Böllerverbot 2023? Welche Regeln an Silvester in Bayern, BaWü und Co. gelten
Dieses Jahr soll an Silvester wieder alles wie vor Corona werden. Doch einige Feuerwerksverbote bleiben in bestimmten Städten erhalten. Wir geben Ihnen einen Überblick.
München/Berlin - Endlich ist es wieder so weit: Zum Jahreswechsel 2022/2023 darf wieder geböllert werden. Nach zwei Jahren Feuerwerks-Abstinenz bereiten sich die Supermärkte und Discounter wie Aldi und Lidl wieder auf den Verkauf von Feuerwerkskörpern vor. Doch nicht in allen Orten darf man die Raketen anzünden. Einige Städte planen Böllerverbotszonen, damit es ruhiger zugeht. Die große Übersicht, wo das Böllern dieses Jahr erlaubt ist und wo sich der Einkauf lohnt.
Silvester 2022: In welchen Bundesländern ist Feuerwerk erlaubt?
Vom 29. Dezember bis zum 31. Dezember werden in Deutschland Feuerwerkskörper der Klasse II verkauft. Unter die Klasse fallen die gängigen Silvester-Raketen, die erst ab dem 18 Lebensjahr erworben werden dürfen. Die Verbote der letzten zwei Jahre konnten nur aufgrund der Feststellung einer „epidemischen Lage von nationaler Tragweite“ verhängt werden. Da es diese nicht mehr gibt, sind Verkaufsverbot und ein An- und Versammlungsverbot für Silvester und Neujahr nicht absehbar. Die Entscheidung über ein Böllerverbot an Silvester liegt laut Bundesumweltministerium bei den Städten und Landkreisen.

Einige Städte haben über die bundesweiten Feuerwerksregelungen an Silvester weitere Einschränkungen und Verbote geplant. Das Abbrennen von Feuerwerkskörpern und Böllern ist in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen, Reet- und Fachwerkhäusern und besonders gefährdeten Objekten verboten. Diese weiteren Einschränkungen gelten in den Ländern.
Berlin
In Berlin ist das Böllern in einigen Bereichen verboten. So gibt es wie in den vergangenen Jahren auch auf dem Alexanderplatz eine Böllerverbotszone. Auch im Steinmetzkiez in Schöneberg, nahe der Pallasstraße und in einigen Straßen von Alt-Moabit gilt ein Verbot, wie die Berliner Innenverwaltung rbb24 mitteilte. Eine endgültige Entscheidung muss allerdings noch getroffen werden. In diesen Bereichen ginge es besonders chaotisch zu. Feuerwerksverletzungen, körperlichen Auseinandersetzungen, Angriffe auf Rettungs- und Einsatzkräfte und Landfriedensbrüchen seien in diesen dort oft vorgekommen.
Brandenburg
In Brandenburg soll es zu keinen größeren Verboten für privates Feuerwerk kommen, wie rbb24 weiter berichtete. So würde es in Cottbus zu den üblichen Beschränkungen kommen. Das bedeutet: keine Feuerwerke rund um medizinische Einrichtungen, Pflegeheime oder Tierparks. Auch Brandenburg an der Havel verzichtet auf Verbote, da es keine gesetzliche Grundlage dafür gibt.
Sachsen
Auch in Sachsen ist das Böllern wieder größtenteils möglich. Eine Sprecherin des sächsischen Sozialministeriums teilte nach Stand 12. November auf Nachfrage von dpa mit, dass noch keine Einschränkungen zum Jahreswechsel geplant sein.
Sachsen-Anhalt
Dieses Jahr darf auch wieder in Sachsen-Anhalt geböllert werden. Die Kommunen planen keine weiteren Einschränkungen von Feuerwerken. In Magdeburg und Halle sind bisher keine Böllerverbotszonen geplant, wie der MDR berichtete. Die Polizeiinspektionen der beiden Städte betonten allerdings, dass mit Sicherheit noch nichts feststehe.
Mecklenburg-Vorpommern
Die Kommunen in Mecklenburg-Vorpommern planen derzeit kein Feuerwerksverbot. Wie in allen Bundesländern gelten die üblichen Sperrbereiche um Krankenhäuser oder auch um gefährdete Gebäude, von denen es einige gibt. Denn die im Norden verbreiteten Reet-Dächer sind besonders feuergefährdet. Daher werden in einigen Ostseebäder keine Feuerwerke möglich sein, wie der Nordkurier berichtet. „Für ein generelles Böllerverbot müssten Bund und Länder die Voraussetzungen schaffen, was derzeit nicht bekannt ist. Durch gemeindliche Entscheidung kann dieses derzeit nicht festgesetzt werden“, sagte der erste Stellvertreter des Oberbürgermeisters Chris von Wrycz Rekowski aus Schwerin der dpa. Die Stadt prüfe dennoch, ob es Verbotszonen aus Umweltschutzgründen erlassen werden.
Schleswig-Holstein
Die Landeshauptstadt Kiel teile merkur.de von IPPEN.MEDIA auf Anfrage mit, dass keine Feuerwerkseinschränkungen über das geltende Bundesgesetz geplant sind. Weitere Verbote oder Einschränkungen in Schleswig-Holstein sind nicht bekannt.
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Hamburg
In der Innenstadt plant die Stadt Hamburg Feuerwerkseinschränkungen. Zurzeit sei nach aktuellen Stand ein Feuerwerksverbot am Rathausmarkt und an der Binnenalster geplant, wie 24hamubrg.de berichtet.
