Corona-Zahlen „explodieren“: Landkreis Rottal-Inn im Lockdown - Wert kratzt an 300er-Marke
Zu hohe Corona-Zahlen: Für den Landkreis wurde deshalb ein faktischer Lockdown verkündet. Nachdem die strengen Regeln in Kraft getreten sind, gibt es nun neue Werte.
- Die Corona-Zahlen steigen weltweit - auch in Bayern.
- Im Landkreis Rottal-Inn stieg die Sieben-Tage-Inzidenz auf 299,6 (siehe Update vom 30. Oktober, 8.07 Uhr)
- Für den niederbayerischen Landkreis wurde ein faktischer Lockdown verkündet.
- Hier finden Sie die Corona-News aus Bayern. Außerdem bieten wir Ihnen in einer Karte die aktuellen Fallzahlen* im Freistaat.
Update, 30. Oktober, 8.07 Uhr: Der Landkreis Rottal-Inn kratzt nach Angaben des Robert-Koch-Institus bei der Sieben-Tage Inzidenz an der Marke von 300 Corona-Neuinfektionen. Am Freitag meldete das RKI 299,6 Fälle innerhalb der letzten sieben Tage. Die bayerische Corona-Landkarte ist mittlerweile fast vollständig rot oder dunkelrot gefärbt. Nur noch die Landkreise Amberg-Sulzbach und Regen befanden sich am Freitag nach RKI-Angaben nicht in den beiden höchsten Warnstufen.
Update, 27. Oktober, 18.10 Uhr: Der Landkreis Rottal-Inn befindet sich nun im faktischen Lockdown. Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen hat am heutigen Dienstag (27. Oktober) für den niederbayerischen Kreis einen Sieben-Tages-Wert von 240 gemeldet. Das sind rund 39 weniger als am Vortag. Dennoch belegt der Landkreis nach dem Kreis Berchtesgadener Land bayernweit den zweiten Platz.
Corona-Zahlen „explodieren“: Landkreis Rottal-Inn seit heute 0 Uhr im Lockdown - Söder-Ministerin äußert Verdacht
Update, 27. Oktober, 6.33 Uhr: Seit 0 Uhr gelten strenge Regeln im Landkreis Rottal-Inn, nachdem die Sieben-Tage-Inzidenz auf 260,1 sprang. Die eigene Wohnung dürfen die rund 120.000 Menschen in der Gegend an der österreichischen Grenze nur noch aus triftigen Gründen verlassen, wie das Landratsamt mitteilte. Dazu zählen die Arbeit, Einkäufe oder Sport an der frischen Luft. Schulen und Kitas sind zunächst für die nächsten zehn Tage geschlossen. Die Gastronomie darf nur noch Speisen zum Mitnehmen anbieten. Allerdings bleiben anders als im Frühjahr viele Geschäfte weiter geöffnet
Corona-Lockdown im Landkreis Rottal-Inn: Diese Beschränkungen gelten ab Dienstag
15.30 Uhr: Inzwischen ist die Pressekonferenz in Pfarrkirchen beendet. Die wichtigsten der verordneten Maßnahmen für den Landkreis Rottal-Inn noch einmal im Überblick: Bürger dürfen ihre Wohnung von Dienstag 00.00 Uhr (27. Oktober) an nur noch aus triftigen Gründen verlassen. Schulen und Kindergärten werden geschlossen, ebenso Restaurants. Veranstaltungen werden abgesagt.
15.15 Uhr: „Beschränkung jetzt, bringt Freiheit zurück. Die Corona-Ampel steht auf tiefrot“, unterstreicht der niederbayerische Regierungspräsident Rainer Haselbeck. Er sei zuversichtlich, dass man die Lage bald in den Griff bekommen könne.
Ministerin Huml stellt in Aussicht, dass die Zahlen zunächst noch weiter steigen werden, „die Maßnahmen hängen zumeist zehn bis 14 Tage nach, das mussten wir bei der Pandemie bisher lernen“.
Landkreis Rottal-Inn wird zum Corona-Hotspot: Diese Regeln gelten ab sofort
15.06 Uhr: Nun ist Landrat Fahmüller an der Reihe: „Die Zahlen im Landkreis steigen ja schon seit längerem. Wir haben immer versucht, einen Lockdown zu vermeiden. Wenn man aber nur die Werte von heute und gestern anschaut, ist es in eine Höhe gestiegen, bei der wir zum Schutz unserer Bevölkerung einen Lockdown verordnen müssen.“ Die Grenze zu Österreich, wo lange Zeit weniger strenge Regeln galten, spiele definitiv eine Rolle, „das muss man offen sagen, beweisen kann man es natürlich nicht“. Eine zusätzliche Einrichtung, um die Testung für Grenzpendler zu vereinfachen, ist geplant.
Was sind die einzelnen Verordnungen? „Im Großen und Ganzen sind es die Maßnahmen, die wir aus Berchtesgaden kennen“, erklärt Fahmüller: Das Verlassen der Wohnung ist nach 0 Uhr nur noch aus „triftigen Gründen“ gestattet. Sport und Bewegung an der frischen Luft ist ausschließlich alleine oder mit Angehörigen des eigenen Hausstandes erlaubt.
