Terror-Verdacht: Schüler (16) plante wohl Blutbad - Haftbefehl erlassen
In Essen hat die Polizei wohl ein Blutbad an einer Schule verhindert. SEK-Beamte überwältigten einen Schüler im Schlaf. Er steht unter Terror-Verdacht.
- In Essen wurde am frühen Donnerstagmorgen ein 16-Jähriger festgenommen.
- Terror-Verdacht in Essen: Der Schüler plante wohl einen Anschlag an seiner Schule.
- Waffen und rechtsextreme Schriften: Bei dem Jugendlichen wurde Material für eine Bombe gefunden.
Update vom 14. Mai, 19.43 Uhr: Die Ermittlungen nach dem möglichen verhinderten Anschlag in einer Schule in Essen liefen über das Wochenende unter Hochdruck weiter. Das teilte der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf, Holger Heming, mit. Inhaltlich wollte er sich aus Ermittlungsgründen und wegen der Persönlichkeitsrechte des 16 Jahre alten Verdächtigen nicht äußern. Jedenfalls spielten auch die persönliche Situation und der psychische Zustand des Beschuldigten eine Rolle, sagte er.
An dem Essener Gymnasium laufen an der Schule am Montag mündliche Abiturprüfungen. Er hoffe, dass die Prüflinge sich nicht irritieren ließen, sagte Pater Otto Nosbisch, der Direktor der Ordenseinrichtung, zu der die Schule in Essen-Borbeck gehört.
Terror-Verdacht in Essen: Haftbefehl gegen Jugendlichen erlassen
Update vom 13. Mai, 15.55 Uhr: Einen Tag nach der Festnahme eines 16-Jährigen in Essen wurde am Freitag (13. Mai) ein Haftbefehl gegen den Jugendlichen erlassen. Das teilte die Generalstaatsanwaltschaft in Düsseldorf mit. Der 16-Jährige habe für diesen Freitag einen Anschlag auf die Menschen in dem von ihm besuchten Gymnasium vorbereitet. Ein Richter schickte den deutschen Jugendlichen damit in Untersuchungshaft.
Die Stadt Essen ist vermutlich nur knapp einem rechtsextremistisch motivierten Terroranschlag entgangen. Der Haftbefehl war unter anderem wegen Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat beantragt worden. „Dass das Gericht den Haftbefehl erlassen hat, zeigt, wie ernst es dem mutmaßlichen Täter war“, sagte der nordrhein-westfälische Justizminister Peter Biesenbach (CDU). Umso wichtiger sei es gewesen, dass die Ermittlungsbehörden die Gefahr so früh erkannt und gebannt hätten.
Die Polizei war in der Wohnung des Jugendlichen auf rechtsextreme Schriften und Materialien zum Bombenbau gestoßen. Sprengstoff und 16 Rohrkörper, einige präpariert mit Uhren und Nägeln, wurden sichergestellt, daneben noch ein selbst gebautes Gewehr und Armbrüste mit Pfeilen.
Terror-Verdacht in Essen: Wüst dankt Polizei und Hinweisgeber
Update vom 12. Mai, 16.55 Uhr: Die Durchsuchung der zwei Schulen in Essen durch die Polizei ist inzwischen beendet. Es wurden keine verdächtigen Gegenstände gefunden. Das sagte ein Sprecher am Donnerstagnachmittag der dpa.
Update vom 12. Mai, 15.25 Uhr: Nach dem verhinderten möglichen Anschlag in Essen hat NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst der Polizei und dem Hinweisgeber auf die Anschlagspläne gedankt. Das „aufmerksame Handeln aus der Bevölkerung“ habe bei der Vereitelung der Tat entscheidend geholfen, erklärte der CDU-Politiker am Donnerstag. Den Einsatzkräften gebühre tiefe Anerkennung für ihr Handeln zum Schutz aller.
Die genauen Hintergründe der Tat seien noch zu klären, sagte Wüst. Fest stehe aber schon jetzt, dass Fremdenfeindlichkeit, Extremismus und Gewalt in Nordrhein-Westfalen keinen Platz hätten, so der amtierende NRW-Ministerpräsident. Am Wochenende steht in Nordrhein-Westfalen die Landtagswahl an.
Terror-Verdacht: Schüler (16) plante wohl Blutbad in Essen
Update vom 12. Mai, 14 Uhr: Gegen den festgenommenen 16 Jahre alten Schüler aus Essen wird wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat ermittelt. Die für Terrorismus zuständige Düsseldorfer Generalstaatsanwaltschaft habe die Ermittlungen übernommen, teilten Sprecher der Behörde und des NRW-Innenministeriums am Donnerstag mit.
NRW-Innenminister Reul erklärte zuvor, der 16-Jährige sei in seinem Kinderzimmer festgenommen worden. Ein Spezialeinsatzkommando der Polizei habe sich um 4.20 Uhr Zutritt zu der Wohnung des Jugendlichen verschafft. Man habe dort auch seine Eltern angetroffen. Der Schüler werde derzeit verhört. Ein „Hinweisgeber“ habe sich bei der Polizei gemeldet, sagte Reul. Der 16-Jährige habe diesem zuvor gesagt, er wolle in seiner Schule eine Bombe platzieren. Diesem Hinweisgeber und den Einsatzkräften sei es zu verdanken, „dass hier Schlimmeres verhindert wurde.“
Essen: Material für eine Bombe bei 16-Jährigem gefunden – Reul schildert Details
Update vom 12. Mai, 13.32 Uhr: Die Polizei hat bei dem 16 Jahre alten Schüler in Essen Material für eine Bombe zur Planung eines Anschlags entdeckt. Das Material sei funktions-, aber nicht einsatzfähig gewesen, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) am Donnerstag bei einer Pressekonferenz.
