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Mondfinsternis 2018: Spektakuläre Bilder vom Blutmond und Termine für nächste Mondfinsternis

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Von: Thomas Fischhaber

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Mondfinsternis - Bayern
Zahlreiche Menschen beobachten am Münchner Olympiaberg die Mondfinsternis mit dem rötlichen Vollmond. © dpa / Matthias Balk

Die totale Mondfinsternis 2018 war am Freitag über Deutschland zu sehen. Hier finden Sie spektakuläre Bilder vom Blutmond - auch aus dem All.

Update vom 15. April 2020: Am 5. Juni erwartet Astro-Fans ein Highlight. Eine Halbschatten-Mondfinsternis wird zu sehen sein, wenn sich der Vollmond am Himmel zeigt.

Update vom 7. April 2020: Heute gibt es über Deutschland ein anderes spektakuläres Mondphänomen zu sehen. Ab 19 Uhr zeigt sich ein gigantisch vergrößerter Mond über dem Nachthimmel - ein sogenannter Supermond.

Update vom 15. Februar 2019: Ein interessantes Ereignis am Nachthimmel steht kurz bevor. Es wird einen besonders hellen und großen Supermond geben, der am 19. Februar 2019 seinen Höhepunkt hat.

Update vom 16. Januar 2019: Die nächste totale Mondfinsternis, die in Deutschland zu bestaunen ist, gibt es am 21. Januar 2019. Sie beginnt diesmal früh am Morgen.

Wann ist die nächste Mondfinsternis?

Nun dauert es eine ganze Weile, bis wir in Mitteleuropa eine totale Mondfinsternis genauso gut beobachten können wie im Juli 2018. Die nächste Mondfinsternis dieser Art, die in ihrem vollen Verlauf zu sehen ist, gibt es in Deutschland an Silvester 2028. Zuvor wir aber weitere Finsternisse erleben, auch wenn wir nicht alle Phasen genauso gut sehen können.

Termine für die nächste Mondfinsternis

Die kommende Sonnenfinsternis im August ist von Deutschland aus übrigens nicht sichtbar. Das nächste interessante Schauspiel am Himmel sind deshalb die Perseiden am 12. August 2018.

Lesen Sie auch bei fr.de*: Präsentieren Forscher heute das Foto eines schwarzen Lochs?

Totale Mondfinsternis 2018: Spektakuläre Bilder vom Blutmond

Wir haben für Sie zusammengefasst, wie Deutschland die Mondfinsternis 2018 verfolgt hat. Neben vielen Aufnahmen von Hobbyfotografen gibt es auch wirklich gelungene Bilder des Blutmondes. Nicht zuletzt hat auch ein besonderer Weltraum-Fan Fotos aus dem All geschossen.

„Mirko Seidel“ twitterte ein Foto zur Zeit des Höhepunktes der Mondfinsternis. Darauf ist Blutmond in seiner ganzen Schönheit zu erkennen.

Besonders gut war der Blutmond unter anderem in der Schweiz zu sehen. „AndreaJerger“ postete auf Twitter ein wirklich schönes Foto der Mondfinsternis, aufgenommen in Wetzikon in der Schweiz.

Ein spektakuläres Foto stammt vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Darauf kann man sowohl den Blutmond als auch den Mars etwas unterhalb des Mondes erkennen. Doch etwas anderes auf diesem Foto gibt zu denken.

Leider hatten auch einige Leute Pech bei der Mondfinsternis. Der User „Meson“ etwa twitterte über ein ganz besonderes Ereignis am gestrigen Freitagabend. „Noch viel seltener ist die totale Wolkenmondfinsternis. Dabei verdecken Wolken den vom der Erdschatten verdeckten Mond vollständig.“

Ein weiterer User twitterte ein super Foto des Blutmondes. Aus recht großer Entfernung erkennt man den Mond leicht oberhalb des Horizonts in einem stechenden Rot.

„Tristan8002“ hat auf seinem Foto nicht nur den Mond, sondern auch noch gleich die ISS mit eingefangen.

