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Corona-Mutation aus Großbritannien: Variante breitet sich aus - Mehrere Länder melden erste Fälle

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Von: Richard Strobl, Patrick Huljina, Cindy Boden, Luisa Billmayer

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Aktuell sind mehrere Mutationen des Coronavirus aufgetreten. Eine Variante, die nun in Großbritannien entdeckt wurde, soll nochmals übertragbarer sein.

Update vom 28. Dezember, 11.09 Uhr: In Südkorea sind nun ebenfalls Fälle der in Großbritannien entdeckten Mutation des Coronavirus nachgewiesen worden. Dabei handelt es sich laut Angaben der Seuchenschutzbehörde vom Montag um drei koreanische Staatsbürger, die letzte Woche aus Großbritannien zurück nach Südkorea geflogen waren. Die neue Variante des Coronavirus ist möglicherweise deutlich ansteckender als die bisher bekannte Form. Die südkoreanische Regierung hatte am 23. Dezember angekündigt, jeglichen Flugverkehr von und nach Großbritannien bis Jahresende zu stoppen. Zusätzlich verpflichteten die Behörden Einreisende aus Großbritannien zu einer 14-tägigen Quarantäne sowie einem zusätzlichen Virustest kurz vor Ende der Quarantäne.

Wirkt der jetzt verteilte Corona-Impfstoff in Deutschland gegen die neue Virus-Variante?

Update vom 26. Dezember, 12.57 Uhr: In Frankreich ist ein erster Fall der in Großbritannien aufgetretenen Variante des Coronavirus nachgewiesen worden. Ein Franzose, der in Großbritannien lebe, habe sich angesteckt, berichtete die Nachrichtenagentur AFP in der Nacht zum Samstag unter Berufung auf das Gesundheitsministerium. Der Mann sei vor einer Woche von London aus ins westfranzösische Tours gereist. Er habe keine Symptome und sei isoliert.

Corona-Mutation aus Großbritannien: Mehrere Länder melden erste Fälle

Auch in Spanien ist die Corona-Mutation aus Großbritannien nachgewiesen worden. In Madrid sei die Mutation bei vier Menschen festgestellt worden, sagte der stellvertretende Gesundheitsminister der Hauptstadtregion, Antonio Zapatero, bei einer Pressekonferenz am Samstag. Alle vier Infizierten seien kürzlich aus dem Vereinigten Königreich eingereist. Keiner der vier Infizierten habe schwere Symptome, sagte Zapatero. „Wir wissen, dass diese Variante leichter übertragbar ist, aber sie führt nicht zu schwereren Erkrankungen.“ Es gebe keinen Grund zur Besorgnis. Bei drei weiteren Verdachtsfällen stünden die Testergebnisse noch aus.

Japan meldete ebenfalls erste Fälle der neuen Coronavirus-Variante. Sie wurde bei fünf Menschen festgestellt, die zwischen dem 18. und 21. Dezember aus Großbritannien eingereist waren, wie Gesundheitsminister Norihisa Tamura am späten Freitagabend (Ortszeit) mitteilte. Die Betroffenen seien in eine 14-tägige Quarantäne geschickt worden. Einer von ihnen habe Erschöpfungserscheinungen, die anderen vier seien symptomfrei. Die fünf waren eingereist, bevor Japan Einreisebeschränkungen verhängte.

Coronavirus-Mutation aus Großbritannien: In Dänemark mehrere Fälle der Virus-Variante B.1.1.7 bekannt

Update vom 24. Dezember, 17.30 Uhr: Ausgerechnet an Heiligabend: In Deutschland wird der erste Fall der neuen Corona-Mutation aus Großbritannien nachgewiesen. Die Behörden reagieren sofort (siehe Link).

Update vom 24. Dezember, 13.35 Uhr: Die vor allem in Großbritannien aufgetretene Mutation des Coronavirus hat nun auch Dänemark erreicht. Wie das dänische Gesundheitsinstitut SSI am Donnerstag bekannt gab, wurden bislang 33 Fälle von Infektionen mit der Corona-Mutation registriert. Die Fälle seien im Zeitraum zwischen 14. November und 14. Dezember in den Regionen um die Hauptstadt Kopenhagen, sowie Nordjütland, Süddänemark und Seeland gefunden worden. Die betroffenen Regionen würden darauf hinweisen, dass die Corona-Variante in Dänemark Fuß gefasst habe - allerdings auf einem niedrigen Niveau.

Inwieweit sich die Virus-Variante schneller ausbreite, lasse sich anhand der bisherigen Daten nicht sagen, schrieb das SSI in einer Risikobewertung. Es gebe bislang keine Anzeichen dafür, dass eine Ansteckung mit der neuen Variante einen schlimmeren Verlauf habe oder Impfstoffe nicht gegen sie wirkten.

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Corona-Mutation: Weitere Variante in Großbritannien entdeckt - „wird noch schneller übertragen“

Update vom 23. Dezember, 17.25 Uhr: In Großbritannien sind zwei Fälle einer Corona-Mutante aus Südafrika entdeckt worden. Die Variante werde im Labor in Porton Down untersucht, sagte der britische Gesundheitsminister Matt Hancock am Mittwoch vor Journalisten in London. Es handelt sich den Angaben zufolge um die Mutante mit der Bezeichnung 501.V2. Am vergangenen Freitag hatte der südafrikanische Gesundheitsminister Zweli Mkhize davon gesprochen, dass 501.V2 in seinem Land kursiere.

