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Bluttat in Hanau: Zwei Kinder tot – Was bisher bekannt ist

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Von: Laura May

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Ein Passant findet vor einem Hochhaus in Hanau einen schwer verletzten 11-Jährigen, seine 7-jährige Schwester wird tot auf dem Balkon gefunden – bisherige Infos zur Bluttat.

Hanau – Der Tod zweier Kinder schockt die hessische Stadt Hanau. Am Mittwoch (11. Mai) hatte ein Passant einen schwer verletzten 11-Jährigen vor einem Hochhaus gefunden. Die Polizei machte nach ihrem Eintreffen dann gleich die nächste schreckliche Entdeckung: Die 7-jährige Schwester des Jungen lag tot auf einem Balkon im neunten Stock des Hochhauses.

Bluttat in Hanau: Was bisher über das Verbrechen bekannt ist

Beide Kinder, 11 und 7 Jahre alt, sind tot. Die Polizei geht bisher von einer Gewalttat aus. Der Junge sollte zunächst mit einem Rettungshubschrauber abgeholt werden. Da sein Zustand jedoch sehr kritisch war, kam er doch mit einem behutsam fahrenden Rettungswagen ins Krankenhaus. Er konnte nicht mehr gerettet werden und verstarb nach wenigen Stunden.

Es wird davon ausgegangen, dass der 11-Jährige aus dem neunten Stock des Hochhauses heruntergefallen oder gestoßen worden ist. Im Netz auf dem Balkon war ein großes Loch. Die 7-jährige Schwester war bereits tot auf dem Balkon der Wohnung gefunden worden.

Die am Vortag durchgeführte Obduktion habe ergeben, dass das Mädchen an Verletzungen durch „scharfe Gewalt gegen den Hals“ gestorben sei. Bei dem Jungen hätten multiple innere Verletzungen zum Tod geführt, die auf einen Sturz aus großer Höhe zurückzuführen seien, erklärte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft der dpa. Die Gründe für den Sturz seien Teil der Ermittlungen, „die wegen des Verdachts des Mordes geführt werden“, so die Sprecherin.

Zwei weiße Kuschelteddybären sitzen neben Blumen und Kerzen bei einer Gedenkstätte.
Nach dem Tod zweier Kinder bringen Anteilnehmende Blumen, Kuscheltiere und Kerzen zum Gedenken. © Boris Roessler/dpa

In Hanau hatte vor gut zwei Jahren ein 43-jähriger Deutscher neun Menschen aus rassistischen Motiven ermordet. Die Tat hatte bundesweit Entsetzen ausgelöst.

Hanau: Polizei fahndet nach einem Tatverdächtigen im familiären Umfeld

Nachbarn, Bürgermeister und ganz Hessen sind geschockt. Möglichst schnell soll die schreckliche Tat aufgeklärt werden. Von Polizei und Staatsanwaltschaft gibt es bisher wenige Information über die laufenden Ermittlungen. Es läuft jedenfalls eine Fahndung, ob es sich dabei um den Vater handelt, will weder Polizei noch Justiz bisher bestätigen. Die Staatsanwaltschaft spricht von „einem männlichen Tatverdächtigen aus dem familiären Umfeld der Kinder“.

Laut Spiegel soll es ein Video geben, auf dem der Tatverdächtige zu sehen ist, wie er vom Tatort davonrennt und in ein Taxi steigt. Welche Rolle die Mutter bei der ganzen Sache spielt, ist bisher ungeklärt. Laut einer Nachbarin war sie aber zum Tatzeitpunkt in der Arbeit.

Hanau: Hessischer Landtag trauert – Bürgermeister Kaminsky erschüttert

Der hessische Landtag hat der beiden toten Kinder still gedacht, die in Hanau vermutlich einer Gewalttat zum Opfer gefallen sind. Die Abgeordneten erhoben sich dazu zum Auftakt der Sitzung am Donnerstag in Wiesbaden von ihren Plätzen. Vize-Landtagspräsident Frank Lortz (CDU) sprach von einer schlimmen Tat, berichtet die dpa.

Auch Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) zeigte sich erschüttert und sagte der Bild: „Wir sind erschüttert. Wir müssen die weiteren Ermittlungen der Polizei jetzt abwarten. Leider spricht viel für ein Familiendrama. Ich kannte die Familie nicht persönlich, aber was wir wissen ist, dass sie schon seit einigen Monaten sozialpädagogische Unterstützung bekommen hat.“

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