Wo wir gerade bei der ISS sind: Auch unser „Astro-Alex“ hat ein paar Fotos aus dem All geschossen. „Habe den Mond noch beim Verlassen des Kernschattens erwischt, kurz bevor er über dem Südatlantik unterging. Letztes Foto der #Mondfinsternis von der #ISS aus aufgenommen“, schreibt der deutsche Astronaut Alexander Gerst.

10.05 Uhr: Im Norden, Westen und Süden war die Sicht auf die beiden rötlich leuchtenden Himmelskörper vielerorts recht gut. Der Deutsche Wetterdienst meldete für diese Regionen vereinzelt Wolken. Weniger Glück hatten weite Teile Brandenburgs, Sachsen-Anhalts, Sachsens und Thüringens. Dort blickten viele auf Gewitterwolken statt auf einen sternenklaren Abendhimmel. Über Berlin hingen einige Wolken. Auch am Alpenrand war das Himmelsspektakel nicht überall zu sehen.

9.45 Uhr: Einen besonders guten Blick auf die Mondfinsternis hatte Astronaut Alexander Gerst, der derzeit auf der Raumstation ISS ist. Gerst twitterte am Abend ein Foto beim Kurznachrichtendienst Twitter und schrieb dazu: „Gerade ein Foto der #Mondfinsternis von der Internationalen Raumstation aus gemacht. Schwierig einzufangen. Der leichte Blaustich kommt von der Atmosphäre, kurz bevor der Mond darin „untergetaucht“ ist.“ Aber auch wir Ottonormalverbraucher können unter den richtigen Umständen einen blau gefärbten Mond bewundern. 

Die Mondfinsternis 2018 im Video

Am Freitagabend ist der Mond in die längste totale Mondfinsternis des Jahrhunderts eingetreten. Wer das Schauspiel verpasst hat, muss nun bis zum Jahr 2028 warten, bevor das nächste Mal eine totale Mondfinsternis in Mitteleuropa zu sehen ist. Viele Sternwarten, Planetarien, astronomische Vereine und Forschungsinstitute hatten dazu eingeladen, das historische Schauspiel zu beobachten. Bei hochsommerlichen Temperaturen versammelten sich interessierte Laien und Hobby-Astronomen gleichermaßen, um den Blutmond zu bestaunen.

Mondfinsternis 2018 - Die Ereignisse des Abends im Live-Ticker zum Nachlesen

22.40 Uhr: Am Ende konnte nicht jeder die Mondfinsternis so bewundern, wie er es sich gewünscht hätte. Während im Norden, Westen und Süden eine gute Sicht herrschte, war in vielen Regionen Brandenburgs, Sachsen-Anhalts, Sachsens und Thüringens der Himmel mit Wolken verhangen. Dort blickte man teils auf Gewitterwolken statt auf einen sternenklaren Abendhimmel. Auch über Berlin war die Sicht teilweise eingeschränkt, genau wie am Alpenrand.

22.22 Uhr: Die Mondfinsternis hat ihren Höhepunkt erreicht. Die Hauptphase wird noch bis 23.13 Uhr andauern und die anschließende partielle Finsternis wird erst um 00.19 Uhr enden. Der Blutmond ist also noch eine Weile am Himmel zu bewundern.

Gut ausgerüstete Hobby-Astronomen in Heidelberg.
Gut ausgerüstete Hobby-Astronomen in Heidelberg. © dpa / Uwe Anspach

22.00 Uhr: Nicht mehr lange, bis die Mondfinsternis 2018 ihren Höhepunkt erreicht. Um 22.22 Uhr können wir die maximale Verdunkelung erleben. Im Anschluss zeigen wir Ihnen hier die besten Bilder des Jahrhundert-Ereignisses.

Erste Bilder der Mondfinsternis 2018

21.50 Uhr: So wie hier in München haben den Abend über Menschen in ganz Deutschland auf den Moment der Mondfinsternis gewartet. In gut einer halben Stunde erreicht sie den Höhepunkt.