Die beiden in Großbritannien Infizierten und ihre Kontakte hätten sich in Isolation begeben, sagte Hancock. Zudem seien sofortige Maßnahmen für Einreisen aus Südafrika getroffen worden, Details dazu wurden nicht genannt. „Diese neue Variante bereitet uns große Sorgen, weil sie noch schneller übertragen wird“, sagte der britische Minister. „Es scheint so, als habe sie noch weiter mutiert als die neue Variante, die in Großbritannien entdeckt wurde.“

Corona-Mutation: Biontech/Pfizer-Impfstoff soll auch gegen Virus-Variante wirksam sein

Update vom 23. Dezember, 10.50 Uhr: Der zugelassene Impfstoff von Biontech/Pfizer sollte auch gegen die Corona-Variante aus Großbritannien wirken - zumindest gibt es keinen direkten Hinweis, dass die Wirkung beeinträchtigt werde, teilte das Paul-Ehrlich-Institut am Mittwochmorgen in einer Stellungnahme mit. „Dies liegt darin, dass die für den Immunschutz relevanten Erkennungsstellen des Oberflächen-Spikeproteins (S-Protein) von den Virusmutationen wenig betroffen sind und sich die schützende Immunantwort gegen mehrere Bereiche des S-Proteins richtet.“ Für weitere entsprechende Experimente werden laut Institut nun zwei bis drei Wochen benötigt.

Update vom 23. Dezember, 10.44 Uhr: Die Grenze zwischen Frankreich und Großbritannien ist nach 48 Stunden wieder geöffnet. „Wir haben uns mit Frankreich darauf geeinigt, die Grenze für Spediteure mit einem negativen Covid-Test wieder zu öffnen“, gab der britische Verkehrsminister Grant Shapps schrieb gegen Mitternacht auf Twitter bekannt.

Wegen der abrupten Grenzschließung war es zu einem extremen Rückstau gekommen. Grund für die Schließung ist die neue Coronavirus-Mutation. Nach Schätzungen des britischen Verbands der Speditionsunternehmen RHA warten mittlerweile 8000 bis 10.000 Fahrzeuge auf die Ausreise nach Frankreich.

Corona-Mutation: Merkel schottet Deutschland ab - Großbritannien und Frankreich einigen sich

Die Stimmung vor Ort wird angespannter. Zwischen wartenden Lastwagenfahrern und der Polizei ist es zu Schubsereien und Handgemenge gekommen. Frustrierte Fahrer hätten die Polizei ausgepfiffen, einige versuchten, an den Beamten vorbeizukommen, wie britische Medien am Mittwoch berichteten.

Der britische Verkehrsminister Grant Shapps teilte mit, es seien ausreichend Schnelltests, die ein Ergebnis nach 30 Minuten anzeigen, in die Region geschickt worden. In der wichtigen Hafenstadt Dover kamen Mitarbeiter des Gesundheitsdiensts NHS an. Sie sollen gemeinsam mit Armeeangehörigen die Tests durchführen. RHA-Chef Richard Burnett betonte, dass auch der Einsatz von Schnelltests für erhebliche Verzögerungen in der Lieferkette sorgen würden. Wie lange die Fahrer kurz vor Weihnachten noch ausharren müssen, wird sich zeigen.

Die Polizei hält Autofahrer zurück, die versuchen, durch den Hafen von Dover zu laufen. Nach 48 Stunden Grenzschließung dürfen Lastwagen wieder von Großbritannien nach Frankreich übersetzen. Voraussetzung ist allerdings, dass die Fahrer einen negativen Corona-Test vorlegen können.
Die Polizei hält Autofahrer zurück, die versuchen, durch den Hafen von Dover zu laufen. © Steve Parsons / dpa / PA Wire / picture alliance

Corona-Mutation: Merkel schottet Deutschland ab - Frankreich und Großbritannien wollen Grenze öffnen

Update vom 22. Dezember, 20.30 Uhr: Frankreich will seine Sperre für Reisende aus Großbritannien lockern. Flugzeuge, Schiffe und der von London aus fahrende Eurostar-Zug könnten vom Mittwochmorgen an wieder verkehren, teilte der Beigeordnete Minister für Verkehr, Jean-Baptiste Djebbari, am Dienstagabend via Twitter mit. Französische Staatsbürger, Menschen mit Wohnsitz in Frankreich und andere autorisierte Reisende müssten einen negativen Corona-Test vorweisen.

Wegen der geschlossenen Grenze zu Frankreich stauen sich in England Tausende Lastwagen in der Nähe des wichtigen Hafens Dover am Ärmelkanal. Handelsverbände gingen von etwa 4000 Lastwagen aus, die derzeit auf Ausreise warten. „Gute Fortschritte heute und eine Einigung mit der französischen Regierung“, berichtete der britische Verkehrsminister Grant Shapps am Dienstag via Twitter. Er kündigte Informationen für Transportunternehmen für den Abend an.

Corona-Mutation: Lufthansa fliegt weiter nach Südafrika - aber ohne Passagiere zurück

Nach der Einschränkung des Reiseverkehrs aus Großbritannien und Südafrika wegen der neuen Corona-Variante will die Lufthansa weiter nach Südafrika fliegen - aber ohne Passagiere zurückkehren. „Vorerst wird die Lufthansa ihr Flugprogramm nach Südafrika unverändert und nach Plan fortsetzen“, teilte der zuständige Lufthansa- Regionalmanager André Schulz am Dienstag mit.

Allerdings würden die Rückflüge nach Deutschland ohne Passagiere abheben. Die Fluggesellschaften Swiss und Edelweiss, die zur Lufthansa-Gruppe gehören, hätten all ihre Passagier-Verbindungen von Zürich nach Südafrika wegen der Verordnung der Schweizer Behörden ausgesetzt. Austrian Airlines werde ohne Einschränkungen zwei mal wöchentlich von Wien nach Kapstadt fliegen.

