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Folgt nun die Impfstoffwende? Mediziner erklärt wichtigen Unterschied zwischen Novavax und anderen Impfstoffen

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Von: Jennifer Lanzinger

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Der Impfstoff Novavax wird ab Ende Februar an die Bundesländer ausgeliefert.
Der Impfstoff Novavax wird schon bald an die Bundesländer ausgeliefert. (Symbolbild) © MiS/Imago

Schon bald sind in Deutschland Impfungen mit dem Corona-Vakzin von Novavax möglich. Doch was genau unterscheidet den Impfstoff von bisher verfügbaren mRNA-Impfstoffen?

Berlin - Das Impftempo in Deutschland lässt deutlich nach. Am Dienstag, 22. Februar 2022, wurden in Deutschland 148.000 Dosen verabreicht. Das geht aus den Daten des Robert Koch-Instituts hervor. Am Dienstag vor einer Woche hatten sich rund 191.000 Menschen gegen Corona impfen lassen. Ab dieser Woche werden erste Lieferungen des Corona-Impfstoffs Novavax in Deutschland erwartet. Könnte das Impftempo in Deutschland nun noch einmal deutlich anziehen? Ein Mediziner erklärt den Unterschied zum neuen Vakzin.

Folgt nun die Impfstoffwende? Mediziner erklärt Unterschied zwischen Novavax und anderen Impfstoffen

Die ersten Lieferungen des Impfstoffs von Novavax sollen nach Unternehmensangaben nun voraussichtlich ab Mittwoch und bis Freitag im Lager des Bundes ankommen, wie es vom Gesundheitsministerium auf Anfrage am Montag hieß. Als erste Lieferung werden 1,4 Millionen Dosen erwartet. Sie sollen unmittelbar an die Länder verteilt werden, wie ein Sprecher sagte. Das Ministerium gehe davon aus, dass in der kommenden Woche mit Impfungen in den Ländern begonnen werden könne.

Vorgesehen ist, dass das Vakzin vorerst nur an die Länder geliefert wird, noch nicht an Arztpraxen. Angeboten werden soll es vorrangig Beschäftigten im Gesundheitswesen. Viele Experten setzen hohe Hoffnungen in den Impfstoff. Gehofft wird, dass Novavax eine Alternative für manche sein könnte, die sich nicht mit den bisherigen mRNA-Impfstoffen von Biontech und Moderna impfen ließen. Der Novavax-Impfstoff basiert auf einem klassischeren Verfahren. Im Gespräch mit ntv erklärt der Mediziner Dr. Christoph Specht den entscheidenden Unterschied zwischen den Vakzinen.

Corona-Impfstoff schon bald in Deutschland erhältlich - Das unterscheidet das Novavax-Vakzin

„Die mRNA-Impfstoffe enthalten ein kleines Schnipselchen von genetischem Code. Und dieser genetische Code veranlasst die menschliche Zelle dazu, eben ein Teil dieses Spike-Proteins von dem Virus zu bilden“, erklärt Dr. Specht in dem Interview. Der proteinbasierte Impfstoff des Herstellers Novavax unterscheidet sich in genau diesem Punkt von den bislang gängigen Vakzinen. „Da ist es so, dass das Teilchen von dem Spike-Protein, selbst im Impfstoff schon drin ist und gegen dieses Teilchen produziert dann das Immunsystem seine Abwehr“.

Das Mittel ist ein proteinbasierter Impfstoff mit Virusantigen. Konkret verwendet Novavax für sein Vakzin das sogenannte Spike-Protein des Covid-19-Erregers Sars-CoV-2 und reproduziert dieses massenhaft in Insektenzellen. Das menschliche Immunsystem bildet nach der Impfung Antikörper gegen das Protein und kann so eine Covid-19-Erkrankung abwehren. Zudem enthält das Novavax-Vakzin den Stoff Saponin als sogenanntes Adjuvans, das die Wirkung der Impfung verstärken soll.

Ob der Novavax-Impfstoff tatsächlich das Impftempo in Deutschland noch einmal anziehen lässt, kann der Experte schlecht einschätzen. „Ich könnte mir vorstellen, dass auch viele diesen Vorwand, dass es keinen klassischen Impfstoff gegen Corona gibt, genommen haben, um sich einfach nicht impfen zu lassen“, so Dr. Specht weiter.

Zugelassen ist das Präparat in der EU aktuell für alle Menschen ab 18, die Stiko empfiehlt zwei Dosen im Abstand von mindestens drei Wochen. Von der Empfehlung ausgenommen sind bislang wegen fehlender Daten vorerst Schwangere und Stillende.

Währenddessen zeigt eine Studie: In seltenen Fällen ist es möglich, sich nacheinander mit zwei unterschiedlichen Untervarianten der Omikron-Mutation anzustecken.

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