Gewaltverbrechen: Julian (5) tot aufgefunden

Hameln - Der fünfjährige Julian aus Delligsen im niedersächsischen Kreis Holzminden ist offenbar einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen.
Ein fünfjähriger Junge ist in Delligsen (Kreis Holzminden) einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen. Bei der Suche nach dem seit Dienstag vermissten Kind entdeckten Polizisten die Leiche von Julian H. am Mittwochvormittag in einem Anbau seines Elternhauses. “Wir ermitteln gegen Unbekannt wegen eines Tötungsdeliktes“, sagte ein Polizeisprecher.
Grausame Fälle: Verbrechen an Kindern
In dem Nebengebäude des Fachwerkhauses, in dem Julian mit seiner Mutter (28), deren Lebensgefährten (26) und zwei Brüdern in Alter von ein und drei Jahren lebte, sind Garagen und ein Stall untergebracht. Dort lag der tote Fünfjährige nach Polizeiangaben zwischen Schutt und Abfallsäcken. Die Mutter meldete ihren Sohn am Dienstagabend um 21.35 Uhr als vermisst. Zuvor hatten bereits Verwandte und Bekannte nach dem Fünfjährigen gesucht. Die Mutter sagte der Polizei, ihr Lebensgefährte habe Julian zuletzt gesehen. Er habe zwischen 16.00 Uhr und 17.00 Uhr den einjährigen Bruder gebadet, währenddessen sei Julian unbemerkt verschwunden.
Noch am Dienstagabend suchten 60 Polizisten und Feuerwehrleute die Umgebung des Fachwerkhauses in Delligsen und benachbarte Höfe und Grünanlagen nach Julian ab. Dabei habe man auch den unbeleuchteten Anbau mit Garagen und Stall inspiziert, den Leichnam des Jungen aber nicht entdeckt, sagte Polizeisprecher August Wilhelm Winsmann. Um 01.00 Uhr in der Nacht brach die Polizei die Suche vorerst ab und startete sie am Mittwoch mit Kräften der Bereitschaftspolizei neu.
Spurensicherung untersucht Fundort
Bei einer zweiten Untersuchung der Nebengebäude des mitten in der 3.800-Einwohner-Gemeinde gelegenen Fachwerkhauses entdeckte sie um 10.55 Uhr schließlich den toten Jungen. Zu dessen Verletzungen und zu den Umständen des Auffindens machte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen zunächst keine Angaben. Im Laufe des Mittwoch wurden eine Reihe von Zeugen vernommen, darunter den Angaben zufolge auch die Mutter von Julian und ihr Lebensgefährte. Der 26-Jährige ist nicht der leibliche Vater des Jungen.
Das kürzlich renovierte, braun und hellgrün gestrichene Fachwerkhaus in Delligsen und der angrenzende Anbau waren am Mittwoch mit rot-weißen Trassierband für kriminaltechnische Untersuchungen abgesperrt. Beamte der Spurensicherung hatten vor dem Nebengebäude ein großes großes graues Zelt aufgebaut, damit Regen keine Spuren vernichten konnte. Um selbst keine DNA-Spuren am Fundort des Leichnams zu hinterlassen, trugen die Kripobeamten bei der Sicherung der Beweismittel weiße Ganzkörperoveralls mit Atemmasken.
Gegen 14.00 Uhr wurde der Leichnam des Fünfjährigen abtransportiert. Er sei zur Obduktion in die Rechtsmedizin nach Hannover gebracht worden, sagte ein Polizeisprecher. Hinweise auf ein Sexualverbrechen habe man bislang nicht entdeckt.
dapd