Corona-Mutation: EU-Kommission gegen pauschale Flug- und Zugverbote nach Großbritannien

Update vom 22. Dezember, 18.50 Uhr: Trotz der neuen Corona-Mutation in Großbritannien ist die EU-Kommission gegen pauschale Flugverbote in das Königreich. Es sei zwar wichtig, zügig vorläufige Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, zugleich müssten unerlässliche Reisen aus und nach Großbritannien sowie der Warenverkehr jedoch möglich sein, heißt es in einer Empfehlung an die EU-Staaten vom Dienstag. „Flug- und Zugverbote sollten eingestellt werden, da unverzichtbare Reisen sichergestellt und Unterbrechungen der Lieferketten vermieden werden sollten.“

In den Empfehlungen der EU-Kommission, die für die EU-Staaten nicht binden sind, wird zu einem koordinierten Vorgehen aufgerufen. Alle nicht-notwendigen Reisen sollen bis auf Weiteres vermieden werden. Unter anderem für EU-Bürger und Briten mit Wohnsitz in einem EU-Staat solle es jedoch Ausnahmen davon geben, falls sie einen Corona-Test machten oder in Quarantäne gingen.

Medizinisches Personal und andere unverzichtbare Arbeitnehmer sollten nicht in Quarantäne gehen müssen. Für Piloten, Lkw-Fahrer oder Schiffskapitäne sollten Ausnahmen von Test- und Quarantänepflichten gelten. Sollten in den kommenden Tagen Corona-Schnelltests für Transportarbeiter eingeführt werden, sollten diese nicht zu Störungen führen. Der Warenverkehr müsse ungestört weiterlaufen, heißt es in den Empfehlungen weiter.

Corona-Mutation: WHO beruft Krisentreffen ein

Update vom 22. Dezember, 13.01 Uhr: Noch ist nicht allzu viel sicher und bekannt über die neue Variante des Coronavirus, doch sie scheint deutlich ansteckender zu sein. Das Regionalbüro der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Europa hat nun ein Krisentreffen seiner Mitgliedstaaten einberufen. Regionaldirektor Hans Kluge schreibt auf Twitter, das Regionalbüro der WHO verfolge die Informationen über die Mutation genau. Mit den Mitgliedstaaten soll über Strategien für Tests, eine Eindämmung der Übertragung und über „Kommunikationsrisiken“ beraten werden. Kluge schreibt außerdem, er halte es für „klug“, den Reiseverkehr einzuschränken, bis mehr Informationen verfügbar sind. Lieferketten für lebensnotwendige Güter und notwendige Reisen sollten aber weiter möglich bleiben.

Update vom 22. Dezember, 11.13 Uhr: Die Grenzen in der EU sollen trotz der entdeckten Corona-Mutationen in England offen bleiben, so will es die EU-Kommission empfehlen. Der Güterverkehr solle nicht beschränkt werden, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus EU-Kreisen. Reisen sollen weiterhin so weit wie möglich vermieden werden.

Die EU-Kommission will die Vorschläge offiziell Dienstagnachmittag den EU-Staaten präsentieren. Die Empfehlungen sind für diese aber nicht bindend, da Grenzschließungen in der Kompetenz der jeweiligen Länder liegen. Viele hatten bereits in eigener Kompetenz beschlossen, Reisen aus und nach Großbritannien zu beschränken. Frankreich hatte auch seine Grenze für den Frachtverkehr geschlossen, um die Ausbreitung des mutierten Virus zu bremsen.

Die EU-Kommission geht nach dpa-Informationen davon aus, dass das in England entdeckte mutierte Coronavirus bereits etliche EU-Staaten erreicht hat. Grenzschließungen wären demnach sinnlos.

Corona-Variante: Gesundheitsministerium erlässt generelles Beförderungsverbot aus drei Regionen

Update vom 22. Dezember, 10.38 Uhr: Die Verordnung steht: Das Bundesgesundheitsministerium hat wegen der Coronavirus-Mutation ab Dienstag ein generelles Beförderungsverbot für Reisende aus Großbritannien, Nordirland und Südafrika verhängt, berichtet AFP. Ab dem 1. Januar 2021 dürfen laut der Verordnung nach vorheriger Genehmigung durch das Bundesinnenministerium Menschen mit Wohnsitz und Aufenthaltsrecht in Deutschland befördert werden.

Das Beförderungsverbot betrifft laut Gesundheitsministerium den Personenverkehr per Zug, Bus, Schiff und Flug direkt aus den Ländern. Die entsprechende Verordnung gilt demnach bis zum 6. Januar. Ab Donnerstag müssen sich Reisende aus den betroffenen Staaten sowie diejenigen, die sich in den vergangenen zehn Tagen vor der Einreise dort aufgehalten haben, auch auf das Coronavirus testen lassen. Die bestehende Quarantänepflicht bei Einreisen aus Risikogebieten gelte unbenommen, hob das Ministerium hervor.

Neue Mutationen des Coronavirus: Gesundheitsministerium erlässt Verordnung

„Solange es geht, wollen wir verhindern, dass sich eventuell gefährlichere Virus-Varianten nach Kontinentaleuropa ausbreiten“, begründete Gesundheitsminister Jens Spahn* (CDU) den Schritt. Das Beförderungsverbot aus Großbritannien, Nordirland und Südafrika sei eine Vorsichtsmaßnahme, „bis wir mehr über die berichteten Coronavirus-Mutationen in beiden Ländern wissen“.