Olympiaberg in München: Warten auf die Mondfinsternis 2018.
Olympiaberg in München: Warten auf die Mondfinsternis 2018. © dpa / Matthias Balk

21.38 Uhr: Die ersten Bilder zeigen, welches Schauspiel wir heute Abend noch erwarten können.

Der Mond über München bekommt seine rötliche Farbe.
Der Mond über München bekommt seine rötliche Farbe. © dpa / Matthias Balk

So sah der Mondaufgang in Tel Aviv aus, wo die Mondfinsternis schon früher zu sehen war.

Die Mondfinsternis 2018 über Tel Aviv.
Die Mondfinsternis 2018 über Tel Aviv. © dpa / Ariel Schalit

21.20 Uhr: Die Hauptphase der Mondfinsternis beginnt in zehn Minuten um 21.30 Uhr. In dieser Phase taucht der Mond komplett in den Schatten der Erde ein, bis die maximale Verdunkelung um 22.22 Uhr erreicht ist. Die Hauptphase endet um 23.13 Uhr.

Wer noch keinen guten Platz für die Mondbeobachtung hat, sollte nun schnell einen Ort mit guter Sicht suchen. Wichtig ist eine freie Blicklinie in südlicher Richtung und möglichst wenig Beleuchtung in der Umgebung.

Mondaufgang über Deutschland - Warten auf den Blutmond

20.58 Uhr: Nun ist auch Mondaufgang in Berlin. Während man im Bereich der Hauptstadt bald die beginnende Mondfinsternis sehen kann, müssen andere Städte in Deutschland teilweise noch eine Weile warten, bis Sie die Anfänge der Mondfinsternis beobachten können. In den Ballungsräumen von NRW geht der Mond erst in rund 20 Minuten am Himmel auf.

20.30 Uhr: In München ist bald der Anfang der Mondfinsternis zu sehen. Wenn um 20.48 Uhr der Mond aufgeht, hat die frühe Phase der Finsternis bereits begonnen. Es lohnt sich also, wenn Sie schon früh in den Himmel schauen. In anderen Regionen von Deutschland muss man noch deutlich länger warten, bis der Mond am Himmel auftaucht.

20.14 Uhr: Die partielle Finsternis beginnt heute um 20.24 Uhr. Den Anfang verpassen wir in Deutschland zwar, aber sobald der Mond aufgeht, können wir auch diese Phase der Mondfinsternis verfolgten. Die komplette Finsternis ist vor allem in Westafrika, im Nahen Osten, in großen Teilen von Zentralasien und in Indien zu sehen.

So wie hier auf dem Drachenberg in Berlin warten gerade Menschen in ganz Deutschland auf den Beginn der totalen Mondfinsternis.
So wie hier auf dem Drachenberg in Berlin warten gerade Menschen in ganz Deutschland auf den Beginn der totalen Mondfinsternis. © dpa / Paul Zinken

Die wichtigsten Uhrzeiten zur totalen Mondfinsternis 2018

19.37 Uhr: Die Mondfinsternis beginnt bereits, bevor in Deutschland der Mond aufgeht - allerdings ist es zu diesem Zeitpunkt noch eine frühe Phase des Himmelspektakels. Richtig spannend wird es, wenn um 21.30 Uhr die Hauptphase beginnt. Wichtig ist vor allem, dass man zum Himmel guckt, wenn um 22.22 Uhr die maximale Verdunkelung erreicht ist.

