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Im Video: Genervte Autofahrer zerren Klimakleber in Hamburg von der Straße

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Von: Jakob Koch

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Hamburg hat sich mittlerweile auf die Proteste der Klimakleber eingestellt. Bei einer Aktion am Freitag schritten Autofahrer selbst zur Tat.

Hamburg – Sie werden nicht müde, ihre Botschaften mitten im Hamburger Stadtverkehr zu platzieren – erneut haben Aktivisten der „Letzten Generation“ Autofahrer auf die Palme gebracht, indem sie sich plötzlich mitten auf den nassen Asphalt gesetzt hatten. Kurzzeitig kam so der Verkehr an einer der wichtigsten Hamburger Verkehrsadern direkt an der Alster zum Stehen. Einige Autofahrer fackelten nicht lange und zerrten die Klimakleber von der Straße, wie 24hamburg.de berichtet.

Stadt:Hamburg
Fläche:755,2 km²
Einwohner:1,841 Millionen
Regierungschef:Peter Tschentscher (SPD)

Klimakleber der „Letzten Generation“ sorgen für Polizeieinsatz in Hamburg – Autofahrer helfen sich selbst

Kurz nach 11:00 Uhr ertönte plötzlich lautes Hupen an der Einfahrt zur Kennedybrücke – in Hamburg nichts Ungewöhnliches, wie der findige Verkehrsteilnehmer weiß. Doch der plötzliche Stau samt aufgeregter Personen auf der Fahrbahn ließ viele bereits ahnen: Hier soll mal wieder auf die Klima-Krise aufmerksam gemacht werden.

Sofort begannen zwei Personen damit, sich auf dem kalten und vor allem nassen Asphalt festzukleben. Acht weitere Personen setzten sich mit Plakaten auf die Straße. Ihr Ansinnen, ein bundesweites Tempolimit einzuführen, fand dabei weniger Beachtung – denn einige Autofahrer schritten zur Tat und zerrten einige der Klimakleber einfach von der Straße. Fotografen hielten die Vorgänge in Bildern und Videos fest. Die festgeklebten Personen wurden kurz darauf von der angerückten Polizei Hamburg vom Asphalt gelöst. Nach gut einer Stunde war die Straße wieder frei.

Hamburg: Aktivisten der „Letzten Generation“ hatten die Einfahrt zur Kennedybrücke in Hamburg blockiert – Autofahrer legten sofort Hand an.
Hamburg: Aktivisten der „Letzten Generation“ hatten die Einfahrt zur Kennedybrücke in Hamburg blockiert – Autofahrer legten sofort Hand an. © Lenthe-Medien/Reimer

Erst im Januar waren Aktivisten mit einer Klebe-Aktion in Hamburg gescheitert – weil die Straße zu nass war.

Störaktionen in Deutschland: Klimakleber blockieren Straßen in Köln und in Flensburg – Prozess in Frankfurt

Auch in Köln hatten Klimakleber der „Letzen Generation“ eine wichtige Straße der Innenstadt blockiert. Die Blockade dauerte rund zwei Stunden, berichtet 24RHEIN. Gegen die Personen werde wegen Nötigung im Straßenverkehr und Verdachts des Verstoßes gegen das Versammlungsrecht ermittelt, heißt es von der Polizei. Erst am Donnerstagnachmittag hatten weiter nördlich in Flensburg drei Klimaaktivisten über Stunden eine Straße in Flensburg blockiert. Die Personen im Alter von 28, 40 und 53 Jahren hätten sich auf der Straße Schiffbrücke mit der Hand festgeklebt, teilte die Polizei mit. Zwei weitere Aktivisten im Alter von 34 und 38 Jahren seien von den Beamten daran gehindert worden, sich ebenfalls festzukleben.

Klimaaktivisten blockieren Straße in Köln
Aktivisten der „Letzten Generation“ auf der Universitätsstraße in Köln. © Ann-Marie Utz/dpa

Dass die Störaktionen nicht folgenlos bleiben, müssen seit Freitag fünf Klimaaktivisten vor dem Amtsgericht Frankfurt erfahren. Ihnen wird nach einer spektakulären Abseilaktion auf der Autobahn 5 seit Freitag der Prozess gemacht. Das berichtet fnp.de. Die Anklage legt den drei Frauen und zwei Männern Nötigung im besonders schweren Fall zur Last.

Die zwischen 24 und 31 Jahre alten Angeklagten sollen im Oktober 2020 mit ihrer Aktion die Vollsperrung der im morgendlichen Berufsverkehr besonders stark frequentierten Autobahn nahe des Frankfurter Flughafens verursacht haben. Am ersten Verhandlungstag äußerten sich die Angeklagten nicht zu den konkreten Vorwürfen, sondern lediglich zu allgemeinen umweltpolitischen Themen. Nach der Aktion waren sie kurzzeitig in Untersuchungshaft.

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