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Alarmstufe Lila! Höchstmögliche Unwetter-Warnstufe für Teile Deutschlands - „Vermeiden Sie alle Autofahrten!“

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Von: Klaus-Maria Mehr

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Der Deutsche Wetterdienst färbt weite Teile Deutschlands mit der höchste Warnfarbe Lila ein.
Seltenes Bild: Der Deutsche Wetterdienst färbt weite Teile Deutschlands mit der höchste Warnfarbe Lila ein. © Screenshot/DWD

Schneesturm und Blitzeis-Regen rollen auf Deutschland zu. Der Deutsche Wetterdienst warnt mit der höchstmöglichen Alarmstufe für weite Teile des Landes.

Die DWD-Warnkarte leuchtet schillernd in diversen Signalfarben. Ein extrem seltenes Bild, auch für jemanden, der sich regelmäßig mit Wetter-Berichterstattung und Wetter-Warnungen* beschäftigt. Wir versuchen hier mithilfe des DWD-Meteorologen Felix Dietzsch einzuordnen, was die bunten Farben bedeuten und was uns in den eingefärbten Teilen Deutschlands droht.

Alarmstufe Lila: DWD ruft höchste Unwetter-Warnstufe aus - Von Münster bis Halle

Fangen wir mit der spannendsten Farbe an. Für ein Gebiet, das sich quer durch Deutschland zieht, gilt die höchstmögliche Unwetter-Warnstufe* fünf des Deutschen Wetterdienstes. Das Gebiet zieht sich von Münster im Westen bis Hannover im Norden und Kassel im Süden bis nach Halle im Osten und umfasst damit die mehrere Bundesländer: NRW*, Niedersachsen, Hessen, Thüringen und Sachsen-Anhalt. Der Warnzeitraum beginnt nach aktuellem Stand in der Nacht auf Sonntag (7. Februar) und dauert bis zum späten Sonntagabend an.

Alarmstufe Lila quer durch Deutschland - warum so drastisch?

Laut DWD-Meteorologe Dietzsch kommen zwei extreme Wetterlagen hier zusammen. Es wird bitterkalt, es kommt massiver Niederschlag - und dazu weht stürmischer Ostwind. Das alles zusammen kann einen Verkehrskollaps, wenn nicht Verkehrsinfarkt auslösen. Konkret erwartet der DWD bis zu 40 Zentimeter Neuschnee* in dem lila Bereich. Dazu stürmt ein Ostwind mit Windstärke* acht. Das alles kann laut Dietzsch zu „extremen Verwehungen führen, die die Verkehrswege blockieren.“ Anders gesagt: Ein Schneesturm rollt an.

Das letzte Ereignis dieser Art passierte 1979 und hat sich in die bundesdeutsche Erinnerung eingebrannt.*

DWD-Unwetterwarnung der höchsten Stufe im Wortlaut

„Es treten bei den vorherrschenden Windverhältnissen aufgrund der Neuschneemenge extrem starke Schneeverwehungen auf. Verbreitet wird es glatt. ACHTUNG! Straßen und Schienenwege können unpassierbar sein. Vermeiden Sie alle Autofahrten!

Alarmstofe Rot für noch größeren Bereich - Ebenfalls deutliche Unwetterwarnung

Wenn wir nun wieder einen Blick auf unsere Warnkarte (oben im Artikel) werfen, sehen wir rund um den lila eingefärbten Bereich einen wesentlich größeren roten Bereich. Hier gilt auch eine amtliche Unwetterwarnung, die ebenfalls sehr selten in dieser roten, drastischen Form ausgesprochen wird. Im Wesentlichen wird hier genau vor derselben Wetterlage mit denselben Gefahren im selben Wortlaut gewarnt, es fällt nur nicht ganz so viel Schnee. Die Niederschlagsmengen variieren je nach Region zwischen 25 und 40 Zentimetern. Damit ist es aber noch nicht getan.

Vorwarnung: Gefrierender Regen in weiten Teilen Deutschlands möglich

„Die zweite Baustelle ist der gefrierende Regen“, sagt Experte Dietzsch. Völlig losgelöst vom zu erwartenden Schneechaos bedroht der ein bisher noch recht diffuses, das sich ebenfalls quer durch Deutschland erstreckt. Man richte an dieser Stelle sein Augenmerk auf die rot schraffierten Gebiete in der Warnkarte. Südlich des Schneesturms kann Regen fallen, der sofort gefriert und „der dann relativ schnell Eis ansetzt, so dass sich dort dickere Eisschichten bilden“. Blankeis am Boden - keine schöne Vorstellung. Die Vorauswertung gilt für ein Gebiet, dass sich von NRW und Rheinland-Pfalz quer durch Hessen, Thüringen, Sachsen-Anhalt bis Sachsen im Osten und tief nach Bayern hinein im Süden zieht.

Das heißt nun nicht, dass dort überall der Boden zu Eis gefriert, sondern vielmehr, dass die Experten das Warngebiet noch nicht eingrenzen können. Man werde akut warnen, sagt Dietzsch. Wir berichten nach, sobald diese Warnungen konkreter werden. Klar ist schon jetzt: Das Gefahrengebiet wird ähnlich groß werden, wie der Schneesturm. Wann genau und wo genau steht halt noch nicht fest. Auch durch den Blitzeis-Regen kann der Verkehr komplett zusammenbrechen und Infrastruktur beschädigt werden.

Sobald wir mehr wissen, lesen Sie es bei uns. *Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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