13.24 Uhr: Söder kommt auch darauf zu sprechen, dass es oftmals heißt, dass bestimmte Bereiche keine Hauptinfektionsquellen seien. „Es gibt keinen Beleg, dass irgendwo eine Infektion stattfindet“, aber es gebe eben auch keinen Gegenbeleg. Mittlerweile sei es ein „diffuses Geschehen“, bei 75 Prozent könne man die Quelle mittlerweile nicht mehr zuordnen.
13.21 Uhr: Die einzig richtige Strategie sei, die Pandemie einzudämmen. Dazu müssen Kontakt reduziert werden erklärt Söder. Hätten wir früher mehr gemacht, müssten wir vielleicht jetzt weniger tun. Das heißt aber auch: Reagiert man jetzt nicht sofort, müsse man später noch drastischere Einschränkungen beschließen. Der jetzige Lockdown sei weniger drastisch als noch im Frühjahr.
13.18 Uhr: „Die Angst zu Ersticken war jede Sekunde da“, zitiert Söder eine Mitte 50-jährige Frau, die in den Medien von ihrer Corona-Erkrankung berichtet hatte. Damit will er klarmachen, wie schwer die Erkrankung verlaufen könne. „Es ist Zeit aufzuwachen“, man müsse handeln, findet Söder. „Ich finde es ethisch nicht akzeptabel, das Leben anderer zur Disposition zu stellen.“ Und ergänzt: „Jedes Leben ist gleich viel wert und verdient es gerettet zu werden.“
13.14 Uhr: „Es kommt überall in den Krankenhäusern an“, so Söder - anders als noch vor Wochen befürchtet. In einzelnen Krankenhäuser käme es zu Engpässen. „Wenn in den Krankenhäusern die Versorgung nicht mehr gewährleistet ist (...), wird die Gefahr für den einzelnen Patienten noch einmal dramatisch höher. Denn auch die Zahl der Todesfälle nimmt zu,“ warnt der CSU-Chef. „Hinter jeder Zahl stehen unzählige Schicksale“, so Söder.
13.10 Uhr: „Die zweite Welle ist da und sie ist schlimmer als zuvor“, so Söder. Alle Prognosen hätten sich bestätigt. Das Virus würde in ganz Europa wüten, teilweise würden Betten knapp werden, so wie in Frankreich. Überall werde mit Lockdowns gearbeitet, teils mit drastischen Ausgangssperren. „In vielen Regionen ist die Pandemie außer Kontrolle“, so Söder über die Situation in Deutschland. „Die Entwicklung geht sprunghaft hoch.“
13.07 Uhr: Markus Söder beginnt mit seiner Regierungserklärung. „Wir müssen die nächste schwere Etappe der Pandemie gemeinsam besprechen und diskutieren“, erklärt er. Das sorge auch für mehr Akzeptanz in der Bevölkerung. Er bedankt sich zunächst auch bei allen, die sich seit Monaten an die Maßnahmen halten. Er wendet sich aber auch an die Menschen, die den Kurs hinterfragen. „Ich habe großes Verständnis für jede Frage und jede Sorge“, so Söder. „Wir werden alles geben nach bestem Wissen und Gewissen zu handeln.“
13.01 Uhr: Ilse Aigner eröffnet die Sondersitzung des Landtags. Die CSU-Politikern kommt auf den Lockdown zu sprechen. Die Exekutive habe in einer solchen Krise zurecht weitreichende Befugnisse. Es gehe aber nicht ohne die Beteiligung des Landtags, findet sie. Ministerpräsident Söder werde gleich eine Regierungserklärung abgeben, über die anschließend debattiert werde.
Update vom 30. Oktober, 12.37 Uhr: Heute gibt Markus Söder seine zweite Regierungserklärung innerhalb von zwei Wochen zum Coronavirus ab. Anschließend soll über einen Dringlichkeitsantrag von CSU und Freien Wählern abgestimmt werden, in dem Eckpunkte der neuen Anti-Corona-Maßnahmen aufgeführt sind. Die Regierungserklärung von Markus Söder und die anschließende Debatte im Landtag können Sie um 13 Uhr hier im Live-Stream und -Ticker verfolgen.
Update vom 30. Oktober, 10.19 Uhr: Um 13 Uhr gibt Markus Söder im Landtag eine Regierungserklärung zum Coronavirus in Bayern ab. Dabei dürfte es auch um den von Kanzlerin Angela Merkel verkündeten Lockdown im November gehen. Trotz der steigenden Zahlen macht Söder aber Hoffnung: „Natürlich gibt es ein Morgen und natürlich werden wir Corona überstehen“, sagte er dem Radiosender „Bayern 1“ am Freitag.