Die Schweiz sucht unterdessen auf Hochtouren nach einigen Tausend jüngst eingereisten Briten. Sie müssen rückwirkend in Quarantäne (siehe Update vom 21. Dezember, 13.58 Uhr). Die Behörden gehen laut dpa von etwa 10.000 Fluggästen seit dem 14. Dezember aus, die in das Land eingereist sind.

Update vom 22. Dezember, 7.22 Uhr: Bisher konnte sich die EU noch nicht auf eine gemeinsame Strategie im Kampf gegen die die neue Variante des Coronavirus einigen (siehe Update vom 21. Dezember, 17.25 Uhr). Jedes Land entscheidet weiterhin selbst, wie es mit der aktuellen Situation umgehen will. Dem Spiegel liegt nun ein Entwurf für eine Verordnung von Gesundheitsminister Jens Spahn vor. Demnach will er Einreisen aus Großbritannien, Irland und Südafrika bis zum 6. Januar untersagen. Das Kabinett soll dem zustimmen. Ausgenommen von verbotenen Beförderungen sollen reine Fracht- und Posttransporte, medizinische Flüge oder Organtransporte und Maschinen im Auftrag der Internationalen Atomenergiebehörde und der Vereinten Nationen sein. Reguläre Flüge soll es weiterhin nicht geben. In der Verordnung heißt es dem Bericht nach auch, dass ab 1. Januar Deutsche und Personen mit einem Aufenthaltstitel wieder nach Deutschland zurückkehren können, wenn sie einen negativen Corona-Test vorweisen.

Lastwagen stehen in einer Warteschlange, nachdem der Hafen von Dover geschlossen wurde. 
Lastwagen stehen in einer Warteschlange, nachdem der Hafen von Dover aus Angst vor der neuen Corona-Variante geschlossen wurde.  © Steve Parsons/PA Wire/dpa

Corona-Variante: WHO ruft zur Ruhe - „Das Virus kann gestoppt werden“

Update vom 21. Dezember, 19.51 Uhr: Dass das Coronavirus sich schnell über diverse Kontinente verteilen kann, wurde bereits in der ersten Welle deutlich. Auch die neuartige Mutation aus Großbritannien wurde bereits außer auf der europäischen Insel in Australien, Island, Italien, den Niederlanden und Dänemark gefunden. Abgesehen von Dänemark seien es Einzelfälle gewesen, berichtete die Coronavirus-Expertin Maria van Kerkhove am Montag.

Die Situation sei keineswegs unkontrollierbar, gab WHO-Mitglied Michael Ryan darüber hinaus an. „Die Situation ist nicht außer Kontrolle. Wir müssen uns aber noch mehr anstrengen. Das Virus kann gestoppt werden.“

Corona-Mutation: Hilft der neue Impfstoff auch gegen die Mutation? - Virologe gibt Prognose ab

Update vom 21. Dezember, 18.11 Uhr: Ist der Biontech-Impfstoff auch gegen die Mutation wirksam? Eine Frage, die nach dem Auftreten der Corona-Mutation in Großbritannien im Raum steht. Virologe Thomas Mertens erwartet frühestens für Januar Klarheit. „Mit den vorliegenden Daten lässt sich noch nicht abschließend beurteilen, ob der Biontech-Impfstoff genauso gut gegen die mutierte Virusvariante wirkt wie bei den bisher bekannten Varianten“, so der Virologe am Montag gegenüber der Funke Mediengruppe. Eine erste Prüfung der Antikörper-Wirksamkeit im Labor werde „voraussichtlich drei bis vier Wochen dauern.“

Im Interview mit SWR sagte der Vorsitzende der Impfkommission: „Aufgrund der genetischen Analysen dieser neuen Variante geht man davon aus, dass die Impfstoffe wirksam sind. Aber dazu müssen noch weitere Tests durchgeführt werden.“ Man müsse das Virus nun im Auge behalten. Und wichtig: Weiter die Verbreitung durch Abstand, Mund-Nasen-Schutz und Kontaktbeschränkungen verhindern. Die Mutation soll nach derzeitigen Erkenntnissen zwar keine schwereren Verläufe hervorrufen, sich jedoch deutlich schneller ausbreiten.

Corona-Mutation: Einreisebeschränkungen nach Großbritannien - Ein Land zieht nach

Update vom 21. Dezember, 17.25 Uhr: Infolge der Corona-Mutation in Großbritannien sollen nun EU-weite Beschlüsse folgen. Ein erstes Krisentreffen am Montag brachte zunächst keine konkreten Ergebnisse, hieß es aus EU-Kreisen. Es wären Informationen über die jeweiligen lokalen Maßnahmen ausgetauscht worden. Bundesaußenminister Heiko Maas hatte zuvor bereits auf ein gemeinsames Handeln der EU gedrängt und auch heute wurde die Frage nach Leitlinien im Umgang mit Rückkehrern aus Großbritannien laut. Deutschland hatte bereits ab Montag einen Einreisestopp verhängt.

Nun zog auch Spanien nach. Ab Dienstag darf niemand mehr aus Großbritannien einreisen. Ausgenommen seien Staatsbürger sowie Ausländer, die in Spanien ihren Erstwohnsitz haben. Am Montag jedoch standen noch 201 Flugverbindungen mit Großbritannien auf dem Plan, so die Flughafenverwaltungsbehörde AENA. Keine davon wurde bislang gestrichen.

Corona-Mutation: Keine Rückholflüge nach Deutschland - Sondermöglichkeiten für Flüge aus Südafrika

Update vom 21. Dezember, 15.55 Uhr: Die Bundesregierung plant derzeit keine Rückholflüge für Bürger, die wegen Flugstreichungen infolge der Corona-Mutation im Ausland festsitzen. Diese Frage stelle sich „im Moment aus unserer Sicht nicht“, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts am Montag in Berlin. Der in der Nacht in Kraft getretene Stopp für Flüge aus Großbritannien sei eine „kurzfristige Maßnahme“. Über das längerfristige Vorgehen werde auf EU-Ebene entschieden.