Niedersachsen
Hannover plant auch in diesem Jahr das Mitführen und Anzünden von Feuerwerkskörpern in Teil der Innenstadt zu verbieten, wie der NDR berichtete. Im Inneren Ring in Celle und in der historischen Altstadt von Göttingen sowie den zugehörigen Wallanlagen ist das Zünden von Böllern aufgrund der hohen Brandgefahr verboten.
Bremen
In Bremen bleibt das Böllerverbot im Bereich der Weser Promenade Schlachte erhalten. Der Grund sei die Sicherheit, wie das Bremer Innenressort dem NDR mitteilte. Auch an denkmalgeschützte Bereiche wie dem Marktplatz, dem Rathaus oder am Schnoorviertel darf kein Feuerwerk gezündet werden. Wer sich an die Böllerregeln nicht hält, riskiert ein Bußgeld zwischen 5.000 und 50.000 Euro.
Nordrhein-Westfalen
Aus Sicherheitsgründen wird es in mehreren Großstädten in NRW einer Böllerverbotszone geben. So soll es wie bereits im Jahr 2019 eine Feuerwerks-freie-Zone um den Kölner Dom geben, die ab 22 Uhr erweitert wird, wie wa.de berichtete. In der Düsseldorfer Altstadt gilt ein Böllerverbot zwischen 20 Uhr Abend und 06 Uhr morgens. Auch in Bielefeld wird es zu Einschränkungen kommen.
Rheinland-Pfalz
In einigen Städten in Rheinland-Pfalz sind gewisse Regeln zu beachten. So hat die Stadt Mayen ein Feuerwerksverbot für die Innenstadt erlassen, wie der SWR berichtete. Auch Trier hat ein Böllerverbot für den Bereich Hauptmarkt angekündigt. Noch wird geprüft, ob das Verbot auf weitere Straßen in der Innenstadt ausgeweitet wird. Bislang plant Kaiserslautern kein Verbot, allerdings scheint hier noch nicht das letzte Wort gesprochen worden zu sein. In der Landeshauptstadt Mainz ist kein pauschales Feuerwerksverbot vorgesehen, wie die Ordnungsdezernentin Manuela Matz (CDU) dem SWR sagte.
Saarland
Im Saarland sind zum jetzigen Zeitpunkt keine Verbote vorgesehen. Neben den geltenden bundesweiten Bestimmungen sind in der saarländischen Hauptstadt Saarbrücken „keine besonderen Regelungen“ geplant, wie Stadtpressesprecher Thomas Blug der Saarbrücker Zeitung sagte.
Hessen
In der Altstadt von Fulda gilt ein Feuerwerksverbot, wie die Stadt der Hesschenschau mitteilte. Aus Sicherheitsgründen ist überall, wo der Sicherheitsabstand nicht eingehalten werden kann, das Böllern verboten. Auch auf dem Domplatz herrscht Feuerwerksverbot. In Marburg gelten die üblichen Regelungen. In der ganzen Oberstadt samt Bereich am Schloss, im Schlosspark, am lutherischen Kirchhof vor der Elisabethkirche. In Darmstadt gilt am Luisenplatz auf der Mathildenhöhe ein Verbot vor.
Thüringen
„In Erfurt sind keine bestimmten Orte festgelegt, an denen Feuerwerkskörper abgebrannt werden dürfen“, wie das Bürgeramt Erfurt merkur.de von IPPEN.MEDIA auf Anfrage sagte. Durch das bundesweite Verbot, Pyrotechnik in der Nähe von Fachwerkhäusern abbrennen zu lassen, ist damit „quasi“ die ganze Erfurter Altstadt für Feuerwerke gesperrt. Weitere Böller-Verbote in Thüringen sind derzeit nicht bekannt.
Baden-Württemberg
In den Städten Ulm, Heidelberg, Karlsruhe und Freiburg sind über die Bundesgesetze hinweg bislang keine Feuerwerksverbote geplant, wie die Städte dem SWR mitteilten. In Tübingen wird das Böllern in der Altstadt verboten. Auch in den Vorjahren wurde das Feuerwerk in der Altstadt verboten, um das historische Stadtzentrum vor möglichen Schäden zu schützen. Auch Stuttgart plant ein Feuerwerksverbot. In Abstimmung mit der Polizei soll es auf dem Schlossplatz ein Böllerverbot geben. „Der Schlossplatz war überfüllt, Feuerwerkskörper wurden unkontrolliert abgeschossen, einzelne Personen wurden angegriffen und es kam zu sexuellen Übergriffen“, wie eine Stadtsprecherin der dpa sagte.
Bayern
An Silvester darf in München unter anderem innerhalb des Mittleren Rings nicht geböllert werden. Auch in Nürnberg bleiben die bisherigen Feuerwerksverbots-Zonen im Bereich um den Hauptmarkt und um die Kaiserburg enthalten. Dies soll „zur Sicherheit der dort befindlichen Menschenmengen und von gesetzlich geschützten Gebäuden“ dienen, wie die dpa erfuhr. Ein Böllerverbot an Silvester wird auch für die Regensburger Altstadt gelten. Dadurch sollen Denkmäler wie der Dom und sensible Einrichtungen geschützt werden, wie eine Sprecherin der Stadt erklärte. In Augsburg dürfe nicht in unmittelbarer Nähe von sogenannten „Schutzobjekten“ geböllert werden, wie das Ordnungsreferat mitteilte. (vk mit dpa)