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Getötete Luise (12): War die Tat lange geplant? Polizei äußert sich

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Von: Kai Hartwig, Christoph Gschoßmann

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Im Fall Luise soll die Tat schon länger geplant worden sein. Informierte ein Mädchen sich über strafrechtliche Folgen? Die Polizei nimmt Stellung.

Freudenberg – Es sind schockierende Nachrichten, die am Tag nach der Gedenkfeier für die zwölfjährige Luise kursierten: Die Tat der zwölf und 13 Jahre alten tatverdächtigen Mädchen könnte von langer Hand geplant worden sein. Am Donnerstagabend (23. März) machten entsprechende Medienberichte die Runde. Demnach soll sich eine der beiden mutmaßlichen Täterinnen im Internet über das Thema Strafmündigkeit von Menschen unter 14 Jahren informiert haben. Ein Sprecher der Polizei Siegen äußerte sich gegenüber Merkur.de von IPPEN.MEDIA zu den Berichten. „Das können wir nicht bestätigen“, so der Polizeisprecher. „Die Ermittlungen laufen noch. Währenddessen werden wir vorerst keine weiteren Informationen zur Tat herausgeben“, ergänzte er.

Blumen, Kerzen und ein bunt bemalter und mit „Luise“ beschriebener Stein liegen am Tatort
Blumen, Kerzen und ein bunt bemalter und mit „Luise“ beschriebener Stein liegen am Tatort. © Federico Gambarini/dpa

Unter anderem der Focus und der Kölner Stadt-Anzeiger hatten über eine vermeintliche Tatvorbereitung berichtet. Focus.de berief sich auf „gut unterrichtete Kreise“. Demnach soll sich eines der beiden geständigen Mädchen vor der tödlichen Stich-Attacke auf Luise im Internet über die mögliche Strafmündigkeit informiert haben. Darauf weisen angeblich entsprechende Dokumente hin, die die Ermittler bei einer Durchsuchung bei der Zwölfjährigen fanden. Weil Kinder unter 14 Jahre laut Paragraf 19 des Strafgesetzbuches schuldunfähig sind und nicht belangt werden können. Der Fund sei laut Focus brisant und lege den Verdacht nahe, dass die mutmaßliche Täterin wohl gehofft habe, straffrei davonzukommen.

Luise in Freudenberg getötet: zwölfjährige Verdächtige weiterhin in psychiatrischer Einrichtung

Der Fall Luise wurde im Innenausschuss des NRW-Landtags zum Thema, wo Innenminister Herbert Reul (CDU) über laut der Website im nicht öffentlichen Teil über die Erkenntnislage referierte. Das weitere Schicksal der mutmaßlichen Täterinnen bleibt demnach offen. Laut Focus online befindet sich die Hauptverdächtige weiterhin in einer Einrichtung für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Auf TikTok kursieren Bilder und Namen, die die Identität der mutmaßlichen Mörderinnen von Luise (12) aus Freudenberg zeigen sollen. Den mutmaßlichen Täterinnen schlägt eine Hass-Welle entgegen.

Der gewaltsame Tod der Zwölfjährigen am 11. März hat viele Menschen in Freudenberg bei Siegen (Nordrhein-Westfalen) erschüttert. Zwei 12 und 13 Jahre alte Mädchen haben gestanden, Luise mit zahlreichen Messerstichen getötet zu haben. Nach Angaben der Ermittlungsbehörden kannten sich die drei. Den minderjährigen Mädchen könnte ein Schmerzensgeld drohen. Die Täterinnen haben mit ihren Familien den Ort Freudenberg verlassen. (cgsc mit dpa)

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