Weihnachtsferien: Vorbild NRW? Bayern zieht überraschend nach
Nordrhein-Westfalen (NRW) startet früher in die Weihnachtsferien. Ein Vorbild für andere Bundesländer? Berlin ist jedenfalls dagegen. In einem Fall hat sich das allerdings plötzlich geändert.
- Nordrhein-Westfalen (NRW) hat wegen der Corona*-Pandemie die Weihnachtsferien verschoben.
- Ob dieser Plan auch in anderen Bundesländern Schule macht? In Berlin wird es keine vorgezogenen Weihnachtsferien geben. Doch nun zieht Bayern nach.
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Update vom 24. November, 10.25 Uhr: In Bayern beginnen die Weihnachtsferien in diesem Jahr doch früher als geplant. Zuvor hieß es aus dem Bayerischen Kultusministerium Diskussionen um Verlängerungen oder Verkürzungen der Ferien würden nur Unruhe stiften. Nun verkündet Ministerpräsident Söder den neuen Weihnachtsplan für den Freistaat: Der letzte Schultag vor Weihnachten ist jetzt der 18. Dezember (Freitag). Die Entscheidung bestätigte Söder gegenüber dem Bayerischen Rundfunk (BR), wie tz.de* berichtet (siehe auch Tabelle unten). Eigentlich sollte die Schüler und Schülerinnen der 22. Dezember (Mittwoch) der letzte Schultag sein.
Warum in Bayern die Weihnachtsferien früher starten erklärt Markus Söder via Twitter. Damit Familien Weihnachten gesund und unbeschwerter feiern können, beginnen die Ferien 2020 früher. Durch eine einwöchige Karenzzeit zwischen Schulunterricht und Weihnachten würde das Infektionsrisiko gesenkt.
Kinderärzte fordert dagegen die Schulen offenzuhalten und Präsenzunterricht. Das Risiko einer Coronainfektion innerhalb der Schule sei gering. Die Dunkelziffer von unerkannten Virusinfektionen niedrig. Das hat eine Analyse von Daten von mehr als 100.000 Kindern und Jugendlichen ergeben, berichtet Merkur.de*.
Update vom 13. November, 11.47 Uhr: NRW unter Ministerpräsident Armin Laschet (CDU*) legt dieses Jahr die Weihnachtsferien vor, um das Corona*-Infektionsrisiko bei Familienfeiern zu reduzieren (siehe Ursprungsmeldung vom 12. November). Andere Bundesländer wie Sachsen und Niedersachsen wollen allerdings nicht nachziehen - vor allem aus Rücksicht auf die Eltern. „Wir haben dann ein veritables Betreuungsproblem“, sagte etwa der sächsische Kultusminister Christian Piwarz (CDU).
„Die Botschaft von Scheinsicherheit zu senden, das können wir so nicht verantworten“, sagte eine niedersächsischer Ministeriumssprecher. Seine Begründung: Zwischen dem letzten Schultag und Heiligabend lägen dann lediglich fünf Tage – weniger als die Inkubationszeit* von Sars-CoV-2 nach den aktuellen Erkenntnissen.
In Baden-Württemberg hingegen könnten die Schüler früher in die Weihnachtsferien starten - möglicherweise. Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) will das in die Verantwortung der Schulen geben und rief diese auf, die Weihnachtsferien durch bewegliche Ferientage um zwei Tage nach vorne zu verlängern.
Corona in Deutschland: Hier werden die Weihnachtsferien vorgezogen
Ursprungsmeldung vom 12. November: München - Die Weihnachtsferien früher beginnen zu lassen war schon etwas länger im Gespräch. Angesichts der Dynamik bei den Corona-Infektionen hatte Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) den Vorschlag ins Spiel gebracht. Die Menschen sollten vor Weihnachten die Kontakte beschränken, um Ansteckungen beim Fest mit der Familie zu vermeiden. Jetzt läutet Nordrhein-Westfalen (NRW) die Weihnachtsferien wegen der Corona-Pandemie für die Schülerinnen und Schüler früher als ursprünglich geplant ein. Der Unterricht endet dieses Jahr am 18. Dezember.