19.10 Uhr: Ein vernünftiges Foto vom Mond zu machen, ist übrigens nicht so einfach, wie es sich vielleicht anhört. Das weiß fast jeder, der schon einmal mit dem Smartphone in den Himmel fotografiert hat. Der Blutmond 2018, der zur längsten totalen Mondfinsternis des Jahrhunderts am Himmel steht, ist deshalb auch kein einfaches Motiv. Weiter unten finden Sie ein paar grundlegende Tipps, damit Ihre Bilder nicht so aussehen:

Das Wetter zur Mondfinsternis 2018

18.33 Uhr: Das Wetter zur Mondfinsternis bringt für Deutschland viel Grund zur Freude. Der Deutsche Wetterdienst geht davon aus, dass es im Verlauf des Abends einen zumeist klaren Himmel gibt. Die überwiegend geringe Bewölkung wird einen guten Blick auf den Mond erlauben. Im Osten und Südosten können einige Wolkenfelder vorbeiziehen , die auch einige Regentropfen mitbringen. Insgesamt gehen Meteorologen aber davon aus, dass sich das Schauspiel auch in diesen Regionen gut beobachten lässt.

Hier ist die aktuelle Wolkenvorhersage für den frühen Abend:

Der Blutmond als Anlass für Esoterik

18.16 Uhr: Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt nutzt die Gelegenheit der Mondfinsternis 2018, um einen immer noch verbreiteten Mythos auf die Schippe zu nehmen. Wenn die Erde wirklich flach wäre, müsste man bei einer Mondfinsternis doch hin und wieder einen Schatten sehen, der überhaupt nicht nach einem Kreis aussieht ...

17.58 Uhr: Für viele Menschen ist die Mondfinsternis heute Abend nicht nur ein lustiges Spektakel. Manchen ist es mit dem Mondkalender und anderen himmlischen Ereignissen so ernst, dass sie sogar ihre Friseurtermine darauf ausrichten. Ein Beispiel für diese „Mondsucht“ wird bei merkur.de* geschildert.

Die Mondfinsternis ist heute nicht das einzige Ereignis am Himmel

17.27 Uhr: Neben dem Mond kann man heute auch ein paar Menschen durch den Himmel fliegen sehen. Kurz nach der maximalen Verfinsterung des Mondes ist nämlich auch die Raumstation ISS als langsamer heller Punkt zu erkennen. Die ISS bewegt sich von West nach Ost über den Himmel. Mit an Bord ist der deutsche Astronaut Alexander Gerst. In der Mitte Deutschlands wird die Sichtung gegen 22.35 Uhr erwartet.

17.04 Uhr: Kurz vor der Mondfinsternis am 27. Juli 2018 taucht verstärkt die Frage auf, ob man für die Beobachtung in der Nacht eine Spezialbrille braucht, so wie bei einer Sonnenfinsternis. Die klare Antwort: Man braucht keine besondere Ausrüstung, um den Mond anzusehen. Bei einer totalen Mondfinsternis ist der Erdtrabant genauso harmlos für die Augen wie in jeder anderen Nacht. Für die Sonne gilt natürlich weiterhin, dass man sie niemals ohne eine geeignete Spezialbrille betrachten sollte.

Vorbericht: Alle Fakten zur totalen Mondfinsternis heute am 27. Juli 2018

München - Seit Anbeginn der Zeit übt der Mond als magisches Gestirn am Nachthimmel eine Faszination auf die Menschen aus. Umso beeindruckender ist es also, wenn man Zeuge eines seltenen Ereignisses wie einer totalen Mondfinsternis wird. 2018 ist das Glück mit uns und wir können die totale Mondfinsternis sogar von Deutschland aus beobachten. Was Sie wissen müssen, um den Mond möglichst gut zu beobachten, erfahren Sie hier. Außerdem erklären wir, woher der Blutmond seine rote Farbe bekommt. 

Totale Mondfinsternis 2018 in Deutschland - So sehen Sie heute den Blutmond

Die totale Mondfinsternis findet im Zeitraum vom 27. bis zum 28. Juli 2018 statt. Im Gegensatz zu der „Super-Blau-Blutmond-Finsternis“, die sich im Januar dieses Jahres ereignete, ist sie auch in Deutschland und im restlichen Europa zu sehen. Zusätzlich kann man das Himmelsspektakel von Südamerika, Afrika, Asien und Australien aus beobachten. So wird der Mond für eine Dauer von einer Stunde und 43 Minuten sehr tief in den Kernschatten der Erde eintreten.

