Die giftigsten Tiere in Deutschland: 11 gefährliche Arten, die kaum jemand kennt
Ob Giftschlange, Raupe oder Fisch – in deutschen Gärten und Gewässern lauern Gefahren, die vielleicht nicht jeder auf dem Schirm hat.
In deutschen Gärten lauern Gefahren. Denn es gibt auch hierzulande Tiere, die für Menschen potenziell tödlich sein können, doch sie sind teilweise so unscheinbar, dass sie vielen gar nicht bekannt sind. Die Rede ist dabei nämlich nicht von Bienen oder Hornissen. In einer Übersicht hat echo24.de* die giftigsten Tiere aufgelistet, die in Deutschland heimisch sind.
Mit dabei sind natürlich Spinnen und Schlangen – die Arten, von denen man am ehesten vermuten würde, dass sie Menschen bedrohlich werden können, aber auch niedliche Zeitgenossen, wie die Spitzmaus. Diese ist grau und klein – mit ihrer spitzen Nase und den kleinen Knopfaugen macht sie keinen besonders gefährlichen Eindruck, doch das täuscht. Denn die Spitzmaus benutzt als eines von wenigen Säugetieren in Deutschland Gift, um ihre Beute zu töten. Ihr Biss ist deshalb schmerzhaft für Menschen und erzeugt auch eine lokale Schwellung – ansonsten ist die Spitzmaus* für uns allerdings ungefährlich.
Giftigste Tiere Deutschlands: Gelbbauchunke und Feuersalamander können gefährlich werden
Etwas anders sieht es da schon bei der Gelbbauchunke aus. Sie sieht von oben relativ schlicht aus – mit braun-schwarzem Muster, warnt aber mit ihrem leuchtend gelben Bauch vor dem Gift, das sie zum Erlegen ihrer Beute nutzt. Die Amphibie ist für Menschen nicht lebensgefährlich, doch kann ihr Toxin die Augen und andere Schleimhäute extrem reizen, wenn man die Unke nur anfasst.

Auch der Feuersalamander warnt mit gelber Signal-Färbung vor seinem Gift. Sein Muster schreit förmlich „nicht anfassen!“ Doch eigentlich braucht man vor dem kleinen Lurch keine Angst zu haben. Denn sein Toxin spüren Menschen zwar, wenn sie mit ihm in Berührung gekommen sind, doch die Symptome beschränken sich meist auf ein leichtes Brennen auf der Haut. Seltener treten bei Kontakt zum Feuersalamander Übelkeit, Atembeschwerden oder Erbrechen auf. Doch eigentlich sollte man sowieso Abstand zu den Lurchen halten – sie stehen in Deutschland unter strengem Naturschutz.
Giftigste Tiere Deutschlands: Auch im Wasser lauern Gefahren
Schmerzhaft kann auch ein Besuch an der Nord- oder Ostsee werden, wenn man hier im Meer einer sogenannten Gelben Haarqualle begegnet. Der Kontakt mit der Qualle ist zwar nicht lebensgefährlich, kann aber doch heftig sein. Für die Meisten ist die Berührung mit ihrem Nesselgift lediglich schmerzend, doch Allergiker können auch mit Fieber, Atembeschwerden oder Erbrechen reagieren. Außerdem droht in der Nord- und Ostsee eine weitere Gefahr.
Das Petermännchen ist ein giftiger Zeitgenosse. Der kleine Fisch mit dem niedlichen Namen zählt zu den giftigsten Fischen Europas und kommt auch an deutschen Küsten vor. Das Tierchen vergräbt sich im Sand und ist somit unsichtbar für Badegäste – doch wenn man auf das Petermännchen tritt, bekommt man seinen giftigen Stachel zu spüren. Das bedeutet dann mindestens starke Schmerzen und langanhaltende Schwellungen – wer allergisch ist, kann sogar einen Herzstillstand erleiden.
