Update vom 16. Juli, 11.30 Uhr: Bei dem Versuch, Geschäfte in den vom Hochwasser stark betroffenen Städten Eschweiler und Stolberg in Nordrhein-Westfalen zu bestehlen, sind fünf Menschen vorläufig festgenommen worden. In allen Fällen schrieben Beamte eine Anzeige wegen Diebstahls, sagte ein Polizeisprecher am Freitag. Ein 32 Jahre alter Mann versuchte demnach am Donnerstag in Stolberg, einen Gegenstand aus einem Juweliergeschäft zu stehlen. Als Zeugen ihn ansprachen, ließ er seine Beute wieder fallen.
In einem Supermarkt in Stolberg waren zwei Frauen im Alter von 28 und 24 Jahren und ein 35-jähriger Mann unterwegs, um Lebensmittel und Spielzeug zu stehlen. In Eschweiler wollte ein Mann Beute in einer Apotheke machen. In allen Läden war der Eingangsbereich jeweils durch die Hochwasserlage beschädigt, sagte der Polizeisprecher. Beamte nahmen die Personalien der Personen auf, die daraufhin wieder entlassen wurden. Die 28 Jahre alte Frau in Stolberg werde einem Haftrichter vorgeführt.
Bereits am Donnerstag berichtete die Polizei von versuchten Diebstählen in Geschäften in Stolberg. Eine Hundertschaft der Polizei
war im Einsatz, um die verlassenen Wohnhäuser und Geschäfte vor Plünderungen zu schützen.
Update vom 16. Juli, 10.35 Uhr: Die Zahl der Unwettertoten ist in Nordrhein-Westfalen auf mindestens 43 gestiegen. Das hat das
NRW-Innenministerium am Freitag auf Anfrage mitgeteilt. Bislang war die Zahl auf mindestens 30 beziffert worden.
Update vom 16. Juli, 10.15 Uhr: In der schwer vom Hochwasser getroffenen Stadt Stolberg bei Aachen ist auch am Freitagvormittag die Trinkwasserversorgung kritisch. Sie sei zurzeit eingeschränkt, teilte ein Sprecher der Stadt mit. Bürgerinnen und Bürger sollten Trinkwasser vor dem Gebrauch abkochen. Zur Sicherstellung der Versorgung seien in allen Ortsteilen Trinkwasserbehälter aufgestellt worden, wo sich die Betroffenen bedienen könnten. Im Übrigen kümmere sich die Stadt um die Koordination von Geld- und Sachspenden. Nähere Infos dazu sollten später folgen.
Am Donnerstag wurde aufgrund des Hochwassers das Trinkwassernetz beschädigt, wodurch es zu Druckabfällen im Netz gekommen ist.
Update vom 16. Juli, 9.40 Uhr: Beim Einsturz von Häusern in Erftstadt-Blessem sind Menschen ums Leben gekommen. „Es gibt Todesopfer“, sagte eine Sprecherin der Bezirksregierung Köln am Freitag. In der Ortschaft war es zu massiven und schnell fortschreitenden Unterspülungen von Häusern gekommen.
Erstmeldung: Erftstadt - Nach der Unwetterkatastrophe entspannt sich auch am Freitag die Lage in NRW und Rheinland-Pfalz nicht, in Erftstadt-Blessem ist eine Reihe von Häusern ganz oder teilweise eingestürzt. Das hat die Kölner Bezirksregierung am Freitagmorgen mitgeteilt. Ursache seien massive und schnell fortschreitende Unterspülungen der Häuser. Allein in NRW wurden am Donnerstagabend 30 Todesopfer bestätigt. In Rheinland-Pfalz erhöhte sich die Zahl der Toten am Freitagmorgen auf 50.
Aus den Häusern kämen immer wieder Notrufe. Wie der WDR berichtet, sollen viele Menschen trotz Warnung bereits in ihre Häuser zurückgekehrt sein. Viele andere sollen demnach das betroffene Gebiet von Anfang an nicht verlassen haben. Menschen könnten derzeit aber nur mit Booten vom Wasser aus gerettet werden. Dazu erschwere ein nicht abstellbarer Gasaustritt die Rettungsarbeiten. Mehrere Pflegeheime würden geräumt. Auch Krankenhäuser sollen nach Angaben des WDR ihren Betrieb nicht weiter aufrechterhalten können. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA