Update vom 9. November, 6.20 Uhr: Seit Tagen steigen die Corona-Werte in Deutschland an, erst in der vergangenen Woche meldete das Robert Koch-Institut einen Rekord-Wert der Neuinfektionen. Nun wurde ein neuer Rekord bei der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz geknackt, der Wert erreicht den zweiten Tag in Folge einen neuen Höchstwert. Das RKI gibt die Inzidenz pro 100.000 Einwohner und Woche am Dienstagmorgen mit 213,7 an. Bereits am Montag hatte es mit 201,1 einen Rekord bei den tagesaktuell vom RKI berichteten Inzidenzen gegeben.
Vor einer Woche hatte der Wert bei 153,7 (Vormonat: 64,4) gelegen. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 21.832 Corona-Neuinfektionen. Am Freitag hatte die Zahl der Neuinfektionen mit 37.120 einen Höchstwert seit Beginn der Pandemie erreicht. Vor genau einer Woche hatte der Wert bei 10 813 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 169 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 81 Todesfälle.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter - gab das RKI am Montag mit 3,93 an (Freitag: 3,91). Bei dem Indikator muss berücksichtigt werden, dass Krankenhausaufnahmen teils mit Verzug gemeldet werden. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.
Update vom 8. November, 21.55 Uhr: Anfang November schlagen die Intensivmediziner in Deutschland wegen der Coronavirus-Pandemie erneut Alarm. Denn: Die Intensivbetten werden schon wieder knapp, die Corona-Patienten deutlich mehr. Verschiedenen Berichten zufolge liegen vor allem Ungeimpfte auf den Intensivstationen.
„Bei einer Inzidenz von 300 erwarten wir bundesweit etwa 4500 Covid-Patienten mit großen regionalen Unterschieden“, sagte Christian Karagiannidis, wissenschaftlicher Leiter des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), der Augsburger Allgemeinen. Schon aktuell würden knapp 2500 Corona-Patienten intensiv-medizinisch behandelt. Dies entspreche dem Vorjahresniveau.
Update vom 8. November, 21.30 Uhr: Zwei Monate nach Ende aller Corona-Beschränkungen und einem Freedom Day verkündet Deutschlands Nachbar Dänemark neue Covid-Regeln. Zuvor waren die Infektionszahlen stark gestiegen (siehe Link).
Update vom 8. November, 20.15 Uhr: Eifrig werden in Deutschland wegen explodierender Corona-Zahlen eine Anwendung der 2G-Regel sowie eine Impfpflicht für einzelne Berufe diskutiert. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder* legt sich fest.
Update vom 8. November, 19.55 Uhr: Der Druck auf die Politik steigt. Am 25. November laufen die bisherigen Pandemie-Regeln in Deutschland aus. Doch: Wie sehen die Corona-Pläne der Ampel-Parteien nach der Bundestagswahl aus? Erste Regeln aus dem Entwurf von SPD, Grünen und FDP sind nun durchgesickert* - inklusive Klarheit bei den Test-Kosten. Und: Einen Lockdown soll es nicht mehr geben.
Update vom 8. November, 19.30 Uhr: Mit welchen Regeln geht es in Deutschland in der Coronavirus-Pandemie weiter? Aktuell ist die Bundesrepublik in der Sondersituation, dass es eine geschäftsführende Bundesregierung aus CDU/CSU und SPD gibt, während die Sozialdemokraten gemeinsam mit Grünen und FDP über eine künftige Ampel-Koalition beratschlagen.
Eben jene Bündnispartner einer möglichen „Ampel“ wollen über ihre Fraktionen noch in dieser Woche einen neuen Gesetzesentwurf in den ebenfalls neuen Deutschen Bundestag einbringen, wie nach Ende der epidemischen Lage im bevorstehenden Winter mit der Corona-Lage verfahren werden soll. Das berichtet das „heute journal“ des ZDF am Abend.
Update vom 8. November, 17.50 Uhr: 3G plus oder 2G oder sogar 2G plus? Überall in Deutschland werden wieder strengere Corona-Regeln diskutiert. Was das RKI* vorschlägt. Und was wann gelten würde. Den Überblick lesen Sie unter dem Link.
Update vom 8. November, 16.55 Uhr: Angesichts der rasant steigenden Corona-Infektionszahlen rät SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach von Karnevalsfeiern in Innenräumen dringend ab.
„Der Karneval kann zum Superspreader-Event werden“, sagte der Mediziner und Bundestagsabgeordnete an diesem Montag der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Köln. „Wir stehen vor einer sehr massiven Welle“, warnte Lauterbach. Für den Karneval gelte deshalb: „Wenn möglich: Draußen feiern! Falls es drinnen ist, muss striktes 2G gelten. Mit Kontrollen. Aber auch dann sind Veranstaltungen in Innenräumen eine Riesengefahr. Deshalb ist jede abgesagte Karnevalsveranstaltung im Innenraum eine gute Veranstaltung. Denn sie schützt Leben.“
Der Karneval kann zum Superspreader-Event werden.
Update vom 8. November, 15.40 Uhr: In Bayern werden derzeit mehr als 600 Covid-Patienten auf Intensivstationen behandelt. Die Krankenhaus-Ampel ist im Freistaat damit auf Rot gesprungen. Ab Dienstag gelten daher schon neue Regeln.
Update vom 8. November, 15.25 Uhr: Mit dem starken Anstieg der Corona-Zahlen wächst auch die Nachfrage nach den Corona-Impfungen wieder. In Sachsen seien die 30 mobilen Impfteams an der Belastungsgrenze, erklärte das Deutsche Rote Kreuz am Montag. Statt der geplanten 3000 Impfungen seien am Samstag 4500 verabreicht worden. Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) will die Kapazität dieser Impfteams verdoppeln.
In Baden-Württemberg meldete die Kassenärztliche Vereinigung ebenfalls neues Interesse an Corona-Impfungen. Die Anzahl sei in den vergangenen vier Wochen kontinuierlich gestiegen. Anfang Oktober lag sie noch bei 85.000 Dosen pro Woche. Zuletzt stieg sie auf 107.000 an. In Niedersachen stieg die Zahl der wöchentlichen Corona-Impfungen von knapp 70.000 auf rund 110.000 an.
Bundesweit sind nach Angaben des RKI mittlerweile 58 Millionen Menschen mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft worden. Das entspricht einer Quote von 69,7 Prozent der Bevölkerung. Den vollständigen Impfschutz haben demnach 55,8 Millionen Menschen, also 67,1 Prozent der Bevölkerung. Rund 2,7 Millionen Menschen haben laut RKI bereits eine Auffrischung erhalten.
Update vom 8. November, 13.35 Uhr: Angesichts der steigenden Corona-Zahlen fürchtet auch der Deutsche Lehrerverband, die Kontrolle an den Schulen zu verlieren. „Es gibt erschreckende Inzidenzen in der Gruppe der Kinder und Jugendlichen. Die Vielzahl der Corona-Ausbrüche an den Schulen muss uns große Sorgen bereiten“, warnte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger. „Die Gefahr ist immens, dass wir die Kontrolle über das Pandemiegeschehen an Schulen verlieren“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
Meidinger plädierte dafür, an der Maskenpflicht im Unterricht festzuhalten, so lange die vierte Welle in den Schulen rollt. „Die Maskenpflicht macht unsere Schulen sicherer, das zeigen auch ganz aktuelle Studien“, sagte er. „Dort, wo die Inzidenzen sehr hoch sind, halte ich eine 3G-Regel für Lehrkräfte für eine richtige Idee“, fügte Meidinger hinzu. Ungeimpfte Lehrer müssten sich dann täglich testen. Eine Impfpflicht sei angesichts der sehr hohen Impfquote in dieser Berufsgruppe nicht notwendig, so der Lehrerverbandspräsident.