Obwohl der Mond hierzulande bereits teilweise verdunkelt aufgeht, ist die Hauptphase der Finsternis in voller Länge sichtbar. Hier finden Sie eine Finsternis-Simulation für Berlin. Erst am 9. Juni 2123 wird es eine drei Minuten längere Mondfinsternis geben. Und erst an Silvester 2028 wird in Mitteleuropa wieder eine Mondfinsternis - ähnlich wie jetzt - in ihrem vollen Verlauf zu sehen sein.

Totale Mondfinsternis am 27. Juli 2018 - Alle Uhrzeiten auf einen Blick

Wer sich einen Standort in Deutschland ausgesucht hat, muss auf einen unbedeckten Himmel hoffen. Damit Sie wissen, wie der Ablauf des Himmelschauspiels aussieht, finden sie hier den Überblick darüber, was Sie wann sehen können. Angegeben sind die genauen Uhrzeiten für die verschiedenen Etappen der totalen Mondfinsternis, wie sie in Deutschland zu sehen sind:

EtappeUhrzeit
Hauptphase beginnt 27. Juli: 21:30:15 Uhr
Maximale Verdunkelung27. Juli: 22:21:44 Uhr
Hauptphase endet27. Juli: 23:13:11 Uhr
Partielle Finsternis endet28. Juli: 00:19:00 Uhr
Halbschattenfinsternis endet28. Juli: 01:28:38 Uhr

Ab 21:30 Uhr heißt es heute für uns alle also alle Augen auf und Blick Richtung Himmel richten. Ratsam ist es hierbei auch zu einem Fernglas zu greifen, da dies den Anblick des verfinsterten Mondes am Dämmerungshimmel sogar noch eindrucksvoller erscheinen lässt.

Wie weiter oben schon angedeutet, sollten Sie daran denken, dass der Mond nach seinem Aufgang nur sehr allmählich an Höhe gewinnt. Wer in einem dicht bebauten Wohnviertel wohnt, sollte sich schon im Vorfeld nach einem geeigneten Beobachtungsort umschauen. Besonders gut geeignet sind ländlichere Gegenden am Stadtrand, bestenfalls Richtung Osten, um die störende Lichtglocke der Stadt hinter sich zu lassen.

Totale Mondfinsternis 2018 - Mondaufgang in verschiedenen Städten

In der heutigen Nacht geht der Vollmond m Südosthimmel auf - noch vor dem Untergang der Sonne, die kurz darauf auf der gegenüberliegenden Himmelsseite unter den Horizont sinkt. Bei seinem Aufgang soll der Mond bereits teilweise verfinstert sein. Die folgende Tabelle zeigt, wie sich die Zeiten des Mondaufgangs über Deutschland hinweg unterscheiden.

StadtUhrzeit des Mondaufgangs
München20:48:38
Berlin20:58:09
Hamburg21:16:34
Köln21:17:56
Hannover21:12:27
Frankfurt am Main21:07:40
Stuttgart21:00:43

Totale Mondfinsternis am 27. Juli 2018 - Uhrzeit für Ihre Stadt

Die Phasen der Mondfinsternis 2018 sind an unterschiedlichen Orten zu verschiedenen Zeiten zu sehen, in Deutschland können wir aber quasi gleichzeitig das Phänomen beobachten. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt empfiehlt den Blick auf diese Finsternis-Karte. Dort können Sie gezielt nach der Stadt suchen, in der Sie sich aufhalten. Dadurch erhalten sie ihren Persönlichen Zeitplan für die Verdunkelung in der Nacht vom 27. auf den 28. Juli. Auch wenn die Mondfinsternis demselben Zeitplan folgt, geht der Mond doch in verschiedenen Städten zu unterschiedlichen Zeiten auf.