Auf die Frage, ob das Land nun vor einem „Auf und Ab“ stünde, verwies Markus Söder auf Impfungen, die bereits früher als gedacht kommen könnten. Ziel sei es dann, die vulnerablen Gruppen, also die potenziellen Risikopatienten zu impfen, um so Notlage in Krankenhäusern und insbesondere Todesfälle massiv zu reduzieren. „Wir werden irgendwann einen Impfstoff* haben“, das sei eine Frage der Zeit. Bis dahin müsse sich die Bevölkerung aber gedulden und zusammenhalten.
Erstmeldung vom 30. Oktober, 8.20 Uhr: München - Die Corona-Zahlen steigen weltweit, auch Deutschland ist keine Ausnahme. Deshalb verkündete Kanzlerin Angela Merkel* am Mittwoch (28. Oktober) einen begrenzten Lockdown. Dieser beginnt am Montag (2. November) und gilt für den restlichen Monat. Eine Übersicht zu den neuen Maßnahmen finden Sie hier.
Bereits am Donnerstag tagte das bayerische Kabinett und beriet zur Umsetzung der Corona*-Maßnahmen in Bayern. Dabei erklärte Ministerpräsident Markus Söder auch, dass er für den Freistaat den Katastrophenfall* ausrufen will. Heute will der CSU-Chef dann seine zweite Regierungserklärung zum Coronavirus* binnen zwei Wochen abgeben. Er hatte bereits am Donnerstag nach der Kabinettssitzung erklärt, dass sich bei der Aussprache zeigen werde, wo wer im Kampf gegen die Pandemie stehe.*
Nach der Söder*-Rede soll zudem über einen Dringlichkeitsantrag von CSU und Freien Wählern abgestimmt werden, in dem Eckpunkte der neuen Anti-Corona-Maßnahmen aufgeführt sind. Rechtlich ist die Abstimmung jedoch nicht bindend, denn das Bundesinfektionsschutzgesetz gibt den Landesregierungen zwar die Möglichkeit für eigene Corona*-Verordnungen, darin sind aber keine Gesetzgebungskompetenzen für die einzelnen Landtage vorgesehen.
Dennoch dürfte eine solche Abstimmung den Debatten mehr Gewicht geben. Immer wieder beschwerte sich die Opposition über zu wenig Mitspracherecht, allen voran Katharina Schulze von den Grünen. Sie sieht sogar die Demokratie im Freitstaat in Gefahr und griff Söder nach seiner letzten Regierungserklärung scharf an.* Landtagspräsidentin Ilse Aigner befürwortet, dass Söder „durch Regierungserklärungen dokumentiert, dass er seine Entscheidungen erklären will. Jetzt ist wichtig, dass wir darüber abstimmen – dafür habe ich mich massiv eingesetzt“.
Die heutige Abstimmung dürfte der Staatsregierung zu zusätzlicher politischer Legitimation verhelfen. So sieht es auch Ilse Aigner (CSU*): „Parlamentarische Debatten und Entscheidungen erhöhen die Transparenz, das Verständnis und das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger. Ich bin überzeugt: Die demokratische Diskussion im Landtag wird einen wichtigen Beitrag leisten, die Akzeptanz und Solidarität in der Bevölkerung zu sichern und zu stärken.“
Sie stellte in einem Interview auch klar: „Alle Abgeordneten spüren, wie sehr die Fragen und Ängste in der Bevölkerung steigen. Umso wichtiger ist, dass es eine sehr ausführliche Debatte dazu gibt.“ Die Gastro-Szene hat es mit dem Corona*-Lockdown erneut hart getroffen. Dazu erklärte Aigner, dass sie diese Beschlüsse mittrage, „weil wir in einer kritischen Situation sind. Vielleicht wissen wir erst in zwei, drei Wochen, wie entscheidend diese Tage waren. Persönlich meine ich, dass es eine gute Richtschnur gewesen wäre, solche Entscheidungen an die Inzidenzwerte* in den Landkreisen zu koppeln.“ (kam/dpa) *Merkur.de und tz.de sind Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.
Woche für Woche lädt Ministerpräsident Markus Söder zum Pressekonferenz-Marathon. Neues kommt dabei selten heraus. Es kommentiert Merkur.de*-Redakteurin Veronika Mahnkopf.*
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