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„Hart aber Fair“ (ARD) überrascht mit neuem Studio-Design - Virologe erklärt neuen Ansatz

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Coronavirus, ARD
Bei „Hart aber Fair“ wurde über das Coronavirus diskutiert. © Screenshot ARD

In der ARD-Talkshow „Hart aber Fair“ diskutierte Moderator Plasberg mit seinen Gästen über das Coronavirus. Virologe Streeck warnte vor zu schnellen Erfolgen.

München - Die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2* in Deutschland bestimmt nun schon seit Wochen das Leben der Menschen in Deutschland. Auch bei der ARD-Talkshow „Hart aber Fair“ diskutierte Moderator Frank Plasberg mit seinen Gästen über die Ausbreitung des Virus* in Deutschland und die Auswirkungen auf das Alltagsleben sowie die Bevölkerung. 

Die Auswirkungen waren auch im ARD-Studio spürbar. Normalerweise diskutieren die Gäste gemeinsam an einem Tisch, doch am Montagabend saßen sie mit nötigem Sicherheitsabstand an einzelnen Pulten. Zwei Gäste waren sogar nur per Videoanruf hinzugeschalten. Das neue Studio-Design war so gewöhnungsbedürftig, dass sich einige Zuschauer an die US-Sitcom „The Big Bang Theory“ erinnerten. 

Virologe bei „Hart aber Fair“ (ARD): „Wir müssen im Moment die Handbremse anziehen“

Während Bund und Länder mithilfe von Ausgangsbeschränkungen und Kontaktverboten die Zahl der Neuinfektionen gering halten wollen, hat der Virologe Professor Hendrik Streeck noch eine erweiterte Sicht auf die Lage.

Zwar stimmt Streeck, der Direktor des Instituts für Virologie an der Universität Bonn ist, mit den Maßnahmen der Regierungen überein, hat jedoch noch einen anderen Blickwinkel was die Corona-Lage angeht. „Wir müssen im Moment die Handbremse anziehen und danach einen Weg finden, wie wir die Pandemie kontrollieren können“, so der Virologe. Doch darüber hinaus warnt Streeck auch vor zu schnellen Erfolgen. „Viel wichtiger ist die Frage wie stark wir es schaffen die Kurve abzuflachen. Wenn wir zu gut sind, desto länger müssen die Maßnahmen aufrechterhalten werden“, so der Virologe

Coronavirus: Virologe warnt bei „Hart aber Fair“ vor zu schnellen Erfolgen der Maßnahmen

Wenn die Zahlen der Neuinfizierten zu stark abgesenkt werden, dauert es länger bis eine ausreichende Zahl an Menschen in Deutschland sich infiziert haben, damit die Herdenimmunität erreicht werden kann, so die Einschätzung des Virologen. „Das ist das Problem, dass wir gegen zwei Mechanismen ankämpfen. Auf der einen Seite wollen wir die Zahlen herunterdrücken und auf der anderen Seite, wenn wir zu gut sind, werden wir das Problem haben, dass es sehr lange dauert bis wir eine sogenannte Herdenimmunität erreicht haben“, führt Streeck weiter aus. 

Es klingt komisch, aber nach der Einschätzung von Hendrik Streeck muss die Bundesrepublik eben diesen Mittelweg beim Kampf gegen die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 finden. Die Kurve müsse so weit abgeflacht werden, dass die Krankenhäuser nicht an ihre Grenzen stoßen. Gleichzeitig müssen die Infektionszahlen aber nicht zu stark abnehmen, da sonst die ergriffenen Maßnahmen* noch längere Zeit aufrechterhalten werden müssen.

*merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks. 

fd

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