Totale Mondfinsternis 2018 - Blutmond auch in Südeuropa zu sehen

Noch besser als in Deutschland, lässt sich die partielle und totale Mondfinsternis 2018 in Südosteuropa beobachten. Wer also sowieso vor hatte für den Sommerurlaub in die südlichen Gefilde abzutauchen, kann seine Reise bewusst in Griechenland oder in der Türkei verbringen, um gleichzeitig das besondere Ereignis einer Mondfinsternis mitzunehmen.

Gerade an diesen beliebten Urlaubsorten ist die Garantie auf gutes Wetter ja deutlich erhöht. Das ist insofern wichtig, als dass ein wolkenbedeckter Himmel den Ausblick auf den rot leuchtenden Mond ungemein behindern kann.

Wetter zur totalen Mondfinsternis 2018 - Wolken vor dem Blutmond?

Für den größten Teil Deutschlands gilt: Es werden in der Nacht von Freitag auf Samstag hochsommerliche Temperaturen und eine halbwegs klare Sicht am Abendhimmel erwartet. Der Blutmond wird unter diesen Bedingungen gut zu sehen sein.

An manchen Orten spielt das Wetter für die Mondfinsternis nicht ganz mit. Vor allem im Südosten und Osten erschwerten Wolken den Blick auf das Schauspiel, an einigen Orten seien Starkregen und Gewitter möglich, heißt es beim Deutschen Wetterdienst in Offenbach. „Für die meisten Menschen sieht es prinzipiell aber gut aus“, sagt DWD-Meteorologe Adrian Leyser.

Hier finden Sie einen Ausblick auf das Wetter für die Tage der Mondfinsternis im Juli 2018.

Video: So wird das Wetter die kommenden Tage

Erfahren Sie hier, in welchen Ländern Sie die beste Sicht auf den Blutmond haben.

Mondfinsternis am 27. Juli 2018 - Tipps für die Beobachtung des Blutmondes

Die günstigsten Beobachtungsbedingungen für die bevorstehende Mondfinsternis herrschen laut Deutschem Zentrum für Luft- und Raumfahrt im Süden und Osten Deutschlands. Zumindest dann, wenn klare Sicht bis zum Horizont herrscht. Der Süden ist ein guter Standort, weil dort der Mond bis zum Ende der totalen Verfinsterung immerhin eine Höhe von maximal 16 Grad über dem Horizont erreicht. Im Osten geht der Mond früher auf und die Finsternis ist vollständiger zu sehen.

In jedem Fall empfehlen die Experten, sich einen Beobachtungsplatz zu suchen, von dem aus in südöstlicher Richtung ein freier Blick bis zum Horizont möglich ist. Außerdem sollte der Platz weitgehend frei von störenden Lichtquellen sein. Mit einem Feldstecher ist die Mondfinsternis noch beeindruckender zu beobachten.

Totale Mondfinsternis in Deutschland - So entsteht die Finsternis

Eine Mondfinsternis tritt bei Vollmond auf, wenn sich die Erde genau zwischen Sonne und Mond befindet. Die Sonne bescheint hierbei die Erde, welche einen Schatten Richtung Mond wirft. Zieht der Mond durch den Erdschatten (Kernschatten), gibt es eine Mondfinsternis.

Die Besonderheit bei einer totalen Mondfinsternis ist, dass der Mond hierbei vollkommen in den Kernschatten taucht. Bei einer partiellen Mondfinsternis steht er im Gegensatz nur teilweise im Schatten.

Blutmond in Rot - Das passiert bei der Mondfinsternis am 27. Juli 2018

Bei einer totalen Mondfinsternis schlägt auch das Herz von Fotografen höher, denn es bietet sich ein unglaublicher Blick auf den, in kupferrotes Licht getauchten, Mond. Dieser wird aufgrund seiner intensiven Rotfärbung im Volksmund auch als „Blutmond“ bezeichnet.

Die Farbe entsteht durch das Sonnenlicht, das durch die Erdatmosphäre hindurch auf den Mond fällt. Das rote Licht wird bei einer totalen Mondfinsternis am stärksten gebrochen, wohingegen der blaue Anteil des Sonnenlichts bereits in der Erdatmosphäre gebrochen und gestreut wird. Somit ergibt sich ein einzigartiges Fotomotiv.

