet werden, das könnten Trainer und Mitarbeiter kontrollieren. Auch beim Personal Training kann ein Trainer unkompliziert Abstand halten.
Im Konzept wird auch Fiebermessen erwähnt. „Das ist eine Option“, sagt die Verbandspräsidentin und fügt hinzu: „Im Konzept zeigen wir das als Beispiel für eine Vorsichtsmaßnahme*. Fiebermessen wäre mit einem digitalen Thermometer möglich, sofern die Gesundheitsämter dies vorgeben sollten. Auch Fragebögen zum Gesundheitszustand vor dem Eintritt ins Studio könnten an die Mitglieder ausgegeben werden. Vor Kreuzfahrten beispielsweise wurde das schon weit vor Corona gemacht“.
Geschlossene Fitnessstudios: Kann ein Training zu Hause das Training im Studio ersetzen?
Hierzug meint Birgit Schwarze: „Generell ist es zu befürworten, dass die Menschen sich auch zu Hause bewegen*. Doch beim Home-Work-out lauern Gefahren. Es sollte immer im Vordergrund stehen, dass man sich kontrolliert bewegt. Dass man seinen Körper nicht zu sehr oder falsch belastet. Mit falsch ausgeführten Übungen kann man sich mehr schaden als helfen. Viele Übungen bei Online-Work-out sehen auf dem Fernseher oder dem Laptop einfach aus. Aber es sind oft komplexe Übungen, die oft eine ausgeprägte Rumpfmuskulatur erfordern. Und vor allem für ältere Menschen nicht immer einfach nachzutrainieren sind. Die richtigen Geräte und die Anleitung eines Trainers sind wichtig. Unsere Mitgliedsbetriebe investieren jedes Jahr Millionen Euro in moderne Ausstattung der Studios und setzen auf qualifizierte Trainer“.
Teilweise weiterhin Abo-Zahlungen der Mitglieder in Fitnessstudios
Aktuell laufen trotz Schließungen viele Mitgliedsverträge einfach weiter*. Das gilt natürlich auch für Mitgliedschaften im Fitnessstudio. Eine generelle Regelung zu diesem Thema gibt es momentan noch nicht.
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