Aus Südafrika, das ebenfalls von der Virus-Mutation betroffen ist, gebe es derzeit noch Rückreisemöglichkeiten für Deutsche, sagte die Sprecherin. Wie viele Deutsche derzeit wegen gestrichener Flugverbindungen im Ausland festsitzen, konnte sie nach eigenen Angaben noch nicht beziffern. Dabei betonte sie: „Spekulationen über weitere Rückholaktionen sind im Moment nicht passend.“

Corona-Mutation: Lufthansa fliegt weiter nach Großbritannien - aber mit leeren Maschinen zurück

Die Lufthansa fliegt weiter Passagiere nach Großbritannien, kehrt aber ohne Reisende zurück. Das sagte ein Sprecher der Airline am Montag. Die Maschinen flögen abgesehen von der Crew leer wieder nach Deutschland. Gestrichen seien Verbindungen, bei denen die Besatzung in Großbritannien übernachten müsste. Am Montag würden sieben Flüge in das Land durchgeführt.

Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft kritisierte die Einstellung des Flugverkehrs aus Großbritannien. „Ohne eine europäisch einheitliche Regelung bei gleichzeitig geöffneten Schengen-Binnengrenzen verfehlen Flugverbote ihr Ziel, das Einschlepprisiko für die neue Variante des Coronavirus zu minimieren“, sagte BDL-Hauptgeschäftsführer Matthias von Randow.

Corona-Mutation: Maas dringt auf gemeinsame Reaktion der EU

Update vom 21. Dezember, 13.58 Uhr: Außenminister Heiko Maas (SPD) dringt wegen der neuen Corona-Variante* auf eine gemeinsame Reaktion der EU. Er sprach in einem Statement von einer „substanziell veränderten Gefährdungseinschätzung“ in Großbritannien. „Wir haben letztlich noch nicht abschließende Informationen, um das endgültig zu bewerten, aber wir müssen vorsichtig sein.“

Die Schweiz greift unterdessen zu ähnlichen Regeln wie NRW (siehe Update vom 21. Dezember, 12.15 Uhr): Das Land verhängte eine rückwirkende Quarantäne für Einreisende aus Großbritannien und Südafrika. Stichdatum ist der 14. Dezember. Israel verhängt noch deutlich härtere Maßnahmen: Das dortige Corona-Kabinett entschied laut dpa, Ausländer aus allen Ländern die Einreise zu verbieten. Mittlerweile stellten neben Deutschland und anderen EU-Staaten auch Norwegen, Indien, Hongkong und Kanada den Flugverkehr aus Großbritannien vorerst ein. Anders als hier treten die Landeverbote zumeist aber erst um Mitternacht in der Nacht zum Dienstag in Kraft.

RKI: Corona-Mutation sei bisher noch nicht nachgewiesen worden - Vorkommen aber nicht ausgeschlossen

Update vom 21. Dezember, 12.45 Uhr: Die neue Variante des Coronavirus aus Großbritannien ist nach Angaben des Robert-Koch-Instituts in Deutschland noch nicht nachgewiesen worden. Ein Vorkommen könne aber auch nicht ausgeschlossen werden, erklärte das RKI am Montag auf seiner Internetseite. Es sei auch noch nicht abschließend geklärt, wie sich die neue Variante auf das Infektionsgeschehen auswirkt, ob sie etwa ansteckender ist oder wie schwer sie verläuft.

Mit Blick auf die vermutete höhere Ansteckungsrate verweist das RKI auf eine Risikoeinschätzung der EU-Gesundheitsbehörde ECDC, derzufolge der rasche Anstieg der Häufigkeit der neuen Virusvariante im Südosten Englands darauf hinweisen könnte, „dass sie übertragbarer ist als zuvor zirkulierende Varianten“. Das RKI weist aber darauf hin, dass es auch andere mögliche Erklärungen für den Anstieg geben könnte. Wenn die Virusvariante tatsächlich mit einer erhöhten Übertragbarkeit verbunden sei, habe dies aber „auch Bedeutung außerhalb des Vereinigten Königreichs“, schlussfolgerte das Institut.

Corona-Mutation: Varianten in Südafrika und England ähnlich

Die sich in Großbritannien und Südafrika verbreitenden Corona-Varianten haben einem Forscher zufolge wahrscheinlich keine direkte Verbindung. „Die Variationen in England und Südafrika sind ähnlich, aber vermutlich unabhängig voneinander entstanden“, sagte der deutsche Wissenschaftler Wolfgang Preiser, Leiter der Abteilung für Medizinische Virologie an der Universität von Stellenbosch in Südafrika, der Welt.

Auch die ECDC teilte in einer Gefahreneinschätzung vom Sonntag mit, dass die Variante in Südafrika „keine enge evolutionäre Beziehung“ zu jener in Großbritannien habe. Sie zeige aber, dass die Entstehung erfolgreicher Varianten mit ähnlichen Eigenschaften womöglich nicht selten sei.