Update vom 8. November, 8.50 Uhr: In Sachsen gilt ab diesen Montag die 2G-Regel (Geimpft oder Genesen) für Veranstaltungen, Innengastronomie, Kultur- und Freizeiteinrichtungen und auch in Fußballstadien. In Bussen, Bahnen und Taxis sind nun FFP2-Masken Pflicht. Für Schüler reicht aber ein medizinischer Mund-Nasen-Schutz. Im Freistaat liegt die Inzidenz momentan bei 491,3 - und damit deutschlandweit am höchsten (siehe unten auch Erstmeldung).
Erstmeldung vom 8. November 2021
Berlin - Die Corona-Pandemie hat in Deutschland einen neuen Level erreicht. Die 7-Tage-Inzidenz ist weiter gestiegen und liegt nun über 200. Das Robert-Koch-Institut* (RKI) gibt den Wert am Montagmorgen mit 201,1 an. Das ist ein neuer trauriger Rekord! In der zweiten Corona-Welle wurde der am 22. Dezember 2020 mit 197,6 erreicht.
Bei dem Blick auf die Zahlen ist allerdings zu beachten, dass anders als vor einem Jahr viele Menschen geimpft sind. Insbesondere unter den besonders vulnerablen Gruppen ist die Impfquote hoch. Booster-Impfungen sollen zudem die vierte Welle brechen. Ob sie das Gesundheitssystem vor einem Kollaps bewahren, bleibt zu hoffen. Doch insgesamt halten Experten die Impfquote in Deutschland für zu niedrig. Mediziner befürchten, dass sich die Zahl der Corona-Patienten auf den Intensivstationen verdoppelt. Schon jetzt müssten mit knapp 2.500 Fällen genauso viele Corona-Patientinnen und -Patienten auf den Intensivstationen versorgt werden wie zum gleichen Zeitpunkt vor einem Jahr bei der zweiten Corona-Welle, sagte Christian Karagiannidis, wissenschaftlicher Leiter des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), der Augsburger Allgemeinen (Montag). In den kommenden Wochen werde sich die Zahl voraussichtlich fast verdoppeln, wenn die Neuinfektionen weiter so steigen wie bisher. „Bei einer Inzidenz von 300 erwarten wir bundesweit etwa 4500 Covid-Patienten mit großen regionalen Unterschieden“, warnte Karagiannidis.
Datum | Corona-Inzidenz laut RKI | Coronavirus-Neuinfektionen |
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Montag 8. November 2021 | 201,1 | 15.513 Corona-Neuinfektionen |
Sonntag, 7. November 2021 | 191,5 | |
Vorwoche Montag 1. November 2021 | 154,8 (Vormonat: 63,8) | 9.658 Corona-Neuinfektionen |
Rekordwert vom 22. Dezember 2020 | 197,6 | Freitag 5. November - 37.120 Neuinfektionen |
In den vergangenen 24 Stunden sind beim RKI 15.513 Corona-Neuinfektionen verzeichnet worden. Das geht aus den Daten des Covid-19-Dashboards hervor. Vor genau einer Woche hatte der Wert bei 9658 Ansteckungen gelegen. Zudem wurden 33 weitere Todesfälle verzeichnet (Vorwoche: 23 Todesfälle). Seit Beginn der Corona-Pandemie starben 96.558 Menschen in Deutschland nachweislich an oder mit Sars-CoV-2.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter - gab das RKI zuletzt am Freitag mit 3,91 an (Donnerstag: 3,73). Bei dem Indikator muss berücksichtigt werden, dass Krankenhausaufnahmen teils mit Verzug gemeldet werden. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.
Die Corona-Infektionen schießen im November in Deutschland in die Höhe. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach plädiert für die 2G-Regel - vor allem in der Gastronomie (ml) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA