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Corona: RKI meldet erneut erschütternde Rekordwerte - Inzidenz steigt unaufhaltsam

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Von: Patrick Mayer, Patrick Huljina, Martina Lippl

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Die Zahl der Coronavirus-Neuinfektionen kracht durch die Decke. Das RKI meldet fast 40.000 Corona-Fälle -erneut ein Rekordwert. Alle Infos im News-Ticker.

Update vom 10. November, 15.06 Uhr: Wegen der dramatisch steigenden Corona-Zahlen ruft Bayern erneut den landesweiten Katastrophenfall aus. Ministerpräsident Söder habe aufgrund „der aktuellen besorgniserregenden Situation in der Corona-Pandemie die Feststellung des Katastrophenfalls ab dem 11. November 2021 angeordnet“, teilte die Staatskanzlei am Mittwoch in München mit. Zuvor hatte Söder dies auch in einer Sitzung der CSU-Landtagsfraktion angekündigt. Das Innenministerium werde zeitnah eine entsprechende Bekanntmachung erlassen.

Die Feststellung des Katastrophenfalls ermöglicht eine koordinierte und strukturierte Vorgehensweise aller im Katastrophenschutz mitwirkenden Behörden, Dienststellen und Organisationen. Der Katastrophenfall wurde in der Corona-Pandemie bereits am 9. Dezember 2020 ausgerufen, er wurde erst am 4. Juni 2021 wieder aufgehoben.

Deutschland höchste Inzidenz - Landkreis springt über 1.000

Update vom 10. November, 7.34 Uhr: Im Landkreis Rottal-Inn (Bayern) ist die Inzidenz auf über 1000 gesprungen! Der Wert liegt aktuell bei 1104,3 teilt das RKI am Mittwoch mit. Es ist die höchste Inzidenz, die jemals in Deutschland berechnet wurde.

Der Landkreis Rottal-Inn zählt ungefähr 120.659 Einwohner und liegt in Niederbayern. Der Landkreis scheint mit der Corona-Lage überfordert. „Das Rottal-Inn Dashboard mit der Übersicht der Corona-Zahlen je Gemeinde kann zurzeit nicht aktualisiert werden. Die Daten, die dafür notwendig sind, können aktuell nicht erhoben werden. Auf Grund des hohen Fallaufkommens ist die Kontaktermittlung überlastet und muss sich auf die Information der positiv getesteten Personen beschränken“, heißt es auf der Webseite des Landkreises. Gleichzeitig bitten die Behörden um Verständnis. Nach RKI-Angaben sind 432 positive Corona-Tests in den vergangenen 24 Stunden verzeichnet worden. Vier weitere Menschen starben mit oder an Corona.

RKI meldet fast 40.000 neue Corona-Fälle

Update vom 10. November, 6.12 Uhr: In den vergangenen 24 Stunden verzeichnet das Robert-Koch-Institut (RKI) 39.676 Coronavirus-Neuinfektionen in Deutschland. Ein neuer Höchstwert seit Beginn der Pandemie. Der Rekordwert vom Freitag mit 37.120 positiven Corona-Tests (Vorwoche: 20.398) ist damit übertroffen worden. Das geht aus den Daten des Covid-19-Dashboards am Mittwoch (10. November) hervor. Zudem wurden weitere 236 Todesfälle verzeichnet.

Corona in Deutschland: Inzidenz erneut auf Höchststand

Die 7-Tage-Inzidenz liegt deutschlandweit bei 232,1. Schon am Montag lag der Wert bei 201,1 und am Dienstag bei 213,7. Das Infektionsgeschehen in einigen Bundesländern ist momentan gewaltig. Sachsen ist derzeit weiter Spitzenreiter mit einer Inzidenz von 459,4, gefolgt von Thüringen mit 454,9 und Bayern mit 395,8. Baden-Württemberg kratzt an der 300er-Marke mit 296,9. Die niedrigste Inzidenz weist derzeit Schleswig-Holstein mit 82,2 auf.