Vorgezogenen Weihnachtsferien als Plan gegen Corona
NRW-Schulminister Yvonne Gebauer (FDP) teilte am Mittwochabend (11. November) mit, dass am 21. und 22. Dezember kein Schulunterricht stattfinden soll. Die Entscheidung solle helfen, den Familien ein möglichst unbeschwertes Weihnachtsfest zu ermöglichen. Damit ist wegen des Wochenendes Freitag, der 18. Dezember, der letzte Schultag in NRW in diesem Jahr. Eigentlich hätten die Winterferien am 23. Dezember begonnen. Gebauer wolle in den kommenden Tagen mit Lehrer-, Eltern- und Schülerverbänden klären, wie der Ausfall im laufenden Schuljahr kompensiert werden könne und wie eine Notbetreuung am 21. und 22. Dezember sichergestellt werden könne.
Weihnachtsferien 2020 in den Deutschland - Wer, wann in die Ferien startet
Bundesland | Weihnachtsferien 2020/21 | Umgeplant* Stand: 24. November |
---|---|---|
Baden-Württemberg | 23. Dezember bis 9. Januar | |
Bayern | 23. Dezember bis 9. Januar | Start: 21. Dezember - letzter Schultag am 18. Dezember |
Berlin | 21. Dezember bis 9. Januar | |
Brandenburg | 21. Dezember bis 9. Januar | |
Bremen | 23. Dezember bis 9. Januar | |
Hamburg | 21. Dezember bis 9. Januar | |
Hessen | 21. Dezember bis 9. Januar | |
Mecklenburg-Vorpommern | 21. Dezember bis 9. Januar | |
Niedersachsen | 23. Dezember bis 9. Januar | |
Nordrhein-Westfalen | 23. Dezember bis 9. Januar | Start: 21. Dezember |
Rheinland-Pfalz | 21. Dezember bis 9. Januar | |
Saarland | 21. Dezember bis 9. Januar | |
Sachsen | 23. Dezember bis 9. Januar | |
Sachsen-Anhalt | 21. Dezember bis 9. Januar | |
Schleswig-Holstein | 21. Dezember bis 9. Januar | |
Thüringen | 23. Dezember bis 9. Januar |
Andere Bundesländer könnten folgen. Bayern könnte nachziehen*. In Berlin dagegen gibt es keine früheren Weihnachtsferien. Ein Sprecher der Senatsverwaltung äußerte sich am Donnerstag negativ zu diesem Thema, wie rbb24.de berichtet. Es sei nicht geplant die Weihnachtsferien vorzuziehen. Allerdings starten in Berlin die Ferien schon recht früh - am 21. Dezember. Der letzte Schultag fällt dort, wie auch in NRW auf den Freitag, den 18. Dezember.
In Bayern starten die Weihnachtsferien erst am 23. Dezember (Mittwoch), sowie auch in Baden-Württemberg, Bremen, Niedersachsen, Sachsen und Thüringen. Ob sich diese Bundesländer auch für Unterrichtsausfall entscheiden wird sich zeigen. Spahn selbst kündigte eine Debatte über das Thema in dem Treffen der Bund-Länder am kommenden Montag (16. November) an.
Gegen den NRW-Weihnachtsferien-Plan regt sich schon Kritik. Unter anderem ist nach Ansicht der Lehrergewerkschaft GEW vor allem die Frage offen, wer die Kinder während der zusätzlichen Freizeit betreuen soll. Eltern, die am 21. und 22. noch arbeiten müssen, hätten ein Problem, meint die GEW.
„Die Ankündigung von NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer, die Weihnachtsferien vorzuverlegen, ist für Alleinerziehende eine Hiobsbotschaft“, so Nicola Stroop, Vorstand des Verbands alleinerziehender Mütter und Väter in NRW. Bei dem Thema Schule geht es ziemlich heiß her. Doch fraglich ist, sich durch diese Maßnahme das Infektionsrisiko minimieren lässt. Ob Unterrichtsausfall Corona tatsächlich bremsen können? Mike Schier vom Münchner Merkur* bezweifelt das in seinem Kommentar.
Da es für Söders Regierung langsam peinlich wird, hat er einen anderen Weihnachtsvorschlag. Und was passiert eigentlich, wenn die Kinder und Jugendliche aus den Ferien wieder in die Schule zurückkommen? Vorschläge die Weihnachtsferien lieber zu verlängern, fanden bisher kaum Gehör. (ml mit Material der dpa)*Merkur.de und tz.de sind Teil des Ippen-Digital-Netzwerks