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Corona-Todesopfer: US-Forscher errechnen Prognose für Deutschland - und ändern dann plötzlich Meinung

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Von: Marcel Görmann

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Derzeit beherrschen tägliche Zahlen über Infizierte und Tote die Nachrichten. US-Wissenschaftler haben nun versucht, in die Zukunft zu blicken.

Update 13. April 2020: Mittlerweile gibt es laut der Johns-Hopkins-Universität über 3000 Corona-Tote in Deutschland. Geht es jedoch nach Forschern der University of Washington, dann haben wir die Spitze der täglichen neuen Todeszahlen in Deutschland überschritten. 

Das Institute for Health and Evaluation errechnet für verschiedene Länder Prognosen zu Todeszahlen bis in den Sommer. Mittlerweile hat das Institut die Zahlen angepasst - mit guten Nachrichten für Deutschland. 

Ursprünglich hatten die Wissenschaftler den Tageshöhepunkt mit den meisten Todesfällen für den 19. April erwartet - jetzt aber gehen sie davon aus, dass die größte Welle nach Ostern schon hinter uns liegt. Bis August rechnen die Forscher jedoch mit rund 7.000 Todesfällen in Deutschland. Auch hier gab es eine deutliche Korrektur nach unten, denn zunächst gingen sie von etwa 8.800 Corona-Toten aus (siehe Erstmeldung).

Auch für Großbritannien gibt es neue Zahlen, die Hoffnung machen. Die erwarteten Todeszahlen bis August gingen in der Hochrechnung von rund 66.000 auf etwa 37.000 klar nach unten. Unverändert dagegen die Prognose für die USA: Hier rechnen die Forscher weiter mit rund 60.000 Toten bis zum Sommer. 

Coronavirus: Forscher machen Todeszahlen-Prognose bis August

Erstmeldung 10. April 2020: Berlin - Wie schlimm wird die Corona-Krise Deutschland noch treffen? Forscher des Institute for Health and Evaluation, der University of Washington in Seattle, berechneten nun für mehrere Staaten, wie es mit der Corona-Krise weitergehen könnte. 

Laut der Hochrechnung dürfte Deutschland den Höhepunkt der Krise am 19. April, erreichen. Laut der Prognose der US-Forscher sind an diesem Tag etwa 377 neue Corona-Tote in Deutschland zu erwarten. Die Forscher rechneten auch aus, wie sich die Corona-Krise danach weiterentwickeln wird. Demzufolge könnte es bis Anfang August rund 8800 Corona-Tote in Deutschland geben. Am Karfreitag waren es rund 2600.

USA erwarten den Corona-Höhepunkt am Ostersonntag

Noch weitaus dramatischer sieht die Lage in anderen Ländern aus. Laut den Berechnungen der US-Wissenschaftler könnte Großbritannien am 17. April die Spitze der Corona-Todeswelle erreichen - mit über 2900 Toten an nur einem Tag*! Auch den USA würde demnach das Schlimmste noch bevorstehen: Für den Ostersonntag rechnen die Forscher mit über 2.200 Todesfällen dort*. Insgesamt müssten sich Großbritannien und die USA laut dieser Prognose auf jeweils über 60.000 Tote bis Anfang August einstellen, wobei es auf den britischen Inseln sogar rund 6000 Tote mehr als in den Vereinigten Staaten geben könnte. 

Lesen Sie auch: So breitete sich das Coronavirus weltweit aus - Spurensuche mit Überraschungen*

Corona-Prognose: Italien, Spanien und Frankreich haben das Schlimmste hinter sich

Immerhin eine gute Nachricht kann man aus der Hochrechnung ableiten: Italien* und Spanien* sollen die traurigen Höhepunkte der Pandemie in ihren Ländern bereits hinter sich haben. Bis Anfang August ist jedoch in beiden Ländern mit jeweils rund 20.000 Toten insgesamt zu rechnen, sofern die Prognose eintrifft. Auch Frankreich* soll den Corona-Höhepunkt überstanden haben - hier sei bis zum Sommer mit etwa 15.000 Todesfällen zu rechnen. 

Selbstverständlich steht die Prognose auf wackeligen Füßen und hängt von vielen Faktoren ab, etwa inwieweit die Social-Distancing-Strategie auch nach Ostern von der Politik angewendet bzw. von der Bevölkerung mitgetragen wird. Zuletzt kam es zudem in Deutschland vermehrt zu Corona-Ausbrüchen in Pflegeheimen. Infizieren sich vermehrt die Risikogruppen, hätte das natürlich auch einen großen Einfluss auf die Todeszahlen-Prognose.

Ein hochrangiger Gerichtsmediziner bezweifelte jedoch in der ZDF-Talkshow von Markus Lanz*, dass es auf ein ganzes Jahr berechnet überhaupt eine spürbare Auswirkung des Coronavirus auf die Gesamtzahl der Todesfälle in Deutschland geben wird. Viele der Todesopfer wären aufgrund ihrer Vorerkrankung sowieso zeitnah verstorben - durch das Virus lediglich früher. 

Über das Schicksal Einzelner sagen diese Zahlen freilich nichts aus - etwa über das Schicksal einer Frau aus Michigan (USA), die Mann und Sohn an das Virus verlor. Donald Trump könnte derweil als Gewinner aus der Corona-Krise hervorgehen - dabei stellt ihn sein aktuell wichtigster Berater bloß.

Der Münchner Curtis Warren Puckett war an dem Covid-19 erkrankt. Der Risikopatient konnte Dank einem neuen Medikament geheilt werden.

*Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks

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