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Test für den Katastrophenfall: Am Donnerstag (8.12.) sollen bundesweit alle Handys klingeln

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Von: Martina Lippl

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Im Ernstfall geht es um Sekunden. Nach der Flutkatastrophe im Sommer 2021 arbeiten die Behörden an einer direkten Warnung via Push-Nachricht aufs Handy.

Berlin – Sirenen heulen, im Fernsehen und Radio sind Alarmmeldungen zu hören und auch via Handys soll die Bevölkerung gewarnt werden. Am Warntag 2022 ist ein Probelauf für den Ernstfall: Menschen in Deutschland sollen auf unterschiedlichen Warnmitteln über Gefahrensituationen informiert werden. Bund, Länder sowie Städte und Gemeinden sollen gemeinsam in einer Übung die Warnmittel erproben. Der bundesweite Warntag findet am 8. Dezember 2022 um 11 Uhr statt.

Warntag 2022: Alle Infos über Datum und Uhrzeit – Was bedeutet der Testlauf für Cell Broadcast?

Auf allen Kanälen soll um 11 Uhr am 8. Dezember gewarnt werden. Es ist auch ein Test, um die Systeme zu überprüfen und aufeinander abzustimmen.

Katastrophen-Warnung aufs Handy: Am 8. Dezember 2022 sollen um 11 Uhr alle Handys gleichzeitig läuten (Symbolfoto).
Katastrophen-Warnung aufs Handy: Am 8. Dezember 2022 sollen um 11 Uhr alle Handys gleichzeitig läuten (Symbolfoto). © Marius Bulling/imago

Erstmals soll an diesem Tag die höchste Warnstufe an zig Millionen Handys verschickt werden, um eine Katastrophen-Warnung per Cell Broadcast zu testen. Bei dem System werden Nachrichten wie Rundfunksignale an alle kompatiblen Geräte geschickt, die sich im Bereich einer Funkzelle Zelle aufhalten – daher der Name „Cell Broadcast“. Die Mitteilung sieht aus wie eine SMS.

Niemand muss Warn-Apps wie NINA oder Katwarn auf seinem Handy installiert haben, um alarmiert zu werden. Auch Menschen, die ein Mobiltelefon, kein Smartphone nutzen, werden damit erreicht. In Deutschland ist der Einsatz eine Premiere. In anderen EU-Staaten ist Cell Broadcast bereits im Einsatz.

Warntag 2022bundesweit am 8. Dezember 2022 (Donnerstag) um 11 Uhr

„Neue Systeme müssen wir testen, um sie später präzise einsetzen zu können“, sagte Innenministerin Nancy Faeser. Für die Bevölkerungswarnung in Deutschland soll Cell Broadcast ab Februar 2023 regulär genutzt werden. Um die Bevölkerung in Deutschland vor Gefahren zu warnen, gibt es verschiedene Kanäle und Möglichkeiten:

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) führt den Warntag 2022 am 8. Dezember in Deutschland durch. „Mit dem bundesweiten Warntag 2022 wird auch eine intensive Testphase für Cell Broadcast eingeleitet“, sagte BBK-Präsident Ralph Tiesler in einer Mitteilung. „Während die Menschen die Testphase nutzen können, um sich mit dem neuen Warnkanal vertraut zu machen, werden wir mit dem Feedback und den Live-Rückschlüssen daraus die beteiligten Schnittstellen weiter bestmöglich aufeinander abstimmen.“

Bundesweiter Warntag 2020 ein Flop

Beim ersten bundesweiten Warntag nach der Wiedervereinigung am 10. September 2020 war einiges schiefgelaufen. Meldung der Warn-Apps NINA und Katwarn kamen erst mit einer guten halben Stunde Verspätung auf den Smartphones an. Viele Bürger hätten im Katastrophenfall nichts mitbekommen. Das Bundesinnenministerium bezeichnete den Probealarm damals als „fehlgeschlagen“. Der geplante Warntag im Herbst 2021 war abgesagt worden. Das BBK musste noch eine „umfassende Testlandschaft“ aufbauen, hieß es. Der bundesweite Warntag wurde auf den Dezember verschoben. (ml)

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