Update vom 12. Februar, 9.13 Uhr: Der Corona-Lockdown wurde bis zum 7. März verlängert, wie Angela Merkel* nach dem Bund-Länder-Treffen am Mittwoch verkündete. Nach dem bayerischen Kabinett muss nun auch der Landtag der Verlängerung der Maßnahmen im Freistaat zustimmen (siehe Erstmeldung). Ein Grund für die andauernden Maßnahmen ist die drohende Gefahr durch die Ausbreitung der Corona-Mutationen. Besonders Tschechien hat mit einem Ausbruch der britischen Virus-Variante* zu kämpfen, auch Regionen an der Grenze zu Bayern sind stark betroffen.*
Nach Angaben der bayerischen Landesregierung hat diese Mutation in einigen ostbayerischen Regionen bei Pendlern bereits die Oberhand gewonnen. Der Anteil der mutierten Variante bei positiven Corona-Tests in Tirschenreuth liegt bei rund 70 Prozent, in Wunsiedel bei mehr als 40 Prozent. Das sagte Markus Söder am Donnerstag in der ZDF-Sendung von Markus Lanz. Beide Städte liegen nahe der tschechischen Grenze.
Erstmeldung vom 12. Februar, 8.15 Uhr: München - Nach dem bayerischen Kabinett muss nun auch der Landtag die Verlängerung des Corona*-Lockdowns bis zum 7. März beschließen. In der Sondersitzung am Freitag (12. Februar, 13 Uhr) geht es aber nicht nur um die Verlängerung, sondern auch um Lockerungen der Corona*-Maßnahmen.
So sollen beispielsweise ab dem 22. Februar die Grund- und Förderschüler wieder in den Wechselunterricht gehen. Auch in den Kitas soll schrittweise wieder der eingeschränkte Regelbetrieb starten. Zudem sollen ab dem 1. März auch die Friseure und ab dem 22. Februar die Fahrschulen im Freistaat wieder unter Hygieneauflagen öffnen dürfen. Alle Lockerungen sollen ab einer Inzidenz von 100 in den betroffenen Kommunen nicht mehr gelten. Einen Überblick über die in Bayern geltenden Regeln finden Sie in unserer Übersicht.
Die Beschlüsse, die das Kabinett am Donnerstag bereits verabschiedete, gehen im Kern zurück auf den Fahrplan, auf den sich Bund und Länder Mitte der Woche bei ihrer Videokonferenz geeinigt hatten. Mit Inkrafttreten der neuen Infektionsschutzverordnung ab Montag soll auch die landesweite Ausgangsbeschränkung ab 21 Uhr deutlich gelockert werden. Das bestätigte CSU*-Chef Markus Söder am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. Sie gilt dann nur noch in Hotspots* ab 100 Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche und auch erst ab 22 Uhr.
Aus der Opposition im Landtag kam umgehend viel Kritik über das weitere Vorgehen im Freistaat. FDP*-Fraktionschef Martin Hagen sprach von „enttäuschenden Beschlüssen“, die Regierung bleibe den Menschen eine echte Öffnungsperspektive schuldig. SPD*-Fraktionschef Horst Arnold sprach wegen fehlenden Perspektiven für Kultur, Einzelhandel und Hochschulen von „lückenhaften“ Lockerungen. AfD*-Fraktionschefin Katrin Ebner-Steiner kritisierte, dass „minimale Zugeständnisse“ als Lockerungen verkauft würden. (kam/dpa) *Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.
Die anhaltende Kritik an den Corona*-Maßnahmen wurde ihm zum Verhängnis. Der Ministerrat bestellte Christoph Lütge aus dem Bayerischen Ethikrat ab.*