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Hund muss bei 60 Grad Hitze stundenlang in geschlossenem Auto leiden, weil Besitzer Termine hat

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Von: Sven Barthel

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Apathischer dehydrierter Hund mit Polizistin
Beamte der Polizei Bielefeld mussten einen Hund befreien, der bei praller Sonne in einem PKW eingesperrt war. © Screenshot: Facebook / Polizei NRW Bielefeld

In Bielefeld ließ ein Mann seinen Hund bei hochsommerlichen Temperaturen über mehrere Stunden in seinem vollständig geschlossenen Auto ohne Wasser zurück, weil er etwas zu erledigen hatte. Die Polizei musste rabiat eingreifen und veröffentlichte ein Foto von dem leidenden Tier, das einem das Herz zerreißt.

Bielefeld – Dass sich Autos bei hohen Außentemperaturen stark aufheizen und die Temperatur im Fahrzeuginnenraum auf unerträgliche Werte ansteigen lässt, sollte eigentlich jedem bekannt sein - genauso wie die Tatsache, dass man Hunde unter diesen Bedingungen niemals alleine im PKW zurücklässt.

Doch wie ein Fall aus Nordrhein-Westfalen jüngst zeigt, scheint diese Information noch immer nicht bei jedem angekommen zu sein. So postete die Polizei Bielefeld am Donnerstag, dem 17.06., auf ihrer Facebook-Seite ein Foto, das Tierliebhabern an die Nieren gehen muss.

Darauf zu sehen: Eine Polizistin, die vor einem apathischem, nach Luft japsendem Hund kniet, den sie wenige Minuten zuvor aus einem heißen Auto befreien musste. Die Beine weit von sich gestreckt liegt der Hund mit gestrecktem Hals und offener Schnauze auf dem Asphalt.

Bielefeld: Hund in überhitzem Auto zeigt bei Ansprache durch die Polizei keine Reaktion mehr

Es passiert immer wieder, dass Autos zur HItzefalle für Kinder und Hunde werden (Merkur.de* berichtete). In Brighton zum Beispiel gab es jüngst einen Fall.* In Bielefeld informierte ein besorgter Passant die Polizei, dass sich „ein Hund seit mindestens einer Stunde in einem Auto mit geschlossenen Fenstern befindet.“ Als die Beamten schließlich anrückten, reagierte das Tier bereits nicht mehr auf deren laute Ansprache durch das Fensterglas. Wasser war auch keines vorhanden.

Der Polizei blieb nichts anderes übrig, als die Heckscheibe des PKW einzuschlagen*, um den Vierbeiner vor dem Hitzetod zu bewahren. Sofort versorgten sie und herbeieilende Bürger den dehydrierten Hund mit Wasser.

„In Fahrzeugen kann die Temperatur je nach Außentemperatur bis über 60 °C erreichen“, klärt die Polizei in ihrem Facebook-Post auf. „Das kann für Tiere und Menschen unter Umständen tödlich enden!“ Die Vorstellung, welche Panik der Hund erleiden musste, machte so dann auch das Gros der den Facebook-Beitrag Kommentierenden wütend und traurig zugleich. Ihr Tenor: „Solch einem Herrchen sollte der Hund weggenommen werden!“

Zufälligerweise erschien der Besitzer des Hundes kurz nach dessen Befreiungsaktion durch die Polzei am Tatort und erklärte, dass er einen Termin gehabt habe und deshalb seinen Hund für etwa drei Stunden im Fahrzeug lassen wollte. Und das ausgerechnet in der bislang wärmsten Woche des Jahres.

Die Polizei erstattete Anzeige gegen ihn, wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und appellierte noch einmal mit roten Ausrufezeichen, Tiere und Kleinkinder bei hohen Temperaturen nicht über einen längeren Zeitraum im Auto zu lassen. *Merkur.de und 24auto.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA

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