Auch Tage nach der Katastrophe zeigt sich in vielen Ortschaften ein Bild der Verwüstung, Helfer und Einsatzkräfte schuften, um die Folgen der Flut so schnell wie möglich beseitigen zu können. Doch genau diese Helfer und auch Flutopfer erkranken aktuell immer häufiger, denn die hygienischen Bedingungen vor Ort sind ein idealer Nährboden für Keime. Wie Mediziner Dr. Specht gegenüber RTL erklärt, kommen viele der Helfer mit kontaminiertem Wasser in Berührung. Die Folge: Wundinfektionen und oftmals Darmerkrankungen.
Wie der Experte gegenüber dem TV-Sender erklärt, schwimmen aktuell viel Darmkeime in den betroffenen Gebieten. Die vielerorts aktuell warmen Temperaturen würden die Verbreitung der Keime noch begünstigen. Der Grund für die Kontamination seien beispielsweise überschwemmte Kläranlagen oder Toiletten-Spülungen, welche nicht in die Kanalisation abgeleitet werden könnten. Diese Keime könnten, so schildert es der Experte, zum einen zu Darmerkrankungen führen. Oder bereits bei minimal kleinen Wunden zu Wundinfektionen.
Wie Dr. Specht gegenüber RTL weiter erklärt, sei es aus diesem Grund ratsam, Handschuhe bei den Aufräumarbeiten zu tragen. „Auch barfuß herumlaufen ist keine gute Idee“, so der Experte weiter. Häufiges Hände waschen oder desinfizieren sei wichtig, um die gefährlichen Keime nicht mit den Schleimhäuten in Berührung zu bringen.
Sorgen bereitet der Ärztegewerkschaft Marburger Bund zudem die Versorgung von Patienten in den Katastrophengebieten. Manche Arztpraxen in Rheinland-Pfalz seien nicht mehr arbeitsfähig, hieß es am Dienstag - nicht von Hochwasser betroffene Praxen müssten Patienten in einer solchen Lage mitversorgen. Es sei zudem sinnvoll, wenn für chronisch Kranke und sonstige Patienten in Gemeinden und Stadtteilen provisorische „Not-Praxen“ sowie „Not-Apotheken“ aufgebaut würden.
Der Staudamm der Steinbachtalsperre in NRW drohte wegen der Fluten zu brechen. Bis ein 68-jähriger Bauunternehmer einschritt und die Situation entschärfte. Hochwasser überraschte nun auch vielerorts in China tausende Menschen. Hunderte wurden in der U-Bahn von den Wassermassen eingeschlossen.