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FDP-Politiker zerlegt Silbereisen-Show: „Peinlich – das hat mit Weihnachten aber auch gar nichts zu tun“

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Von: Patrick Freiwah

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Florian Silbereisen und Gast Ross Anthony bei der Aufzeichnung der ARD-Show „Alle singen Weihnachten“
Florian Silbereisen und Gast Ross Anthony bei der Aufzeichnung der ARD-Show „Alle singen Weihnachten“. © Future Image/Imago

Florian Silbereisen holte mit seiner ARD-Show „Alle singen Weihnachten“ eine gute TV-Quote. Bei einem FDP-Politiker erzeugte die Veranstaltung jedoch Unbehagen.

Berlin/München – Schlager-Shows sind nicht jedermanns Sache. Florian Silbereisen gehört mit seinen TV-Events im Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk in der Regel jedoch zu den Quotenbringern im deutschen Fernsehen.

Soziale Netzwerke wie Twitter machen es allerdings möglich, dass jede Person nach Belieben ihrem Unmut (oder auch Wohlwollen) freien Lauf lassen kann. In die Riege der Kritiker der TV-Shows mit Florian Silbereisen reihte sich nun politische Prominenz mit ein: Alexander Graf Lambsdorff, Bundestagsmitglied der FDP und früherer Europaparlamentarier, äußerte harsche Kritik an der am 19. Dezember ausgestrahlten Schlagershow „Alle singen Weihnachten“.

Florian Silbereisen: FDP-Politiker zieht über dessen Weihnachtsshow in der ARD her

„Dieses peinliche Niveau-Kitsch-Limbo mit Florian Silbereisen hat mit ‚Weihnachten‘ nichts, aber auch gar nichts zu tun“, lässt der 56-Jährige wissen – und platziert am Ende seines Posts ein vor Übelkeit würgendes Emoji. Weil ihm die Weihnachtsshow nicht gefiel, war auch die Forderung nach einer Reform des Öffentlichen-Rechtlichen Rundfunks zu lesen.

Ein prominenter Politiker der FDP, der sich über das TV-Programm im ÖRR beschwert? Mit seiner Bekundung stößt Lambsdorff auf eine Menge Gegenwind. User werfen ihm vor, sachlich danebenzuliegen. Und beschweren sich stattdessen über ihn sowie die Freien Liberalen. Die Reaktionen gehen mit Lambsdorff und dessen Mitteilungsbedürfnis hart ins Gericht:

Reform des ÖRR: User rügt üppige Gehälter – Lambsdorff verteidigt „Börse vor Acht“

Ein weiterer Nutzer erinnert Lambsdorff daran, dass derartige Sendungen zwar nicht jeden Geschmack treffen, sie jedoch gewissermaßen zur Grundversorgung gehören. Was die notwendige Reform der Öffentlich-Rechtlichen betrifft, appelliert er, dass hauptsächlich die Überversorgung auf Kosten der Gebührenzahler endlich beendet gehört: „Ja, das ist für jeden mit Geschmack nicht auszuhalten. Dennoch erreicht es viele und gehört damit zur Grundversorgung. Deutsche sind eben geschmacklos. Bei Reform des ÖRR wünsche ich mir zuerst Obergrenzen bei Gehältern (200.000 Euro), Pensionen (3000 Euro pro Monat) und Abfindungen (1 Euro).“

Zur Anmerkung eines weiteren Users lässt sich der Graf zu einer Antwort hinreißen: Es geht um den Punkt, dass zum Beispiel „Börse vor Acht“ auch nur Aktieninhaber interessieren würde. Darauf entgegnet Lambsdorff ganz im Sinne seiner Parteibasis: „Das (Börse vor Acht; Anm. d. Red.) ist eine Fieberkurve der Volkswirtschaft, auch wenn es vielleicht nicht alle interessiert, betrifft es doch Millionen Menschen, die in börsennotierten Unternehmen arbeiten.“

„Alle singen Weihnachten“ (ARD): TV-Show mit Silbereisen mit überzeugender Quote

Obwohl Lambsdorff auch einige Follower beipflichten, dürfte die bereits Ende November im Congress Center Suhl (Thüringen) aufgezeichnete ARD-Show für den ÖRR ein Quotenerfolg gewesen sein. Insgesamt schauten dem Adventssingen von Florian Silbereisen und seinen Gästen etwa 3,6 Millionen Zuschauer zu, was einen Marktanteil von 13,7 Prozent bedeutet.

Wer das Happening „Alle singen Weihnachten“ verpasst hat, muss sich nicht grämen. In der Weihnachtszeit werden Wiederholungen ausgestrahlt, außerdem ist die TV-Show in der ARD-Mediathek jederzeit abrufbar.

Vor wenigen Wochen kam es zu einem kuriosen Gerücht: Eine deutsche Ski-Legende dementierte eine Beziehung mit Florian Silbereisen – und sprach von einem „sehr phantasievollen Bericht“. (PF)

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