„Dieser 16-jährige Deutsche steht unter dem dringenden Verdacht, einen Anschlag geplant zu haben“, erklärte Reul weiter. Die Polizei habe „sowohl Waffen als auch ausländerfeindliches und rechtsextremes Material gefunden.“ Darunter unter anderem eine selbst gebaute Schusswaffe, eine Armbrust mit Pfeilen, sowie Material zum Bau einer Bombe. Zudem habe man „zahlreiche rechtsextreme, antisemitische und antimuslimische Schriftstücke“ gefunden. Die Polizei habe mit ihrem Einsatz „womöglich einen Albtraum verhindert“, stellte Reul klar.
In den durchsuchten Schulen, dem Don-Bosco-Gymnasium in Essen-Borbeck und an der Realschule am Schloss Borbeck, seien bislang keine Sprengsätze gefunden worden. „Da wird jeder Winkel der Klassenräume auf links gedreht“, versicherte Reul. Insgesamt seien 123 Beamte sowie zehn Sprengstoffspürhunde an der Aktion beteiligt.
Essen: Hinweise auf rechte Tendenzen bei 16-Jährigem – Beamte stellen Stichwaffen sicher
Update vom 12. Mai, 12.25 Uhr: Die Polizei in Essen ermittelt wegen möglicherweise geplanter Straftaten an zwei Schulen gegen einen 16-Jährigen. „Wir können bestätigen, dass es sich bei dem Tatverdächtigen um einen 16-jährigen deutschen Schüler des Don-Bosco-Gymnasiums handelt“, hieß es von der Polizei am Donnerstag. Nach Angaben des stellvertretenden Ministerpräsidenten Joachim Stamp (FDP) wurde ein „mutmaßlicher Nazi-Terroranschlag“ verhindert, wie er via Twitter mitteilte. Das NRW-Innenministerium kündigte eine Stellungnahme von Innenminister Herbert Reul (CDU) für den Mittag mit Details zu dem Vorfall an.
Nach dpa-Informationen gibt es Hinweise auf rechte Tendenzen bei dem Jugendlichen. Es wurde demnach ein Manifest gefunden, in dem er sich über mehrere Menschen auslässt, die er nach eigenen Angaben hasst. Eine Essener Polizeisprecherin sagte der dpa, das SEK habe am frühen Morgen die Wohnung des Gymnasiasten durchsucht. Es seien „diverse Beweismittel“ sichergestellt worden, hieß es. „Worum es sich handelt, können wir aber aktuell noch nicht sagen.“ Einem dpa-Fotoreporter zufolge trugen Beamte Stichwaffen – auch Speere – aus dem Haus. Zudem trugen sie mehrere Kartons aus der Wohnung in einen Lieferwagen.

Die Polizeisprecherin sagte: „Es ist glücklicherweise nichts passiert an den Schulen. In welche Richtung es womöglich gegangen wäre, wird nun ermittelt.“ Der Jugendliche sei derzeit in Polizeigewahrsam. Er werde vernommen, ebenso seine Eltern. Der Schock bei den Eltern sitze tief, sagte ein Sprecher vor Ort. Der Jugendliche sei bei der Polizei bisher nicht in Erscheinung getreten.
Bluttat an Schule geplant? Polizei durchsucht Wohnung von 16 Jahre altem Schüler
Erstmeldung vom 12. Mai: Essen - In Essen hat die Polizei womöglich eine Bluttat an einer Schule verhindert. SEK-Beamte stürmten in den frühen Morgenstunden des Donnerstags eine Wohnung, die unweit des Don-Bosco-Gymnasiums liegt.
Wie die Bild berichtet, soll ein 16 Jahre alter Schüler des Gymnasiums im Schlaf überwältigt worden sein. Bei ihm sollen mehr als zehn Rohrbomben sowie eine Nagelbombe gefunden worden sein. Darüber hinaus sollen Armbrüste und eine selbstgebaute Waffe bei ihm entdeckt worden sein.
Ein Polizeisprecher bestätigte der Deutschen Presse-Agentur lediglich einen SEK-Einsatz im Essener Stadtteil Borbeck. Auf Twitter wurde die Polizei Essen etwas konkreter und sprach von einer Durchsuchung der Wohnung eines Schülers des Don-Bosco-Gymnasiums.
Einen Hinweis erhielt die Polizei offenbar von einem Jugendlichen. Er soll den Beamten laut Bild gesagt haben, dass sein Mitschüler ein Blutbad plane. Erst vor Kurzem hatte es an einer Hamburger Schule einen Großeinsatz der Polizei gegeben.
Essen: Zwei Schulen wegen Polizeieinsätzen geschlossen
In Essen war die Polizei am Morgen an zwei Schulen mit einem Großaufgebot im Einsatz. „Derzeit läuft ein größerer Polizeieinsatz am Don-Bosco-Gymnasium in Essen-Borbeck“, schrieb die Polizei auf Twitter. Kurz darauf berichtete sie via Kurznachrichtendienst: „Der Polizeieinsatz betrifft auch die Realschule am Schloss Borbeck. Beide Schulen bleiben heute zunächst geschlossen.“
In der katholischen Don-Bosco-Schule mit knapp 800 Schülern hieß es lediglich, es laufe ein Einsatz. Weitere Informationen könne man nicht geben. Auf der Homepage unterrichtet das Gymnasium die Familien um 07.20 Uhr: „Eilmeldung. Die Schule muss leider heute ausfallen. Begründungen kommen später.“