Maskenpflicht in der Corona-Krise - Experte verärgert: Behörden verschweigen ein Detail
Immer mehr Bundesländer haben sie: die Maskenpflicht. Ein Schweizer Experte weiß, wo sie sinnvoll sind - und was die Behörden verschweigen.
- Eine Maskenpflicht soll die Ansteckungsgefahr in Zeiten der Corona-Krise minimieren
- Viele deutsche Bundesländer haben sie bereits eingeführt
- Ein Schweizer Arzt ist allerdings verärgert - und erklärte nun, was die Behörden verschweigen
- Hier finden Sie die grundlegenden Fakten zum Coronavirus*. Außerdem finden Sie hier aktuelle Fallzahlen in Deutschland als Karte*. Derzeit gibt es die folgenden Empfehlungen zu Corona-Schutzmaßnahmen*.
Tessin/Köln - Wie hoch ist die Gefahr, sich im Alltag mit dem Coronavirus anzustecken? Hoch genug, um eine Maskenpflicht als notwendig anzusehen, finden viele Regierungen. Thüringen, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Bayern haben bereits eine Pflicht eingeführt - andere Bundesländer befinden sich noch in der Diskussionsphase.
Doch wie wirkt die Maske und wann ist sie sinnvoll? Der Schweizer Arzt Dr. Walter Hugentobler ist Experte* im Bereich von Atemwegsinfektionen. Er gab im Interview mit der Zeitung Express seine Empfehlung ab. Dabei ärgerte er sich auch über die Behörden. Denn diese würden der Bevölkerung ein wichtiges Detail verschweigen.
Coronavirus: Maskenpflicht ist wichtig - aber nicht in der Natur
Doch zunächst gab der Arzt, der Teil eines Großprojektes zur Erforschung des Zusammenhangs zwischen Gebäudeklimatisierung und der Saisonalität von Atemwegsinfektionen ist, sein Statement ab. Masken* in Innenräumen seien sinnvoll, denn: Das entscheidende bei der Übertragung des Virus seien die Tröpfchen. Diese werden mit einer Maske abgehalten. Das Tragen eines solchen Schutzes sei „umso sinnvoller, je mehr Personen einen Raum teilen“.
Überhaupt nicht sinnvoll sei eine Maske laut Hugentobler jedoch im Freien. Behörden würden darüber zu wenig informieren. Das Ansteckungsrisiko* sei „nirgends so klein wie in der Natur“. Natürlich nur unter Einhaltung der Abstandsregelung. „Das ist bedingt dadurch, dass im Freien abgegebene Viren sich in einer quasi unendlich großen Luftmenge verdünnen können.“
Video: Coronavirus in Bayern - Maskenpflicht und das größte Rettungspaket in der Geschichte Bayerns
Coronavirus und Mundschutz: Ansteckungsrisiko nirgends so gering wie in der Natur
In Räumen sei das Risiko, sich anzustecken, vor allem abhängig von der Luftfeuchtigkeit, der Anzahl der Menschen* und vom Luftaustausch. „Eine schlechte Lüftung der Räume, zu tiefe oder zu hohe Luftfeuchtigkeit sowie menschliche Aktivitäten, die zu Luft-Verwirbelungen führen, erhöhen das Übertragungsrisiko.“ Am besten sei eine relative Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent, rät der Experte.
Einen Schal als Schutz hält der Experte für nicht sehr sinnvoll. Für selbstgebastelte Masken hat Hugentobler aber einen Tipp: Ein dichter Stoff für besseren Atemwiderstand und ein perfekter Sitz sollen es sein - dann sei die Maske am effizientesten.
mak
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