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Längste Mondfinsternis des Jahrhunderts - hier war sie bei uns zu sehen

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Der Blutmond war am Freitag, 27. Juli in ganz Deutschland zu sehen. So haben die Menschen das historische Spektakel am Nachthimmel erlebt.

Die Mondfinsternis 2018 sorgte auch für Romantik, so wie hier in München.
1 / 15Die Mondfinsternis 2018 sorgte auch für Romantik, so wie hier in München. © dpa / Matthias Balk
So strahlte der Blutmond in 2.502 Metern Höhe im Schweizer Kanton Appenzell.
2 / 15So strahlte der Blutmond in 2.502 Metern Höhe im Schweizer Kanton Appenzell. © dpa / Christian Merz
Der Blutmond am Himmel über Trier.
3 / 15Der Blutmond am Himmel über Trier. © dpa / Harald Tittel
Volles Haus für die Mondbeobachtung am Olympiaberg München.
4 / 15Volles Haus für die Mondbeobachtung am Olympiaberg München. © dpa / Matthias Balk
Diese Sternengucker in Recklinghausen haben sich schon früh auf die Mondfinsternis vorbereitet.
5 / 15Diese Sternengucker in Recklinghausen haben sich schon früh auf die Mondfinsternis vorbereitet. © dpa / Jana Bauch
Der Blutmond steht hoch über Frankfurt am Main.
6 / 15Der Blutmond steht hoch über Frankfurt am Main. © dpa / Andreas Arnold
Der Blutmond steht in der Nacht über Füssen.
7 / 15Der Blutmond steht in der Nacht über Füssen. © dpa / Karl-Josef Hildenbrand
Die beginnende Mondfinsternis über Dresden.
8 / 15Die beginnende Mondfinsternis über Dresden. © dpa / Sebastian Kahnert
Die Mondfinsternis steht über der Oberbaumbrücke in Berlin.
9 / 15Die Mondfinsternis steht über der Oberbaumbrücke in Berlin. © dpa / Gregor Fischer
Auch in Berlin lockte der Blutmond viele Menschen auf die Straße.
10 / 15Auch in Berlin lockte der Blutmond viele Menschen auf die Straße. © dpa / Gregor Fischer
Am Hamburger Hafen geht der Blick zum Himmel.
11 / 15Am Hamburger Hafen geht der Blick zum Himmel. © dpa / Daniel Reinhardt
Mondfinsternis - Hamburg
12 / 15Der Blick auf den Mond zwischen den Kränen in Hamburg. © dpa / Daniel Reinhardt
So konnte man in Koblenz den Blutmond sehen.
13 / 15So konnte man in Koblenz den Blutmond sehen. © dpa / Thomas Frey
Mondbeobachtung in Heidelberg.
14 / 15Mondbeobachtung in Heidelberg. © dpa / Uwe Anspach
So sah der Mond über Heidelberg in der Nacht aus.
15 / 15So sah der Mond über Heidelberg in der Nacht aus. © dpa / Uwe Anspach

Heppenheim/Offenbach - Die längste Mondfinsternis des Jahrhunderts, der Mars besonders groß und nah - und eine sehr warme Sommernacht: Bei Temperaturen bis zu 30 Grad haben am Freitagabend unzählige Menschen in Deutschland mit bloßem Auge, Fernglas oder Teleskop das extrem seltene Himmelsschauspiel verfolgt. Viele Sternwarten, Planetarien, astronomische Vereine und Forschungsinstitute luden zum Beobachten des Schauspiels ein.

Zur etwa 103 Minuten langen totalen Mondfinsternis gesellte sich ein besonders heller und großer Mars. Eine ähnliche Mars-Stellung war zuletzt vor 15 Jahren zu sehen. „Für die derzeit lebenden Menschen ist das ein einmaliges Ereignis“, sagt der Chef der Vereinigung der Sternfreunde in Heppenheim, Sven Melchert.

Im Norden, Westen und Süden war die Sicht auf die beiden rötlich leuchtenden Himmelskörper vielerorts recht gut. Der Deutsche Wetterdienst meldete für diese Regionen vereinzelt Wolken. Weniger Glück hatten weite Teile Brandenburgs, Sachsen-Anhalts, Sachsens und Thüringens. Dort blickten viele auf Gewitterwolken statt auf einen sternenklaren Abendhimmel. Über Berlin hingen einige Wolken. Auch am Alpenrand war das Himmelsspektakel nicht überall zu sehen.

„Das Wetter ist gut und es ist Wochenende“

Hunderte Menschen verfolgten es am Strand von Norderney an der Nordsee. „Viele Hundert Menschen“ zählte auch Stefan Krause von der Volkssternwarte Bonn beim Beobachten auf dem Alten Zoll am Rheinufer. „Das Wetter ist gut und es ist Wochenende“, begründete er das große Interesse. Zudem sei die Mondfinsternis an einem Abend zu sehen und nicht in den Nachtstunden. Rost-rot sei der Mond, schilderte Krause.

Zu einer Mondfinsternis kommt es nur bei Vollmond - wenn Sonne, Erde und Mond auf einer Linie liegen. Der Mond taucht völlig in den Schatten ein, den die von der Sonne angestrahlte Erde in den Weltraum wirft. Einen besonders guten Blick darauf hatte Astronaut Alexander Gerst, der derzeit auf der Raumstation ISS ist. Auch die ISS war am späten Abend für kurze Zeit neben Mond und Mars am Himmel erkennbar.

Gerst twitterte am Abend ein Foto beim Kurznachrichtendienst Twitter und schrieb dazu: „Gerade ein Foto der #Mondfinsternis von der Internationalen Raumstation aus gemacht. Schwierig einzufangen. Der leichte Blaustich kommt von der Atmosphäre, kurz bevor der Mond darin „untergetaucht“ ist.“

Der Mars gilt ohnehin als Roter Planet. Aber warum leuchtet auch der Mond rot? Die kurzwelligen blauen Lichtwellen der Sonnenstrahlen werden Experten zufolge vollständig in der Erdatmosphäre gestreut. Das langwellige rote Licht wird dagegen gebrochen und in Richtung Mond gelenkt.

„Wo isn jetzt der Erdtrabant? Nichts zu sehen in Hamburg“

In den sozialen Medien beschäftigte viele das Himmelsspektakel. „Ich finde den Gedanken irgendwie wunderschön, dass die ganze Welt heute gemeinsam zum Mond aufschaut“, schrieb jemand bei Twitter. In Aachen sei der Mond um 22.32 Uhr gesichtet worden, lautete ein Tweet aus NRW. Dagegen hieß es wohl aus Hamburg: „Wo isn jetzt der Erdtrabant? Nichts zu sehen in Hamburg“.

Viele kommentierten die Wolken am Himmel mit ironischen Sprüchen: „Ein Spektakel erster Güte. Dass ich das mal erleben darf. So viele dunkle Wolken sieht man wahrlich nicht oft am Himmel.“ Oder: „Wolken, bitte geht schnell weg. Ich hab einfach keine Lust, nochmal 105.000 Jahre auf dieses Ereignis zu warten.“

Den Mond wieder betreten - das plant die NASA für 2024. Und die Pläne werden konkreter.

dpa

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