Die 7-Tage-Inzidenz bei den Hospitalisierungen gibt das RKI derzeit mit 4,31 an. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

Umfrage-Hammer: Mehrheit der Deutschen will allgemeine Impfpflicht – eine Gruppe besonders im Fokus

Update vom 9. November, 15.48 Uhr: Mehr als die Hälfte der Deutschen (53 Prozent) spricht sich für eine allgemeine Impfpflicht gegen das Coronavirus aus. Das ist das Ergebnis einer am Dienstag veröffentlichten Forsa-Umfrage im Auftrag des „RTL/ntv-Trendbarometers“. 46 Prozent der Befragten sind demnach dagegen.

Im August hatten nur 33 Prozent der Befragten eine Impfpflicht befürwortet. Einen noch deutlich höheren Zuspruch als zu einer allgemeinen Impfpflicht hat etwa eine Impfpflicht für den Gesundheits- und Pflegebereich: 73 Prozent der Befragten sind für eine Corona-Impfpflicht für Pflegeberufe, Kitapersonal und Lehrer, nur 24 Prozent sind dagegen.

Menschen im Oktober 2021 am verkaufsoffenen Sonntag in der Hamburger Innenstadt.
Eine Mehrheit der Deutschen befürwortet inzwischen eine Corona-Impfpflicht. © Markus Scholz/dpa

Update vom 9. November, 15.21 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bringt ein Verfallsdatum für den Geimpften-Status wegen der nachlassenden Wirkung der Corona-Impfstoffe ins Spiel.

Söder: Impfstatus könnte nach neun Monaten verfallen

„Man sollte sich überlegen, ob nach neun Monaten fast automatisch ein Geimpften-Status nicht mehr gelten kann“, sagte Söder. Es müsse geprüft werden, ob der 2G-Status dann noch erhalten werden kann. Er forderte die Ständige Impfkommission (Stiko) auf, dazu eine Meinung zu entwickeln. In Nachbarländern wie Österreich werde nach dieser Praxis verfahren.

Charité verschiebt geplante Operationen

Update vom 9. November, 14.36 Uhr: Die Berliner Charité verschiebt geplante Operationen, berichtet der Tagesspiegel online. Ärzte an Europas größter Universitätsklinik würden derzeit Patienten informieren, die in den nächsten Tagen einen Termin hatten. Der Grund dafür seien unter anderem volle Intensivstationen.

Corona: Intensivmediziner erwartet bald mehr als 3.000 Covid-19-Patienten

Update vom 9. November, 12.54 Uhr: Die vierte Welle schlägt in den Intensivstationen in Deutschland auf. „Der Trend von gestern mit erstmalig mehr als 200 Erstaufnahmen mit COVID19 auf die Intensivstationen in der vierten Welle bestätigt sich auch heute mit 242 sehr deutlich“, twittert Intensivmediziner und DIVI-Leiter Christian Karagiannidis. Dazu käme eine regional sehr ungleiche Verteilung. Karagiannidis erwartet „bald wieder >3.000 COVID19 Patienten auf den Intensivstationen.“

Aktuell liegen 2.676 Corona-Patienten auf einer Intensivstation, davon müssen mehr als die Hälfte - 1.369 - künstlich beatmet werden. Das geht aus den Daten des DIVI-Intensivregisters hervor (Stand 9. November, 13.04). Vergangenes Jahr mussten an diesem Tag 3.001 Covid-Patienten behandelt werden.

Anästhesisten: Akutversorgung ist gefährdet

Update vom 9. November, 12.14 Uhr: Nach den Intensivmedizinern (siehe unten Update 8. November, 21.55 Uhr) schlagen auch die Anästhesisten-Verbände in Deutschland Alarm! In vielen Städten und Kreisen seien die Akutversorgung der Bevölkerung mittlerweile gefährdet und die Erfüllung des Versorgungsauftrags bei den Nicht-Covid-19-Patienten nicht mehr gewährleistet.