Jeder wird angehalten, die Kontakte zu anderen auf ein Minimum zu reduzieren, Schulen, Kindergärten und Restaurants werden geschlossen. Veranstaltungen sind ab sofort untersagt, eine Ausnahme bilden Gottesdienste. In Hotels dürfen noch Geschäftsreisende übernachten, sämtliche Freizeiteinrichtungen müssen schließen. Für Krankenhäuser wird ein Besuchsverbot verhängt. Momentan sind die Maßnahmen für zehn Tage geplant (bis 5. November).
Landkreis Rottal-Inn neuer Corona-Hotspot: Pressekonferenz im Live-Ticker
15.02 Uhr: „Es ist notwendig, dass die Menschen mit möglichst wenigen Menschen in Kontakt kommen“, positioniert sich Huml. Die konkreten Maßnahmen für den Landkreis Rottal-Inn soll der Landrat erläutern. „Jetzt ist es wichtig, entschieden zu handeln. Dieses Virus kann nur gemeinsam bezwungen werden“, gibt die Gesundheitsministerin die Richtung vor.
15.00 Uhr: Die Pressekonferenz in Pfarrkirchen beginnt pünktlich. „Ein regionaler Lockdown ist keine gute Nachricht für den Landkreis Rottal-Inn“, heißt es zu Beginn. Gesundheitsministerin Melanie Huml ergreift das Wort.
Corona-Ausbruch im Landkreis Rottal-Inn: Söder-Ministerin äußert Verdacht zu Grenzpendlern
„Es ist immer wieder notwendig, Maßnahmen zu ergreifen. Die Zahlen hier vor Ort sind zuletzt entsprechend gestiegen. Die letzten Wochen waren davon geprägt, dass wir stark auf die Großstädte geschaut haben“, erklärt die CSU-Politikerin. Das ändere sich nun zunehmend. Auch die Nähe des Landkreises (wie auch im Falle des Berchtesgadener Lands) zu Österreich habe wohl eine Rolle gespielt. Huml nennt explizit die hohe Zahl der Grenzpendler.
Update 26. Oktober, 14.50 Uhr: In wenigen Minuten informieren Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml und Landrat Michael Fahmüller über den faktischen Corona-Lockdown im Landkreis Rottal-Inn. Wir begleiten die Pressekonferenz im Live-Ticker.
Landkreis Rottal-Inn neuer deutscher Corona-Hotspot: Teil-Lockdown verkündet
Ursprungsmeldung:
Pfarrkirchen - Angesichts extrem gestiegener Corona*-Zahlen gelten im niederbayerischen Landkreis Rottal-Inn ab Dienstag um Mitternacht strikte Ausgangsbeschränkungen. Schulen und Kindergärten werden geschlossen, Veranstaltungen werden abgesagt. Das teilte am Montag (26. Oktober) ein Sprecher des Landratsamtes in Pfarrkirchen mit.
Wie eine Korrespontentin des Bayerischen Rundfunks (BR) twitterte, dürfen Bürger des Landkreises das Haus ab morgen (27. Oktober) nur noch aus triftigen Gründen verlassen. Die Gastronomie muss ebenfalls geschlossen werden. Die Allgemeinverfügung soll zunächst für zehn Tage gelten.
Corona-Lockdown im Landkreis Rottal-Inn: Gesundheitsministerin Huml informiert mit Landrat über Maßnahmen
Zuvor hatte das Robert-Koch-Institut* (RKI) für den Landkreis eine Sieben-Tage-Inzidenz* von 260,1 gemeldet - das ist bundesweiter Corona*-Spitzenwert. Laut Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit lag der Schwellenwert am Sonntag niedriger - bei etwa 228 Neuinfektionen pro 100.00 Einwohner binnen sieben Tagen.
Wie der Landkreis Rottal-Inn selbst über Twitter mitteilte, wird es am Nachmittag um 15 Uhr eine Pressekonferenz mit Gesundheitsministerin Melanie Huml geben. Die CSU-Politikerin wird gemeinsam mit Landrat Michael Fahmüller über die Maßnahmen informieren.
Corona-Lockdown in Rottal-Inn: Ähnliche Ausgangsbeschränkungen wie im Berchtesgadener Land
Letzte Woche wurden bereits im Berchtesgadener Land an der Grenze zu Österreich ähnliche Ausgangsbeschränkungen verhängt*, weil es Werte von fast 300 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von einer Woche gab. Die Menschen dürfen nur noch aus triftigen Gründen aus dem Haus.
Söder macht Ankündigung wahr: Seit Freitag (23. Oktober) gelten neue Corona-Regeln in Bayern
Coronavirus in Bayern: Zahlen auch in Augsburg hoch - Lockwdown im Gespräch
Auch in Augsburg* ist der 100er-Grenzwert deutlich überschritten. Wie Bayerns drittgrößte Stadt am Montag mitteilte, liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei 205,4. Auch hier ist ein Lockdown im Gespräch.
Die Landeshauptstadt überschreitet ebenfalls den von Ministerpräsident Markus Söder* eingeführten dunkelroten Warnwert von 100 Fällen pro 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen. In München stieg der Wert von 100,6 auf 114,5, seit heute gelten deshalb strenge Maßnahmen.* (kam/dpa) *Merkur.de und tz.de sind Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.
Alle Nachrichten aus Bayern lesen Sie immer bei uns.