Corona-Mutation: Nordrhein-Westfalen mit neuer Reiseschutzverordnung

Update vom 21. Dezember, 12.15 Uhr: Nordrhein-Westfalen greift wegen der Corona-Mutation, die deutlich ansteckender sein soll als die ursprüngliche Variante, hart durch. Aus einer neuen Reiseschutzverordnung von Sonntag geht hervor, dass „Personen, die auf dem Land-, See-, oder Luftweg in das Land Nordrhein-Westfalen einreisen“ und sich zuvor in Großbritannien oder Südafrika aufgehalten haben, zehn Tage in Quarantäne müssen. Das Besondere: Die Regelung gilt für Personen, die seit dem 11. Dezember nach Nordrhein-Westfalen eingereist sind - also auch rückwirkend. Sie müssen sich sofort auf das Coronavirus testen lassen und bei der Gesundheitsbehörde melden. Nach fünf Tagen ist ein weiterer Test Pflicht. Ist das Ergebnis negativ, endet die Quarantäne.

Die Passagiere, die am Sonntag noch an den Flughäfen Köln, Düsseldorf und Dortmund mit Maschinen aus Manchester und London ankamen, wurden, so Ministerpräsident Armin Laschet am Sonntag im WDR, auf die Quarantäne-Pflicht hingewiesen.

Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes sagte in der Bundespressekonferenz, die am Wochenende erlassenen Regelungen seien „Sofortmaßnahmen, die kurzfristig angelegt“ seien. Die weitere Koordination erfolge nun auf europäischer Ebene, wo derzeit ein Krisentreffen von EU-Vertretern und Vertretern aller Mitgliedsstaaten stattfindet.

Corona-Mutation: Positiver Fluggast in Hannover - Keine Paketsendungen nach Großbritannien

Update vom 21. Dezember, 11.14 Uhr: Wer noch vor Weihnachten Pakete nach Großbritannien schicken möchte, könnte Probleme bekommen. Die Deutsche Post DHL nimmt wegen der unterbrochenen Verkehrswege keine Paketsendungen nach Großbritannien und Irland mehr an, teilte ein Unternehmenssprecher laut dpa mit. Der Eurotunnel für den Reise- und Güterverkehr sei derzeit geschlossen (siehe Update vom 21. Dezember, 6.59 Uhr) und werde das für voraussichtlich mindestens 48 Stunden bleiben. Gleiches gelte für die Fährhäfen.

„Aus diesem Grund sind wir leider gezwungen, ab sofort bis auf Weiteres einen vollständigen Einlieferstopp für den Versand von Geschäfts- und Privatkundenpaketen sowie von warentragenden Briefsendungen nach Großbritannien und Irland zu verhängen“, sagte der Sprecher. Briefe und Postkarten nach Großbritannien und Irland seien von dieser Maßnahme erst einmal nicht betroffen.

Update vom 21. Dezember, 10.29 Uhr: Ein Fluggast aus Großbritannien, der die Nacht in Hannover auf dem Flughafen verbringen musste, ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Welche Variante genau er in sich trägt, werde nun im Labor überprüft, teilte die Region Hannover mit. Laut NDR 1 Niedersachsen konnten die übrigen Fluggäste, die keine Begleitpersonen sind, den Flughafen am Montagmorgen wieder verlassen. Sie müssen nun in Quarantäne.

Corona-Mutation: Niederlande zieht weitere Konsequenzen - Krisensitzung in Großbritannien

Update vom 21. Dezember, 9.52 Uhr: Viele Flug-Passagiere mussten in der Nacht zum Montag an deutschen Flughäfen übernachten. Die dpa berichtet unter anderem von 77 Passagieren am neuen Berliner Hauptstadtflughafen und von 120 Personen am Frankfurter Flughafen. Auch in Hannover und Stuttgart mussten Gelandete einen Corona-Test machen und warten nun auf ihr Ergebnis (siehe Update vom 21. Dezember, 6.59 Uhr).

Die Niederlande zog in der Nacht noch weitere Konsequenzen: Der coronabedingte Einreisestopp für Reisende aus Großbritannien gilt nun auch für Passagiere von Fähren. Das bedeute, dass aus Großbritannien kommende Fähren mit Passagieren an Bord nicht mehr die Niederlande ansteuern könnten, berichtete die Nachrichtenagentur ANP in der Nacht zum Montag unter Berufung auf die Regierung. Die zunächst bis zum 1. Januar geltende Regelung betreffe aber nicht Fahrer von Lastwagen.

Am Montag soll es in Großbritannien eine Krisensitzung des Kabinetts geben. Bei dem Treffen werde es um die „Situation bezüglich des internationalen Verkehrs“ gehen, insbesondere des Frachtverkehrs, sagte ein Regierungssprecher laut AFP.

Corona-Mutation: Bis 31. Dezember landen keine Flugzeuge aus England in Deutschland

Update vom 21. Dezember, 6.59 Uhr: Wochenbeginn und Europa schottet sich zunehmend vom Vereinigten Königreich ab. Grund dafür ist die entdeckte Variante beziehungsweise Mutation des Coronavirus, die deutlich ansteckender sein soll. Zum Schutz vor der Mutation dürfen in Deutschland seit Montag bis zunächst 31. Dezember keine aus Großbritannien kommenden Flugzeuge mehr landen. Das hatte das Bundesverkehrsministerium am Sonntag verfügt. Ausgenommen sind demnach reine Frachtflüge (siehe Update vom 20. Dezember, 18.33 Uhr).

Zum Schutz der Bevölkerung in Deutschland und „zur Limitierung des Eintrages und der schnellen Verbreitung der neuen Virusvarianten“ sei ein sofortiges, befristetes Verbot für Flüge aus dem Vereinigten Königreich und Nordirland geboten, erläuterte das Verkehrsministerium in der Verordnung. Von dort seien Virus-Mutationen gemeldet worden, die in Deutschland noch nicht festgestellt worden seien.