Die längste totale Mondfinsternis des Jahrhunderts

Die Dauer der totalen Mondfinsternis ist mit 103 Minuten außergewöhnlich lang. Die Ursache dafür ist die aktuelle Position des Erdtrabanten auf seiner elliptischen Bahn um die Erde. Denn die Finsternis ereignet sich in einer Phase, in der der Mond auf seiner Bahn den größten Abstand zur Erde hat.

Gut 406.000 Kilometer ist der Mond in der Nacht von Freitag auf Samstag von unserem blauen Planeten entfernt. Die durchschnittliche Entfernung zwischen beiden Himmelskörpern beträgt wesentlich geringere 385.000 Kilometer. In größerer Entfernung zur Erde bewegt sich der Mond aber etwas langsamer auf seiner Bahn als in Erdnähe. Deshalb dauert auch die totale Mondfinsternis im Juli 2018 etwas länger.

Einen solchen Blutmond gibt es am 27. Juli 2018 in Deutschland zu sehen.
Einen solchen Blutmond gibt es am 27. Juli 2018 in Deutschland zu sehen. © dpa / Petros Giannakouris

Totale Mondfinsternis 2018 - So gelingen heute gute Fotos vom Blutmond 

Es ist nicht ganz einfach, einen Himmelskörper zu fotografieren. Ulrich Köhler vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt gab gegenüber der Deutschen Presse-Agentur einige Tipps für Fotografen. Damit Sie den Mond auch schön groß auf das Bild bekommen, führt an einem Teleobjektiv kein Weg vorbei. „200 Millimeter sind gut, 400 sind besser“, sagt Köhler. „Sonst ist man hinterher enttäuscht, wie klein der Mond ist.“ Außerdem sollte nichts verwackeln. Deshalb benötigen Hobbyfotografen entweder ein Stativ oder eine andere feste Unterlage für die Kamera, wie beispielsweise eine Mauer.

Die Empfindlichkeit der Kamera sollten Sie außerdem nicht zu hoch drehen. Hohe ISO-Werte führen schnell dazu, dass Rauschen ins Bild kommt. Eine geringere Empfindlichkeit und längere Belichtungszeit führen zu besseren Ergebnissen.

Video: Darum ist der Mond auf Handy-Fotos immer so klein

Mit dem bloßem Auge erscheint der Mond uns oft sehr groß. Vor allem wenn er sich gerade am Horizont erhebt, wirkt er besonders imposant. Doch fotografiert man ihn mit einer gewöhnlichen Kamera, wirkt er plötzlich mickrig. Das ist der Grund: 

Alexander Gerst kann Blutmond von der ISS aus sehen

Die Crew auf der Internationalen Raumstation kann die Mondfinsternis im Juli 2018 übrigens auch verfolgen. Der deutsche Astronaut Alexander Gerst und die anderen Crewmitglieder bekommen den Blutmond zu sehen, wenn sie über die Nachtseite der Erde fliegen. Eine Dreiviertelstunde lang bekommen sie dann einen Blick auf das Schauspiel und dürfen sich zusätzlich darüber freuen, dass ihnen garantiert keine Wolken im Weg sind. Astronaut müsste man sein, denkt sich bei solchen Aussichten ganz bestimmt der eine oder andere Hobby-Astronom.

Für alle, die sich am Himmel gut auskennen, ist auch das interessant: Kurz nach der maximalen Verdunkelung wird gegen 22.30 Uhr die ISS am westlichen Himmel aufgehen. Von der Erde aus betrachtet steht sie dann nahe der Venus. Kurz darauf zieht sie am Polarstern vorbei.