Es gehe nicht mehr nur allein um Engpässe bei der Versorgung von Covid-19-Patienten in den Kliniken. Mit größter Sorge betrachte man jetzt auch die aktuellen und mittelfristigen Auswirkungen für die Gesamtbevölkerung, zum Beispiel für Patienten mit Herzinfarkt, schweren Verletzungen oder Krebserkrankungen, die nicht mehr ausreichend versorgt werden könnten, schreiben der „Berufsverband Deutscher Anästhesisten“ (BDA) und die „Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin“ (DGAI) in einem offenen Brief an die Gesundheitsminister von Bund und Länder. Sie fordern die Politik zum Handeln auf, wirksamere Schritte zur Eindämmung der Corona-Pandemie einzuleiten, wie die 2G-Regelung verbindlich für alle Bereiche des öffentlichen Lebens sowie Booster-Impfungen für alle.

Update vom 9. November, 11.13 Uhr: Müssen wir Weihnachten wieder in den Lockdown? Experten geben eine Prognose für den Dezember* ab. Denn, der Corona-Winter steht uns ja noch bevor.

Verschärfte Corona-Regeln für Ungeimpfte? Das halten Deutsche von der 2G-Regel

Update vom 9. November, 9.07 Uhr: Im Nachbarland Österreich gilt seit Montag die 2G-Regel beispielsweise für Lokale, Veranstaltungen, Fitnesscenter und Friseur. Ein Vorbild im Kampf gegen Corona? In Deutschland gibt es bisher keine einheitliche 2G-Regel. Eine Umfrage zeigt jetzt eine klare Meinung zu verschärften Corona-Regeln für Ungeimpfe.

31 Prozent sprechen sich in einer Umfrage dafür aus, die sogenannte 2G-Regel stärker als bisher anzuwenden. Weitere 25 Prozent der Befragten sind für eine flächendeckende 2G-Regel in ganz Deutschland. 19 Prozent meinen dagegen, dass Ungeimpfte mit einem negativen Testergebnis Geimpften bei den Zutrittsregeln gleichgestellt werden sollten (3G). 18 Prozent wünschen sich, dass alle Zugangsbeschränkungen abgeschafft werden. Das hat eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Nachrichtenagentur dpa ergeben.

Corona in Deutschland - Sachsen erneut negativ Spitzenreiter

Update vom 9. November, 8.20 Uhr: Sachsen bleibt das Bundesland mit der höchsten Corona-Infektionsrate. Das Robert Koch-Institut gibt die 7-Tage-Inzidenz am Dienstag mit 483,7 an. Das war etwas niedriger als am Montag, aber immer noch der höchste Wert aller Bundesländer. Bundesweit kletterte die Inzidenz auf 213,7 - so hoch wie noch nie seit Beginn der Pandemie.

Laut RKI kamen 1545 neue Fälle in Sachsen dazu. Die höchste Inzidenz der 13 Regionen im Freistaat wies mit 864,2 der Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge aus. Das war nach dem Landkreis Miesbach in Bayern der bundesweit zweithöchste Wert. Der Landkreis Meißen liegt mit einem Wert von 723,5 ebenfalls unter den bundesweit zehn Landkreisen mit dem stärksten Infektionsgeschehen.

Corona in Deutschland: RKI-Inzidenz knackt erneut traurigen Rekord

Update vom 9. November, 6.20 Uhr: Seit Tagen steigen die Corona-Werte in Deutschland an, erst in der vergangenen Woche meldete das Robert Koch-Institut einen Rekord-Wert der Neuinfektionen. Nun wurde ein neuer Rekord bei der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz geknackt, der Wert erreicht den zweiten Tag in Folge einen neuen Höchstwert. Das RKI gibt die Inzidenz pro 100.000 Einwohner und Woche am Dienstagmorgen mit 213,7 an. Bereits am Montag hatte es mit 201,1 einen Rekord bei den tagesaktuell vom RKI berichteten Inzidenzen gegeben.

