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Prinz Andrew gerät immer tiefer in den Skandal-Strudel um Jeffrey Epstein

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Von: Rebecca Röhrich

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Prinz Andrew ist immer mehr unter Druck geraten. Jetzt zieht er die Konsequenzen. Foto: David Parker/Dail Mail Pool/AP/dpa
Prinz Andrew ist immer mehr unter Druck geraten. Jetzt zieht er die Konsequenzen. Foto: David Parker/Dail Mail Pool/AP/dpa © David Parker

Für Prinz Andrew geht es im Epstein-Skandal um Schadensbegrenzung. Nun stellt er erstmals in Aussicht, bei der Polizei in den USA auszusagen.

Update, 22.11., 08.00 Uhr: Sagt Prinz Andrew demnächst in den USA aus? Zumindest stellt er das in Aussicht. „Selbstverständlich bin ich bereit, mit jeder angemessenen Ermittlungsbehörde zusammenzuarbeiten, wenn es notwendig sein sollte“, sagte der Herzog von York. 

Und das könnte in der Tat nötig werden, denn inzwischen scheint es möglich, dass Jeffrey Epsteins ehemalige Freundin Ghislaine Maxwell, mit der Andrew seit Jahrzehnten befreundet ist, mit dem FBI redet. „Falls sie umkippt, könnte sie ihnen [den Ermittlern] vielleicht Prinz Andrew liefern“, schrieb der britische Journalist John Sweeney auf Twitter und bezog sich auf anonyme Quellen. 

Von dem Missbrauch will Prinz Andrew weiterhin nichts gewusst haben. Eines der Epstein-Opfer behauptet, mehrmals zum Sex mit Andrew gezwungen worden zu sein. Der Prinz sagte, er habe „keinerlei Erinnerung daran, diese Dame jemals getroffen zu haben“, auch wenn es ein Foto von dem Treffen gibt, auf dem er seinen Arm um die Taille der damals Minderjährigen legt. Der Herzog von York zweifelt die Echtheit der Aufnahme an.

Epstein-Skandal: Prinz Andrew steckt in der Klemme

Update, 21.11., 12.30 Uhr: In der Affäre um Jeffrey Epstein will die Anwältin mehrerer mutmaßlicher Opfer Prinz Andrew befragen. „Niemand steht über dem Gesetz“, sagte Lisa Bloom, die fünf mutmaßliche Epstein-Opfer vertritt, dem Sender BBC Radio 4.

Jeder, der sachdienliche Hinweise zum Epstein-Fall machen könne, müsse befragt werden - und Prinz Andrew „hat ganz klar sachdienliche Informationen“, sagte die Anwältin. Es sei bekannt, dass der Prinz „zahlreiche Kontakte mit Jeffrey Epstein und (dessen Vertrauter) Ghislaine Maxwell hatte“. Deshalb solle er nicht nur von den Ermittlern, sondern auch von den Opferanwälten befragt werden.

Bloom forderte die Mitarbeiter von Prinz Andrew auf, „Informationen und Beweismittel“ wie E-Mails, Telefonlisten, Kalender und Reiseunterlagen auszuhändigen.

Epstein-Skandal: Prinz Andrew wird von Opfer belastet

Update, 21.11., 7.20 Uhr: Nach der Ankündigung, seine Aufgaben als Mitglied der Königsfamilie ruhen zu lassen, dürfte der Druck auf Prinz Andrew steigen, bei den Ermittlungsbehörden in den USA auszusagen. Erstmals stellte Andrew das nun uneingeschränkt in Aussicht. 

Andrew war über viele Jahre mit dem US-Multimillionär Epstein befreundet und war regelmäßiger Gast auf dessen Anwesen. Trotzdem will er von dem Missbrauch nichts mitbekommen haben. Eines der Opfer erzählt eine andere Geschichte. Virgina Giuffre erinnert sich daran, als 17-Jährige mehrmals zum Sex mit dem Prinzen gezwungen worden zu sein. Andrew weist das weit von sich. Doch ein Foto, das ihn mit der damals Jugendlichen im Londoner Haus der Epstein-Partnerin Ghislaine Maxwell zeigt, den Arm um ihre entblößte Hüfte gelegt, kann er nicht erklären. 

Epstein-Skandal: Prinz Andrew müsste unter Eid aussagen

Bei einem BBC-Interview, das für ihn zum Befreiungsschlag werden sollte, wirkte er unbeholfen. Er könne sich nicht an Giuffre, die damals Roberts hieß, erinnern, so seine Verteidigung. Er wisse aber noch genau, dass er an dem betreffenden Abend in einem Pizzarestaurant in einem kleinen Ort nahe London gewesen sei. Zu den Ereignissen könnte Andrew möglicherweise bald von Beamten der US-Ermittlungsbehörde FBI befragt werden. Das forderte unter anderem die amerikanische Opferanwältin Gloria Allred bei einer Pressekonferenz am Dienstag in Los Angeles. Müsste der Prinz unter Eid aussagen, würde er Gefahr laufen, sich mit einer Falschaussage strafbar zu machen.

Erstmeldung

London - Überraschende Nachrichten aus Großbritannien. Prinz Andrew tritt von allen Ämtern zurück und wird künftig keine offiziellen Ämter mehr bekleiden - zumindest vorerst. Das teilte der zweitälteste Sohn von Königin Elizabeth II. am Mittwochabend mit. 

Grund ist der Epstein-Skandal*, eine Verwicklung in diesen hat der Prinz bisher geleugnet. Erst vor einer Woche hatte Andrew in einem BBC-Interview versucht, sich zu rechtfertigen. Er verwickelte sich laut Medienberichten aber bereits dabei in Widersprüche.

Epstein-Skandal: Prinz Andrew tritt ab

Prinz Andrew tritt vorläufig von seinen Ämtern zurück - wegen Epstein

Der US-Multimillionär Jeffrey Epstein wird beschuldigt, mehrere Minderjährige sexuell missbraucht zu haben.

Seine Entscheidung, künftig keine öffentlichen Termine wahrzunehmen, hatte der 59-jährig Prinz am Mittwochabend mitgeteilt. Ihm sei klar geworden, "dass die Umstände meiner früheren Verbindung zu Jeffrey Epstein zu einer enormen Störung geworden sind für die Arbeit meiner Familie und die wertvolle Arbeit in den Organisationen und Vereinen, die ich mit Stolz unterstützt habe", schrieb der zweitälteste Sohn von Königin Elizabeth II. Der Königssohn bereut in der öffentlichen Bekanntmachung seine Verbindung zu Epstein. Er habe großes Mitgefühl mit den Opfern des Multimillionärs. 

Nachdem Jeffrey Epstein im Gefängnis Suizid begangen hatte, ermittelt das FBI zu den genauen Umständen, wie fr.de* berichtet.

fr.de* ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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