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Droht ein Lockdown im Herbst? Forscher stellen Prognose auf

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Von: Martina Lippl

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Corona-Viren docken an menschliche Zellen an: Bei Mutation verändert sich dieser Prozess.
Corona-Viren docken an menschliche Zellen an: Bei Mutation verändert sich dieser Prozess. © imago images/Science Photo Library

Der Frühling ist da, der Sommer kommt und Corona? Beim Feiern in Clubs, in Restaurants oder im Urlaub geht gerade alles. Was droht uns im Herbst? Forscher der TU Berlin stellen eine aktuelle Prognose vor.

Berlin – Beim Thema Corona-Pandemie haben viele von uns gerade den Pausenknopf gedrückt. Nach mehr als zwei Jahren Pandemie scheint die Zeit vorbei, sich über Neuinfektionen oder andere Corona-Zahlen allzu viele Gedanken zu machen. Die Omikron-Welle in Deutschland ebbt ab.

Wie entwickelt sich die Corona-Pandemie in den nächsten Monaten? Sieht die Lage nach dem Sommer auch noch so entspannt aus? Eine aktuelle Prognose veröffentlichte jetzt das Team um Mobilitätsforscher Kai Nagel von der TU Berlin. Dabei werden wahrscheinliche Szenarien für den weiteren Pandemieverlauf simuliert. Die Aussichten für den Herbst 2022 nach dem Sommer sind eher ernüchternd. Besonders, wenn eine Mutation auftritt, die gefährlicher als die Delta-Variante ist. Die wesentlichen Punkte der möglichen Szenarien des „MODUS-COVID Berichts“:

Corona-Herbst 2022 - Diese Szenarien sind möglich

Corona-Herbst 2022: Bitte Prognose der Forscher

Durch eine Impfkampagne alleine könnten sich dem Forscherteam zufolge die Herbst-Szenarien 2 und 3 nicht eindämmen lassen. Die Wissenschaftler gehen in ihrem Modell davon aus, dass der bisherige Impfstoff kaum bei der Übertragung wirke. Durch mehrfaches Boostern lasse sich die Schutzwirkung vor schweren Krankheitsverläufen aber erhöhen.

„Unsere Simulationen ergeben, dass solche Wellen durch breite Impfkampagnen deutlich eingedämmt werden und die Belastung des Gesundheitssystems erheblich reduziert werden kann“, teilt der Berliner Forscher Kai Nagel in einer Zusammenfassung mit. „Sollte allerdings eine neue Mutation auftreten, die so gefährlich wie die Delta-Variante ist, wird laut unseren Simulationen das Gesundheitssystem selbst mit einer solchen Impfkampagne sehr viel stärker als derzeit belastet.“

Falls das „eher ungünstige“ Herbst-Szenario 3 eintrete, könnte nur eine „utopische“ Impfquote von 100 Prozent, und zwar für alle ab dem 5. Lebensjahr – eine Überlastung des Gesundheitssystems verhindern. Um das Infektionsgeschehen schnell zu bremsen, seien deutliche Gegenmaßnahmen nötig. Es müsste wieder Maßnahmen wie die Maskenpflicht und Kontaktbeschränkungen sowie eine Teststrategie geben. (ml)

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