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Coronavirus: Drosten-Vertretung fordert unbequeme Maßnahmen - „Geht um das Wohl der Gesellschaft“

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Von: Felix Durach

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Während Christian Drosten in der wohlverdienten Sommerpause weilt, fordert seine Vertretung im „Coronavirus-Update“ des NDRs Eltern zu unbequemen Maßnahmen auf.

Berlin - Während Prof. Dr. Christian Drosten, der Chefvirologe der Berliner Charité, in der wohlverdienten Sommerpause ist, führt der Norddeutsche Rundfunk den Podcast „Das Coronavirus-Update“ in verändertet Besetzung weiter, um die Bevölkerung über die Corona-Pandemie zu informieren. In der aktuellen Sondersendung waren so die Virologin* Sandra Ciesek, die in Zukunft ebenfalls ein regelmäßiger Gesprächsgast werden wird, die Kinderärztin Ania Muntau, Martin Kriegel (Leiter des Hermann-Rietschel-Instituts an der TU Berlin) und RKI-Präsident Lothar Wieler zu Gast.

Coronavirus: Großer Kritikpunkt bei Wiederaufnahme des Schulbetriebs - „Völlig unverständlich“

Der Fokus lag dabei vor allem auf dem Umgang mit Kindern und dem Schulbetrieb zu Zeiten der Corona-Pandemie. Ein großer Kritikpunkt liegt dabei auf den meist schlecht belüfteten Räumlichkeiten in den Schulen. „Wenn wir 45 Minuten Unterricht haben, dann ist nach einer Viertelstunde jegliche Luftqualitätsgrenzwerte gefallen“, mahnt dabei Martin Kriegel mit Blick auf die Bildungseinrichtungen. „Wir haben seit 130 Jahren diese Kenntnis von schlecht gelüfteten Klassenräumen. Aber wenn es dann zu Neubauten von Schulen kommt, dann baut man sie wieder ohne Lüftungsanlagen. Das ist völlig unverständlich“, führt Kriegel weiter aus.

Eine gute Belüftung ist von großer Bedeutung, da durch einen regelmäßigen Austausch der Luft auch die in ihr enthaltenen Aerosole* ausgetauscht werden können, die zur Infektion mit dem Coronavirus führen können. Eine weitere Maßnahme für den reibungslosen Schulbetrieb sei die Einführung einer Maskenpflicht an den Schulen. Ein schwieriges Thema findet auch Kinderärztin Ania Muntau, die bei der Entscheidung „hin- und hergerissen“ sei. Muntau tendiere aber eher zu einer solchen Pflicht, da die Wirksamkeit von Mund-Nase-Bedeckungen als erwiesen gilt.

Kinderärztin fordert unbequeme Maßnahmen - Umgang mit Kindern als „Gratwanderung“

Vielleicht noch wichtiger sei jedoch der richtige Umgang mit den Kindern, was die Aufklärung über die Maßnahmen betrifft. Hierbei könne auch der Einsatz von unbequemen Maßnahmen hilfreich sein, argumentiert die Kinderärztin. „Manchmal muss man vielleicht auch zu eindrucksvollen Beispielen greifen – das ist nicht leicht. Das vermeiden viele Eltern, weil sie ihre Kinder nicht belasten wollen, aber es geht um das Wohl der gesamten Gesellschaft.“ Muntau denke dabei besonderen an einen relativen jungen Kollegen, der kürzlich an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung verstorben ist. Es sei demnach falsch, das Coronavirus gegenüber Kindern und Jugendlichen zu verharmlosen, um diese nicht zu belasten. „Das ist eine Gratwanderung und da muss man sehr feinfühlig sein“, gibt die Kinderärztin zu.

Christian Drostens neue Kollegin Sandra Ciesek fügt hinzu, dass das immer größer werdende Wissen über die möglichen Langzeitfolgen einer Covid-19-Erkrankung, auch von Kindern und Jugendlichen als Warnung verstehen werden sollte. Generell sei es, so die Virologin, ganz wichtig, dass die Jüngeren auch ein Bewusstsein dafür entwickeln würden, dass sie Infektionsketten auslösen könnten. Diese Aufklärungsarbeit sei entscheidend, wenn es darum geht, eine zweite Welle* zu vermeiden. (fd) *Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks

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