Weitergehende Beschränkungen sollen noch per Rechtsverordnung festgelegt werden, wie es in Regierungskreisen hieß. Gesundheitsminister Jens Spahn erläuterte, an diesem Montag sei geplant, mit einer Verordnung „den gesamten Reiseverkehr“ mit Großbritannien und Südafrika einzuschränken.

Corona-Mutation entdeckt: Flugpassagiere aus England verbrachte die Nacht auf Feldbetten

Bereits am Sonntagabend wurde die Einreise von Flugpassagieren aus Großbritannien an mehreren deutschen Flughäfen zunächst gestoppt. In Hannover betraf das am Abend etwa 63 Passagiere eines Flugs aus London. Sie mussten sich PCR-Tests unterziehen. Bis zum Vorliegen des Corona-Testergebnisses müssten sie auf dem Flughafengelände bleiben, sagte eine Sprecherin der Region Hannover. Erwartet werde, dass dies am Montag der Fall sei - das stehe aber noch nicht fest. Nach Angaben des Flughafens Hannover wurden für die Passagiere Feldbetten bereitgestellt, außerdem wurden sie verpflegt.

Sollte das Testergebnis negativ ausfallen, bedeutet das für die betreffenden Passagiere eine zehntägige Quarantäne am Zielort - nach fünf Tagen und einem erneuten negativen Testergebnis kann die Quarantäne vorzeitig enden. Bestätigt sich eine Infektion, bei der unklar ist, ob es sich um die neue Virus-Variante handelt, kommen die Betroffenen in ein besonderes Quarantäne-Hotel, sagte Andreas Kranz, Leiter des Fachbereichs Öffentliches Gesundheitswesen der Region Hannover. Auch in Stuttgart mussten sich Flugreisende aus London testen lassen.

Corona-Mutation: Notfalltreffen mit Vertretern von EU-Mitgliedstaaten am Montag geplant

Die deutsche EU-Ratspräsidentschaft berief wegen der Mutation für Montag ein Notfalltreffen mit Vertretern anderer Mitgliedstaaten ein. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Bundeskanzlerin Angela Merkel, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident Charles Michel hatten bereits am Sonntag in einem Telefonat die Lage erörtert.

Neben Deutschland hatten diverse Länder mit Flugstopps oder ähnlichem gehandelt, darunter die Niederlande, Belgien oder Irland. Auch Österreich verfügte ein Landeverbot für Flüge aus Großbritannien. Zudem stellte die Schweiz Flugverbindungen nach Großbritannien und Südafrika ein. Frankreich verhängte ein Einreiseverbot für Reisende aus Großbritannien auf dem Luft-, See- und Landweg. Deshalb wurden der wichtige britische Hafen Dover am Ärmelkanal sowie der Eurotunnel um Mitternacht geschlossen. Auch Argentinien, Kolumbien, Chile, Kanada und der Golfstaat Kuwait stoppten Flüge aus Großbritannien.

Corona-Mutation: Flugverkehr von Großbritannien weitgehend gestoppt - Ausnahmen für bestimmte Gruppen

Update vom 20. Dezember, 18.33 Uhr: Wegen der neuen Variante des Coronavirus wird der Flugverkehr von Großbritannien nach Deutschland weitgehend gestoppt. Ab Mitternacht sind Landungen aus Großbritannien untersagt, wie aus einer Verfügung des Bundesverkehrsministeriums vom Sonntag hervorgeht. Ausgenommen sind demnach reine Frachtflüge, Flüge mit medizinischem Personal oder wenn Maschinen nur mit Crews an Bord nach Deutschland zurückkehren wollen.

Zum Schutz der Bevölkerung in Deutschland und „zur Limitierung des Eintrages und der schnellen Verbreitung der neuen Virusvarianten“ sei ein sofortiges, befristetes Verbot für Flüge aus dem Vereinigten Königreich und Nordirland in die Bundesrepublik geboten, heißt es. Das Verbot gilt zunächst bis 31. Dezember. Die Bundesregierung hatte angekündigt, dass sie auch für den Reiseverkehr zwischen Deutschland und Südafrika Einschränkungen beabsichtigt.

Nach ersten Erkenntnissen britischer Wissenschaftler ist eine kürzlich entdeckte Variante des Virus um bis zu 70 Prozent ansteckender als die bisher bekannte Form. Premierminister Boris Johnson hatte am Samstag betont, es gebe aber keine Hinweise darauf, dass Impfstoffe gegen die Mutation weniger effektiv seien.

Update vom 20. Dezember, 17.33 Uhr: Die Einschränkung für Einreisende aus Großbritannien und Südafrika soll kommen. „Eine Regelung wird zurzeit erarbeitet. Die Bundesregierung steht im Kontakt mit den europäischen Partnern“, teilte die stellvertretende Regierungssprecherin Martina Fietz auf Twitter mit. Grund ist eine neu gemeldete Coronavirus-Mutation.

Corona-Mutation: Einreisebeschränkung für Großbritannien und Südafrika soll kommen

Ab Mitternacht sollen direkte Passagierflüge von Großbritannien nach Deutschland gestrichen werden. Ausgenommen sind Frachtflüge und Rückflüge leerer Maschinen von deutschen Fluganbietern inklusive Crew, wie Bild.de aus Regierungskreisen erfahren haben will.

Update vom 20. Dezember, 17.10 Uhr: „Reisen Sie nur nach Großbritannien, wenn unbedingt erforderlich. Es kann sein, dass der Flugverkehr eingestellt wird“, schrieb die Bundespolizei Nord am späten Sonntagnachmittag warnend auf Twitter. „Anlass hierfür ist eine Mutation des Corona-Virus.“

Corona-Mutation: Bundespolizei veröffentlicht jetzt schon wichtigen Hinweis

Eine neue Mutation, die bis zu 70 Prozent ansteckender sein soll, als das bisherige Virus, ist in Großbritannien festgestellt worden. Seitdem wird von vielen Seiten die Forderung laut, Einreisen aus Großbritannien zu stoppen (siehe vorherige Updates). Belgien, die Niederlande und Österreich* haben bereits angekündigt, Reisende abzuweisen.

