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Corona: Lauterbach mit düsterer Prognose für Deutschland - „Stehen vor den mit Abstand härtesten Monaten“

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Von: Veronika Arnold

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Gesundheitsexperte Karl Lauterbach spricht sich für die Verkürzung der Quarantäne aus. 
Gesundheitsexperte Karl Lauterbach malt ein düsteres Szenario für die kommenden Wochen (Archivbild) © Bernd von Jutrczenka /dpa

„Die nächsten drei Monate werden die mit Abstand härtesten Monate im Verlauf der Pandemie“: Auch nach Ende des bevorstehenden Lockdowns hat Karl Lauterbach wenig Hoffnung für eine schnelle Entspannung in der Corona-Krise.

Berlin - Ab Mittwoch fährt Deutschland das gesellschaftliche Leben aufgrund der Coronavirus-Lage zum zweiten Mal massiv herunter. Mit dem erneuten, harten Lockdown soll die zweite Welle der stark ansteigenden Infektionszahlen gebrochen und unter Kontrolle gebracht werden. Nach Ansicht des SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach kommen die strengeren Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie keinen Tag zu früh.

Dass die beschlossenen Maßnahmen bis zum 10. Januar das Ziel einer 7-Tages-Inzidenz von 50 (Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen) erreichen werden, bezweifelt der Politiker im Interview mit welt.de. In dem Falle müssten die Beschlüsse seiner Ansicht nach auch nach Ablauf des Lockdowns fortgeführt werden.

Corona-Krise: Lauterbach sieht Deutschland vor „härtesten drei Monaten“

Hoffnung auf ein schnelles Ende der Pandemie durch den für Anfang des neuen Jahres geplanten Impfbeginn macht Lauterbach zunichte. Die schwerste Zeit stehe seiner Ansicht nach in Deutschland erst noch bevor. „Die nächsten drei Monate werden die mit Abstand härtesten Monate im gesamten Verlauf der Pandemie“, wird der SPD-Experte zitiert. „Denn im ersten Quartal werden wir nur rund fünf Millionen Menschen impfen können. Das wird kaum Auswirkungen auf die Ausbreitung und den Schutz haben“.

Corona in Deutschland: Vorsicht auch nach Lockdown - „Die Pandemie käme sofort zurück...“

„Die Pandemie käme sofort zurück, wenn wir nach dem 10. Januar stark lockern würden“, so Lauterbachs Befürchtung. Auch nach dem Lockdown müsse die Bevölkerung deshalb sehr vorsichtig sein, so Lauterbach. Der Politiker plädiert daher Teile des öffentlichen Lebens weiter geschlossen zu halten und in den Schulen geteilten Unterricht anzubieten.
„Wir stehen vor den drei schwersten Monaten, und die Impfungen werden darauf wenig Einfluss nehmen.“

Ähnlich auch die Einschätzung der Lage von Kanzleramtsminister Helge Braun: Auch er hat vor der Erwartung schneller Lockerungen ab Januar gewarnt. Er habe zwar die „große Hoffnung“, dass die Infektionszahlen durch die neuen Maßnahmen sinken, sagte Braun am Montag den Sendern n-tv und RTL. „Eine umfassende Lockerung halte ich für sehr, sehr unwahrscheinlich“, fügte er aber an. Januar und Februar seien für Atemwegserkrankungen „schwierige Monate“.

Welche Strategie Top-Virologe Hendrick Streeck im Kampf gegen die Corona-Pandemie für die richtige hält, erklärt der Experte im Merkur-Interview. (va)

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