Name | Gewöhnliches Petermännchen |
Art | Fisch aus der Ordnung der Barschartigen |
Vorkommen | Nordsee oder westliche Ostsee |
Wissenschaftlicher Name | Trachinidae |
Auch im Wasser, aber eher in Flüssen und Seen, findet sich die Silberspinne. Sie ist die einzige Spinnenart, die nicht an Land, sondern unter Wasser lebt und wird deshalb auch Wasserspinne genannt. Der Biss dieses Tierchens ähnelt dem einer Wespe. Er kann Rötungen und Schwellungen hervorrufen, sollte aber im Normalfall nicht lebensgefährlich sein. Einer ihrer Artgenossen, die an Land lebt, ist da schon um Einiges gefährlicher.
Giftigste Tiere Deutschlands: Wenige heimische Spinnen und Schlangen sind gefährlich für den Menschen
Der Ammen-Dornfinger ist eine Spinnenart, die bis zu 1,5 Zentimeter groß wird und auch in Deutschland vorkommt. Ihr Biss ist für den Menschen besonders gefährlich, weil er die menschliche Haut vollständig durchdringen kann – bei fast allen anderen einheimischen Spinnenarten sind die Giftklauen dafür zu kurz. Wurde man erst mal vom Ammen-Dornfinger gebissen*, führt sein Gift zu Schwellungen und Schmerzen, die zu Kreislaufversagen und Schüttelfrost führen können. Das einzig Positive: Todesfälle sind bisher nicht bekannt.
Vor ihr haben die meisten Menschen schon von Natur aus Respekt: Die Aspisviper ist eine Giftschlange, die in Deutschland heimisch ist. Sie tritt in unterschiedlichen Färbungen wie rötlich, braungelb, orange oder hellgrau auf und wird bis zu 90 Zentimeter lang. Für den Menschen ist ihr Biss im Normalfall zwar leicht behandelbar, doch trotzdem sind bereits Menschen nach einem Aspisviper-Angriff gestorben. 2013 beispielsweise konnte ein Mann in Südfrankreich nicht mehr gerettet werden, nachdem ihn eine Aspisviper mehrmals gebissen hatte – obwohl er sofort medizinisch versorgt worden war.
Die zweite in Deutschland heimische Giftschlange ist die Kreuzotter. Sie ist die giftigste Schlangenart hierzulande – ihr Biss kann im schlimmsten Fall zu Atemnot, Herzrasen und Lähmungserscheinungen führen. Doch auch leichte Verläufe mit Schmerzen und Schwellungen der Bissstelle sind möglich – doch das hat man dann der Kreuzotter selbst zu verdanken, denn sie setzt ihr Gift oft sehr zurückhaltend ein.
Giftigste Tiere Deutschlands: Auch die kleinsten Gartenbewohner können extrem gefährlich sein
Auch eher unscheinbar, aber umso gefährlicher sind einige Raupen-Arten. Die Goldafter-Raupe* und der Eichenprozessionsspinner* sind in Deutschland in allen Bundesländern heimisch und entwickeln sich in ihrem späteren Leben zu wunderschönen Schmetterlingen. Solange sie sich noch in ihrer Raupenform befinden, haben beide Arten sogenannte Brennhaare, die schwere allergische Reaktionen hervorrufen können. Dadurch können Pusteln auf der Haut entstehen, aber auch Schüttelfrost, Fieber oder Atemnot sind mögliche Reaktionen.
Auch extrem gefährlich ist der Kontakt mit dem sogenannten Schwarzblauen Ölkäfer. Er sollte besser nicht angefasst werden – und zwar nicht nur deshalb, weil er auf der Roten Liste steht und vom Aussterben bedroht ist. Zur Abwehr bildet der Schwarzblaue Ölkäfer* ein öliges Sekret – das Gift Chantharidin. Dieses führt zu Entzündungen, Blasen auf der Haut, Absterben der Haut oder sogar zu schweren Nierenschädigungen. *echo24.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.