Vor einer Woche hatte der Wert bei 153,7 (Vormonat: 64,4) gelegen. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 21.832 Corona-Neuinfektionen. Am Freitag hatte die Zahl der Neuinfektionen mit 37.120 einen Höchstwert seit Beginn der Pandemie erreicht. Vor genau einer Woche hatte der Wert bei 10 813 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 169 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 81 Todesfälle.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter - gab das RKI am Montag mit 3,93 an (Freitag: 3,91). Bei dem Indikator muss berücksichtigt werden, dass Krankenhausaufnahmen teils mit Verzug gemeldet werden. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

Corona in Deutschland: Intensivmediziner schlagen Alarm

Update vom 8. November, 21.55 Uhr: Anfang November schlagen die Intensivmediziner in Deutschland wegen der Coronavirus-Pandemie erneut Alarm. Denn: Die Intensivbetten werden schon wieder knapp, die Corona-Patienten deutlich mehr. Verschiedenen Berichten zufolge liegen vor allem Ungeimpfte auf den Intensivstationen.

„Bei einer Inzidenz von 300 erwarten wir bundesweit etwa 4500 Covid-Patienten mit großen regionalen Unterschieden“, sagte Christian Karagiannidis, wissenschaftlicher Leiter des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), der Augsburger Allgemeinen. Schon aktuell würden knapp 2500 Corona-Patienten intensiv-medizinisch behandelt. Dies entspreche dem Vorjahresniveau.

Dresden: Eine Fachärztin versorgt auf der Covid-19-Intensivstation des Städtischen Klinikums einen Corona-Patienten.
Dresden: Eine Fachärztin versorgt auf der Covid-19-Intensivstation des Städtischen Klinikums einen Corona-Patienten. © Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Coronavirus-Pandemie in Deutschland: Nachbar Dänemark führt wieder Corona-Auflagen ein

Update vom 8. November, 21.30 Uhr: Zwei Monate nach Ende aller Corona-Beschränkungen und einem Freedom Day verkündet Deutschlands Nachbar Dänemark neue Covid-Regeln. Zuvor waren die Infektionszahlen stark gestiegen (siehe Link).

Update vom 8. November, 20.15 Uhr: Eifrig werden in Deutschland wegen explodierender Corona-Zahlen eine Anwendung der 2G-Regel sowie eine Impfpflicht für einzelne Berufe diskutiert. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder* legt sich fest.

Update vom 8. November, 19.55 Uhr: Der Druck auf die Politik steigt. Am 25. November laufen die bisherigen Pandemie-Regeln in Deutschland aus. Doch: Wie sehen die Corona-Pläne der Ampel-Parteien nach der Bundestagswahl aus? Erste Regeln aus dem Entwurf von SPD, Grünen und FDP sind nun durchgesickert* - inklusive Klarheit bei den Test-Kosten. Und: Einen Lockdown soll es nicht mehr geben.

Coronavirus-Pandemie in Deutschland: Wie sehen die Corona-Pläne der „Ampel“ aus?

Update vom 8. November, 19.30 Uhr: Mit welchen Regeln geht es in Deutschland in der Coronavirus-Pandemie weiter? Aktuell ist die Bundesrepublik in der Sondersituation, dass es eine geschäftsführende Bundesregierung aus CDU/CSU und SPD gibt, während die Sozialdemokraten gemeinsam mit Grünen und FDP über eine künftige Ampel-Koalition beratschlagen.

Eben jene Bündnispartner einer möglichen „Ampel“ wollen über ihre Fraktionen noch in dieser Woche einen neuen Gesetzesentwurf in den ebenfalls neuen Deutschen Bundestag einbringen, wie nach Ende der epidemischen Lage im bevorstehenden Winter mit der Corona-Lage verfahren werden soll. Das berichtet das „heute journal“ des ZDF am Abend.

Update vom 8. November, 17.50 Uhr: 3G plus oder 2G oder sogar 2G plus? Überall in Deutschland werden wieder strengere Corona-Regeln diskutiert. Was das RKI* vorschlägt. Und was wann gelten würde. Den Überblick lesen Sie unter dem Link.

Corona-Pandemie in Deutschland: Karl Lauterbach rät von Karneval drinnen ab

Update vom 8. November, 16.55 Uhr: Angesichts der rasant steigenden Corona-Infektionszahlen rät SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach von Karnevalsfeiern in Innenräumen dringend ab.

„Der Karneval kann zum Superspreader-Event werden“, sagte der Mediziner und Bundestagsabgeordnete an diesem Montag der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Köln. „Wir stehen vor einer sehr massiven Welle“, warnte Lauterbach. Für den Karneval gelte deshalb: „Wenn möglich: Draußen feiern! Falls es drinnen ist, muss striktes 2G gelten. Mit Kontrollen. Aber auch dann sind Veranstaltungen in Innenräumen eine Riesengefahr. Deshalb ist jede abgesagte Karnevalsveranstaltung im Innenraum eine gute Veranstaltung. Denn sie schützt Leben.“

Der Karneval kann zum Superspreader-Event werden.

SPD-Corona-Experte Karl Lauterbach
SPD-Gesundheitsexperte in der Corona-Pandemie: Karl Lauterbach.
SPD-Gesundheitsexperte in der Corona-Pandemie: Karl Lauterbach. © IMAGO / Future Image

Update vom 8. November, 15.40 Uhr: In Bayern werden derzeit mehr als 600 Covid-Patienten auf Intensivstationen behandelt. Die Krankenhaus-Ampel ist im Freistaat damit auf Rot gesprungen. Ab Dienstag gelten daher schon neue Regeln.

Corona-Pandemie in Deutschland: Nachfrage nach Impfungen wächst wieder

Update vom 8. November, 15.25 Uhr: Mit dem starken Anstieg der Corona-Zahlen wächst auch die Nachfrage nach den Corona-Impfungen wieder. In Sachsen seien die 30 mobilen Impfteams an der Belastungsgrenze, erklärte das Deutsche Rote Kreuz am Montag. Statt der geplanten 3000 Impfungen seien am Samstag 4500 verabreicht worden. Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) will die Kapazität dieser Impfteams verdoppeln.

In Baden-Württemberg meldete die Kassenärztliche Vereinigung ebenfalls neues Interesse an Corona-Impfungen. Die Anzahl sei in den vergangenen vier Wochen kontinuierlich gestiegen. Anfang Oktober lag sie noch bei 85.000 Dosen pro Woche. Zuletzt stieg sie auf 107.000 an. In Niedersachen stieg die Zahl der wöchentlichen Corona-Impfungen von knapp 70.000 auf rund 110.000 an.

Bundesweit sind nach Angaben des RKI mittlerweile 58 Millionen Menschen mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft worden. Das entspricht einer Quote von 69,7 Prozent der Bevölkerung. Den vollständigen Impfschutz haben demnach 55,8 Millionen Menschen, also 67,1 Prozent der Bevölkerung. Rund 2,7 Millionen Menschen haben laut RKI bereits eine Auffrischung erhalten.

Lehrer-Warnung: „Inzidenzen in der Gruppe der Kinder und Jugendlichen sind erschreckend“

Update vom 8. November, 13.35 Uhr: Angesichts der steigenden Corona-Zahlen fürchtet auch der Deutsche Lehrerverband, die Kontrolle an den Schulen zu verlieren. „Es gibt erschreckende Inzidenzen in der Gruppe der Kinder und Jugendlichen. Die Vielzahl der Corona-Ausbrüche an den Schulen muss uns große Sorgen bereiten“, warnte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger. „Die Gefahr ist immens, dass wir die Kontrolle über das Pandemiegeschehen an Schulen verlieren“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND)

Schulbeginn in Bayern nach den Herbstferien
An Schulen ist eine Vielzahl von Corona-Ausbrüchen zu verzeichnen (Symbolfoto) © Nicolas Armer/dpa/picture alliance

Meidinger plädierte dafür, an der Maskenpflicht im Unterricht festzuhalten, so lange die vierte Welle in den Schulen rollt. „Die Maskenpflicht macht unsere Schulen sicherer, das zeigen auch ganz aktuelle Studien“, sagte er. „Dort, wo die Inzidenzen sehr hoch sind, halte ich eine 3G-Regel für Lehrkräfte für eine richtige Idee“, fügte Meidinger hinzu. Ungeimpfte Lehrer müssten sich dann täglich testen. Eine Impfpflicht sei angesichts der sehr hohen Impfquote in dieser Berufsgruppe nicht notwendig, so der Lehrerverbandspräsident.