Update vom 20. Dezember, 16.48 Uhr: „Wir brauchen ein schnelles Einreiseverbot, am besten europäisch“: Auch Armin Laschet (CDU) hat sich dazu geäußert, wie mit der neuen Coronavirus-Mutation aus Großbritannien umzugehen ist. Laschet forderte auf Twitter, es Belgien und den Niederlanden gleichzutun und Einreisen zu verhindern. Er setzt auf europäische Zusammenarbeit. Denn sonst könnten Menschen von Großbritannien einen Umweg nehmen und über Deutschland in diese Länder einreisen.

Laschet ist Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen. Das Bundesland grenzt direkt an Belgien und die Niederlande an.

Update vom 20. Dezember, 15.37 Uhr: Auch der Virologe Alexander Kekulé meldete sich nun zu Wort - mit der Forderung, den Flugverkehr sofort zu stoppen. Damit habe man „möglicherweise noch eine Chance“, die Ausbreitung der Corona-Mutation zu verhindern. Klar sei, dass von der Virus-Variante eine erhöhte Ansteckungsgefahr ausgehe. „In London zum Beispiel ist etwas mehr als die Hälfte aller Neuinfektionen auf diese neue Variante zurückzuführen“, so der Virologe weiter.

Corona-Mutation: Merkel will Europa abschotten - Drosten erklärt aktuelle Erkenntnisse

Update vom 20. Dezember, 15.06 Uhr: Geht nun doch alles ganz schnell? Nach Informationen der Bild will die Bundesregierung die komplette Abriegelung des Reiseverkehrs von Großbritannien nach Europa. In Kraft treten sollen die Maßnahmen demnach schon ab Sonntagnacht, 0 Uhr. Ab dann soll der Flugverkehr bis zum 6. Januar aus Großbritannien untersagt werden. Bezüglich des Eurotunnels und des Seeverkehrs gibt es wohl noch keine Beschlüsse.

Noch am Nachmittag will Bundeskanzlerin Angela Merkel der Bild zufolge mit Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron telefonieren, um das weitere Vorgehen in der EU zu besprechen.

Update vom 20. Dezember, 13.50 Uhr: Werden Flüge aus Großbritannien wegen der Gefahr, die von der Corona-Mutation ausgeht, gestoppt? Während sich in Berlin noch beraten wird, haben Belgien und Österreich bereits Entscheidungen getroffen. Belgien hat seine Verkehrsverbindungen zum Vereinigten Königreich gekappt - Flüge und Zugverbindungen aus Großbritannien würden ab Mitternacht gestoppt. Österreich will laut Gesundheitsministerium ein Landeverbot für Flugzeuge aus Großbritannien verhängen.

Corona-Mutation: Spahn will Konsequenzen in Deutschland ziehen - Drosten meldet sich zu Wort

Erstmeldung vom 20. Dezember, 12.30 Uhr:

Berlin - Europa wird aktuell von der zweiten Corona-Welle* getroffen. In Deutschland, Österreich, Italien und den meisten anderen Ländern wurde erneut ein Lockdown verhängt. Hoffnung macht da gerade, dass der Corona-Impfstoff* in den kommenden für Europa zugelassen werden soll. Und genau jetzt sorgen gleich mehrere Mutationen des Virus für Aufregung und Besorgnis.

Corona-Mutationen in England und Südafrika - Spahn will reagieren

Sowohl in Südafrika, wie auch in Großbritannien sind nun Varianten des Coronavirus aufgetaucht. Besonders die Mutation in England* sorgt für Besorgnis. Nach Angaben von Premier Boris Johnson soll die Variante 70 Prozent ansteckender sein, als die bisherige Form. In Großbritannien wurde ein harter Lockdown verhängt. Die neue Variante in Südafrika soll zudem für die vielen schweren Verläufe bei jungen Infizierten verantwortlich sein.

Jetzt überlegt offenbar auch Deutschland in Person von Gesundheitsminister Jens Spahn erste Konsequenzen zu ziehen. Nach einem Bild-Bericht will man Flüge aus Großbritannien und Südafrika stoppen. Dem Bericht nach bereitet man in Berlin eine entsprechende Verordnung vor. Diese müsste dann noch im Kabinett beschlossen werden.

Corona-Mutation auch in Deutschland? Drosten bezieht Stellung

Diesen Schritt waren die Niederlande im Fall von Flügen aus England bereits gegangen. Demnach hatte man schon Anfang Dezember bei einer Stichprobe das in England beschriebene Virus in Holland entdeckt.

In Deutschland* ist die Corona-Mutation bislang offenbar noch nicht aufgetaucht. Das geht aus einem Statement von Charité-Virologe Christian Drosten hervor. „In D bisher nicht gesehen“, schrieb er via Twitter. Darüber hinaus schrieb Drosten zu den Mutationen in Großbritannien: „Die B.1.1.7-Linie hat zwei evtl. verstärkende und eine wohl abschwächende Mutation (ORF8). Weitere unklare Mutationen.“

Die Mutationen seien aktuell noch nicht im Labor mit der Ursprungsvariante verglichen worden, so der Virologe weiter. „Verbreitung kann Zufall sein, nicht zwingend Selektionsvorteil, aber möglich“, so Drosten. (rjs) *merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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