Klimaaktivisten legten Flughafen lahm: BER und Lufthansa wollen „Letzte Generation“ verklagen

Klimaaktivisten der Gruppierung „Letzte Generation“ sind kürzlich in das Gelände des Flughafens BER eingedrungen. Nun sollen sie finanziell zur Rechenschaft gezogen werden.
Berlin - Flugsicherheit ist ein sensibles Thema. Das könnten bald womöglich auch die Protestler der Klimaaktivisten „Letzte Generation“ auf unangenehme Weise am eigenen Leib - und Geldbeutel - erfahren.
Am 24. November waren sechs Aktivisten der Gruppierung, die mit ihren Protestaktionen in den vergangenen Wochen die Nerven vieler Bürger, Polizisten und Politiker strapazierten, in das abgesperrte Gelände des Berliner Flughafens BER eingedrungen. Die Klimaaktivisten verschafften sich anhand eines mitgebrachten Drahtschneiders Zutritt - und klebten sich anschließend an den Asphalt.
Flughafen BER und Lufthansa wollen Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ verklagen
Einsatzkräfte von Bundespolizei und Feuerwehr lösten die festgeklebten Protestler schließlich vom Vorfeld des Flughafens, ehe die Frauen und Männer in Gewahrsam genommen wurden. Wie der Spiegel erläutert, hätten aufgrund des Klimaprotests angeblich 14 Flüge des Lufthansa-Konzerns gestrichen werden müssen. Das Nachrichtenmagazin zitiert einen Flughafensprecher des BER:
„Der Flughafen Berlin-Brandenburg prüft ernsthaft, die sogenannte ‚Letzte Generation‘ auf Schadensersatz zu verklagen.“ Außerdem erwäge die Lufthansa ihrerseits ebenfalls Schadenersatzforderungen wegen „Beeinträchtigungen des Flugbetriebes“.
Anfang Dezember haben Aktivisten der „Letzten Generation“ auch auf dem Gelände des Münchner Flughafens zugeschlagen:
„Letzte Generation“: Klimaaktivisten stören Flugverkehr - Lufthansa fordert Sanktionen
19 weitere Flüge der Airlines Lufthansa, Eurowings, Swiss sowie Austrian waren aufgrund der Protestaktion auf dem Flughafen BER verspätet oder mussten umgeleitet werden. Der Lufthansa-Konzern plane zudem, auch künftig bei „Protestaktionen dieser Art“ Ansprüche auf Schadenersatz geltend zu machen.
Schon seit Wochen halten die Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ Behörden, Privatunternehmen und Teile der Öffentlichkeit in Atem. Die Protestgruppe macht auf die bedrohlichen Auswirkungen des Klimawandels aufmerksam und fordert Entscheidungsträger aus Wirtschaft und Politik dazu auf, erforderliche Maßnahmen in die Wege zu leiten.
Kürzlich hatten Klimaaktivisten rund um die Welt Luft aus SUV-Reifen gelassen – etliche Fälle gab es auch in Deutschland (PF mit Material der dpa)