Totale Mondfinsternis 2018 - Mars steht unter dem Mond

Auch andere Erscheinungen am Nachthimmel sind für Hobby-Astronomen ein Grund zur Freude. Unser Nachbarplanet Mars kommt der Erde der Erde in diesen Tage so nahe wie seit 15 Jahren nicht mehr. Daher strahlt der Rote Planet ausnahmsweise sogar heller als der Riesenplanet Jupiter und ist während der Mondfinsternis ebenfalls deutlich am Himmel erkennbar.

Der Mars steht nicht ganz so hoch am Himmel wie der Mond, wird aber ebenfalls rötlich leuchten, erklärten Astronomen.

Der Blutmond wird von zwei partiellen Sonnenfinsternissen begleitet

Im Zusammenhang mit einer Mondfinsternis kommt es zwei Wochen vor oder nach dieser immer auch zu einer Sonnenfinsternis. So kam es bereits am 13. Juli 2018 im Vorfeld zur totalen Mondfinsternis zu einer partiellen Sonnenfinsternis. Und auch am 11. August 2018 findet erneut eine partielle Sonnenfinsternis statt.

Weitere astronomische Ereignisse, die bald folgen

Neben den Mondfinsternissen freuen sich Himmelsgucker regelmäßig auch über Sternschnuppen. So ereignete sich beispielsweise erst im Januar 2018 ein Sternschnuppen-Regen der Quadrantiden am Himmelszelt.

Auf die totale Mondfinsternis im Juli 2018 folgen schon bald die Sternschnuppen, die immer wieder im August auftreten. Es sind die Perseiden, von denen über hundert Sternschnuppen in einer Stunde aufflammen können, darunter auch sehr helle Exemplare, so genannte Boliden oder Feuerkugeln.

Der Höhepunkt dieses Leuchtregens ist in der Nacht vom 12. auf 13. August zu erwarten. Die ersten Perseiden-Meteore erscheinen dieses Mal schon Ende Juli. Ab Mitte August wird es dann wieder ruhig am Himmel.

Mondfinsternis 2018 - ARD-alpha sendet heute einen Themenabend

ARD-alpha sendet am Freitag, 27. Juli einen Themenabend zur längsten totalen Mondfinsternis des Jahrhunderts. Ab 20.30 Uhr begrüßt Moderatorin Imke Köhler die Zuschauer live vom ESO Supernova Planetarium in Garching. Außerdem wird sie von zwei Experten unterstützt, nämlich der Astrophysikerin Dr. Suzanna Randall und dem Astrophysiker und Mondspezialisten Prof. Ulrich Christensen.

Sie werden darüber sprechen, welche Bedeutung der Mond für die Menschen hat - sowohl für die Wissenschaft als auch für die Raumfahrt und das Leben auf der Erde. Die Sendung dauert bis 22.30 Uhr.

Totale Mondfinsternis 2018 - Fragen und Antworten

Einen Einblick in die Vorgänge am Himmel bietet auch ein Interview, das merkur.de* mit Marco Sproviero, Vorsitzender der Beobachtergruppe der Sternwarte des Deutschen Museums, geführt hat. Er schildert aus seiner Sicht, was die „Jahrhundert-Finsternis“ so sehenswert macht und wie man sie am besten beobachten kann.

Update vom 2. Januar 2019: Das neue Jahr beginnt mit einem großen Himmelsereignis. In einigen Regionen ist im Januar 2019 eine Sonnenfinsternis zu sehen.

Die Nasa-Wissenschaftler gehen Anfang August 2019 von einer spektakulären Entdeckung im Weltall aus: Die Astronomen fanden einen Stern mit drei Planeten, darunter eine sogenannte „Super-Erde“, sowie zwei Sub-Neptune. Einer davon könnte die Voraussetzungen für Leben erfüllen. Zudem könnten sich andere bewohnbare Planeten in dem System befinden.

Am 10. Januar 2020 kann man ein besonderes Phänomen am Abendhimmel beobachten: Es handelt sich um eine partielle Halbschattenfinsternis des Mondes. Erst 2022 haben wir erneut die Chance, eine Mondfinsternis in Deutschland zu sehen.

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ang/rm/tf

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