Pandemie erreicht neuen Höhepunkt - Höchste Inzidenz seit Beginn

Update vom 8. November, 8.50 Uhr: In Sachsen gilt ab diesen Montag die 2G-Regel (Geimpft oder Genesen) für Veranstaltungen, Innengastronomie, Kultur- und Freizeiteinrichtungen und auch in Fußballstadien. In Bussen, Bahnen und Taxis sind nun FFP2-Masken Pflicht. Für Schüler reicht aber ein medizinischer Mund-Nasen-Schutz. Im Freistaat liegt die Inzidenz momentan bei 491,3 - und damit deutschlandweit am höchsten (siehe unten auch Erstmeldung).

Erstmeldung vom 8. November 2021

Berlin - Die Corona-Pandemie hat in Deutschland einen neuen Level erreicht. Die 7-Tage-Inzidenz ist weiter gestiegen und liegt nun über 200. Das Robert-Koch-Institut* (RKI) gibt den Wert am Montagmorgen mit 201,1 an. Das ist ein neuer trauriger Rekord! In der zweiten Corona-Welle wurde der am 22. Dezember 2020 mit 197,6 erreicht.

Die Corona-Fallzahlen in Deutschland schnellen durch die Decke.
Die Corona-Fallzahlen in Deutschland schnellen durch die Decke. In Bayern steuert die Krankenhaus-Ampel auf Rot zu. © imago

Corona in Deutschland: Inzidenz über 200

Bei dem Blick auf die Zahlen ist allerdings zu beachten, dass anders als vor einem Jahr viele Menschen geimpft sind. Insbesondere unter den besonders vulnerablen Gruppen ist die Impfquote hoch. Booster-Impfungen sollen zudem die vierte Welle brechen. Ob sie das Gesundheitssystem vor einem Kollaps bewahren, bleibt zu hoffen. Doch insgesamt halten Experten die Impfquote in Deutschland für zu niedrig. Mediziner befürchten, dass sich die Zahl der Corona-Patienten auf den Intensivstationen verdoppelt. Schon jetzt müssten mit knapp 2.500 Fällen genauso viele Corona-Patientinnen und -Patienten auf den Intensivstationen versorgt werden wie zum gleichen Zeitpunkt vor einem Jahr bei der zweiten Corona-Welle, sagte Christian Karagiannidis, wissenschaftlicher Leiter des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), der Augsburger Allgemeinen (Montag). In den kommenden Wochen werde sich die Zahl voraussichtlich fast verdoppeln, wenn die Neuinfektionen weiter so steigen wie bisher. „Bei einer Inzidenz von 300 erwarten wir bundesweit etwa 4500 Covid-Patienten mit großen regionalen Unterschieden“, warnte Karagiannidis.

DatumCorona-Inzidenz laut RKICoronavirus-Neuinfektionen
Montag 8. November 2021201,115.513 Corona-Neuinfektionen
Sonntag, 7. November 2021191,5
Vorwoche Montag 1. November 2021154,8 (Vormonat: 63,8)9.658 Corona-Neuinfektionen
Rekordwert vom 22. Dezember 2020197,6Freitag 5. November - 37.120 Neuinfektionen

Corona in Deutschland: RKI meldet 15.513 Corona-Neuinfektionen

In den vergangenen 24 Stunden sind beim RKI 15.513 Corona-Neuinfektionen verzeichnet worden. Das geht aus den Daten des Covid-19-Dashboards hervor. Vor genau einer Woche hatte der Wert bei 9658 Ansteckungen gelegen. Zudem wurden 33 weitere Todesfälle verzeichnet (Vorwoche: 23 Todesfälle). Seit Beginn der Corona-Pandemie starben 96.558 Menschen in Deutschland nachweislich an oder mit Sars-CoV-2.

Corona: Hospitalisierugs-Inzidenz

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter - gab das RKI zuletzt am Freitag mit 3,91 an (Donnerstag: 3,73). Bei dem Indikator muss berücksichtigt werden, dass Krankenhausaufnahmen teils mit Verzug gemeldet werden. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

Die Corona-Infektionen schießen im November in Deutschland in die Höhe. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach plädiert für die 2G-Regel - vor allem in der Gastronomie (ml) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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